Einmal Leipzig und Zurück - kurzer Bericht

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J. Affeldt

Aktives Mitglied
09.12.2007
815
Hallo, wollte mal kurz von meiner Tour nach Leipzig berichten, ggf. interessant für alle, die Tagesstrecken zwischen 100 und 200 km planen:

1. Etappe: Großbeeren (da arbeite ich) nach Wittenberg: Goolge Maps sagt 70km, mein TomTom 80km (ohne Autobahn), letztlich waren es 75km. An der Schule illegal nochmal nachgeladen (darf ich eigentlich nicht, Hausmeister drückt ein Auge zu; Restreichweite wird mit 151 km angezeigt) Ruhige bis sehr ruhige Fahrt auf der Landstraße, Tempo zwischen 60 und 70 km/h - damit ist man eher Hindernis. Naja, aufgrund fehlender "Langstreckenerfahrung" bin ich es halt vorsichtig angegangen. Außentemp. um die 14 Grad. Der erste Balken geht nach 12,5km weg, dann etwas schneller, im Durchschnitt alle 10 km. In Wittenberg angekommen genau die Hälfte der Balken weg. Ich lade etwas mehr als 1h nach, 3 Balken kommen dazu; Restreichweite steigt auf 108 km - zu fahren sind noch 70 km. Weiter...

2. Etappe: Wittenberg - Leipzig: jetzt geht es bergauf, was Strom kostet. Der Restreichweitenvorsprung schrumpft auf knapp 10km! Wo immer möglich, lege ich bei Bergabfahrt "N" ein und rekuperiere überschüssige Geschwindigkeit in den Akku. Nachdem das Auf und Ab überwunden ist, pendelt sich der km-Überschuss auf 25 km ein, ich fahre nun etwas flotter (mind. 70 km/h), da ich im Hotel sowieso 5,- fürs Laden bezahlen muss, da will ich möglichst leer ankommen - soll sich ja lohnen :xcool:. Vor Leipzig dann Schnellstraßen, ich muss noch schneller fahren, um kein Hindernis zu sein. Sonne scheint, Rapsfelder sind gelb - toll.

In Leipzig mittels Navi schön direkt ins Hotel geleitet. In der Tiefgarage wartet ein abgesperrter Parkplatz mit Verlängerungsschnur. 3 Balken verbleiben auf der Uhr, 25 km Restreichweite. Inkl. Reserve auf Schildkröte wären also noch mind. 30 km drin gewesen - hätte also knapp von Tür zu Tür ohne Nachladen gereicht. Stecker rein, laden fängt an. Aus Neugierde folge ich dem Kabel und lande in einer Art Technikraum mit Steckdose...ob das gut geht?

Um 22 Uhr 30 fahre ich in die Tiefgarage, um nach dem Rechten zu sehen. Auto sollte fast voll sein...nix is...alles tot! Strom weg - nur knapp 15 km nachgeladen. Jetzt mache ich die Empfangsdame verrückt, die holt einen Wachmann herbei. Zusammen wieder in die Tiefgarage - kein Fehler zu finden, alle Sicherungen ok. Es gibt keine weitere Steckdose in der Tiefgarage! Im Raum gibt es noch einen 3*16A Drehstromanschluss...tja, der Adapter liegt noch im Baumarkt.:mad:

30 Minuten später teilt man mir mit, dass der Wachmann die geflogene Vorsicherung gefunden und wieder aktiviert hat, Auto läd. Er versichert mir, jede Stunde nach dem Rechten zu sehen. Um 5 Uhr morgens soll der Haustechniker nochmal nachsehen.

Morgens: Spannung wächst, ist das Auto geladen? Ja, alles ok, Auto ist abfahrbereit. Nach dem Frühstück geht es los. Alternativ hätte ich bei Twike in Leipzig oder den Stadtwerken laden können (vgl. Lemnet).

3. Etappe: Leipzig - Wittenberg: Restreichweite: 138 km. Los geht´s, Leipzig ist leer, Himmel blau. Ich fahre jetzt mind. 70 km/h auf den Landstraßen, die km purzeln, nach mehr als 30km stehen noch 128 km auf der Anzeige! Wie das? Akku warm geworden? Gleichmäßige Fahrweise? Der rote Zeiger bewegt sich ruhig zwischen "E" und "O" in "ECO" hin und her. In den kleinen Orten fahre ich nach Tacho max. 55, dann kräftig beschleunigen auf 70 und rollen lassen. Zwischen 60 und 70 km/h ist kaum Verbrauchsunterschied. Selbst bei 80 km/h nur wenig mehr. Komme sehr gut voran.

