Ist Habecks " Heizungsgebot " durchführbar und wie betrifft es Euch ?



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Lomax223

Aktives Mitglied
16.09.2018
745
Na aber einer Partei zugeneigt wohl doch eher ?
Man könnte ansonsten auf die Idee kommen du würdest nicht wählen gehen und das Schicksal des deutschen Volkes sich selbst überlassen ?! ;)

Salve !
 
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Wertungen: Kamikaze

wchriss

Aktives Mitglied
30.12.2010
1.811
57
Egweil
Der FRED-TITEL sollte evtl. besser so heißen:

Ist Habecks " Heizungsgebot " in der jetztigen Version sinnvoll ?​

Gerade im Hinblick auf Dr. Hans Werner-Sinn
siehe hier:

In meinen Augen ist es blinder Idiologischer Aktionismus.
Mich persönlich betriffte es nicht, habe 2014 neu gebaut, mit WP, eine Menge PV und Speicherakku. Möchte aber betonen, das ich das nicht aus Idiologie gemacht habe, sondern weil es wirtschaftlicher ist und weil unsere natürlichen Resorcen endlich sind.
LG
Christian
 
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Wertungen: Emil

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Gerade im Hinblick auf Dr. Hans Werner-Sinn
Hier ein wenig zur Person (Un)Sinn:

Nichts für ungut - mit einigen Aussagen hat er durchaus recht.
Nur die Schlüsse die er daraus zieht sind bisweilen einfach haarsträubend an der Realität vorbei.
Man könnte ihn auch einen generellen Fortschrittsfeind nennen, wenn man so böse wäre...

In diesem Zusammenhang auch interessant:
Die Wissenschaftsleugner bekämen dabei auch Unterstützung von politischer und medialer Seite, meinen die Meteorologen. Die Klimaerwärmung werde im öffentlichen Diskurs immer wieder verharmlost, die Bedrohung heruntergespielt.

Gerade rechtspopulistische Parteien hätten es sich zur Aufgabe gemacht, wissenschaftlich etablierte Positionen anzugreifen, bestätigt Schmid: "Die Idee dahinter ist, so eine Art von 'Anything goes'-Charakter zu kreieren. Das bedeutet, wenn man nichts mehr glauben kann, nicht mal mehr der wissenschaftlichen Datenlage, dann kann ich die Leute mit allem füttern." Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass wissenschaftliche Fakten nicht weiterverbreitet werden.
 
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Wertungen: Emil und Jack-Lee

Kamikaze

Bekanntes Mitglied
Auch wenn dein Post humorvoll war - hier ein wenig (langweilige) Hilfestellung:

> Wärmemengenzähler in die aktuelle Heizung einbauen lassen - direkt am Heizkessel (und diesen regelmäßig ablesen)
> Pumpen auf Volldampf stellen
> Alle Thermostate voll öffnen
> Vorlauftemperatur schrittweise senken, bis die Räume nicht mehr zu warm sind (ca. 21-24°C üblicherweise; Oft reichen Vorlauftemperaturen von 40°C oder weniger - auch an älteren Heizkörpern)
> Wenn ein Raum zu kühl wird, die Vorlauftemperatur um 2°C anheben und danach die dann überheizten Räume am Drosselventil (NICHT am Thermostat!) ein wenig eindrosseln
> Die letzten beiden Punkte so lange wiederholen, bis alle Räume die richtige Temperatur haben.

Der Wärmemengenzähler liefert wichtige Daten zur richtigen Auslegung einer neuen Heizung.
Die übrigen Anpassungen senken den Brennstoffverbrauch idR. deutlich und simulieren zudem den Betrieb einer Niedertemperaturheizung - damit hat man dann bereits die richtige Einstellung parat, wenn die Heizung getauscht werden muss. Idealerweise ermittelt man diese Einstellungen an kalten Wintertagen, um aussagekräftige Werte zu erhalten.

Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, der lässt sich an zentraler Stelle ein Klima-Splitgerät mit Heizfunktion installieren (Kostenpunkt rund 1000,- + Montage). Damit alleine lassen sich oft schon die 65% EE, die im GEG gefordert werden nachweisen.

Wer knapp bei Kasse ist und Dachfläche besitzt sollte sich eine PV-Anlage zulegen.
Wichtig dabei: Dach sinnVOLL belegen und keine Mondpreise bezahlen! Dann bezahlt sich die PV innerhalb 10 Jahren selbst und kann danach bei der Finanzierung einer neuen Heizung helfen.

Das sind natürlich alles nur Faustformeln, die zwar für sehr viele, aber nicht für alle gelten.
Ich helfe auch gern bei individuellen Problemstellungen. Schreibt mir dafür einfach eine PN.
Auch kann ich das Photovoltaikforum und das Haustechnik-Dialog-Forum wärmstens empfehlen, wenn es an die konkreten Planungen geht. Dort bekommt man kostenlose, technologieoffene und herstellerunabhängige Beratung.

Nachtrag:
Eben über diesen Artikel gestolpert: https://www.spiegel.de/wissenschaft...zungen-a-d4d9b953-00c7-42cb-97a8-43c3aa15859b
 
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Bernd Schlüter

Aktives Mitglied
19.01.2004
326
Krefeld, 02151 9287045
Mal ein paar Zahlen:
Der Bodensee hat ein Wasservolumen von 48 km³. Bei einer Tempraturdifferenz von 5 Kelvin speichert dieser pro Einwohner 3000kWh Wärme. Es gibt weitere Seen und das Grundwasser ist ebenfalls gut geeignet, genügend Heizwärme für mehr als eine Saison zu speichern.
Wenn ich mir Berlingos Hausisolation ansehe, hat er die Wärme Sparaufgabe glänzend gelöst, sein Konzept halte ich für allgemein anwendbar, bei Kosten, die wir alle tragen können. Die Vorlauftemperatur lässt sich mit dem Konzept so weit senken, dass mit Wärmepumpen einer Leistungszahl von über10 gerecnet werden kann.
Voraussetzung : die Innenseite der nach Berlngos Methode gedämmten Häuser ist mit einer gleichgroßen Wandheizung versehen. Das geht ohne zu große Umbaumaßnahmen.
Inverter-Poolwärmepumpen dürften dabei eine wichige Rolle spielen können.

Wenn 40 Millionen PKW Energiespeicher von je 20 kWh enthalten, gibt dies einen enormen Puffer für den benötigten Strom, aber nicht ausreichend für die Saisonspeicherung, auch winterlicher Solareintrag und Windenergie reichen nicht durchgehend für den fehlenden Rest.

Wird das Ganze richtig angegangen, sehe ich das Energieproblem für beliebig viele 1000 Jahre gelöst.

Wollen wir alle Energie per Flüssigwasserstoff speichern und über die Weltmeere schleppen, halte ich das für unmöglich, mindestens aber für zu gefährlich.

Der solare Ertrag von 6% der Fläche Deutschlands ist mit 20.000 km² mehr als ausreichend für unsere Vollversorgung, das sind pro Einwohner 7000 kWh elektrische Energie im Jahr. Dazu die Windenergie und sonstiges Kleinvieh. Bis auf die Wärmeenergie im Boden nur zum viel zu geringen Teil speicherbar.

Dafür benötigten wir schon mehrere Baerböcke und die erweiterte Harbeckfamilie.

Ich bin bereit, für den geringen erforderlichen Anteil an Verbrennungsenergie weiterhin die Brunkohlenabgase zu inhalieren.

