Intelligente Ladestationen zu Hause, der Anfang ist gemacht



Bis zu 350 € für alle Fahrer von Elektroautos!
» Jetzt die höchste Quote am Markt sichern
» Oder direkt FIX 85 € erhalten.

Bereits jetzt THG-Quote für 2024 beantragen! Sichere dir deinen Quoten-Anspruch bevor die Prämie sinkt!
(Werbung)
Ladestationen zu Hause werden in Deutschland mit 900 € gefördert. In kurzer Zeit gingen 100.000 Anträge ein und wurden größtenteils sofort bewilligt. Der Anfang ist gemacht wie geht es weiter?

Alle sind sich einige dass wir intelligentes Laden brauchen um unsere Stromnetze gut auszunutzen, möglichst viele Fahrzeuge zu laden ohne die Netze aufwändig verstärken zu müssen. Tatsächlich haben wir mit den Elektrofahrzeugen kein Energieproblem in Deutschland, sondern maximal ein Leistungsproblem. Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass wir ca. 15 % mehr elektrische Energie in Deutschland brauchen, wenn wir auch den letzten PKW elektrifiziert haben. Die Mehrenergie scheint leistbar, wird doch eine 100% Umstellung der PKW nicht so schnell voran gehen. Neue Verkehrskonzepte mit autonomen Shuttles sollten auch dazu führen, dass wir weniger Fahrzeuge haben und die durchschnittliche Fahrzeugelegung steigt, was den Energieverbrauch reduziert.

Die Straße mit den Oberklasseelektroauto fahrenden Zahnärzten, oder 3 Zoe FahrerInnen im Mehrfamilienhaus, machen den Netzbetreibern berechtigt Sorgen. Die Neuzulassungsquote von Elektrofahrzeugen ist in Deutschland rasant auf 20% gestiegen, will man nicht lokale Stromausfälle riskieren muss man jetzt handeln. Es gab und gibt verschiedene Tests und Studien zum Thema. Praktisch hilft die Streuung der Ladevorgänge, dass sich die Netzbelastung besser verteilt als befürchtet. Trotzdem braucht es Steuerungsmöglichkeiten um Leistungen zu reduzieren, Energiebedarf zeitlich zu verschieben.

Die intelligenten Ladestationen werden 2021 zu Hause aufgehängt, doch wie geht es weiter? Die ersten sensationsgierigen Zeitungen titeln schon, dass den Deutschen die Ladestationen abgeschaltet werden. Tatsächlich ist die Eingriffsmöglichkeit hilfreich und letztlich auch in den aktuellen Netzanschlussbedingungen rechtlich verankert. Es muss nicht immer eine Vollabschaltung sein und das auch nicht dauerhaft. Es gibt Überlegung die Leistung per Ferneingriff auf 50%, d.h. bei 11 kW Ladestationen auf 5,5 kW temporär zu begrenzen. Die Vollabschaltung wäre dann eine weitere Option, wenn es eng wird im Netz. Eine ganz ähnliche Eingriffsmöglichkeit gibt es für PV Anlagen in umgekehrter Energierichtung, die schon viele Jahre praktiziert wird.

Über die Art der Ladestationssteuerung gibt es offenbar noch keine Klarheit. In der Schweiz denkt man über klassische Rundsteuerkontakte nach. Mit zwei Kontakten und Binärcode liessen sich ganz einfach 4 Leistungszustände einstellen. In Deutschland fällt das Stichwort Smart-Meter Gateway (SMGW), aber auch über Open ADR, einem Standard im Energiebereich wird bei Herstellern von Ladestationen diskutiert.

Einfache Hoch- und Niedertarife, Tarife nach § 14a EnWG mit abschaltbaren Lasten sind nicht mehr ausreichend für zukünftige Aufgabenstellungen. Neue Anbieter wie z.B. Tibber bieten zeitvariable Stromtarife, diese hängen jedoch mit der Marktverfügbarkeit von Energie im Gesamtnetz zusammen. Das Management der Ladestationen muss letztlich beides können, sowohl die Energieerzeugungspreise im Netz berücksichtigen, wie auch die lokale Auslastung.