In Wittenberg dann wieder an die Dose, Restreichweite liegt bei 78, bis Kleinmachnow wären es laut Navi 70km. Da das Wetter so schön ist, genieße ich das Wetter, gehe einkaufen, lese die Emobil plus Solar...leider kann ich erst um 10 Uhr 30 weiter, da der Herr von den Stadtwerken noch zum Friseur muss, denn Abrechnung: insg. 9kWh geladen, macht € 2,70. Grins! Dafür gibt´s nicht mal die Mindestmenge an der Tanke. Wagen ist fast voll, 128km stehen jetzt auf der Uhr, geladen knapp 2 Stunden. So viel wäre gar nicht nötig gewesen, egal.

4. Etappe: Wittenberg-Kleinmachnow (70 km). Ich will jetzt nach Hause und fahre flott, so um die 80 km/h und nehme am Schluss noch 13 km Autobahn (100 km/h). Zuhause verbleiben noch 4 Balken - das deutlich schnellere Fahren hat Strom gekostet. Stecke rein, PV-Strom in die Zellen.

Fazit: der iOn und Ableger fahren sich sehr gut auch auf längeren Strecken. Man gewinnt pro Stunde Laden mind. 25 km Reichweite bei ausgeglichener Fahrweise. 60 km/h auf Landstraßen sind Selbstmord, mind. 70 sollte man fahren, dann ist man kein wesentliches Hindernis. Mit 10km pro Balken kann man rechnen, wenn es eben ist und ohne Gegenwind. 120km sind also unter diesen Bedingungen realistisch zzgl. Dosensuchreserve. Über 70km/h steigt der Verbrauch an, bergauf-bergab kostet zusätzlich, hält sich aber durchs Segeln in Grenzen. Die Restreichweitenanzeige ist verlässlich.

Mein Wunsch: die Ladestromstärke für unsichere Dosen reduzieren zu können, z.B. auf 10A. Besser langsam als gar nicht zu laden.

Daher: nur dort den Wagen unbeaufsichtigt laden lassen, wo man sich damit auskennt (Stadtwerke usw.). In Hotels u.Ä definitiv fragen, ob die Dose mit 16A dauerhaft (6h) belastet werden kann. Adapter für Drehstromdosen dabei haben (CEE auf Schuko) - geht nicht schneller, bietet aber weitere Anschlussmöglichkeiten (Hotels, Firmen).
 

i-MiEV

Aktives Mitglied
28.02.2011
1.201
Hallo Julian

Sehr schöner und interessanter Bericht :spos: Vieles deckt sich mit meinen eigenen Erfahrungen.

Für Leser (in anderen Ländern) wären noch einige Zusatzangaben wichtig:

- Ladekontroll-Box
Aus dem Bericht nehme ich an, dass Du eine 16A-Box benutzt hast und damit die SIcherung im Hotel zum "Zusammenbruch" gebracht hast. Stimmt das?
In anderen Ländern werden mit dem Auto Ladeboxen mit nur 15A, 13A oder 10A geliefert. Dann ändern sich auch die Angaben bezüglich Ladeverhalten (kWh pro Stunde).

- Bergabfahrt auf "N" / rekuperieren
Das kann man so machen wie Du. Zum rekuperieren muss man jedoch stets auf "D" wechseln.
Alternativ kann man das Auto "segeln" auf "D", indem man das Fahrpedal nur so schwach drückt, dass der Zeiger mittig zwischen "Charge" und "ECO" stehen bleibt.

- Energieverbrauch
Eine aktuelle Untersuchung (publiziert in der ATZ) zeigt, dass für EV, die optimal rekuperieren, nicht mehr das Fahrzeuggewicht primär wichtig ist, sondern Roll- und Luftwiderstand den grösseren Einfluss auf die Reichweite haben.
Das bedeutet: die Beschleunigung der Masse Auto braucht zwar viel Energie, wenn das Fahrzeug schwer ist. Doch kommt viel davon wieder zurück beim Verzögern. Je grösser die Masse, desto mehr Rekuperationsenergie im Stadtverkehr.
Energie kann dann nicht mehr zurückgeholt werden in den Akku, wenn sie durch Roll- und vorallem Luftwiderstand "verbraucht" wurde. Schnelles fahren ist somit sehr energieaufwendig.
Das ist der Grund, weshalb ein i-MiEV ab etwa 70km/h zu "saufen" beginnt ;)

In der Schweiz haben wir vorteilhafterweise tiefere Tempolimiten (wie in Japan übrigens auch).
Da wird man nicht zum Verkehrshindernis.

