Am schlimmsten sind diejenigen die aus reinem wirtschaftlichem Eigennutz den selbst erzeugten PV Strom speichern und so schon 20 % der Energie verschwenden anstatt sie ins Netz einzuspeisen. Das ist ganz sicher nicht ökologisch und auch nicht netzdienlich.
ob beabsichtigt oder nicht, aber ich fühle mich hier mal angesprochen.
Ja, ich speichere meinen PV-Strom um ihn vorranging selbst zu verwenden und ja mir ist bewusst, dass hier mehr Wandlungsverluste entstehen, als würde ich komplett einspeisen.
Aber erstens mache ich das nicht aus Spaß an der Freude und um Geld zu scheffeln, sondern wir könnten es uns schlicht nicht leisten, elektrisch zu fahren und mit einer elektrischen Wärmepumpe zu heizen, wenn wir die, ab Juni greifende, Strompreise von 45 Cent / kWh (+ rund 30€ monatliche Grundgebühr) für alles ansetzen müssten bei gleichzeitigaktuellen 6 Cent EEG-Vergütung für`s Einspeisen (wir bekommen noch 9,x Cent).
Wir sind seit einigen Jahren dabei, alles Schritt um Schritt auf Strom um zu stellen und demnächst, wenn auch der Kuga Diesel der Frau weg kommt landen wir bei runden 20.000kWh Jahres-Energiebedarf. Das wäre für uns finanziell einfach nicht darstellbar ohne Speicher.
Die Konsequenz ohne Speicher wäre: weiterhin Diesel fahren.
Und zweitens: ich hab in 2020 10kWp angemeldet. Um den Speicher auch im Winter voll zu bekommen vergrößere ich die Anlage gerade zum zweiten Mal (hauptsächlich mit gebrauchten, ausgeförderten Modulen die ansonsten in den Müll gekommen wären obwohl sie noch wunderbar funktionieren) und in ein, zwei Monaten werden es dann insgesamt 30kWp sein - die dann ja nicht nur im Winter laufen sondern ganzjährig einspeisen.
Ohne Speicher wäre auch diese Vergrößerung nicht möglich da die bürokratischen Hürden recht groß sind um eine Anlage nachträglich zu vergrößern und erst recht, wenn es um gebrauchte Module geht.
Für mich ist ganz klar diese besch... deutsche Bürokratie, die den Ausbau der EE auch weiterhin blockiert.
Und Speicher werden wir ohnehin dringend benötigen. Aktuell, wenn man das große Ganze betrachtet, zwar noch nicht direkt, da die Wandlungsverluste besser als Einspeisung der Allgemeinheit zu Gute kommen würden,
aber wenn erstmal genug EE im Netz ist dann brauchen wir Speicher plötzlich ganz dringend.
Nur kann man zigtausend Haushalte, Firmen und Einrichtungen nicht plötzlich mit Speichern ausstatten, das muss erst langsam hochfahren. Das Zeugs muss produziert werden, Kinderkrankheiten müssen beseitigt werden (s. aktuell das Debakel bei Senec), dubiose Geschäftsmodelle müssen ausgemerzt werden (Cloud) und die Preise müssen fallen durch Absatzmengen (die kWh im E-Auto kostet etwa 10% einer kWh im stationären Speicher).
Kurzzeitspeicher könnten einen Großteil der Regelprobleme von Frühjahr bis Herbst lösen, die wir mit PV und Windkraft haben.
Fehlen "nur" noch saisonale Langzeitspeicher für den Winter, aber das ist dann Aufgabe für Energiekonzerne, Netzbetreiber und Politik und nicht mehr für uns Privatleute.