Hallo zusammen,
um den Strang zum "Rucksackakku II" zu entlasten stelle ich hier mal mein Projekt vor:
Ich möchte aus recycelten, alten Li-Ion-Zellen des Typs 18650 einen "Multi-Purpose-Akku" bauen.
Dieser Akku soll nach aktuellem Planungsstand aus ca. 500 Zellen bestehen, die zu 10S verschaltet werden.
Warum 10S?
Mein EL läuft aktuell mit 36V Nennspannung und 10S (also 10 Zellen mit je 3,7V Nennspannung) bedeutet 37V Nennspannung. Das ist mir nahe genug am Original.
Ein Umbau auf 48V ist mir aktuell zu viel Aufwand, da ich dazu bisher nur lückenhafte Tutorials gesehen habe und ich die Kosten so einer Umrüstung scheue (zumal ich nicht weiß, ob dann evtl die Tüv-Einzelabnahme verfallen würde. Das will ich auf keinen Fall!).
Damit sind wir auch bereits bei der ersten Aufgabe, für die dieser Akku gedacht ist: Ein Reserveakku, der für längere Strecken ins EL geladen werden kann und, wenn sich der eingebaute LiFePo4-12S-Akkublock dem Ende neigt, den Antrieb versorgen soll.
Dafür muss zwar noch der eingebaute Akkublock mit einem Stecker versehen werden, aber das sollte kein Problem sein. Interessanter wird werden, ob das eingebaute BMS ein Problem damit hat, dass das EL plötzlich "ohne Strom" fährt...
Als zweite Aufgabe soll der Akku als "Solar-Powerbank" auf Campingreisen dafür sorgen, dass sich z.B. der Grillspieß dreht, die Handys geladen werden können und ggf. auch mal ein Kühlschrank ein paar Tage betrieben werden kann, ohne ratternden Benzin-Stinker.
Dafür möchte ich mittels eines kleinen Wechselrichters (rein-Sinus; ~600W) eine 230V-Steckdose verbauen.
Die dritte Aufgabe, die das Teil übernehmen soll ist: den Solarstrom-Anteil der EL-Ladungen zu erhöhen.
Mein EL ist ein Pendel-Fahrzeug. Das bedeutet, dass dann, wenn gerade viel Strom von der PV-Anlage auf meinem Hausdach kommt, das Gefährt weitab meiner heimischen Steckdosen herum steht, und insbesondere im Winter ich erst dann wieder heim komme, wenn es längst dunkel ist und kein Solarstrom mehr vom Dach kommt.
Deshalb soll der Akku gerade im Winter auch eine gewisse Pufferfunktion ermöglichen (deshalb auch 600W-Wechselrichter-Leistung - damit kann das EL-Ladegerät betrieben werden), und via Zeitschaltuhr den Sonnenstrom im Winter einspeichern, damit ich ihn nicht später dann teuer vom Versorger zukaufen muss.
(Das Thema PV treibt mich gerade etwas um, da meine alte PV-Anlage (bisher Volleinspeisung) in wenigen Jahren aus der Förderung fällt, und ich dann so viel Sonnenstrom wie möglich selbst verbrauchen will.)
Das ganze Konstrukt soll in einer Aluminium- oder stabilen Plastik-Kiste untergebracht werden und so (einigermaßen) mobil sein.
Verbaut werden soll nach aktueller Planung folgendes:
> ~500 Zellen Typ 18650 (50P10S)
> BMS
> kleines (!) Ladegerät
> Sinus-Wechselrichter (~600W)
> Direkt-Ausgang zum "EL-Anstöpseln" (Rucksack-Akku-Betrieb)
Soviel mal zum Plan.
Wie bei den meisten Hobby-Bastel-Projekten wird sich auch daran sicher noch das Eine oder Andere ändern, bis alles fertig ist.
Wie ist der aktuelle Stand?
Aktuell suche und prüfe ich alte 18650er Batteriezellen. Dafür knacke ich alte Laptop- und Pedelec-Akkus, zerlege diese und prüfe die einzelnen Zellen auf Schäden.