Gruss Walter
 

J. Affeldt

Aktives Mitglied
09.12.2007
815
Genau, die 16A-Box, sicher hing an dem Stromkreis noch irgendwas anders.

Ich schalte bei längerem Rollen auf "N", dann kann ich besser auf den Verkehr achten; rechte Hand bleibt immer an der Schaltung. Das Ganze nur, wenn es sicher ist, sonst per Fuß.
 

solartim

Neues Mitglied
05.04.2012
1
Hallo Julian!

ein toller bericht!

ich plane im sommer auch eine weitere tour . ich will mal sehen, wie man E-Auto und camping kombinieren kann. Steckdosen gibt es ja dort genug. werde mir dann auch adapter für CEE rot und blau mitnehmen.

meine tour soll mich duch holland führen. dort gibt es schon eine reihe von CHAdeMOs. die will ich dann mal auf ihre alltagstauglichkeit testen.

mit der CHAdeMO in köln hab ich schon so eine nette geschichte erlebt , darüber hab ich aber schon ausführlich berichtet und will mich nicht wiederholen.

mein bericht folgt dann im sommer.

gruss tim
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo Julian!

Danke für den Bericht! Er deckt sich auch mit meinen Erfahrungen (s. mein Bericht vom Juli 2011). Ich hatte damals das Glück, nirgends überlastete Sicherungen zu erleben.

Dafür hatte ich im März 2011 das Erlebnis, daß die Stromtankstelle in Ilanz (GR/CH) abgeklemmt war. Glücklicherweise konnte ich dann gleich in der Nähe an einer anderen Dose laden.
 

Jens Schacherl

Aktives Mitglied
30.03.2004
1.069
Eine aktuelle Untersuchung (publiziert in der ATZ) zeigt, dass für EV, die optimal rekuperieren, nicht mehr das Fahrzeuggewicht primär wichtig ist, sondern Roll- und Luftwiderstand den grösseren Einfluss auf die Reichweite haben.
Hallo Walter,

gibt es diese Untersuchung, oder wenigstens eine Zusammenfassung, schon irgendwo online?
Meine Googelei, auch direkt unter http://www.atz-online.de , hat leider nichts gefunden.

Gruß Jens
 

J. Affeldt

Aktives Mitglied
09.12.2007
815
Gestern fuhren wir mit vollem Akku und 148km Restanzeige unsere Tochter vom Orchesterwochenende abholen. Hinstrecke quer durch Berlin nach Norden Richtung Neuruppin (Stadtautobahn 60 bzw. 80 km/h) und Autobahn (80-90 km/h) sowie nochmal Landstraße (70-80 km/h) zog sich auf knappe 90 km. Restanzeige bei Ankunft war auf 36km geschrumpft. Dann konnte wir 2 Stunden vor Ort laden, vor der Rückfahrt war die Restanzeige auf 85km angestiegen...uhhh.....

Mit Navi dann die kürzeste Strecker ausgewählt: 77km. Zurück gemächlich, aber nicht nervtödend mit 60-70 km/h über Landstraße und Autobahn/Stadtautobahn mit max. 80 km/h. Nach einiger Zeit pendelte sich die Restanzeige so 10km über der verbleibenden Strecke ein. Zurück mit 6 Restkilometern auf der Uhr.

Gesamtstrecke 173,4km; Stromverbrauch 21 kWh (6 kW vor Ort, 15 zuhause nach Rückkehr; macht 12,1 kWh/100km)

Wiedermal Ergebnis: die Restanzeige ist sehr genau und pendelt sich gut auf die unterschiedlichen Fahrstile (Autobahn, Landstraße, Stadt) ein. Wechselt man von der Autobahn auf die Landstraße zeigt sie zunächst noch 5-10km zuwenig Reichweite an. So fuhr ich die ersten 10km auf der Rücktour mit schnell fallender, dann stehender Reichweite.

