Hallo
Nachdem ich nun fast 6 Monate nicht fahren konnte, hier ein Global-Update :
Im Herbst sind die Lithium-Akkus von Thundersky eingetroffen, sehr günstig über evcomponents.com bezogen, direkt aus China per Schiff in Hamburg, dann weiter mit Spedition nach FFM. 32 Stück LFP90AHA kosteten 3500¤ inklusive allem. Erst einmal habe ich schöne Kisten aus PU 10mm gebaut.
Den Winter über habe ich mit der Entwicklung eines neuen BMS verbracht, es wird bald neue Lastmodule bei lipopower.de geben, mit einem Optokoppler und einer Ringleitung. Der Optokoppler ist immer leitend, wenn die Zellspannung zwischen 2.5V und 3.6V liegt. Dazu habe ich eine rein analog aufgebaute Zentrale gebaut, die den Strom in die Ringleitung einspeist und kontrolliert. Man kann den Ladevorgang starten, indem man einen Startknopf drückt, dann schaltet ein Primär-Relais ein und der starke Lader beginnt mit 3kW zu laden. Wenn ein Zellmodul Überspannung erreicht, schaltet es den Optokoppler aus und das Primär-Relais fällt ab und bleibt aus. Anschließend lädt ein kleiner Lader mit etwa 100W weiter, so daß die Lastmodule die Spannung an jeder Zelle konstant halten können.
Ich habe einen abschaltbaren Alarm eingebaut, einen Intervallfieper, der echt fies fiepst, mit zusätzlicher LED. Der geht bei Über und Unterspannung an, man kann ihn auch über die Zündung anschließen.
Außerdem habe ich eine Temperatursensorschaltung mit 3 Stufen. Unter 10°C wird ein Relais für die Heizung (primär 230V) eingeschaltet. Über 35°C wird ein Relais für 12V eingeschaltet, das die Lüfter versorgen soll. Bei etwa 25°C wird das Relais für die Lüfter eingeschaltet, wenn ein BMS-Modul Überspannung anzeigt und den Lastwiderstand einschaltet.
Dieses ganze System wollte ich am WE testen, der Einbau lief ganz gut, alles war am vorgesehenen Platz. Nun schloss ich den Block ans Fahrzeugnetz an, mit Lötkolben als Ladewiderstand, dabei kontrollierte ich die Spannung am Bordnetz, Zündung war aus. Nur 24V von 48V wurden erreicht, das kam mir zwar Spanisch vor, aber ich schloss den Lötkolben kurz, mit kleinem Funken. Zündung an, Gas geben, Motoren zucken. Gut. Also reingesetzt, Rückwärtsgang, Gas geben , ratterratter. Schon wieder ein Hallsensor? Kann nicht sein, letzten Herbst war alles korrekt. Vorwärts, ratterratter, der rechte Motor lässt Schläge, das Cityel kommt nicht in Fahrt. Schon rufen meine Freunde: Es stinkt! Also 3 Nasen im Motorraum, die Motoren sind es nicht. Alles kalt. Cityel aufgebockt, der rechte Motor läuft mit viel gerappel, gibt kaum Leistung ab. Räder von Hand drehen zeigt: Der rechte Motor bremst. Zündung aus: Gleiches Verhalten. Windungsschluss? Wir nehmen eine Phase am Controller ab. Jetzt dreht sich der Motor genau wie der linke. Also muß der Fehler im Controller liegen. Controller ausgebaut, auf der Rückseite gibt es ein kleines Loch, da müffelt es übelst. Alle Anschlüsse durchgemessen, Motorterminal B hat einen sauberen Schluss nach Masse.
Das ist also der 2. von 3 KBL48201, der kaputtgegangen ist. Die Seriennummer fängt mit 08 an, also 2008, einjährige Garantie ist abgelaufen. Kellycontroller bietet an, den Regler für den halben Preis auszutauschen. Mein Ersatzkauf vom September 2009 spielt keine Rolle. Nun fange ich eine Internetrecherche an, es stellt sich heraus, daß im April 2008 ein Problem erkannt wurde: Die internen Schutzschaltungen funktionieren nur, wenn an IGN, also Zündung mindestens 12V anliegen. Ich müßte also IGN versorgen, bevor der Block ans Fahrzeug angeschlossen wird? Das ist unmöglich, der DCDC ist ja noch gar nicht versorgt in diesem Augenblick. OK, ich könnte zunächst das Fahrzeugnetz mit dem Zündungssignal anschließen und im nächsten Schritt die Kellys. Was passiert bei einem Wackelkontakt der Batterie? Autsch! Alles futsch?
In einem englischsprachigen Forum habe ich schon gelesen, daß Kelly einen Austausch zum halben Preis vorgeschlagen hat. Soll ich schlechtem Geld gutes hinterwerfen? Wenn ich Glück habe und der neue Controller funktioniert, dann habe ich 1225$ und etliche zusätzliche Euros an Versandkosten, Steuern usw. für 2 Controller ausgegeben. Das habe ich den Kellys geschrieben und gefordert, daß ich einen neuen Controller for free erhalte, ohne mich an den Versandkosten zu beteiligen. Außerdem möchte ich einen weiteren Controller for free, falls auch der 2009er Controller noch Bugs enthält. Auf eine Antwort warte ich seitdem. Was meint Ihr? Soll ich denen noch jemals Geld geben? 350$ für einen Controller scheint ein fairer Preis, aber wenn er nicht funktioniert, was dann? Und die Performance war eher schlecht. Den vollen Strom habe ich nie messen können, allenfalls 70A Batteriestrom sind in 2 Controller reingeflossen. Meine kleinen, aber mit 12.5mOhm durchaus giftigen Motoren hat das kalt gelassen.
Offensichtlich sind diese Kellycontroller Mimosen, die einerseits die angegebene Leistung nicht bringen, andererseits beim kleinsten Fehler die Grätsche machen. Zum halben Preis gibts ja immer Ersatz, auch wenn die Garantie abgelaufen ist. Kelly ist ja sooo gnädig.
Habt Ihr Erfahrung mit anderen Controllern? Sevcon PMAC?
Sollte analoge Reku haben, getrennt vom Gaspedal, dieses Feature möchte ich nicht mehr missen.
Gruß
andreas