Ladestationen zu Hause werden in Deutschland mit 900 € gefördert. In kurzer Zeit gingen 100.000 Anträge ein und wurden größtenteils sofort bewilligt. Der Anfang ist gemacht wie geht es weiter?
Alle sind sich einige dass wir intelligentes Laden brauchen um unsere Stromnetze gut auszunutzen, möglichst viele Fahrzeuge zu laden ohne die Netze aufwändig verstärken zu müssen. Tatsächlich haben wir mit den Elektrofahrzeugen kein Energieproblem in Deutschland, sondern maximal ein Leistungsproblem. Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass wir ca. 15 % mehr elektrische Energie in Deutschland brauchen, wenn wir auch den letzten PKW elektrifiziert haben. Die Mehrenergie scheint leistbar, wird doch eine 100% Umstellung der PKW nicht so schnell voran gehen. Neue Verkehrskonzepte mit autonomen Shuttles sollten auch dazu führen, dass wir weniger Fahrzeuge haben und die durchschnittliche Fahrzeugelegung steigt, was den Energieverbrauch reduziert.
Die Straße mit den Oberklasseelektroauto fahrenden Zahnärzten, oder 3 Zoe FahrerInnen im Mehrfamilienhaus, machen den Netzbetreibern berechtigt Sorgen. Die Neuzulassungsquote von Elektrofahrzeugen ist in Deutschland rasant auf 20% gestiegen, will man nicht lokale Stromausfälle riskieren muss man jetzt handeln. Es gab und gibt verschiedene Tests und Studien zum Thema. Praktisch hilft die Streuung der Ladevorgänge, dass sich die Netzbelastung besser verteilt als befürchtet. Trotzdem braucht es Steuerungsmöglichkeiten um Leistungen zu reduzieren, Energiebedarf zeitlich zu verschieben.
Die intelligenten Ladestationen werden 2021 zu Hause aufgehängt, doch wie geht es weiter? Die ersten sensationsgierigen Zeitungen titeln schon, dass den Deutschen die Ladestationen abgeschaltet werden. Tatsächlich ist die Eingriffsmöglichkeit hilfreich und letztlich auch in den aktuellen Netzanschlussbedingungen rechtlich verankert. Es muss nicht immer eine Vollabschaltung sein und das auch nicht dauerhaft. Es gibt Überlegung die Leistung per Ferneingriff auf 50%, d.h. bei 11 kW Ladestationen auf 5,5 kW temporär zu begrenzen. Die Vollabschaltung wäre dann eine weitere Option, wenn es eng wird im Netz. Eine ganz ähnliche Eingriffsmöglichkeit gibt es für PV Anlagen in umgekehrter Energierichtung, die schon viele Jahre praktiziert wird.
Über die Art der Ladestationssteuerung gibt es offenbar noch keine Klarheit. In der Schweiz denkt man über klassische Rundsteuerkontakte nach. Mit zwei Kontakten und Binärcode liessen sich ganz einfach 4 Leistungszustände einstellen. In Deutschland fällt das Stichwort Smart-Meter Gateway (SMGW), aber auch über Open ADR, einem Standard im Energiebereich wird bei Herstellern von Ladestationen diskutiert.
Einfache Hoch- und Niedertarife, Tarife nach § 14a EnWG mit abschaltbaren Lasten sind nicht mehr ausreichend für zukünftige Aufgabenstellungen. Neue Anbieter wie z.B. Tibber bieten zeitvariable Stromtarife, diese hängen jedoch mit der Marktverfügbarkeit von Energie im Gesamtnetz zusammen. Das Management der Ladestationen muss letztlich beides können, sowohl die Energieerzeugungspreise im Netz berücksichtigen, wie auch die lokale Auslastung.
Die Meinung des Autors ist auch, dass ein spürbarer finanzieller Anreiz zusammen mit einer automatischen Steuerung am einfachsten dazu führt Lasten zu verschieben und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Ralf Wagner
Alle sind sich einige dass wir intelligentes Laden brauchen um unsere Stromnetze gut auszunutzen, möglichst viele Fahrzeuge zu laden ohne die Netze aufwändig verstärken zu müssen. Tatsächlich haben wir mit den Elektrofahrzeugen kein Energieproblem in Deutschland, sondern maximal ein Leistungsproblem. Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass wir ca. 15 % mehr elektrische Energie in Deutschland brauchen, wenn wir auch den letzten PKW elektrifiziert haben. Die Mehrenergie scheint leistbar, wird doch eine 100% Umstellung der PKW nicht so schnell voran gehen. Neue Verkehrskonzepte mit autonomen Shuttles sollten auch dazu führen, dass wir weniger Fahrzeuge haben und die durchschnittliche Fahrzeugelegung steigt, was den Energieverbrauch reduziert.
Die Straße mit den Oberklasseelektroauto fahrenden Zahnärzten, oder 3 Zoe FahrerInnen im Mehrfamilienhaus, machen den Netzbetreibern berechtigt Sorgen. Die Neuzulassungsquote von Elektrofahrzeugen ist in Deutschland rasant auf 20% gestiegen, will man nicht lokale Stromausfälle riskieren muss man jetzt handeln. Es gab und gibt verschiedene Tests und Studien zum Thema. Praktisch hilft die Streuung der Ladevorgänge, dass sich die Netzbelastung besser verteilt als befürchtet. Trotzdem braucht es Steuerungsmöglichkeiten um Leistungen zu reduzieren, Energiebedarf zeitlich zu verschieben.
Die intelligenten Ladestationen werden 2021 zu Hause aufgehängt, doch wie geht es weiter? Die ersten sensationsgierigen Zeitungen titeln schon, dass den Deutschen die Ladestationen abgeschaltet werden. Tatsächlich ist die Eingriffsmöglichkeit hilfreich und letztlich auch in den aktuellen Netzanschlussbedingungen rechtlich verankert. Es muss nicht immer eine Vollabschaltung sein und das auch nicht dauerhaft. Es gibt Überlegung die Leistung per Ferneingriff auf 50%, d.h. bei 11 kW Ladestationen auf 5,5 kW temporär zu begrenzen. Die Vollabschaltung wäre dann eine weitere Option, wenn es eng wird im Netz. Eine ganz ähnliche Eingriffsmöglichkeit gibt es für PV Anlagen in umgekehrter Energierichtung, die schon viele Jahre praktiziert wird.
Über die Art der Ladestationssteuerung gibt es offenbar noch keine Klarheit. In der Schweiz denkt man über klassische Rundsteuerkontakte nach. Mit zwei Kontakten und Binärcode liessen sich ganz einfach 4 Leistungszustände einstellen. In Deutschland fällt das Stichwort Smart-Meter Gateway (SMGW), aber auch über Open ADR, einem Standard im Energiebereich wird bei Herstellern von Ladestationen diskutiert.
Einfache Hoch- und Niedertarife, Tarife nach § 14a EnWG mit abschaltbaren Lasten sind nicht mehr ausreichend für zukünftige Aufgabenstellungen. Neue Anbieter wie z.B. Tibber bieten zeitvariable Stromtarife, diese hängen jedoch mit der Marktverfügbarkeit von Energie im Gesamtnetz zusammen. Das Management der Ladestationen muss letztlich beides können, sowohl die Energieerzeugungspreise im Netz berücksichtigen, wie auch die lokale Auslastung.
Die Meinung des Autors ist auch, dass ein spürbarer finanzieller Anreiz zusammen mit einer automatischen Steuerung am einfachsten dazu führt Lasten zu verschieben und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Ralf Wagner