[quote Bernd Schlueter]Klar, interessiert mich Dein Projekt. Ein neunphasiger elektronisch kommutierter Motor, da gehen die Wirbelstrom- und Hysteresisverluste im Rotor gegen Null, auch, wenn Du massive Neodymmagneten verwendest.
Ich nehme ja an, dass Du einen Permanentmagnetrotor verwenden willst?
Wirbelstromverluste hast Du natürlich im Stator, zumal die Permanentmagnete auch bei schwacher Belastung das Material durchmagnetisieren und die Wechselfrequenz bei einem Vierpoler nicht gerade gering ist. Insofern kommst Du an die Verlustlosigkeit eines eisenlosen Läufers nicht heran, wie ihn der Lynch darstellt. Oder willst Du den Rotor etwa elektrisch erregen? [/quote]
Ich bin mir noch nicht sicher wie ich den Rotor realisieren soll. Ich würde gerne eine kompletten Rotor kaufen. In Frage kommen eigentlich nur Permanentmagnet-Rotoren von Synchron-Servomotoren und Rotoren mit Wicklungen wie sie z. B. für Generatoren von Notstromaggregaten verwendet werden. Wicklungen im Rotor hätten den Vorteil, dass ich das Feld schwächen und damit einen größeren Drehzahlbereich realisieren könnte. Ideal wäre eine Kombination aus Permanentmagneten und einer Rotorwicklung. Mit Permanentmagneten würde man einen Teil des Feldes "gratis" bekommen und bei Bedarf könnte man das Feld mit der Wicklung noch verstärken.
[quote Bernd Schlueter]Im Rotor ist meist der Wicklungsquerschnitt knapp bemessen. Bei den Modellmotoren zieht man es deshalb vor, das massive, sich um den ehemaligen Rotor drehende Motorjoch mit Neodymmagneten zu belegen, während der meist feiner geblätterte Anker fest bleibt. Die Stromzuführungen des jetzt Stators würden dann durch die hohle Statorwelle und das Lager geführt, was in Deinem Fall mit 9 Phasen schwierig sein dürfte.
[/quote]
Das verstehe ich nicht. Schreibst du von Gleichstrom- oder von bürstenlosen Gleichstrommotoren, von Aussen- oder Innenläufern? Ich möchte einen Innenläufer bauen der sich von anderen Synchronmotoren nur durch die andere Wicklung und die integrierte Elektronik unterscheidet.
[quote Bernd Schlueter]Bist Du sicher, dass Deine Statorbleche für die hohe Wechselfrequenz geeignet sind und das Feld nicht auch noch das Motorgehäuse mitbenutzt? Dann hättest Du eine Induktionskochplatte.[/quote]
Die Wechselfrequenz ist nicht besonders hoch. Der Motor soll wie der Originalmotor des Kewet eine Nenndrehzahl von 2500 und eine Maximaldrehzahl von 9000 1/min haben. Bei 4 Polen ergibt das 83 bzw. 300Hz. Es gibt sicher Bleche die bei diesen Frequenzen betrieben werden können.
[quote Bernd Schlueter]
48 Volt liegen natürlich gefährlich nahe an der Maximalspannung der günstigsten Mosfets, die dann bei geringen Rückschlagnadeln durchschlagen können.[/quote]
Ich sehe hier kein besonderes Problem. Ich denke dass wie bei anderen Motorsteuerungen für 48V Nennspannung 75V MOSFETs eingesetzt werden können. Bei 75V MOSFETs ist heute die Strombelastbarkeit nicht mehr durch den Chip sondern durch die Pins vom Gehäuse beschränkt.
[quote Bernd Schlueter]Also, solange ich nicht Deinen Rotor gesehen habe, kann ich mir noch nichts Rechtes unter Deinem Projekt vorstellen.[/quote]
Der Rotor ist vielleicht das größte Problem bei diesem Projekt. Wahrscheinlich ist es am einfachsten wenn ich versuche einen kompletten Permanentmagnetrotor aus einem Servomotor zu bekommen.
[quote Bernd Schlueter]Dass man gerne für solche Zwecke schmale Motoren nimmt, hat seinen Grund darin, dass man dann einseitig lagern kann, den früheren Rotor bequem mit den vielen Leitungszuführungen zum Stator machen, die Statorwicklung entfernt und durch Neodymmagneten ersetzt und den bisherigen Stator nur einseitig gelagert um den jetzt elektronisch kommutierten und feststehenden bisherigen Rotor rotieren lässt.
Ideal ist da natürlich die Scheibenläuferkonstruktion, bei denen der Scheibenrotor mit seinen Permanentmagneten rotiert. Eine Festigkeitsfrage der Klebung.[/quote]
Bei der Mechanik orientiere ich mich am Originalmotor des Kewet und an Normmotoren. Ich sehe keinen Grund einen Scheibenläufer zu bauen.
[quote Bernd Schlueter]Perm bietet so etwas zu einem höllischen Preis an. Nur auf Sonderbestellung...
Modellmotoren arbeiten gerne mit nur drei Phasen, um durch die hohle Welle und durch das Lager hindurch zu kommen. Mit dem Nachteil starker Wirbelstromverluste, deren Wärme aber bei kleinen Motoren gut abgeführt werden kann.
Oder soll das ein Kurzschlussläufer werden? Dann hätte ich kaum Bedenken...[/quote]
Nein, ich möchte einen Synchronmotor mit Innenläufer bauen.
[quote Bernd Schlueter]Günstige, geeignete Motoren gibt es aus China und bei ebay gebraucht. Umwickeln kein Problem, ganz so viele Phasen brauchst Du dann auch nicht, obwohl mehr als drei kein Nachteil sind. Ist einfacher und ab 10 kW Nennleistung hast du auch einen guten Wirkunggrad, auch für die Rekuperation.
Das wäre dann auch ein Projekt, das alle interssieren sollte. Also, ein Brusa-ähnlicher Antrieb für 300 Euro komplett?[/quote]
300 Euro ist schon sehr optimistisch. Ich rechne damit, dass in kleinen Stückzahlen die Elektronik alleine ca. 300 Euro kosten wird.
[quote Bernd Schlueter]Aber, das geht natürlich auch mit unveränderten Induktionsmotoren, die von drei Wandlern betrieben werden. Da habe ich noch einige hier herumliegen zum Umbau (defekte).
Das würde also einen Twike-ähnlichen Antrieb ergeben...[/quote]
Induktionsmotoren sind wahrscheinlich die billigere Lösung. Ich möchte aber wegen dem höheren Wirkungsgrad lieber eine Synchronmaschine.