[quote Natascha SternFuchs Schlüter]Kleine Rechenaufgabe:
Ein Liter Benzin enthält etwa 8,7 kWh Energie die bei der Verbrennung in Form von Wärme frei wird. Ein Honda Eu10i läuft mit 2,3 Litern Benzin = 20 kWh Energie vier Stunden bei 0,9 kW Dauerleistung, erzeugt also 3,6 kWh Strom was einem Wirkungsgrad von 18% entspricht.
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Dann miss mal den tatsächlichen Wirkungsgrad in der Realität. Der Fehler in den Angaben des Herstellers ist so groß dass dieser Wert nicht realistisch ist. Zudem gibt es viele Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Höhe über dem Meeresspiegel, tatsächliche Auslastung durch das Ladegerät, Alter des Generators, Einstellung des Motors, ... die den Wirkungsgrad negativ beeinflussen. Ich glaube diesen Wert erst wenn ihn jemand exakt vermessen hat.
Und was in Zukunft sein wird ist völlig irrelevant. Es geht darum dass heute Leute ihre ansich umweltfreundlichen Fahrzeuge zu stinkenden fahrenden Rasenmähern umbauen wollen.
In welchem Tresor vergammelt denn der Entwurf für den “modernen PKW” der damit 10000 km pro Jahr fährt?
Es gibt aber Fahrzeuge die die 2000 km problemlos mit weniger 5 l/100km fahren bei einem Schadstoffausstoß der um Größenordnungen under denen des Generator liegen.
Außerdem reden wir hier über den Verbrauch beim FAHREN.
Eigentlich reden wir vom Schadstoffausstoß und nicht vom Verbrauch.
Ein Smart der dreimal mehr wiegt als ein Twike mit Stromaggregat braucht natürlich auch für die HERSTELLUNG entsprechend mehr Energie.
Wieviel kostet ein SMART und wieviel kostet ein TWIKE?
Ist nicht davon auszugehen dass wenn etwas mehr kostet auch insgesamt mehr Energie für die Herstellung aufgewendet wurde?
Die teueren Komponeten wie z.B. die Batterien sind nicht etwa deswegen so teuer weil sie in Handarbeit hergestellt werden sondern weil sehr viel Energie in der Gewinnung der Rohstoffe gesteckt worden ist.
Aus dem Gewicht eines Gegenstandes kann man nicht schließen dass für die Herstellung tatsächlich mehr Energie aufgewendet wurde.
Was nutzt ein hoher Wirkungsgrad wenn ich mindestens eine dreiviertel Tonne Stahlblech bemühen muss um die durchschnittlich 1,3 Personen (=100kg Nutzlast) 30km pro Tag zu bewegen? Da wäre ein Twike mit 10% Wirkungsgrad ja noch effektiver. Verbrennungsmotor und Leichtbauweise lassen sich leider fast nicht verbinden...
Ein Twike mit 10 % Wirkungsgrad hat einen Verbrauch von deutlich mehr als 5 l/100km. Da kann der Verbrauch eines sparsamen Kleinwagens in der Regel unter 5 l/100km ist und der Schadstoffausstoß um Größenordnungen unter denen eines Generators ohne Abgasreinigung kann ich über eine solche Aussage nur den Kopf schütteln.
Es ist erstmal völlig egal wie schwer das Fahrzeug ist, entscheidend ist der Energieverbrauch, der CO2-Ausstoß und der Schadstoffausstoß für eine vorgegebene Nutzung. Und hier kann ich nicht erkennen dass ein Twike das mit einem billigen Generator ohne Abgasreinigung betrieben wird überhaupt eine Chance hätte mit einem modernen Kleinwagen zu konkurrieren.
Die Umrüstung eines Stromaggregats auf Gasbetrieb ist billiger als die eines PKWs auf Flüssiggas oder gar (Bio-)Erdgas da man alternativ ja immer noch mit Strom fahren kann und so gar kein Benzin mehr benötigt. Wünschenswert wäre natürlich ein Betrieb mit regional erzeugtem Bio(erd)gas aus Pflanzenresten.
Den PKW braucht man gar nicht auf Gas umrüsten der ist auch so weit umweltfreundlicher als ein fahrender Rasenmäher. Und soviel billiger ist der Umbau eines Generators auf Gas auch nicht. Der Honda 20 EU als Gasversion kostet meines Wissens knapp 2.400 Euro. Ein zum Honda vergleichbarer Benzingenerator wie der KIPOR kostet dagegen nur rund 500 Euro. Für die Differenz kann man auch einen Kleinwagen auf Autogas umbauen lassen. Damit ist die Problematik mit dem Transport des Gases aber auch schon gelöst während man mit einem gasbetriebenen Generator mit Gasflasche als fahrende Bombe herumfährt.
Im genannten Fall wurde das Aggregat auf einem selbstgebauten Anhänger montiert. Eine TÜV-Abnahme und Eintragung in die Papiere war nur für die Anhängerkupplung und den Anhänger nötig.
Das wird beim Einbau in das Fahrzeug selbst völlig anders aussehen.
Ich bin nicht gegen das Hybridkonzept an sich, aber ich bin gegen die Art und Weise wie es realisiert wird. Auf der einen Seite macht man auf Umweltfreak der versucht mit seinem Elektrofahrzeug die Umwelt zu schonen. Gleichzeitig wird aber versucht mit völlig ungeeigneten Mitteln ohne Rücksicht auf die Umwelt die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Hier wandelt sich der Paulus zum Saulus. Es geht nicht mehr um die Umwelt.
Sollten mehr solche fahrenden Rasenmäher auf der Straße unterwegs sein so bin ich mir sicher dass sich die an sich positive Einstellung vieler Leute zu den Elektromobilfahrern ins Negative verkehren wird. Und das ist genau nicht das was wir brauchen.