Es kann nie mehr EE im Netz sein als verbraucht wird.Das wiederum gilt aber auch nur, wenn man ignoriert, dass inzwischen streckenweise deutlich mehr EE im Netz ist, als verbraucht wird, und dieser Anteil in den nächsten Jahren noch deutlich steigen wird.
Heute ist es generell so dass genauso wie eine zusätzlich kWh von EE den CO2 Ausstoß senkt verursacht eine Erhöhung des Verbrauchs um eine zusätzliche kWh eine Erhöhung des CO2 Ausstoßes, weil die höhere Residuallast durch fossile Kraftwerke gedeckt wird.
Nur wenn der zusätzliche Verbrauch eines Verbrauchers exakt mit dem Zeitpunkt der Abregelung zusammen trifft, und zwischen abgeregelter Anlage und Verbraucher kein Netzengpass vorhanden ist, kann der Überschuss genutzt werden. Und das ist eben gerade beim E-Auto und auch der WP selten der Fall. In Praxis hat dies die nächsten 10 - 20 Jahre nur ein geringes Potential.
Das E-Auto parkt zu diesen Spitzenzeiten meist dort wo es nicht geladen werden kann, oder wenn man unterwegs lädt dann ist es ebenfalls unwahrscheinlich dass beide Situationen zusammentreffen.
Die WP läuft für einen effizienten Betrieb sinnvollerweise durchgehend und hat auch keinen Wärmespeicher, der längere Zeiten überbrücken kann.
Klar, könnte man durch dynamische Tarife hier einen Anreiz schaffen Aber man wird meiner Meinung unter den aktuellen Marktbedingung nie erreichen dass Verbraucher ihre Geräte nur dann einschalten wenn es EE-Überschüsse gibt. Eine 100 %ige Flexibilisierung kann man meiner Meinung nach überwiegend nur durch wirklich flexible Speicher erreichen. Deshalb sollte das erste Ziel sein die Erzeugung der Residuallast CO2 frei zu bekommen, und nicht einfach ziellos mehr elektrische Verbraucher ans Netz zu bringen, die durch ihren Verbrauch die Residuallast wieder erhöhen.
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