Wo ist aber der Drehstromlader ????????????????????????????????????????? Ich wünschte mir so´n kleines Modul für die Chademo-Buchse, das man an Drehstrom anschließen und mit 6-11 kW laden kann...
 

mk3d

Neues Mitglied
21.04.2012
45
Die Restreichweitenanzeige mag ja bei Fahrten im Flachland verläßlich sein, bei Bergfahrten ist sie jedoch völlig unbrauchbar. So habe ich in meiner Gegend folgendes beobachtet:

Wenn ich mit vollem Akku losfahre und innerhalb von 15 km einen Höhenunterschied von über 700 m bewältigen muß, schrumpft die Restreichweitenanzeige um mehr als die Hälfte. Das würde im Umkehrschluß bedeuten, dass es nach 30 km nicht mehr weiter ginge. Auf der Bergfahrt sind aber nur 3 Teilstriche der Ladestandsanzeige verschwunden. Und auf der Rückfahrt bekomme ich durch Rekupieren 2 Teilstriche zurück. Der Mehrverbrauch Bergauf wird also vollständig wieder ausgeglichen. Ich verlasse mich daher nur noch auf die Ladestandsanzeige. Da weiß ich zuverlässig, wieviel Energie ich noch verfügbar habe.

Demnächst werde ich die ausführlichen Daten meiner (Berg)Testfahren mal hier einstellen.

LG

Martin
 

i-MiEV

Aktives Mitglied
28.02.2011
1.201
Hallo Martin

Die Restreichweitenanzeige wird während dem Akku laden an der Steckdose nicht justiert. Die Reichweite, die sie beim los fahren zeigt (nachdem der Akku an der Steckdose geladen wurde), ist nach wie vor ein Wert aus den letzten 20-25 gefahrenen Kilometern (plus Einsatz der A/C) vor dem laden.
Somit kann die Anzeige bei der Bergfahrt durchaus um die Hälfte schrumpfen, denn die Anzeige hat nicht mit 150km angefangen, sondern mit dem tieferen Wert aus der Fahrt vor dem laden des Akku.
Man kann auch nach 15km Bergfahrt nicht "linear hochrechnen", weil die Anzeige immer wieder neu rechnet (Energiebedarf aus Geschwindigkeit + A/C).

Darum stimme ich Dir zu, dass die Ladestandsanzeige letztlich dem Kenner dieses Fahrzeugs auf einfache Weise Aufschluss gibt, wieviel Energiereserve noch da ist. Das taugt jedoch nur, wenn man gleichzeitig im Kopf überlegt, ob das Fahrziel noch höher oder tiefer liegt ;)

Gruss Walter
 

mk3d

Neues Mitglied
21.04.2012
45
Hallo Walter,

ich mach das immer nach einer ganz einfachen Faustregel:

Bergauf 2 Teilstriche Verbrauch pro 10 km, auf der Ebene 1 Teilstrich Verbrauch, bei stärkerem Gefälle kein Verbrauch. Das ist sehr großzügig gerechnet (der tatsächliche Verbrauch ist meist etwas geringer) aber so bin ich immer auf der sicheren Seite und man braucht kein Rechengenie zu sein.

LG

Martin
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo zusammen!

Ich habe mal gehört, daß beim i-MiEV 100 Höhenmeter energetisch etwa 6 km Fahrt in der Ebene bedeuten.
 

i-MiEV

Aktives Mitglied
28.02.2011
1.201
Solche "Faustregeln" treffen nur für den "Eigenbedarf aus Erfahrung" zu. Wenn ich den Energiebedarf an Steigungen messe, so haben Fahrzeuggewicht und Geschwindigkeit sehr grossen Einfluss auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Eine Steigung mit 60 statt 30 km/h hoch zu fahren, frisst viel mehr Energie weg. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die kürzere Fahrzeit beim schnellen Berg hoch fahren den Mehrverbrauch gegenüber langsamer Fahrt 1 zu 1 kompensiert. Auch am Berg gilt wie auf flacher Strecke: je langsamer, desto sparsamer.

Gruss Walter
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo Walter,

ganz klar: Beim schnellen Bergauffahren gibt es außer dem Luftwiderstand auch höhere ohmsche Verluste infolge der höheren Ströme.