Die Meinung des Autors ist auch, dass ein spürbarer finanzieller Anreiz zusammen mit einer automatischen Steuerung am einfachsten dazu führt Lasten zu verschieben und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Ralf Wagner
 

Anhänge

  • 1607108098692.png
    1607108098692.png
    1,8 MB · Aufrufe: 9.780

Kommentare

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.709
Filderstadt
www.elweb.info
Ladestationen zu Hause werden in Deutschland mit 900 € gefördert. In kurzer Zeit gingen 100.000 Anträge ein und wurden größtenteils sofort bewilligt. Der Anfang ist gemacht wie geht es weiter?

Alle sind sich einige dass wir intelligentes Laden brauchen um unsere Stromnetze gut auszunutzen, möglichst viele Fahrzeuge zu laden ohne die Netze aufwändig verstärken zu müssen. Tatsächlich haben wir mit den Elektrofahrzeugen kein Energieproblem in Deutschland, sondern maximal ein Leistungsproblem. Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass wir ca. 15 % mehr elektrische Energie in Deutschland brauchen, wenn wir auch den letzten PKW elektrifiziert haben. Die Mehrenergie scheint leistbar, wird doch eine 100% Umstellung der PKW nicht so schnell voran gehen. Neue Verkehrskonzepte mit autonomen Shuttles sollten auch dazu führen, dass wir weniger Fahrzeuge haben und die durchschnittliche Fahrzeugelegung steigt, was den Energieverbrauch reduziert.

Die Straße mit den Oberklasseelektroauto fahrenden Zahnärzten, oder 3 Zoe FahrerInnen im Mehrfamilienhaus, machen den Netzbetreibern berechtigt Sorgen. Die Neuzulassungsquote von Elektrofahrzeugen ist in Deutschland rasant auf 20% gestiegen, will man nicht lokale Stromausfälle riskieren muss man jetzt handeln. Es gab und gibt verschiedene Tests und Studien zum Thema. Praktisch hilft die Streuung der Ladevorgänge, dass sich die Netzbelastung besser verteilt als befürchtet. Trotzdem braucht es Steuerungsmöglichkeiten um Leistungen zu reduzieren, Energiebedarf zeitlich zu verschieben.

Die intelligenten Ladestationen werden 2021 zu Hause aufgehängt, doch wie geht es weiter? Die ersten sensationsgierigen Zeitungen titeln schon, dass den Deutschen die Ladestationen abgeschaltet werden. Tatsächlich ist die Eingriffsmöglichkeit hilfreich und letztlich auch in den aktuellen Netzanschlussbedingungen rechtlich verankert. Es muss nicht immer eine Vollabschaltung sein und das auch nicht dauerhaft. Es gibt Überlegung die Leistung per Ferneingriff auf 50%, d.h. bei 11 kW Ladestationen auf 5,5 kW temporär zu begrenzen. Die Vollabschaltung wäre dann eine weitere Option, wenn es eng wird im Netz. Eine ganz ähnliche Eingriffsmöglichkeit gibt es für PV Anlagen in umgekehrter Energierichtung, die schon viele Jahre praktiziert wird.

Über die Art der Ladestationssteuerung gibt es offenbar noch keine Klarheit. In der Schweiz denkt man über klassische Rundsteuerkontakte nach. Mit zwei Kontakten und Binärcode liessen sich ganz einfach 4 Leistungszustände einstellen. In Deutschland fällt das Stichwort Smart-Meter Gateway (SMGW), aber auch über Open ADR, einem Standard im Energiebereich wird bei Herstellern von Ladestationen diskutiert.

Einfache Hoch- und Niedertarife, Tarife nach § 14a EnWG mit abschaltbaren Lasten sind nicht mehr ausreichend für zukünftige Aufgabenstellungen. Neue Anbieter wie z.B. Tibber bieten zeitvariable Stromtarife, diese hängen jedoch mit der Marktverfügbarkeit von Energie im Gesamtnetz zusammen. Das Management der Ladestationen muss letztlich beides können, sowohl die Energieerzeugungspreise im Netz berücksichtigen, wie auch die lokale Auslastung.

