Standheizung P106 II



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Piett

Neues Mitglied
30.10.2014
0
Hallo,

so, mittlerweile war wieder Bastelzeit:
wie angekündigt, ist der SMD-1-Ohm-Widerstand gegen einen Metallfilmwiderstand getauscht worden



Ergebnis: keine Änderung des Verhaltens. Der alte Widerstand ist auch nach Messung im ausgebauten Zustand exakt bei 1 Ohm, ist also in Ordnung.

Nochmals sind einige Regionen nachglötet, so auch den Bereich mit dem etwas dunkleren Schutzlack.
Ergebnis: keins

Weiterhin bekam ich einen Hinweis eines Kollegen, dass auch SMD-Bauteile selbst gebrochen sein könnten. Dazu gäbe es aber keine standardisierte Vorgehensweise. Also: Kältespray, kleine Heissluftdüse und viiiieeel Geduld…

Dann habe ich die Platine durchleuchtet, um ggf. Haarrisse in den Leiterbahnen zu sehen:

Oberseite:


Unterseite:


Ergebnis: keins. Hier war aber vielleicht meine Lichtquelle auch zu schwach.

Hier noch ein paar Bildchen, wie es gemacht wurde:
Bauscheinwerfer auf Pappkiste, Boden passgenau für die Platine ausgeschnitten und Lichtlecks mit Klebeband abgedichtet.



Dann gab es noch ein Erfolgserlebnis: der bestellte serielle ODB2-Adapter wurde geliefert. Zusammen mit meinem alten (reichlich eingestaubten) Fujitsu-Siemens-Notebook mit seriellem Anschluss und der Webasto Thermo Test-Software habe ich dann endlich die Webasto gefunden und absolut problemlos auslesen können.
Danke an alle Mitstreiter für die Hinweise auf den seriellen Adapter! Ich mochte es ja zuerst nicht glauben, aber offenbar geht es wirklich nur mit diesem (das sollte ich vielleicht mal unserem lokalen Boschdienst mitteilen ;-) ). Ach ja: @lytter: dein Link im norwegischen Forum zur Webasto Thermo Test funktioniert nicht mehr. Ich weiss aber leider auch keinen besseren und habe mir die Software von einem Bekannten geben lassen.



Nun weiss ich auch, was meine Webasto für innere Werte hat:

Konfiguration:
Zeichnungs Nr./Zusatz 1489207080/1489207080
Webasto Nr. 066497C
SW-Version 0001/0005
Unterspannungsschwelle 9,97 [V]

Betriebsdaten:
Betriebsdauer 159:12 [h:m]
Einschaltdauer 284:46 [h:m]
Startzähler 1218

Damit ging das Messen weitaus bequemer. Also habe ich die Heizung mit gelösten Deckelschrauben laufen lassen. Alles funktionierte problemlos. Nach rund 40 Minuten habe ich dann die vier Deckelschrauben angezogen. Dazu das folgende Meßprotokoll:



Hier sieht man wie gehabt, dass sich kurze Zeit später die Heizung abschaltet und das Brennluftgebläse auf volle Leistung schaltet. Gleichzeitig hat sich aber auch die Umwälzpumpe abgeschaltet (oder ist vielleicht sogar der Auslöser). Diese sollte in der Nachlaufphase eigentlich weiter laufen. Entsprechend schaltet die Heizung dann bei 44min 39s auf "Störverriegelung" und schreibt die Fehlermeldung

Fehler 1 Umwälzpumpe Kurzschluss
Code 160B
Spannung 13,86 [V]
Temperatur 62 [°C]
Fehlerstatus BG/UP/DP/FZG/Flamme

Jetzt habe ich es "schwarz auf weiss" ;-) Inhaltlich kannte ich diesen Fehler ja schon, weshalb ich ihn dadurch aber noch immer nicht besser einschätzen kann.