Dazu folgendes Beispiel mit anschließender Frage:
Am Wochenende bin ich von Lustenau (403 m ü.NN) nach Bezau (649 m ü.NN) gefahren.
Es gibt zwei Wege: Übers Bödele, mit Paßhöhe 1140 m ü.NN, Fahrtstrecke 28 km, stellenweise recht steile Straße (max. 12%, Durchschnitt 8%) oder über den Achrain, Fahrtstrecke 38km mit max. Erhebung 725 m ü. NN.
Die Achrain-Strecke kann man über den neuen Achraintunnel (mittlere Steigung 5%) fahren oder über die alte Bergstraße. Die Bergstraße ist wohl ein klein wenig länger und kaum steiler, aber man kann langsamer fahren als im Tunnel. Im Tunnel getraue ich mich trotz der Kriechspur nicht langsamer als 60km/h zu fahren.
Ich bin also bergauf über die Bergstraße gefahren und zurück durch den Tunnel (max. 80km/h).
Verbrauch 11,11 kWh/100km.

Nun zur Frage:
Die um 20km längere Strecke bedeutet einen Energieaufwand von ca. 2,2 kWh, bezogen auf Fahrt in der Ebene.
Wie hätte die Energiebilanz über das Bödele ausgesehen? Der Energieaufwand für das Erklimmen der zusätzlichen 400 Höhenmeter ist ja nicht unbeträchtlich und die Rekuperation kann nur einen Teil davon rückgewinnen. Zudem entstehen infolge der höheren Ströme höhere Kupferverluste in der Motorwicklung und höhere Verlustleistungen im Umrichter. Weiters werden die Akkus etwas mehr beansprucht.
Ich denke, daß der Gesamtverbrauch über die kurze Strecke nur wenig geringer ist als über die längere Strecke mit weniger Höhenmeter.
 

Thomas Pernau (Ion)

Aktives Mitglied
22.02.2012
731
glei bei Blaubeira
Hallo Leute,

Energieverbrauch hin oder her, ich hoffe es ist allen klar dass wir auf Kraftfahrstraßen mit mindestens 80 km/h unterwegs sein sollten, sofern es das Tempolimit erlaubt. Insbesondere in Tunneln ist es sehr gefährlich mit einer nicht verkehrsüblichen Geschwindigkeit zu fahren oder sogar zu bremsen, deshalb erfolgt die Geschwindigkeitsbeschränkung für Tunnels ja frühzeitig davor.
Bitte lasst es nicht dazu kommen dass wir als Schleicher oder Ökofreaks wahrgenommen werden die den Verkehr aufhalten. Ich habe den Ion gekauft weil er die Fahrleistungen eines normalen Kleinwagens erreicht oder sogar übertrifft um damit ganz normal am Verkehr teilzunehmen.

Thomas
 

mk3d

Neues Mitglied
21.04.2012
45
Hallo Thomas,

dem stimme ich voll zu! Im übrigen reicht die Akkukapazität ja locker aus, um Alltagsfahrten, Einkäufe etc. zu bewältigen.

Schwieriger wird die Situation, wenn man man eine längere Tages(spazier)fahrt unternehmen möchte und keinen Zweitwagen dafür besitzt. Da es leider, leider, leider noch viel zu wenig Schnellladestationen gibt, muss man dann schon auf sparsame Fahrweise achten. Aber das ist durch möglich: Bei freier Strecke ruhig mal langsam und gemütlich fahren und öfter mal in den Rückspiegel schauen. Ich hab auch kein Problem damit, wenn ich schnellere Fahrzeuge von hinten kommen sehe, zwischendurch mal rechts ran zu fahren und die vorbeizulassen. Das hab ich schon früher so gemacht, als ich noch Bezinkutschen fuhr. Paragraph 1 der Straßenverkehrordnung gibt eigentlich das richtige Verhalten vor. Leider erlebe ich umgekehrt selten rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer (die typischen "Sonntagsfahrer" haben leider kein Problem damit, stundenlang mit Tempo 50 über die Landstraße zu zockeln, egal wie lang die Schlange hinter ihnen ist! Ich frag mich da oft, wofür die überhaupt einen Rückspiegel eingebaut haben, wenn sie ihn eh nicht benutzen)

Sparsame UND rücksichtsvolle Fahrweise sollte im Zeitalter zunehmender Umweltbelastungen, knapper werdender Rohstoffe und steigender Energiekosten für ALLE selbstverständlich sein, egal ob sie mit Benzin- oder Elektroauto unterwegs sind!