Die Meinung des Autors ist auch, dass ein spürbarer finanzieller Anreiz zusammen mit einer automatischen Steuerung am einfachsten dazu führt Lasten zu verschieben und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Ralf Wagner
 

Anhänge

  • 1607108098692.png
    1607108098692.png
    1,8 MB · Aufrufe: 9.780
  • Like
Wertungen: Andreas5037

Eberhard

Neues Mitglied
12.04.2013
3
Es liegt doch an den VNBs uns endlich einen Möglichkeit zu geben, die Lastsituation des vorgelagerten Ortstrafo abfragen zu können. Bei Belastung > 90% wird die Ladeleistung heruntergeregelt. Das ganze sollte mit einer reduzierten Netzentgelt einhergehen.
In einer openWB ist das innerhalb einer Woche umgesetzt. Dann noch preisvariable Tarife wie aWATTar oder Tibber und wir haben den flexiblen Verbraucher.
 

Andreas106

Mitglied
29.03.2011
257
Wie paßt das eigentlich damit zusammen, daß vor einigen Jahren das Abschalten der Wärmepumpen abgeschafft wurde. Zudem gab es früher auch viele Nachtspeicheröfen.
Für das tägliche Nachladen würde auch bei den meisten 3,5 kW reichen. Es ist doch Paradox die Ladeleistung von 11 kW zu nehmen, und dann bei Bedarf mit zusätzlicher Technik auf 5,5 kW oder weniger zu reduzieren. Dann kann man doch gleich ohne Technik mit geringerer Leistung laden (KISS).
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
Es ist doch Paradox die Ladeleistung von 11 kW zu nehmen, und dann bei Bedarf mit zusätzlicher Technik auf 5,5 kW oder weniger zu reduzieren. Dann kann man doch gleich ohne Technik mit geringerer Leistung laden (KISS).
Manche E-Mobile laden mit 3,5kW nicht mehr effizient, weil zu viel Leistung für z.B: Akkuheizung/Kühlung und das "drumherum" verbraten wird. Deshalb macht gerade für größere E-Mobile eine Ladeleistung von >3,5kW durchaus viel Sinn. Dazu kommt, dass bei größeren E-Schaukeln mit 3,5kW der Ladevorgang teils länger als 24h dauert. Das wäre mir persönlich zu lange.
Außerdem lassen sich Schuko-Steckdosen (oder gleichwertige) kaum sinnvoll steuern, da man dafür eben nicht zwingend eine Wallbox braucht.
Zwar gingen 11kW (und auch 22kW) theoretisch auch über eine Drehstromsteckdose, aber gerade bei Mehrparteien-Garagen bzw. Ladepunkten, die von mehreren Parteien genutzt werden, machen Wallboxen viel Sinn, da man so z.B: die Abrechnung vereinfachen kann. Dazu kommt, dass viele moderne E-Autos keinen Adapter für den Anschluss an eine Drehstrom-Steckdose haben (bzw. dieser separat dazu gekauft werden muss).
Auch zur Umsetzung von Lastmanagement und entsprechender Steuerung haben Wallboxen diverse Vorteile gegenüber simpler "Festverdrahtung". Ein prominentes Beispiel wäre z.B. das Überschuss-Laden aus der eigenen PV-Anlage. Das kann weder eine Drehstrom-Steckdose, noch eine Schuko (bzw. da kommt die zusätzliche Leistung einfach ungesteuert vom Netz). Steuerung ist das Zauberwort. :)
 

saxobernd

Aktives Mitglied
23.07.2020
962
Es genügt vollkommen, den Strom zu den Überangebotszeiten billiger zu machen, sagen wir, die EEG-und KWK-Umlagen entfallen dann. Steuern sparen lohnt nicht. Wir kennen doch unsere Pappenheimer. Die holen sich die entgangenen Einnahmen an anderer Stelle dreifach zurück.
Sollte es gelingen, alle überschüssige Wind- und Solarenergie zum Laden zu verwenden, könnte deren Vergütung an der Strombörse den doppelten Preis erzielen. Bei Umwandlung in Regelstrom noch viel mehr. Chademo in Japan arbeitet sogar bidirektional. Mitsubishi baute zu diesem Zweck sogar standfestere Lithium-Titanat-Akkus in deren Fahrzeuge ein. Autos stehen 97% der Zeit nur dumm herum.

