Zumindest die Winston Zellen haben mit 13.000 Zyklen in den oberen 10 % kein Problem mit dem Schnellladen.
Das sind ja auch nur 1.300 effektive Vollzyklen.
Dann verhalten sich die Winstons anscheinend anders als "normale" LiFePo4-Zellen.
Mein letzter Stand diesbezüglich ist, dass die Zellen in den Bereichen 0%-20% und 80%-100% deutlich überproportional gestresst werden und damit viel schneller "verschleißen", als im Bereich dazwischen (20%-80% SOC).
Wenn ich mich nicht täusche hat da mal ein großer, chinesischer Zellfertiger Daten dazu veröffentlicht, die zeigten, dass Akkus, die zwischen 0% und 100% SOC zykliert wurden rund 1.500 Zyklen mit max. 20% Degradation verkrafteten, aber Zellen, die im Bereich 20% - 80% zykliert wurden kam über 6.000 solcher Zyklen ehe die Degradation bemerkbar wurde.
Leider fällt mir nicht mehr ein, wo ich diesen Test gesehen habe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Daten entweder von CATL oder EVE waren.
Bei 13.000 Zyklen erwartbarer Lebensdauer wäre das vermutlich vernachlässigbar, aber der Unterschied zwischen 1500 und 6000 Zyklen kann den Unterschied zwischen "Zyklentod" und "Kalendertod" bedeuten, wobei letzterer dann hoffentlich deutlich länger auf sich warten lässt. (Und 20% Degradation sind ja im EL noch nicht zwangsläufig wirklich der Tod des Akkus...)
Zur Relation:
1500 Zyklen entspricht etwa 4 Jahren jeden Tag einen Vollzyklus, bzw. etwas realistischer 8 Jahre bei einem Vollzyklus alle zwei Tage.
6000 Zyklen wären schon fast 16,5 Jahre bei täglichem bzw. fast 33 Jahre bei 2-täglichem Vollzyklus.
13000 Zyklen entsprechen mehr als 35,5 Jahren täglichem Vollzyklus.
Normalerweise setzt die kalendarische Degradation nach etwa 10 Jahren ein.
Ich gehe daher davon aus, dass ein LiFe-Akku nach spätestens 30 Jahren das Zeitliche segnen wird - ganz egal wie viele Zyklen er bis dahin absolviert hat.
Inzwischen ist also wahrscheinlicher, dass die Zellen den Alterstod sterben, als dass sie wirklich "zu tode gefahren" werden können.
Nur bei ständigem Vollzyklieren von "normalen" LiFePo4-Zellen macht es vermutlich einen Unterschied. Dafür muss man aber entweder einen sehr kleinen Akku nutzen, oder sehr sehr viel fahren.
Sogar kleine Solarbatterien machen üblicherweise nur 200 Zyklen im Jahr. Das wären dann also 7,5, bzw. 30 bzw. 65 Jahre, bis die Zyklenzahl erreicht würde.
Auch hier zur Relation: mein alter 50Ah-Akku im EL kam werktäglich auf rund einen Vollzyklus pro Tag (also rund 200/Jahr). Dafür musste ich aber mindestens einmal Zwischenladen, da der Akku so klein war, dass der Strom-Stress (>2C beim Anfahren) dafür sorgte, dass die Fahrdynamik ab ca. 60% SOC spürbar nachließ.
Ab Unterschreitung einer gewissen Akkukapazität wird also der Stromstress der ausschlaggebende Faktor und nicht die Zyklenzahl. Ich fahre jeden Werktag rund 45km. Bei den empfohlenen 100Ah-Akkukapazität (Anfahrstrom ~1C) müsste man also täglich (!!!) rund 90km fahren um einen Vollzyklus am Tag zu schaffen.