LG

Martin
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo Thomas,

o.k., die bei Euch als "Kraftfahrstraßen" bezeichneten Straßen sind bei uns in Österreich ja schon Schnellstraßen. Auf einer solchen Straße fahre ich logischerweise 80km/h. Auf einer normalen Landstraße mit wenig Verkehr genieße ich des öfteren die Langsamkeit und genehmige mir einen gemütlichen 70er. Das hängt vielleicht auch mit meinem Lebensalter zusammen :)
 

i-MiEV

Aktives Mitglied
28.02.2011
1.201
Hallo Herbert

Ich gehe auch davon aus, dass die 20km kürzere Strecke, aber mit mehr Höhendifferenz übers Bödele tatsächlich weniger Energie benötigt hätte.

Für einen reellen Vergleich müsstest Du aber beide Strecken mit der gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit (und gleicher Umgebungstemperatur) zurücklegen. Das wird eher schwierig, weil die Bödele Strecke viel kurvenreicher ist und man somit mit eher etwas tieferer Durchschnittsgeschwindigkeit (damit der Gummi auf dem Reifen bleibt ;-) ) unterwegs ist als auf der anderen Strecke.

Solange Start und Ziel am gleichen Ort (Lustenau) sind, ist mal die erste Voraussetzung für einen Streckenvergleich gegeben. Mein Navi (Garmin) mit fortlaufender Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit (in Bewegung) würde jetzt weiterhelfen.

Gruss Walter

PS Mit unseren tieferen CH-Tempolimiten sind wir bereits "Rohstoff sparend" unterwegs. Mehr als 80 km/h darf man bei uns nur auf Schnellstrassen und Autobahnen fahren. Auf Landstrassen ist 83 km/h bereits die Bussengrenze und Tunnels auf Landstrassen sind meist mit 60 km/h oder weniger beschildert.
 

Thomas Pernau (Ion)

Aktives Mitglied
22.02.2012
731
glei bei Blaubeira
Hallo Herbert,

Entschuldigung für mein Gemecker, ich dachte es handelt sich um ein autobahnähnliches Tunnel.
Ich denke auch dass die Bergstrecke weniger braucht aufgrund der kürzeren Distanz und der geringeren Geschwindigkeit. Am Berg ist es auch OK eher konservativ zu fahren, insbesondere bergab um möglichst nicht in die Verlegenheit zu kommen mechanisch bremsen zu müssen. Wenn es aber bergauf abzusehen ist dass ich bis zur nächsten Kurve ausrollen lassen kann dann muss ich ehrlich gesagt zugeben dass es Spaß macht am Ende der Kurve die Sau rauszulassen und den Zeiger auf Rechtsanschlag zu bringen. Schließlich müssen wir unserer Zunft ja auch Respekt verschaffen.

Thomas
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo Thomas,

...die Sau rauszulassen und den Zeiger auf Rechtsanschlag zu bringen. Schließlich müssen wir unserer Zunft ja auch Respekt verschaffen.

ich mache das besonders gerne, wenn ein vielzylindriger, PS-starker Zeitgenosse, bei Tempolimit 50 und aktueller Geschwindigkeit 55km/h am Heck klebt - um den richtigen Sicherheitsabstand wieder herzustellen :)

P.S.: Der Achraintunnel ist dreispurig, mit einer Kriechspur auf der Anstiegsseite. Mit dem Stromzeiger auf ca. 12-13 Uhr kann man dort gut v=60 km/h halten. Falls ein leerer 500 PS-LKW schieben will, gibt es ja noch Reserve.
 

i-Roger

Neues Mitglied
13.04.2012
11
Genau, mehr Respekt!
Und ich schließe mich der Mehrheit an + ein paar Anmerkungen basierend auf eigenen Recherchen und Beobachtungen:

Der Wirkungsgrad bergauf schrumpft zwar durch ohmsche Verluste + mechanische, es sind jedoch nur wenige Prozent im Vergleich zur Flachfahrt. Mehr Mehrverbrauch entsteht durch den Entlade-Ladezyklus der Rekuperation, der im Bereich von ca. 30% liegt.
Ich hatte mal ermittelt, dass 1000 Höhenmeter rauf-runter etwa 1 Balken Mehraufwand bedeuten. Die 400m "übers Bödele" kosten also nur einen knappen halben Balken entspr. 4km. Herbert wird das überprüfen ;-)

Achtung beim Bergabrollen! Auch hier kostet der Luftwiderstand Reichweite. Besser man fährt mit Tempo 60 und Reku anstatt mit Tempo 90 und Luftbremse - wohlgemerkt ohne zu behindern :xcool:

Gruß
Roger
 

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