Das ist so pauschal geschrieben schlicht falsch. Die optimale Fahrgeschwindigkeit für die kürzeste Reisezeit (ohne Berücksichtigung von Behinderungen und Tempolimits) bestimmt sich aus dem Verbrauch und der Ladegeschwindigkeit.
Schon bei meinem alten S85 lag die optimale Geschwindigkeit auf der Autobahn bei 130 - 140 km/h. Beim S100D lag sie mit den SuC2 bei etwa 160 km/h, und beim e-tron gar bei 180 km/h. Dies galt auch beim M3, wie Tesla Björn bei seiner 24 h Fahrt eindrucksvoll zeigte.
Je höher die Ladegeschwindigkeit ist, desto höher liegt die optimale Geschwindigkeit für die kürzeste Reisezeit.
Wer will, kann das leicht mit dem ABRP mit seinem Auto auf einer langen Strecke, die die Reichweite deutlich übersteigt, simulieren. Das dann Autos mit hohem Verbrauch und Ladeleistungen unter 100 kW besser hinter LKWs mit 80 - 90 km/h schleichen müssen, ist nicht weiter überraschend.
Die Tendenz stimmt natürlich. Ist trotzdem in der Praxis nicht so einfach, alles darauf zu beschränken. Denn die Ladezeit vor dem Losfahren mit natürlich 100% Ladestand geht in diese Zeitberechnung nicht ein. Und die Ladenzeit nach Ankunft am Bestimmungsort auch nicht. Und es gibt Entfernungen, die man täglich oder so vernünftigerweise sowieso nicht überschreitet. Sagen wir mal 1000 km pro Fahrt. Gibt dann 2 Ladehalte unterwegs. Mittagessen, Kaffepause und so. Kein Zeitverlust.
Siehe dazu auch Ralfs Bericht von einer solchen Fahrt nach Kroatien.
Kroatien, Fahrt von Zadar nach Dubrovnik und zurück. - Elektroauto Forum
Kroatien wird nach Süden hin immer schöner, hatte ich noch im Kopf. Es sieht mehr nach Balkan und Pirateninseln aus. Einige Gegenden erinnern mich an Lummerland (aus Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer). In Kindertagen war ich mit meinen Eltern oft dort, jetzt war ich mit der eigenen Familie...
elektroauto-forum.de
Und es geht eigentlich gar keine Ladezeit in die Berechnungen ein, wenn man mit mäßiger Geschwindigkeit sein Ziel ohne Nachladen erreicht. Da gibts ne Menge Berechnungen und Diskussionen drüber, wo da die optimale Strecke und Zeit liegt. Und dann kommen noch andere Gesichtspunkte dazu: Das Laden unterwegs könnte teuer werden. Durchaus üblich: Am Start zuhause eher günstig bis kostenlos, und am Ziel manchmal ebenso.
Und in der Praxis habe (ich jedenfalls) sowieso an bestimmten Etappenhalten Ladepausen eingeplant, z.B. zum Mittagessen oder so. Die dafür genutzten Ladezeiten habe ich jedenfalls bei der Ladezeiten/Durchschnittsgeschwindigkeit und so ignoriert. Wie oben erwähnt: es kam mir immer darauf an, die geplanten Etappen möglichst günstig zu erreichen. Und das Nachladen in dieser Zeit definiere ich mal so: Kost gar nicht meine Zeit, denn das Auto wartet auf mich. Das Laden dauert wenige Sekunden. Nur Stecker reinstecken und so. Ab dann wartet das Auto auf mich.
Es ist auch ein menschliches Problem. Ich kann sehr gut langsam und damit energiesparend und sehr entspannt fahren. Mein Sohn z.B. kann das gar nicht und macht sich eher über meine Fahrweise lustig. Ich kann das aushalten und mache mich da eher über ihn lustig. Denn Zeit gepart hat er bei seiner Fahrweise bisher nicht. Trotzdem schafft er es einfach nicht, ruhiger zu fahren. Hängt wohl alles auch mit dem Lebensalter zusammen.
Mit solarmobilen Grüßen, Roland
Ach so, bei mittlerweile 300 bis 400 km Reichweite und der jetzigen Stromtankstellendichte rechne ich sowieso nicht mehr lange rum sondern fahre einfach los nach dem schönen bayrischen Motto: Schaun wir mal. Dann sehen wir schon.