Man muss das Thema differenzierter betrachten. Active Balancer ist nicht gleich Active Balancer.
Active bedeutet in diesem Zusammenhang erst mal nur dass der Ausgleich nicht durch verheizen der Energie erfolgt, sondern dass die Energie von Zellen mit höherer Spannung zu Zellen mit niedriger Spannung transferiert wird.
Die Active Balancer unterscheiden sich aber noch darin wann sie ein Balancing machen.
Die ganz einfachen active Balancer für 20 - 30 € machen das Balancing immer, und da tritt genau der Effekt auf den Sven beschreibt, insbesondere wenn hohe Ströme fließen und dadurch die Unterschiedlichen Innenwiderstände der Zellen stark zum tragen kommen. Dies ist dann eben bei Schnellladung mit Netzladegeräten, oder dann bei Nutzung in Elektrofahrzeugen der Fall, insbesondere weil da meist auf 100 % geladen wird. Jemand mit seinem PV-Speicher, der 90 % der Zeit nur mit geringen Lade- und Entladestörömen arbeitet, und sich generell nur im SOC Bereich von 10-90 % wird das kaum stören, denn der hört mit dem Laden schon bei 3,4 V auf.
Das Problem lässt sich für die starken Nutzer dadurch vermeiden, dass auch das aktive Balancing erst bei 3,4+ V anfängt und darunter abgeschaltet wird. Genau das mach das vorher erwähnte BMS.
Das Problem lässt sich auch dadurch reduzieren, dass nicht ab 1 mV Unterschied schon ausgeglichen wird, sondern erst ab etwa 10 mV. Somit erfolgt das Balancing erst bei sehr starken Unterschieden zwischen den Zellen. Ganz generell kann man sagen, dass bei einem Aufbau mit neuen Zellen aus der gleichen Charge die Unterschiede nur minimal sind und sowieso erst oberhalb von 3,40 V auftreten. Im flachen Bereich sind nur nur wenige mV Unterschiede vorhanden, so dass auch hier das Balancing nur oberhalb von 3,4 V erfolgt.
Wer mit gebrauchten Zellen arbeitet und dazu noch mit hohen Lade-/Entladeströmen, dem bleibt nur eine Lösung mit Active Balancing ab einer einstellbaren Spannung, oder das normale Top-Balancing, am Besten mit Ladestrom-Regelung. Damit das nicht jedes mal erfolgt kann man normal nur bis 3,4 - 3,5 V laden und wie früher bei Blei eine automatische Ausgleichsladung mit den entsprechenden Werten machen. Dies gilt insbesondere bei PV-Speichern.