Meine Parameter dafür:
> sichtbare Schäden (Rost, Dellen, Löcher, oä.) --> Müll
> Zellspannung <1V --> Müll
Kapazitätsmessung erfolgt mit einem CSL-Ladegerät ( https://www.amazon.de/gp/product/B01M7TNKZL/?tag=ef078-21 )
Dabei kontrolliere ich hin und wieder die Temperatur, indem ich die Hand auf die Akkus lege. Heizt ein Akku sehr stark (schmerzhaft) wandert auch dieser in den Müll.
Ebenso, wenn das Ladegerät den Akku nicht erkennt (dann liegt meist ein interner Kurzschluss vor).
Die übriggebliebenen Akkus trage ich in eine Tabelle ein, um einen Überblick über die Messwerte zu erhalten.
Dazu gehört auch die Spannung der Zellen nach der Ladung.
Nach min. 30 Tagen teste ich die Spannung dann nochmals. Zellen, die >0,1V verloren haben wandern ebenfalls in den Müll, da diese sonst später den Akku schleichend entladen würden. (Die 0,1V sind dabei willkürlich nach Bauchgefühl festgelegt.)
Derzeit bin ich bei ~60 Zellen, die auf die zweite Prüfung warten. Es wird also noch dauern, bis ich die 500 Zellen habe, die ich verbauen will.
Auch wenn die Zellen, die am Ende verbaut werden anfangs (hoffentlich) in einigermaßen gutem Zustand sein werden, werden diese auch älter und sicher wird es irgendwann zu Defekten kommen, daher werde ich diverse Sicherungen verbauen, und zwar auf verschiedenen "Leveln":
> Gesamt-Akkupack (150A oder 200A)
> 50P-Blöcke (ebenfalls 150A)
> Einzelzellen
Um die einzelnen Zellen ab zu sichern werde ich vermutlich diese Kollektorbleche mit Sicherung verwenden: https://batteryhookup.com/products/...8650-cell-level-fusing?variant=34549080457378
Da warte ich noch auf die Prüfergebnisse, wie zuverlässig diese gestanzten Nickelbleche wirklich durchbrennen.
Die 50p-Blöcke und den Gesamtakku werde ich vermutlich mit solchen Hochstrom-Sicherungen absichern: https://www.amazon.de/dp/B086DVXTCR/?tag=ef078-21
Die sind zwar nur bis ca. 32V angegeben, aber löschen dafür zuverlässig bis ~500A. Angesichts der Tatsache, dass ich diese Sicherungen bereits an 48V-Systemen gesehen habe gehe ich davon aus, dass das für 36V noch okay sein sollte. Notfalls würde dann eben das nächste Sicherungslevel auslösen, falls der Lichtbogen wirklich weiterbrennen sollte.
Als BMS wurde mir dieses hier empfohlen: https://www.aliexpress.com/item/12S...628.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.2cd64c4dWXw8f9
Dieses BMS soll frei programmierbar sein, was mir wirklich gut gefällt.
Was mir nicht gefällt ist die Leistungsfähigkeit mit "nur" 60A. Das ist zu wenig für das EL - entsprechend wäre der Akku während der Fahrt NICHT gegen Unterspannung geschützt. :/
Als Alternative habe ich dieses Teil gefunden: https://de.aliexpress.com/item/3299...earchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_
Das soll bis ~300A funktionieren, allerdings habe ich keine Ahnung, wie (und ob) sich das Teil programmieren lässt.
Wechselrichter für 36V Nennspannung habe ich noch keine halbwegs kompakten, kleinen und vor allem günstigen gefunden. Dahingehend wäre ich also für Tipps sehr dankbar.
Ich möchte nur ungern die 36V via Buck-Konverter auf 12V bringen, und dann mit einem KFZ-Wechselrichter wieder auf 230V wandeln müssen. Die Verluste dürften dabei immens sein. :/
Das einzige, was ich dahingehend bisher gefunden habe ist das hier mit 500W (das wäre mir gerade so genug Leistung): http://rover.ebay.com/rover/1/711-5...0001&campid=5338536215&icep_item=143642832624
So - eine Wall of Text zum Einstieg.
Edit: Habe noch einen 36V-Wechselrichter gefunden, aber da da nicht dabei steht, dass es sich um eine reine Sinuswelle handelt gehe ich davon aus, dass das eher ein modifizierter Sinus sein dürfte: https://de.aliexpress.com/item/3283...expid=bc237e82-53cc-46a2-b9c2-db7e2658226d-12
um den Strang zum "Rucksackakku II" zu entlasten stelle ich hier mal mein Projekt vor:
Ich möchte aus recycelten, alten Li-Ion-Zellen des Typs 18650 einen "Multi-Purpose-Akku" bauen.
