Hallo,
mittlerweile ist einiges an Zeit vergangen, aber da Familie und Beruf auch etwas Zeit erfordern… Nun ja, die Webasto funktioniert noch immer nicht besser als zuvor beschrieben.
Nach einem Besuch in einer Fachwerkstatt, erklärte mir der Meister sehr plausibel, dass die Problematik aus seiner Sicht an einer defekten Wasserpumpe liegen müsse. Der Einwand, dass zum einen die Pumpe beim letzten Ausbau von mir geprüft wurde und zum anderen Wärme im Innenraum ankomme, was ja nur mit einer funktionierenden Pumpe geschehen könne, entkräftete er mit dem Hinweis auf seine Erfahrung, eine Wärmeübertragung könne auch ohne Pumpe durch reine Konvektion passieren.
Daraufhin habe ich mir eine funktionierende Pumpe besorgt (aber nicht bei dieser Werkstatt ;-) ) und gewechselt. Im Ergebnis hat diese Massnahme (erwartungsgemäß) dann nichts geändert.
Parallel dazu habe ich intensiv versucht, eine Verbindung mit Standheizung (und der Sagembox) über ODB2 herzustellen. Mit der Test-Software von Webasto (Webasto Thermo Test, WTT) hätte ich gerne den Status der Heizung ausgelesen. Leider war dieses Unterfangen trotz einer stattlichen Anzahl von ODB2-Adaptern (gekauft, geliehen, billig von Ebay bis hin zu Profigeräten, kombiniert mit PC, Win7, WinXP, Android, iPad und diverser Software) nicht von Erfolg gekrönt. Technisch sollte am Fahrzeug alles in Ordnung sein, da mein ReLight prima funktioniert. Mit den ODB2-Adaptern bekam ich allerdings höchstens eine Antwort auf die Init-Sequenz, in Form des Anlaufens der Wasserpumpe der Standheizung, aber keine Verbindung zu irgendeiner ECU. In einem Standheizungsforung hatte ich mal die Meinung gelesen, dass dies möglicherweise auch daran liegen könne, dass sowohl Fahrzeugsteuergerät (hier Sagem-Box) als auch die Webasto beide gemeinsam auf Pin 7 am Diagnosestecker liegen und sich gegenseitig behindern würden. Hat hier schon jemand Erfahrung gesammelt? Meine Peugeot-Werkstatt hat zu dem Thema nur abgewinkt und gemeint, dass sie auch noch nie eine Verbindung per ODB2 mit einer werksseitig verbauten Standheizung hinbekommen hätten…
Ich habe dazu zwar auch direkt an der Heizung den Signalkanal angezapft, aber das zum Diagnosestecker weiterführende Kabel dann nicht abgeklemmt.
Ziel der Aktion wäre auf jeden Fall gewesen, den Fehler der Heizung einzugrenzen. Das war ja nun nichts.
Mir zeigt sich nun immer mehr die Steuerplatine als die Fehlerquelle. Entweder haben wir eine kalte Lötstelle oder der Thermosensor mit umgebender Elektronik hat Probleme. In den Standheizungsforen wird immer wieder erwähnt, dass wohl die Platinen öfters ausfallen (einer schrieb sogar etwas von alle 3 bis 4 Jahre, nun ja).
Also habe ich mich gestern abend mal hingesetzt und mittels eines Doppelthermometers und einer Stromzange den Heizvorgang aufgezeichnet:
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Randbedingungen: Aussentemperatur: ca. 8°C, Messung bei stehendem Fahrzeug (während der Fahrt läuft die Heizung schon mal gut 30 Minuten)[/size]
Am Temperaturverlauf sieht man schön, dass bei ca. 650s ein plötzlicher, starker Temperaturanstieg geschieht. Soweit ich gelesen habe, sollte ab 70°C auf 1/3 Leistung heruntergeschaltet werden um dann in einen intermittierenden Betrieb zu gehen. Bei ca. 80°C gäbe es dann eine Notabschaltung. Letztere passiert hier wohl.
Kennt jemand diesen Fehler?
Falls niemand eine bessere Idee hat, würde ich nun als folgende Massnahme die Platine ausbauen und die Kontakte nachlöten. Mein Lötkolben sollte für SMD fein genug sein.
Schöne Grüße
Piett