Ich halte es für ein Verbrechen, Elektroautos hoch zu versteueren, wie es geplant wird, um China auszusperren.Freie Sonne, freier Wind und freier Handel wären mein Ziel. Natürlich benötigen wir das technische know how. Den freien Handel dafür weltweit zu blockieren, halte ich für falsch.
 

wolfgang dwuzet

Bekanntes Mitglied
23.11.2006
3.903
soo, nachdem ich nun länger nur mitgelesen habe,,,
und bald die 64 lenze erreiche
hier nun mein eimer senf zu der sch,,,
da meine heizun nun bereits 23 jahre auf dem buckel hat
und in letzter zeit schon 2 ausfälle hatte.
und um halblegal aus der dämmerei herauszukommen
wurde ein neuer brenner geordert, der in kürze eingebaut wird
so dass ich dann für die nächsten (wohl auch 20 jahre??)
(man muß ja nur dann die XX% erneuerbare haben WENN DIE HEIZUNG ERNEUERT WIRD)
zumindest solange der neue brenner seinen dienst tut,
aus dem schneider bin, und wenn die 20 jahre oder mehr , rum sind,
werd ich wohl (oder übel) sowieso in irgendeinem "betreuten wohnen" meinen lebensabend fristen
bye wolle
 

Jack-Lee

Mitglied
21.03.2019
218
Wir bauen ins 180 jährige Fachwerkhaus ne Wärmepumpe ein, so wie der Nachbar. Der hat hämisch gegrinst die letzten Jahre bzgl Kosten... aber das "wacht auf Schlafschafe! Die Regierung ist nur dazu da euch zu betrügen!" Wie es hier von einigen daher schallt, kenne ich aus meinem ostdeutschen Dorf zu genüge. Selbst auf die dümmsten Scheinargumente rein fallen, aber andere als unfähig hinstellen wollen. Immer wieder goldig. Leider dürften die meisten die Konsequenz ihrer eigenen Handlungen nicht mehr auskosten, weil's sie vorher wegen Altersschwäche ins Gras beißen. Hoffe aber wenigstens das deren Kinder ihnen später mal die Leviten lesen...
 
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Wertungen: Stefanseiner

Lomax223

Aktives Mitglied
16.09.2018
745
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Wertungen: wolfgang dwuzet

wolfgang dwuzet

Bekanntes Mitglied
23.11.2006
3.903
und wenn die kinder schon häuser haben,,,
und unseres in die kattegorie "abreißen und neu bauen" fällt...
wozu sollte man da noch mehr reinstecken
als bis zum erreichen der lebenserwartung unbedingt von nöten wäre????????????????????????
:unsure:naja, um die wirtschaft anzukurbeln und in 20-25 jahren einen schrotthändler glücklicher zu machen:cry:
 

Jack-Lee

Mitglied
21.03.2019
218
Die meisten Häuser reißt man nicht ab. Aber wie beim Arbeitskollegen erbt man dann ne Schrottimmobilie, bei der vor 15 Jahren noch mal schön tausende von Euro in nen Pool und eine Ölheizung für diesen geflossen ist, die Dämmung des Hauses aber aus nacktem Vollziegel besteht...
Weil das mit endlichen fossilen Brennstoffen und Umwelt ist ja nur Diktatur von "denen da oben!"
Bei der Kompetenz die viele im Bereich Energie und heizen an den Tag legen(was man zb daran erkennt , dass man Hans Werner Sinn als Quelle angibt.. der Typ hat ein wenig verpennt, dass man nach seinem Doktor auch noch was lernen sollte und die Welt sich weiter dreht. Auch ohne ihn. Und er gehört zu denen, die meinen über alles Bescheid zu wissen, obwohl das nachweislich nicht der Fall ist. )muss man halt zu Maßnahmen greifen die was vor schreiben. Ist im übrigen schon immer so gewesen und nicht erst mit den "Ökofaschisten" so gekommen (so werden die grünen hier gern von echten Faschisten genannt)
 