10 Millionen Elektroautos könnten mit bidirektionalen Ladern +/- 100 Gigawatt puffern. Das halte ich allerdings nur als Verbundnetz praktikabel , Gleichstrom, spannungsvariabel.
Damit wären alle Regelprobleme behoben plus Energiespeicher für Stürme.
Der entstehende Kabelverhau in unseren Städten würde mir schon weniger gefallen.
Synchronwandler arbeiten in der Regel bidirektional. Fast alle Chinawandler sind heute Synchronwandler. Die würden über zwei Induktionsspulen angekoppelt, also kontaktlos, ähnlich wie beim GM Volta.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gunnar Kaestle

Neues Mitglied
07.07.2009
37
CLZ
www.kaestle.eu
Manche E-Mobile laden mit 3,5kW nicht mehr effizient, weil zu viel Leistung für z.B: Akkuheizung/Kühlung und das "drumherum" verbraten wird.

Hä? Wenn man nur sachte lädt, sollte doch auch der Kühlaufwand deutlich runter gehen. Wenn wie im modernen Generation-3-Kernkraftwerk die Auslegung so gestaltet ist, dass unterhalb einer gewissen Grenzen allein die passive Wärmeabführ ausreicht, dann muss man doch nicht die Klimaanlage für das Batteriepack anschmeissen. Das ist doch hauptsächlich dafür da, wenn man dynamisch Gas gibt und gleich wieder rekurrierend auf die Bremse tritt.

Gruß,
Gunnar
 

Gunnar Kaestle

Neues Mitglied
07.07.2009
37
CLZ
www.kaestle.eu
Wie paßt das eigentlich damit zusammen, daß vor einigen Jahren das Abschalten der Wärmepumpen abgeschafft wurde. Zudem gab es früher auch viele Nachtspeicheröfen.
Für das tägliche Nachladen würde auch bei den meisten 3,5 kW reichen. Es ist doch Paradox die Ladeleistung von 11 kW zu nehmen, und dann bei Bedarf mit zusätzlicher Technik auf 5,5 kW oder weniger zu reduzieren. Dann kann man doch gleich ohne Technik mit geringerer Leistung laden (KISS).

Wallboxen sind "fancy light-switches", mehr nicht. (siehe YouTube Video, ca 30 min: Electric car chargers aren't chargers at all)

Noch KISSiger ist, einfach auf die Netzspannung zur reagieren. Otto Grebe: Verfahren zum Belastungsausgleich von elektrischen Netzen durch selbsttaetige Zu- und Abschaltung elektrischer Waermespeicher mittels spannungsabhaengiger Schaltvorrichtungen, DE628338, 1936. Einfach nur mit geringerer Leistung zu laden hilft nicht, weil irgendwann das Netz trotzdem voll sein kann. Es geht darum, bei hoher (Verteil-)Netzbelastung (in beiden Flussrichtungen) etwas Ausgleichendes zu tun.

Gruß,
Gunnar
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
Hä? Wenn man nur sachte lädt, sollte doch auch der Kühlaufwand deutlich runter gehen.

Möchte man meinen - allerdings ist die Realität (leider) nicht so einfach gestrickt:

Kurzzusammenfassung:
Manche Ladegeräte haben ein Effizienzproblem bei geringen Ladeleistungen - andere nicht (bzw. weniger).
Den Batterien täte langsamere Ladung auch weniger weh, als ständige Ladung mit hoher Leistung.
Hier gilt es einen Mittelweg zu finden, der die Ladeverluste in Grenzen und die Belastung für Netz und Batterien gering hält.
Leider ist die Nachrüstung eines effizienten "Schnarchladers" nur dort möglich, wo der Hersteller dies auch zulässt (also meist leider nicht).
 

obo

Neues Mitglied
28.08.2018
3
Solange die Wallboxen nicht bidirektional arbeiten können ist das ohnehin nur eine halbe Lösung. Bis es sowas gibt und die Autos das können müssen, reicht zumindest bei uns die Schukodose vollständig aus. Das hat natürlich auch was damit zu tun, ob man sich sparsame oder verschwenderische Autos kauft.
 