Dieser Akku soll nach aktuellem Planungsstand aus ca. 500 Zellen bestehen, die zu 10S verschaltet werden.
Warum 10S?
Mein EL läuft aktuell mit 36V Nennspannung und 10S (also 10 Zellen mit je 3,7V Nennspannung) bedeutet 37V Nennspannung. Das ist mir nahe genug am Original.
Ein Umbau auf 48V ist mir aktuell zu viel Aufwand, da ich dazu bisher nur lückenhafte Tutorials gesehen habe und ich die Kosten so einer Umrüstung scheue (zumal ich nicht weiß, ob dann evtl die Tüv-Einzelabnahme verfallen würde. Das will ich auf keinen Fall!).
Damit sind wir auch bereits bei der ersten Aufgabe, für die dieser Akku gedacht ist: Ein Reserveakku, der für längere Strecken ins EL geladen werden kann und, wenn sich der eingebaute LiFePo4-12S-Akkublock dem Ende neigt, den Antrieb versorgen soll.
Dafür muss zwar noch der eingebaute Akkublock mit einem Stecker versehen werden, aber das sollte kein Problem sein. Interessanter wird werden, ob das eingebaute BMS ein Problem damit hat, dass das EL plötzlich "ohne Strom" fährt...
Als zweite Aufgabe soll der Akku als "Solar-Powerbank" auf Campingreisen dafür sorgen, dass sich z.B. der Grillspieß dreht, die Handys geladen werden können und ggf. auch mal ein Kühlschrank ein paar Tage betrieben werden kann, ohne ratternden Benzin-Stinker.
Dafür möchte ich mittels eines kleinen Wechselrichters (rein-Sinus; ~600W) eine 230V-Steckdose verbauen.
Die dritte Aufgabe, die das Teil übernehmen soll ist: den Solarstrom-Anteil der EL-Ladungen zu erhöhen.
Mein EL ist ein Pendel-Fahrzeug. Das bedeutet, dass dann, wenn gerade viel Strom von der PV-Anlage auf meinem Hausdach kommt, das Gefährt weitab meiner heimischen Steckdosen herum steht, und insbesondere im Winter ich erst dann wieder heim komme, wenn es längst dunkel ist und kein Solarstrom mehr vom Dach kommt.
Deshalb soll der Akku gerade im Winter auch eine gewisse Pufferfunktion ermöglichen (deshalb auch 600W-Wechselrichter-Leistung - damit kann das EL-Ladegerät betrieben werden), und via Zeitschaltuhr den Sonnenstrom im Winter einspeichern, damit ich ihn nicht später dann teuer vom Versorger zukaufen muss.
(Das Thema PV treibt mich gerade etwas um, da meine alte PV-Anlage (bisher Volleinspeisung) in wenigen Jahren aus der Förderung fällt, und ich dann so viel Sonnenstrom wie möglich selbst verbrauchen will.)
Das ganze Konstrukt soll in einer Aluminium- oder stabilen Plastik-Kiste untergebracht werden und so (einigermaßen) mobil sein.
Verbaut werden soll nach aktueller Planung folgendes:
> ~500 Zellen Typ 18650 (50P10S)
> BMS
> kleines (!) Ladegerät
> Sinus-Wechselrichter (~600W)
> Direkt-Ausgang zum "EL-Anstöpseln" (Rucksack-Akku-Betrieb)
Soviel mal zum Plan.
Wie bei den meisten Hobby-Bastel-Projekten wird sich auch daran sicher noch das Eine oder Andere ändern, bis alles fertig ist.
Wie ist der aktuelle Stand?
Aktuell suche und prüfe ich alte 18650er Batteriezellen. Dafür knacke ich alte Laptop- und Pedelec-Akkus, zerlege diese und prüfe die einzelnen Zellen auf Schäden.