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wchriss

Aktives Mitglied
30.12.2010
1.811
57
Egweil
@Jack-Lee
Ich denke du vergreifst dich hier im Ton und ich fühle mich mit deiner Aussage persönlich angesprochen.
Was jemand mit seiner Immobilie macht ist noch immer sein eigenes Ding. Wenn er ne Ölheizung oder nen Pool mag, soll Er / Sie doch haben. Wo sind wir denn, wenn andere vorschreiben was ich oder jemand anders zu tun hat.
Was Häuser angeht ich kenne da so manchen, da werden Häusle aus den 60-ziger Jahren platt gemacht und neu gebaut.
Was Herrn Sinn angeht, er gehört mit Sicherheit nicht zu denen die meinen über alles bescheid zu Wissen. Seine Sichtweise ist vor allem aus der Ökonomie heraus. Was wiederum dazu anregnen soll selbst nachzudenken ob die verfolgte eigene Strategie die richtige ist.
Evtl. hast du auch schon mal was von der 2000 W Gesellschaft gehört, nur soviel zu meiner Person. Ich liege da deutlich darunter und brauche dafür keine Verbote und Subventionen. Es geht locker man muss nur wollen.
LG
Christian
 

Lomax223

Aktives Mitglied
16.09.2018
745
Bei der Kompetenz die viele im Bereich Energie und heizen an den Tag legen(was man zb daran erkennt , dass man Hans Werner Sinn als Quelle angibt.. der Typ hat ein wenig verpennt, dass man nach seinem Doktor auch noch was lernen sollte und die Welt sich weiter dreht. Auch ohne ihn. Und er gehört zu denen, die meinen über alles Bescheid zu wissen, obwohl das nachweislich nicht der Fall ist.

Na dann .....

HAUPTSACHE Du weißt Bescheid und kannst uns nachweislich aufklären ;)
Etwas Bescheidenheit die du anderen absprichst würde dir guttun - denn die Welt wird sich AUCH OHNE DICH weiterdrehen .... uns alle eingenommen

Geboren - gelebt - gestorben - in der 3. Generation vergessen ....

ommmmm

Wieviele Milliarden Menschen glaubst Du kann die Welt vertragen , ob mit oder ohne " Umweltschutz " ?
Trotzdem werden auf Teufel komm raus Kinder gezeugt , warum : weil es das system verlangt .

Handeln hier und ein Umdenken wären genauso dringlich wie ein GEG , Aber Money makes the World
go round ....





Treffen sich zwei Planeten :

Na wie gehts ?, sagt der eine zum anderen
Nicht so gut ist die Antwort , ich habe Menschen
Darauf der andere : Ach , das hatte ich auch - das vergeht wieder !

Greets von Lomax
 
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Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.181
91365 Reifenberg
Können wir bitte mal wieder zur sachlichen Diskussion zurückkommen und die ganzen persönlichen Bemerkungen unterlassen.

Es geht um unsere Zukunft. Alles soll sich ändern, aber keiner will sich ändern. Nicht ganz, einige schon. Und wie ich schon öfter schrieb:
Wir sollten hier hauptsächlich über persönliche und fachliche Erfahrungen berichten.

Gruss, Roland
Zu meinen oft geäußerten persönlichen Erfahrungen mit (m)einem Haus Baujahr 1961:
ehemalige Schule, kommunaler Bau, und deshalb enorm stabil. Nach Umbau und Dämmung, zuerst Dach, später dann Außenwände und Fenster und Türen, braucht das Haus erstaunlich wenig Heizenergie. Dazu tragen auch grosse Südfenster bei. Geheizt wurde früher mit Öl, und die Ölheizung gibts noch. Habe vor 4 Jahren die letzte Öllieferung erhalten, und es sind immer noch ein paar tausend Liter im 10.000 Liter Tank drin. Geheizt werden die drei Etagen hauptsächlich mit einem kleinen Holzofen mit Wasser-Wärmetauscher und über die normalen Zentralheizungsrohre mit Vorlauftemperaturen selten über 40 Grad C.
Der Pool wird seit 40 Jahren direkt solar beheizt über Solar-Absorber Platten. Die Technik hat sich nicht geändert, die Platten werden noch heute von derselben Firma unter derselben Bezeichnung angeboten.
Die rund 1 kW Umwälzpumpe für den Pool-Filter nimmt rund 1 kW oder rund 8 kWh täglich auf. Da sie nur im Sommer läuft, fast ausschließlich direkt mit Solarstrom.