  • Like
Wertungen: Kamikaze

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
bitte nicht übel nehmen:
Einem "neuen Mitglied" muss man es wohl noch sagen: Die Schukodose ist für jedes Aufladen von E-Fahrzeugen die falsche Lösung. Selbst "gebremste Schnachladung" mit 10A einphasig überfordert eine Schukodose auf die Dauer und ist nur für den Notfall und einmalig vertretbar. Es gibt hier im Forum sicherlich altgediente E-Autofahrer, die eine hübsche Trophäensammlung verbrannter Schukodosen vorlegen könnten.
Wenn einphasig geladen werden soll, dann Blaue Campingdose. Die ist für Dauerbelastung bis 16A vorgesehen und hält das auch aus.
Grüße

Lothar
 

saxobernd

Aktives Mitglied
23.07.2020
962
Ich sehe kein Problem darin, Gleichstromladesäulen mit einem Wirkungsgrad von 98% zu bauen. Bidirektional, allerdings auch gleichstromgespeist, damit der ganze Quatsch mit PFC usw. entfällt. Alles mit hochempfindlicher Fehlerstromabsicherung, wie sie im Wechselstrombereich unbekannt ist. Bei 30mA im Wechselstrombereich bekommt man noch ordentlich "einen gewitscht".
Billig wird die Geschichte vor allem und auch der teure Chademostecker ist nicht erforderlich. Auch das Laden von Auto zu Auto ist problemlos möglich.
Dass wir unseren Haushalt dann einfach anstöpseln können, möglichst auch gleichstrommäßig, das muss ich wohl nicht erwähnen.
Der Finanzbeamte braucht dann allerdings eine bsonders gute Lupe, durch die er erkennt, in welche Richtung die Elektronen fließen. Wem die Richtung nicht passt, schwenkt von Elektronen- auf Löcherleitung um. Aluminium ist solch ein uriger Vertreter..
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
Laden an der Schuko-Steckdose geht schon in Ordnung.
Allerdings sollte man peinlich darauf achten, dass 10A (2,3kW) keinesfalls überschritten werden.
Noch besser begrenzt man den Strom auf 8A (~1,8kW).
Außerdem sollten die entsprechenden Kabel und Buchsen regelmäßig (alle paar Jahre) ausgetauscht werden um Korrosion vor zu beugen. Anderenfalls besteht Brandgefahr!

Deutlich robuster sind da die CEE-Buchsen - sowohl in Blau ("Campingbuchse") als auch in rot ("Starkstrom" bzw. "Drehstrom"). Diese sind durch ihre Bauart weniger Anfällig für "heiße" Kontakte und daher deutlich langlebiger und weniger brandgefährlich.
Die Typ2-Anschlüsse an Wallboxen und Ladesäulen sind sozusagen die "idiotensichere" Variante, da hier idR. entsprechende Schutztechnik verbaut ist, die im Fehlerfall den Strom abschaltet, ehe es zum Brand kommt.

Wenn man also die Möglichkeit hat, sollte man die Schuko-Buchse gegen eine blaue CEE eintauschen (geht meist 1 zu 1 und ist super simpel) - dann hat man direkt weniger Brandgefahr und einen sehr langlebigen Anschluss.
Wenn man diese Möglichkeit nicht hat geht Schuko aber eben auch (mit entsprechender Umsicht). Immerhin lassen sich sogar mit 8A rund 100km (~18kWh in 10h) über Nacht nachladen. Das sollte den meisten "Normalfahrern" locker ausreichen.
 

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
@Kamikaze: Dienen Post könnte ich unterschreiben - bis auf den ersten Satz. Wer den liest und den Rest nicht mehr, der macht es eben, mit den zumindest rauchenden Folgen.
Laden an der Schuko-Dose ist eben nicht in Ordnung, jedenfalls nicht als regelmäßige Nutzung. Wer das vorhat, braucht eine blaue Campingdose. Punkt.
Nebenbei: Das reduzieren der Ladeleistung auf 10 oder gar 8A wäre natürlich eine gute Lösung, aber bei welchem Auto geht das?
Jeder Neubesitzer eines E-Autos oder Plug-in-Hybrids hängt es erstmal an die vorhandene Schuko-Dose und - geht doch - und dabei bleibt es. Die sollte man darin nicht auch noch pseudo-verstärken.

Grüße

Lothar
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
den ersten Satz. Wer den liest und den Rest nicht mehr,

Joa - wer nur den Teil eines Posts liest, der ihm/ihr gefällt und diesen Teil dann aus dem Kontext reißt hat dann tatsächlich womöglich ein Problem. Das ist aber immer überall so - nicht nur bei E-Autos.
Und so eine krasse Wall-of-Text, dass man schon vor dem zweiten Satz abschaltet war dieser Post nun auch nicht (glaube ich). :)

Das reduzieren der Ladeleistung auf 10 oder gar 8A wäre natürlich eine gute Lösung, aber bei welchem Auto geht das?
Das geht bei allen mir bekannten Ladeziegeln*.
Falls es Modelle geben sollte, die das nicht können bin ich für Hinweise dankbar. :)

*) So werden die Adapter bzw. "Ladegeräte" genant, die idR. mit dem Fahrzeug ausgeliefert werden und das Laden an normalen Schutzkontaktsteckdosen ermöglichen sollen.
 