Gruss

Piett
 

Piett

Neues Mitglied
30.10.2014
0
Hallo,

nach all den aufgeführten Maßnahmen gehen mir langsam die Optionen aus. Offenbar handelt es sich bei meinem Fehler (der sich zu Anfang genauso gemeldet hatte wie der weiter oben von lytter beschriebene. Lytters Reparaturanleitung führte bei mir aber leider nicht zum Erfolg) um einen mechanischen Bruch von Leiterbahn oder SMD-Bauelement.
Da ich auch noch ein Leben außerhalb meines Autos habe ;-) werde ich hier aus zeitlichen Gründen einen Schlussstrich ziehen.

Mein Workaround:
die vier Schauben des schwarzen Kunststoffdeckels über der Steuerplatine nur ganz schwach eindrehen, so dass sie nicht herausfallen, aber dabei keine Spannung auf den Deckel geben. Dies scheint zu funktionieren. Momentan läuft die Heizung damit problemlos. Ob dies auch weiterhin bei Stössen durch das Fahrwerk der Fall ist, muss ich beobachten.

Weitere Optionen:

  • Sollte Feuchtigkeit duch die nun nicht richtig abschliessende Dichtung eintreten und die Platine schädigen, muss ich damit leben. Der Fehler ist eh vorhanden. Dann käme alternativ eine neue Platine, vorzugsweise das rund 150 Euro teure Aftermarket-Modell von Ebay in Frage.

    Eine Option ist noch das Abdichten mit wärmeresistem Klebeband, um die Feuchtigkeit aussen zu halten.

    Durch meine Reparaturen habe ich nun noch eine funktionstüchtige Wasserpumpe liegen. Diese könnte ich, manuell gesteuert, zusätzlich in den Wasserkreislauf einsetzen. Damit hätte ich zum einen die Möglichkeit die Restwärme aus dem Wasserbehälter zu nutzen (ohne jedesmal die Webasto kurz ein/aus schalten zu müssen, um die dann einsetzende Nachlaufphase für rund zwei Minuten zum Einschalten der Wasserzirkulation zu nutzen, so wie schon oft beschrieben). Sollte der elektrische Fehler der Platine zum Aussetzen der Pumpe und dann als Kaskade zum Stoppen der Heizung führen, würde ich dieses Problem möglicherweise durch die zweite Pumpe auch "übertünchen".
    Da ich noch einen Bordcomputer auf RaspberryPi-Basis plane, kann dieser dann auch die Steuerung zusammen mit der Innenlüftung übernehmen. Aber das kommt später…

So weit erstmal zur Standheizung. Für weitere Ideen bin ich natürlich immer offen, aber die liebe Zeit fehlt…

Gruß

Piett

… und nochmals vielen Dank für die vielen guten Ideen der Forumsteilnehmer
 

DH@SoKa

Mitglied
09.05.2012
117
Hallo Piett,

danke für die ausführliche Darstellung, da läßt sich evtl. etwas daran lernen...
Mir fällt im Moment nur noch ein, daß auch irgendwo Drucksensoren in der Heizung verbaut sein könnten (zumindest gibt es in der BW50 welche, wenn ich mich richtig erinnere, oder doch zumindest ein ominöses Ansaugschläuchlein, das man bei der Demontage nicht versehentlich herausziehen darf). Diese würden ggf. anders reagieren, wenn das Gehäuse nicht dicht geschlossen ist, z.B. wenn sich der Referenzdruck am Sensor ändert. In diesem Sinne könnte man auch nochmal darüber nachdenken, welche Nebeneffekte außer den von Dir bedachten mechanischen Spannungen durch das nicht komplett verschlossene Gehäuse auftreten können.

Mit sonnigen Grüßen aus Karlsruhe,
Dirk
(Citroen AX Electrique)
 

Piett

Neues Mitglied
30.10.2014
0
Hallo,

ein kleiner Nachtrag nach einem Jahr:
die Heizung funktioniert immer noch problemlos. Und obwohl die vier Schrauben der Platinenabdeckung nach wie vor nur lose eingedreht sind, ist keine Feuchtigkeit eingetreten. Es sind auch noch alle vier Schrauben da, es hat sich also keine losgewackelt.

Ich liebe die Standheizung im Winter :)

Piett
 

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