Zur persönlichen Betroffenheit, dem ursprünglichen Titel des Threads:
Ja, ich bin persönlich betroffen, dass aus finanziellen Gründen ein grosser Teil der Bevölkerung so lange alle Warnungen überhört hat und nix von sich aus getan hat. Da muss es dann halt über Verordnungen gehen... und dann nach Zuschüssen von der Allgemeinheit zu fragen..... also dem Staat oder so..... na ja, ich will ja hier nicht schimpfen. Ich finds sowieso etwas dreist, wenn alle inklusive der Industrie, bei z.T. eigenen Versäumnissen dann nach Staatsgeldern schreien. Aber das ist eine andere Geschichte.
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.440
Ohne dem Wolle und seiner Gattin zu nahe treten zu wollen, wer ihn und das "Hexen"- Häuschen kennt in dem sie wohnen wird verstehen dass da nicht der große Wurf nach GEG gelingen wird.
Das haben ihm schon Solarteure bescheinigt als er nach einer PV Anlage anfragte.
So was sollte ja ein paar Jahrzehnte auf dem Dach halten und nicht selbiges bei Montage zum Totalschaden führen...

Gruß
Martin

Ich prokrastiniere in der Sache teilweise ebenso da es an unserer Hütte ringsum Anbauten gibt die einen Wärmeschutz zwar nicht unmöglich aber aufwendig bis teuer machen. Mit den weiter bestehenden Wärmebrücken wären Spätschäden durch unterschiedliche Temperaturen am Gebäude absehbar.
 

Sascha Meyer

Bekanntes Mitglied
18.05.2007
5.246
Moin,
ich bin da auch sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich bei Jack-Lee und Roland und versteh ich auch nicht, warum man sehenden Auges jahrelang nichts macht, keine Eigenverantwortung uebernimmt und dann irgendwann die Gruenen verteufelt, die mit dem GEG wenig zu tun haben, weil es ja durch die CDU in der Vorgaengerregierung (richtigerweise) auf den Weg gebracht wurde. Es muss halt endlich mal was passieren, von alleine laeufts halt nicht.
Auf der anderen Seite versteh ich die Leute, die ja gerne wuerden, wenn es denn ihre finanzielle Situation erlauben wuerde, die sich durch das Tempo der Entwicklung nicht mitgenommen fuehlen. Da geht man schnell mal in Abwehrstellung und positioniert sich auch mal gegen eine sinnvolle Entwicklung. Auch dafuer muss man ein Stueck weit Verstaendnis haben.

Ganz klar, Uebersprungshandlungen mit begrifflichen Entgleisungen sind bei den (ich nenn sie mal einfach so) "Demonstranten aus Leidenschaft" eher der Standard als die Ausnahme und dadurch erleben wir bei den einfach zu mobilisierenden Bevoelkerungsschichten einen Zugpferdeffekt. Manche sind halt froh, wenn sie nicht selbst denken muessen und wenn andere sowas anstrengendes fuer sie mit uebernehmen.