  • Like
Wertungen: Andreas106

obo

Neues Mitglied
28.08.2018
3
Hallo,
bitte nicht übel nehmen:
Einem "neuen Mitglied" muss man es wohl noch sagen: Die Schukodose ist für jedes Aufladen von E-Fahrzeugen die falsche Lösung. Selbst "gebremste Schnachladung" mit 10A einphasig überfordert eine Schukodose auf die Dauer und ist nur für den Notfall und einmalig vertretbar. Es gibt hier im Forum sicherlich altgediente E-Autofahrer, die eine hübsche Trophäensammlung verbrannter Schukodosen vorlegen könnten.
Wenn einphasig geladen werden soll, dann Blaue Campingdose. Die ist für Dauerbelastung bis 16A vorgesehen und hält das auch aus.
Grüße

Lothar
Hallo Lothar,

ich lade seit 10 Jahren an der Schukodose und mir ist noch keine Dose verbrannt. Allerdings kenne ich meine Dosen auch an denen ich lade und würde nicht an jeder die volle Leistung abrufen. Und ich kann Schnarchladung bis runter auf 600 W (mache ich aber nur, wenn ich meine Insel-PV-Anlage aussauge).

Let's TWIKE
Olaf

PS: Die Schukodose, die Renault zum ZOE mitgeliefert hat funktioniert auch bei 14 A ohne warm zu werden.
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
Die Schukodose, die Renault zum ZOE mitgeliefert hat funktioniert auch bei 14 A ohne warm zu werden.
Dazu sei an zu merken, dass die gefährliche Wärmeentwicklung meist nicht oder nur minimal am Gehäuse zu ertasten ist, direkt nachdem der belastete Stecker abgezogen wurde.
das was idR. heiß wird sind nämlich die Kontaktfedern tief in der Buchse (und Plastik ist ein schlechter Wärmeleiter - brennt aber sehr gut).
Daher bitte nicht auf "ich fühle keine Wärme - also kann nichts passieren" verlassen! (Das ist etwa so sinnvoll wie "wenn ein Unfall passiert schnalle ich mich schon an".)
Meist raucht es lange bevor man fühlen (oder in der IR-Kamera sehen) kann, dass es warm wird.
Da man sich üblicherweise auch nicht ständig in Sichtweite zur Steckdose aufhält und diese im Blick hat, sollte man dahingehend lieber auf Nummer Sicher gehen. (Meine Meinung als Feuerwehrmann)
 
  • Like
Wertungen: el3331

obo

Neues Mitglied
28.08.2018
3
Mein Kommentar sollte kein Plädoyer für das Schoko-System sein, an dem mich stört, dass aufgrund der Symmetrie die Information verloren geht, wo die Phase ist. Es ging mir eher darum, dass einfache Technik durch halbintelligente, aufwendige Technik ersetzt und in der Breite ausgerollt wird und einer echt intelligenten, bidirektionalen Lösung dann im Wege steht. Ich bin da für mehr dezentrale Intelligenz.
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
bidirektionalen Lösung dann im Wege
Zwar stimme ich grundsätzlich zu, dass dieses Szenario eintreten KÖNNTE - allerdings ist hier in D bidirektionale Nutzung des BEV-Akkus schon längst kein technisches Problem mehr, sondern schlicht illegal.
Es gibt bereits Wallboxen am Markt, die Bidirektionalität hardwaremäßig erlauben würden (z.B. openWB) - allerdings fehlt dafür der politische Wille dies auch zu legalisieren.
So lange man Zugriff auf die Batteriepole incl. der dazugehörigen Daten hat, KÖNNTE man den BEV-Akku schon heute als Hausbatterie nutzen. Bei neuen BEV ist das natürlich kompliziert (da man idR. keinen Zugriff auf die Batteriepole bekommt) - bei den Oldies hier ist das gut machbar. ;)

