[quote SB][quote jbl]Den Durchbruch Richtung Wartungsarmut würde sicherlich bereits ein Zahnriemenantrieb bringen.[/quote]
Nach meinem Wissen definitiv nicht, da der Umschlingungswinkel am Motor zu klein ist. Wurde auch schon mehrfach gesagt. Energetisch sind Riemen auf jeden Fall schlechter, da mehr Reibung. Intern und am Rad.[/quote]
Laut Handbüchern und Auslegungsrichtlinien der Zahnriemenhersteller braucht man für volle Belastbarkeit eines Zahnriemens 6 treibende Zähne. Mehr Zähne bringen keine Verbesserung mehr. Bei einem Ritzel mit 15 Zähnen braucht man also 360°/15*6 = 144° Umschlingung, bei 21 Zähnen noch 103°. Inwieweit man nur für die geringe Zähnezahl des Ritzels Zuschläge machen muss, habe ich im Moment nicht im Kopf, bei z.B. 21 Zähnen jedoch sicherlich nicht mehr. Ich schau es aber nach. Der Umschlingungswinkel ist also nicht das Problem.
Eine Kette hat aber sehr wohl Probleme mit kleinen Ritzeln, da die Gelenke dabei unter Last sehr weit abgeknickt werden müssen. 13 Zähne sind da schon grenzwertig und verschleißträchtig.
Gute Wirkungsgrade erreicht man bei einer Rollenkette auch nur bei guter Pflege, also häufig reinigen und schmieren, häufig (am besten automatisch) spannen, vor Schmutz schützen. Eine durch Verschmutzung und Verschleiß gelängte Kette hat einen lausigen Wirkungsgrad.
Hier hat der Zahnriemen unbestreitbare Vorteile: Einmal sauber eingebaut und korrekt gespannt, braucht er keine Wartung und längt sich nicht, bis er irgendwann ersetzt werden muss. Nur vor Schmutz sollte er geschützt werden. Aber es laufen genug Motorrräder mit Zahnriemen, sodass die grundsätzliche Eignung bereits erwiesen ist.
Wenn es um gute Wirkungsgrade geht, brauchen wir vom Thrige m.E. auch überhaupt nicht mehr zu sprechen. Der Thrige mag mehr Power haben und höhere Endgeschwindigkeiten bei geringeren Spannungen zulassen, der Wirkungsgrad ist aber schlechter als beim Perm. Das holt man mit dem besten Antriebsstrang nicht mehr zurück.
Gruß, Jochen
Ergänzung:
ich habe gerade auf der Homepage unseres Zahnriemenlieferanten nachgesehen. Ein Gates PolyChain GT2 Zahnriemen kann bei 1800 U/min, 22 Zähnen und 21mm Breite ca. 10kW übertragen, das reicht auch bei entsprechender Sicherheit (ca. Faktor 2) noch lang und schmutzig. Ein PPolyChain Carbon liegt bei 12kW. Beide Angaben gelten für 8mm Riementeilung, d.h. die Räder sind bei gleicher Zähnezahl kleiner als die Zahnscheiben für die Kette 6B, wie sie im El verwendet wird.
Das sollte also wirklich reichen. Bei 48V ist die Drehzahl und damit die übertragbare Leistung nochmals höher, das maximale Drehmoment bleibt ja gleich und ist über die Motorstrombegrenzung gut kontrollierbar.