Jetzt sind wir uns ja alle einig, dass endlich was getan werden muss, um die immer noch rasant fortschreitende Klimakrise einzubremsen. Niemand hier leugnet den menschengemachten Klimawandel und den industriellen Raubbau an der Natur. Und ja, wahrscheinlich haben diejenigen Recht, die fordernd, dass eher heute wie morgen mal was gegen diese Prozesse getan werden muss.
Stellt sich nur die Gretchenfrage, wie zur Axt man das Problem angeht, um tatsaechlich was zu erreichen? Geht man einen langsamen Weg, um manche in der Bevoelkerung nicht zu ueberfahren? Geht man schnellen Schrittes und verkackt es sich bei vielen in der Bevoelkerung, wie wir das gerade erleben, erreicht damit aber vielleicht wenigstens einen gesellschaftlichen Wandel, selbst, wenn man dafuer nicht mehr gewaehlt wird?

Das, was wir hier gerade in unserer kleinen Blase erleben, spiegelt doch die gesellschaftliche Diskussion wieder. Wir fuehlen uns alle unterschiedlich stark betroffen und reagieren auch - je nach eigenen Anpassungsmoeglichkeiten - entweder zustimmend oder ablehnend. Genauso geht es dem ganzen Land.

Haben wir die Zeit, eine weichgespuehlte wir-machen-es-allen-Recht-Politik zu haben, welche die Probleme ja nur Scheibchenweise angeht, um ja wiedergewaehlt zu werden oder hat uns gerade diese Haltung vergangener Koalitionen mit ihren dadurch erforderlichen Kompromissen in genau diese aktuelle Misere gefuehrt? Gibt es hier ueberhaupt einen richtigen Weg?

Ehrlich gesagt find ich das gut, wenn so eine Diskussion offen gefuehrt wird und auch mal deutlich wird, solange die gegenseitigen Positionen respektiert werden und man in Ermangelung eigener Argumentationsmittel persoenlich wird.
Wir werden wohl - genau wie die Gesellschaft - keinen Idealweg finden, da die mehr oder sogar existentiell betroffenen wohl nicht sagen: Hey, ruiniert mich, macht aber nix, weil is ja sinnvoll!

Mir fehlt der Einblick in die politischen Entscheidungen und in die Bedingungen, die dazu fuehren, aber ich denke mir immer, dass sich die Entscheider schon so ein klitztkleines Bisschen was dabei gedacht haben, als sie diese Gesetzesvorhaben in der letzten Legislaturperiode entworfen haben.
Vielleicht isses ja wirklich so sehr eine Minute vor zwoelf und wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.
Vielleicht sind ja auch diese Klimakleber, welche mir persoenlich aufgrund ihrer Aufdringlichkeit eher unsympatisch sind, genau das, was wir brauchen, um den Hintern hochzukriegen. Ich weiss es nicht.

Ich bin - wie fast alle von uns - ein Heuchler, welcher zuviel Plastik verbraucht, Klamotten aus Fernost kauft und sich Sachen aus China schicken laesst. Ich kann nur vor meiner eigenen Haustuere kehren und wenigstens versuchen, mein eigenes Verhalten zu aendern.Verantwortung uebernehmen, nicht nur fuer mich, sondern als Teil der Gesellschaft. Ob das reicht?

Wir stehen vor einem ethischen Problem par excellance: wie erreicht man eine Kehrtwende in einer Katastrophe, denn das ist die Klimakrise, wenn man gleichzeitig vermeiden moechte, dass dabei zu viele unter die Raeder kommen?

Roland, du kommst aus einer Szene, welche tatsaechlich versucht hat, was zu bewegen und Alternativen zur konventionellen Stromerzeugung zu finden, auch gegen den gesellschaftlichen Widerstand. Einfach war diese Bewegung sicherlich nicht. Wie habt ihr das geschafft, einen Wandel hinzukriegen? Was musstet ihr euch alles anhoeren, als ihr gegen AKWs auf die Strasse gegangen seid? Was wuerdest du unserer Gesellschaft raten, um voranzukommen, ohne sich gegenseitig zu beissen?