Davon unabhängig sehe ich in den nächsten Jahren eher das Demandside-Management im BEV-Bereich als den nächsten Schritt. Also das Laden der BEV als negative Regelleistung zu besonders günstigen Konditionen zu ermöglichen.
Auch dies kann einen großen Beitrag zur Stabilisierung der Stromnetze liefern - ganz ohne zusätzliche Technik (die allermeisten Wallboxen können das inzwischen - meist beworben als "Überschussladung", aber diese Schaltung kann auch anders genutzt werden).
Insbesondere im Heimbereich dürften die PV-Anlagen, die mehr Energie liefern als BEV, Wärmepumpe und Hausstromverbrauch (und noch zusätzlich mehr, als das Netz an Einspeisung verkraftet) nur einen verschwindend geringen Prozentsatz darstellen.
(Ich rechne damit, dass meine demnächst installierten ~40kWp PV insbesondere im Winter nicht ausreichen werden um mein Viergenerationenhaus samt BEVs und Wärmepumpen zu versorgen. Einspeisung wird vermutlich hauptsächlich im Sommer stattfinden. Kleinere Anlagen fallen im Netz üblicherweise gar nicht auf, da Industrie und Gewerbe rund drei mal so viel Strom verbrauchen wie Wohnhäuser. Zusätzlich gibt es ja auch noch den internationalen Stromhandel. Zu viel Strom sehe ich deshalb aktuell nicht - allenfalls zu schwache Leitungen.) :)
Aus diesen Gründen bin ich sehr skeptisch, ob Bidirektionalität in nächster Zeit wirklich ein Thema werden wird. (Und nur abwarten bringt auch niemanden vorwärts.)
 

saxobernd

Aktives Mitglied
23.07.2020
962
Die hohen Strompreise werden verhindern, dass unsere Politiker der Abschaffung der Regionalmonopole jemals zustimmen wrden.
Aber Im Kleinen können wir das dezentrale Netz schon aufbauen. Natürlich auf Gleichstrombasis, mit niedrigerer Spannung, damit unserem Staat der Pfrund erhalten bleibt.
48 Volt würde schon gehen, 91,7 Volt wäre mein Vorschlag, und zwar spannungsvariabel.
Verbindung zum europäischen Verbundnetz können untersagt bleiben. Macht auch zu viel Umstand.
Nachbarn dürfen schon...
Ich lade mit Schuko, besser gesagt, blau. Blau für die Nacht, schwarz für den Einkauf bei Aldi und Lidl-
Seitdem mir ein blauer bei 14,5 Ampere abgefackelt ist, gebe ich nichts mehr auf die Empfehlung. Nein, es lag nicht an lockeren Verbindungen. Miserable Metallqualität. Roland sagt schon immer: auf Qualität achten. Nur, wie? jedes silberne Metall sieht einfach nur silbern aus. Durch Geruch während des Betriebs bekommt man frühzeitig Hinweise.

Wenn bidirektional, dann bitte nur Gleichstrom. Steht da erst einmal ein Netz, ist auch die Einspeisung ins Europanetz Verhandlugssache und kann über die Börse geregelt werden. Aber wer wird bei den Erlösen schon einspeisen? Wir speichern dann lieber selber. Ganze Städte könnten wir über die mancherorts vorhandenen Straßenbahnnetze von ca 1000 Volt Gleichstrom zusammenschließen, das ist eine gut handhabbare Spannung. Die Häuser werden dann alle über potentialgetrennte Wandler angeschlossen.
Speicher: in der Heizsaison Wärmepumpen, im Sommer Trinkwasser, Waschmaschinen zur passenden Zeit. ... und unsere Fahrzeuge bidirektinal.

Aber vorher wird noch Wasser den Rhein herunterfließen. Zur Zeit hat er noch Hochwasser.

Nein, die bisherigen Politiker dürfen wir dann nicht mehr wählen. Den Teufel an der Wand, AFD oder so.

Heute habe ich mich im Garten gesonnt. Herrlich. Kommt, wir bauen uns jetzt unsere schönere Welt!
Dank denen, die sich impfen ließen. Schaut mal nach Dänemark!
Bald gibt es nebenwirkungsfreie Impfmittel. Will ich ja mal schwer hoffen...
 

Neue Themen

Anmelden

Neue Themen