Meine Parameter dafür:
> sichtbare Schäden (Rost, Dellen, Löcher, oä.) --> Müll
> Zellspannung <1V --> Müll
Kapazitätsmessung erfolgt mit einem CSL-Ladegerät ( https://www.amazon.de/gp/product/B01M7TNKZL/?tag=ef078-21 )
Dabei kontrolliere ich hin und wieder die Temperatur, indem ich die Hand auf die Akkus lege. Heizt ein Akku sehr stark (schmerzhaft) wandert auch dieser in den Müll.
Ebenso, wenn das Ladegerät den Akku nicht erkennt (dann liegt meist ein interner Kurzschluss vor).
Die übriggebliebenen Akkus trage ich in eine Tabelle ein, um einen Überblick über die Messwerte zu erhalten.
Dazu gehört auch die Spannung der Zellen nach der Ladung.
Nach min. 30 Tagen teste ich die Spannung dann nochmals. Zellen, die >0,1V verloren haben wandern ebenfalls in den Müll, da diese sonst später den Akku schleichend entladen würden. (Die 0,1V sind dabei willkürlich nach Bauchgefühl festgelegt.)
Derzeit bin ich bei ~60 Zellen, die auf die zweite Prüfung warten. Es wird also noch dauern, bis ich die 500 Zellen habe, die ich verbauen will.
Auch wenn die Zellen, die am Ende verbaut werden anfangs (hoffentlich) in einigermaßen gutem Zustand sein werden, werden diese auch älter und sicher wird es irgendwann zu Defekten kommen, daher werde ich diverse Sicherungen verbauen, und zwar auf verschiedenen "Leveln":
> Gesamt-Akkupack (150A oder 200A)
> 50P-Blöcke (ebenfalls 150A)
> Einzelzellen
Um die einzelnen Zellen ab zu sichern werde ich vermutlich diese Kollektorbleche mit Sicherung verwenden: https://batteryhookup.com/products/...8650-cell-level-fusing?variant=34549080457378
Da warte ich noch auf die Prüfergebnisse, wie zuverlässig diese gestanzten Nickelbleche wirklich durchbrennen.
Die 50p-Blöcke und den Gesamtakku werde ich vermutlich mit solchen Hochstrom-Sicherungen absichern: https://www.amazon.de/dp/B086DVXTCR/?tag=ef078-21
Die sind zwar nur bis ca. 32V angegeben, aber löschen dafür zuverlässig bis ~500A. Angesichts der Tatsache, dass ich diese Sicherungen bereits an 48V-Systemen gesehen habe gehe ich davon aus, dass das für 36V noch okay sein sollte. Notfalls würde dann eben das nächste Sicherungslevel auslösen, falls der Lichtbogen wirklich weiterbrennen sollte.
Als BMS wurde mir dieses hier empfohlen: https://www.aliexpress.com/item/12S...628.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.2cd64c4dWXw8f9
Dieses BMS soll frei programmierbar sein, was mir wirklich gut gefällt.
Was mir nicht gefällt ist die Leistungsfähigkeit mit "nur" 60A. Das ist zu wenig für das EL - entsprechend wäre der Akku während der Fahrt NICHT gegen Unterspannung geschützt. :/
Als Alternative habe ich dieses Teil gefunden: https://de.aliexpress.com/item/3299...earchweb0_0,searchweb201602_,searchweb201603_
Das soll bis ~300A funktionieren, allerdings habe ich keine Ahnung, wie (und ob) sich das Teil programmieren lässt.
Wechselrichter für 36V Nennspannung habe ich noch keine halbwegs kompakten, kleinen und vor allem günstigen gefunden. Dahingehend wäre ich also für Tipps sehr dankbar.
Ich möchte nur ungern die 36V via Buck-Konverter auf 12V bringen, und dann mit einem KFZ-Wechselrichter wieder auf 230V wandeln müssen. Die Verluste dürften dabei immens sein. :/
Das einzige, was ich dahingehend bisher gefunden habe ist das hier mit 500W (das wäre mir gerade so genug Leistung): http://rover.ebay.com/rover/1/711-5...0001&campid=5338536215&icep_item=143642832624
So - eine Wall of Text zum Einstieg.
Edit: Habe noch einen 36V-Wechselrichter gefunden, aber da da nicht dabei steht, dass es sich um eine reine Sinuswelle handelt gehe ich davon aus, dass das eher ein modifizierter Sinus sein dürfte: https://de.aliexpress.com/item/3283...expid=bc237e82-53cc-46a2-b9c2-db7e2658226d-12
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