Ja und nein.
Grundsätzlich ist das, was dir als 100% angezeigt wird bei den wenigsten Fahrzeugen wirklich 100% SOC - ebensowenig wie 0% in der Anzeige wirklich 0% am Akku sind.
Die Hersteller bauen da idR. mehr oder weniger große Sicherheitspuffer ein, damit die Akkus lange halten (und z.B. bei Problemen per Software noch Kapazität freigegeben werden kann, anstatt den Akku tauschen zu müssen), und um Idiotie vor zu beugen (z.B. ein wirklich auf 0% entladener Li-Ionen Akku dürfte/könnte oft nicht einfach so wieder geladen werden).
Die Faustregel "20-80%" passt meist trotzdem gut, um die Lebensdauer des Akkus noch weiter zu schonen. Zudem hat man dann im Notfall noch genug Saft im Akku, um doch noch zur nächsten Ladesäule zu kommen, wenn die eigentlich angesteuerte (warum auch immer) nicht funktioniert oder belegt ist.
Hin und wieder vollladen zum Balancing macht Sinn - allerdings ist mMn. bei neuen Akkus einmal alle ~1.000-2.000km ausreichend.
Je älter die Batterien werden, um so häufiger braucht man das Balancing.
Ich halte es bislang so, dass ich vor besonders langen Fahrten den Wagen wirklich voll mache (kommt alle paar Monate mal vor und weiß ich idR. am Tag vorher, damit ich die Begrenzung ausschalten kann), und im Alltag die Ladung per Software auf 80% begrenze.
Viel interessanter als das Balancing ist mMn., dass man bei E-Autos hin und wieder mal ohne Rekuperation an eine Ampel heran bremsen sollte, um Rost auf den (nahezu ungenutzten) Bremsscheiben zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
Bei meiner Zoe muss ich dazu nur vorm Bremsvorgang den Ganghebel auf N stellen.
Wichtig dabei ist aber: Verkehrssicherheit hat Vorrang! Bitte also dafür ruhgen Verkehr und übersichtliche Straßen wählen, um niemanden mangels Aufmerksamkeit in Gefahr zu bringen!
(Mache ich auch ca. einmal im Monat.)