Viele ratlose Gruesse aus dem Saarland, Sascha
 

wchriss

Aktives Mitglied
30.12.2010
1.811
57
Egweil
@Sascha Meyer
Du triffst es mit deiner Wortwahl wieder auf den Punkt.(y)
Wir dürfen aber dabei nicht vergessen das es nicht nur ein deutsches oder europäisches Problem ist, und da wird es noch viel komplexer ! Für mich stellt sich da schon die Frage ob es nicht sinnvoller wäre zu versuchen da andere Länder mitzunehmen. Ich sage da kosten / nutzen - effekt. Und in wieweit können wir das überhaupt?
Gruß aus Bayern
 

Sascha Meyer

Bekanntes Mitglied
18.05.2007
5.246
Hi Christian,
sehr richtig, diese Kosten-Nutzen-Abwaegung verkompliziert das Problem ja noch deutlich, aber darf man sich diese ueberhaupt noch erlauben? Keine Ahnung.
Wie wird diese Diskussion eigentlich in anderen Laendern gefuehrt?
Wuerde eine harmonisierte europaweite Klimastrategie mit den 28 Laendern und ihren Entscheidungstraegern die Sache eher nach vorne bringen oder ausbremsen?
Ich glaube, dass die Regierung hier bei allen Entscheidungen nur verlieren kann, weil die Wende nicht schnell genug herbeigefuehrt werden kann (was man ihr als Opposition natuerlich vorwirft, obwohl man selbst das Gesetz initiiert hat, siehe Harz4) und weil man so vielen Leuten auf die Fuesse tritt, dass man wohl auf absehbare Zeit viele Waehler verliert.

Wie wuerde man wohl selbst entscheiden?
Ich selbst waere bei Christian und wuerde eine breit angelegte, europaweite oder gar internationale Strategie versuchen. Aber wie wuerde man das Problem angehen, ohne dass dabei zu viele Menschen auf der Strecke bleiben, weil sie aus finanziellen oder anderen Noeten einfach diesen Weg so nicht mitgehen koennen? Augen zu und durch, so, wie es die letzte Generation versucht? Gesetz abaendern und dabei vielleicht zu sehr nachgeben, wie es jetzt die Ampel macht?

Man moechte hier kein Entscheider sein..

Viele Gruesse aus dem Saarland, Sascha
 
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Jack-Lee

Mitglied
21.03.2019
218
Ich vergreife mich nicht wirklich im Ton. Dieser ist halt scharf, weil es hier nunmal im die Lebensqualität aller zukünftigen Generationen geht. Und deshalb ist es eben nicht jedem freigestellt mit dieser Zukunft zu machen was er will, weil es nicht ihn, sondern Milliarden andere betrifft... aber nach nun zwei Jahrzehnten aktivem Klimaaktionismus muss ich langsam einsehen, das der durchschnittliche Bürger vom Thema keine Ahnung hat, keine Lust darauf, seine eigenen Interessen immer voran stellt und n sch auf die Zukunft gibt. Selbst wenn es die eigenen Kinder betrifft. So sind nicht alle, klar. Aber im Schnitt ist's leider so (mindestens mal hier im Osten). Und wenn die Beweislage zu erdrückend ist, dann fängt man lieber an andere vors Loch zu schieben, die eigene Verantwortung klein zu reden oder direkt Strömungen zu unterstützen die einem das Gewissen erleichtern (indem sie zb Klimawandel und Co direkt leugnen. Einer der Gründe warum die AFD in meiner Gegend teils über 40% erreicht)

PS. Die Kosten für zb Wärmepumpen werden, wenn man weniger Geld hat, zum großen Teil vom Staat übernommen. Komischerweise höre ich bzgl Geld das größte Geheule von denen hier im Dorf, die drei Autos vor der Tür stehen haben und mehrfach im Jahr in den Urlaub fliegen... aber gut, da hängt dann auch noch ein "Windkraft zerstört unseren Wald!" Plakat an Zaun... da ist wohl eh Hopfen und Malz verloren.
 
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