Hallo Stefan, das Thema treibt wohl viele E-Mobilisten um - mich auch. Ich habe sogar noch bessere Bedingungen, da ich meist von daheim arbeite und so oft tagsüber das E-Auto laden kann. In dem Moment, wo Du das Wort "Insel" aussprichst, solltest Du aber mehr an "Überzeugung", "Hobby" und "Unabhängigkeit" denken, als an "Wirtschaftlichkeit".
Bei der direkt PV-gespeisten Insel sieht es wohl etwa so aus:
PV-> Laderegler (93%) -> Bleiakku (80%) -> Sinuswechselrichter (93%)
Da landen wir vor dem Lader des Autos bei 70% im Bestpunkt !!! Nur mit guten MPPT-LR und hochwertigen Sinus-WR!
Mit preiswerten PWM Ladereglern und ohne Top-Akkus eher Richtung (bzw. auch unter) 50%! Schon die preiswerten WR haben oft nur 85% im Bestpunkt, bei Teilllast eher 75% ...
Nimmst Du den Strom aus dem Netz um den Akku zu laden, dann statt LR halt Akkuladegerät - mit Strombezug. Rechne Dir aus, was die Komponenten kosten und schon beim Sinus-WR mit >1,5kW dürfte es mit der Wirtschaftlichkeit schwer werden.
Für mich war die Triebkraft, meine PV aufzustocken (EEG-PVA aus 2009 mit 7,6kWp). Planst Du da statt der autarken Insel eine direkt ans Hausnetz gekoppelte "Halbinsel" (bspw. mit Steca XTender, Victron MultiPlus o.ä.), ist die Sache zwar recht elegant, aber rechtlich "umstritten", da diese Geräte in gewissen Konfigurationen auch in der Lage wären, mehr als den Eigenverbrauch ins Hausnetz zu speisen (selbst wenn es nur theoretisch ist) = verbotene Erhöhung der Einspeisung.
Um jegliche Irritationen zu umgehen, betreibe ich also eine kleine autarke, zusätzliche Insel:
- nachts werden aus dem Akku kleine Dauerverbraucher gespeist (Kühlschrank, Hzgs-Regler, Lüftung)
- sollte der Akku leer werden, erfolgt ein automatischer Rückfall ins Hausnetz
- tags, bei schönem Wetter bzw. wechselhaft sonnigem Wetter laufen diese Verbraucher durchgehend im Inselnetz
- wenn der Akku voll ist, kann ich den "Überschuss" nutzen, in dem ich zusätzliche Verbraucher auf die Insel aufschalte - inkl. (geregeltem) E-Auto-Lader
- bei wechselhaft bedecktem bzw. trüben Wetter schalte ich tagsüber die Verbraucher aufs Hausnetz (=EV der größeren EEG-PVA) und lade vorrangig den Akku für die Nacht
Damit mir das Laden des E-Auto nicht den Akku für die Nacht wieder leersaugt, habe ich übrigens für die verbreiteten TCCharger /Elcon-Lader eine ganz kleine und wirklich preiswerte Beschaltung gebaut, die nach der Sonneneinstrahlung den Ladestrom regelt. Das könnte Dir auch helfen, wenn Du tatsächlich tagsüber als EV mit der vorhandenen PVA über ein solches Ladegerät den Akku aufladen willst.
"Wirtschaftlich" wird die Sache unter guten Bedingungen wohl erst >15Jahre ... und da habe ich noch nicht alles realisiert, was ich möchte.
Wenn Du aber tatsächlich Akkus laden willst, um den EV zu erhöhen, dann überlege Dir, welche Verbraucher Du aus dem Akku speist. Vermutlich ist es wirtschaftlicher, kleine Dauerverbraucher (=kostengünstiger Sinus-WR) über lange Zeit durchgehend laufen zu lassen, als schnell für das EV den Akku leerzusaugen ... Wenn Du keine zusätzliche Vergütung mehr für den EV bekommst, halte ich dies aber allenfalls als Überschussverwertung bei der 70%-Abregelung für "wirtschaftlich".