Ich antworte mal auf das, was ich so aus dem Stegreif weiß:
- Der Kapazitätsmesser wird wohl die Kapazität der Batterie ermitteln. Was macht dann der Batteriemesser?
Das sind Bauteile der älteren CityEL-Generation und soweit ich weiß nicht mit Li-Akkus kompatibel.
Der Kapazitätsmesser ist letztendlich ein Coulombmeter - also ein Bauteil, das Lade- und Nutzströme aufsummiert und so eine "Ladestandsanzeige" ermöglicht.
Diese Funktion bringt bei Li-Akkus idR. das BMS mit.
"Batteriemesser" sagt mir leider nichts.
- Die Position des Gashebels wird von der Motorsteuerung ausgewertet und dadurch der Motor entsprechend angesteuert?
Korrekt.
Am Gaspedal sitzt ein kleines Potentiometer, und dessen Widerstandswert teilt dem "Curtis" (Fahrtregler/Tiefsetzsteller) mit, wieviel Strom und Spannung an der Motorseite anliegen sollte.
- Was macht der Strombegrenzer? Hat der mit der Geschwindigkeitssteuerung zu tun, oder begrenzt der den max. Strom? So was wie max. Geschwindigkeit bei Vollgas?
Der Strombegrenzer begrenzt (wie der Name schon sagt) den Strom.
Das wirkt sich nur sehr wenig auf die Endgeschwindigkeit aus (allenfalls an Steigungen), aber schont sowohl die Batterie, als auch den Motor, sowie den gesamten Antriebsstrang.
Hintergrund: Ein stehender Motor ist quasi wie ein Kurzschluss - also gäbe man einfach so die Batteriespannung auf die Kabel, würden das weder der Motor, noch die Batterien lange aushalten.
Der Stromfluss ist zudem das, was dem Motor sein Drehmoment verleiht. Vereinfacht kann man sagen: Hoher Stromfluss -> viel Drehmoment.
Um das so aus zu balancieren, dass einierseits die Komponenten geschont und gleichzeitig das El in vertretbarer Weise beschleunigt werden kann, gibt/gab es die Strombegrenzerplatine.
In meinem EL übernimmt das auch das BMS in Kombination mit dem Curtis.
- Die Motoren sind Gleichstrommotoren, richtig? Werden die über die Spannung geregelt?
Ja - die Original-Motoren sind Gleichstrommotoren.
Diese werden vom Curtis "gesteuert" - also der "bestimmt", welche Spannung und welcher Stromfluss erlaubt ist. Da spielt natürlich auch die Spannung mit hinein, wobei das Funktionsprinzip eines Tiefsetzstellers vermutlich hier zu weit führt.
Für den "Hausgebrauch" reicht zu wissen, dass der Motor nicht ohne den Curtis betrieben werden sollte.
- V/R Relais ist der Fahrtrichtungsschalter?
Der Fahrtrichtungsschalter selber kann die hohen Ströme des Motors nicht tragen (und die langen Kabel nach vorne wären schwer und blöd zu verlegen).
Deshalb schaltet dieser Schalter nur ein Relais/Schütz, das wiederum den Motor richtig herum polt, damit dieser sich in die gewünschte Richtung dreht.
- Ich lese immer wieder was von einem/mehreren Schützen? Die fehlen mir im Blockschema.
In den Blockschemata sind die oft als "V/R Relais" dargestellt.
Auf Seite 407 des PDF-Dokuments ist die Schützgruppe genauer dargestellt (links neben dem Motor).
- Unten in der Masseleitung sind zwei kleine Kästchen mit "Lade..." und Haupt..." beschriftet. Mehr kann ich da leider nicht lesen. Was ist das?
Ich vermute damit könnten Lade- und Hauptschütz gemeint sein.
Das Ladeschütz verhindert bei eingestecktem Ladegerät das Losfahren, und das Hauptschütz zieht an, um das Losfahren zu ermöglichen, wenn alles was dafür nötig ist passt (z.B. Zündschloss an, Notschalter nicht ausgelöst, Ladeschütz auf, etc.)
Wo genau hast du das gefunden?
- Der DC/DC Wandler macht aus der Akkuspannung dann 12V "für das Cockpit"?
Korrekt.
Der DCDC liefert zwischen 12 und 14V (je nach Einstellung) für Cockpit, Blinker, Licht, und diverse andere 12V-Verbraucher (manche ELs haben z.B. Radios).
- Gibt es irgendwo Bilder zu den einzelnen Komponenten, damit man die kennt, wenn man sich mal ein Fahrzeug ansieht?
Schau mal dort:
https://elwiki.info Ist aber einiges an Bildern. Gibt ja hunderte Komponenten im EL...
2.) Infos zum Gebrauchtkauf: Ich wundere mich ein wenig, das ich hier nirgends die Frage "Worauf muss ich beim Gebrauchtkauf achten?" finde. Ich hab jetzt gesucht. Aber so konkret Infos bzw. Kaufberatung hab ich nirgends gelesen. Ich hatte mal nen alten Mazda MX5 und da gab es ne Chekliste mit den üblichen bekannten Baustellen, auf die man beim Gebrauchtkauf achten muss. Ich will jetzt noch nix kaufen, aber man schaut sich ja schon mal um und wundert sich über die teils deutlichen Preisunterschiede.
Ich sag mal so: Die Auswahl für EL-Käufer ist idR. sehr überschaubar.
Da erhält man bei einer Probefahrt (insofern das El überhaupt rollfähig ist) schon einen recht guten Eindruck, in welchem Zustand das Ganze ist.
Am Ende kann man aber auch mit viel Erfahrung ein Überraschungsei bekommen. Die Teile sind halt allesamt schon ziemlich alt.
Mein Tipp: Wenn die Batterien (ich würde nur Li nehmen, wenn das Teil wirklich genutzt werden soll) in gutem Zustand sind und das EL bei der Probefahrt einen gepflegten Eindruck macht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man ein brauchbares EL vor sich hat.
Noch besser wird die Kauflage eigentlich nur dann, wenn man ein EL hier aus dem Forum kauft, das in der Community halbwegs bekannt ist. (Diese ELs sind dann idR. auch gut gewartet.)