Hinterradachse regenerieren



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laase

Aktives Mitglied
08.10.2009
1.243
Hallo,

hatte drei ausgeschlagene Lagersitze an meinem dänischen El, Seriennumer ca. 2990. Hinten links maß der Sitz für die beiden 6004er Lager nur noch 18,5mm statt 20mm, dadurch waren auch schon die Felge, die Ankerplatte und die Distanzringe beschädigt.
Da die Riemenscheibe bei mir aufgeschweißt ist, wäre ein Neukauf relativ teuer geworden.
Habe die Welle nach langer Recherche (Dank an Ulrich!) zur Firma:

Berolina Metallspritztechnik Wesnigk GmbH
Pappelhain 30 - 31, 15378 Hennickendorf
Tel.: +49 33434 15978 / Fax: +49 33434 46701
Ansprechpartner: Herr Duda
mail: aduda@metallspritztechnik.de

getragen und dort die fehlenden mm per Lichtbogenspritzen auffüllen und anschließend den Motorkonsolensitz und die der Ankerplattenlager auf Passung k6, die der rechten Radlager dagegen auf h6 schleifen lassen. (Bilder z.Zt bei http://www.elektroauto-forum.de/Kleinanzeigen/index.php?id=268)
Alles zusammen 100E netto zzgl. Versand!
Fazit: Tolle Sache, ich habe keine neue, sondern sogar eine besser-als-neue Welle, war echt beeindruckt! Dieses Verfahren erspart einem viel Arbeit und Ärger; es eignet sich sicher auch für viele viele andere Teile, zumal das aufgetragene Material sehr viel härter und verschleißfester als das Original ist.
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Hallo laase,

hui... das sieht schon professionEL aus -vor allem bei dem Ausgangszustand.

Ich habe meine Welle bei Bastelwastel (Peter Jürgens) machen lassen.
Sie wurde dabei noch gerichtet. Alles in Allem sieht das zwar nicht so hochglanzpoliert aus, wie bei Dir, aber die Welle funktioniert hervorragend und der Preis war noch nicht einmal die Hälfte von Deinem.

Eine neue Welle wäre bei uns Beiden auf jedenfall teurer geworden, als die Reparatur.

Gruss

Carsten
 

laase

Aktives Mitglied
08.10.2009
1.243
Hallo Carsten,

interessant wären ja mal Langzeiterfahrungen mit regenerierten Wellen. Ich kann mir vorstellen, daß es da große Unterschiede in der Haltbarkeit gibt, natürlich neben der Materialqualität auch abhängig davon, wie fest der neue Sitz ausgelegt wurde.
Außerdem würde mich interessieren, wie es überhaupt zu solchen Katastrophen kommen kann. Abgesehen davon, daß ich wahrscheinlich schon Jahre mit einem lockeren Sitz herumgefahren bin und das ständige Gequietsche und Geschleife für "elsentypisch-normal" hielt (wodurch natürlich alles noch schlimmer wurde) und nur wegen eines Schlauchwechsels die Bescherung überhaupt erstmal sah, muß es doch eine "Anfangs-Unzulänglichkeit" gegeben haben. Entweder eine Wurfpassung, Rost auf der Welle, viieel zu weiches Material oder aber einfach ein zu geringer Abstand der 6004er Lager untereinander in der Bremsankerplatte (Konstruktionsfehler?). Möglicherweise spielt auch die wechselnde Durchbiegung der Welle zwischen beiden Bremsankerplatten eine Rolle und die Lagerinnenringe können gar nicht anders als sich permanent gegenüber der Welle hin und her zu verschieben. In diesem Fall bedürfte es einer Welle mit größerem Durchmesser (30 mit 25er Zapfen an den Seiten statt 25 mit 20er Zapfen).

Viele Grüße, Lars
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Na ja Lager gehen halt irgendwann kaputt, mit den Kettenantrieb dürfte sich das Problem eh behoben haben da zum Wechsel des Kettenrads die Bremsankerplatte runter muß kann man auch gleichzeitig die Lager tauschen.

Ich hab bis jetzt weder das Problem mit dem mitdrehenden lager im Vorderrad noch Probleme mit den hinteren Lagern, die Radlagee am Rad mit der Reibscheibe habe ich aber mal proforma bei 30000 km gewechselt.


Gruß

Roman
 

ba0547

Aktives Mitglied
23.07.2008
690
Nordbayern
Guten Abend zusammen,

muß mich jetzt leider auch mit dem Thema beschäftigen, da auch meine Welle leider beidseitig eingelaufen ist.
Hat vielleicht irgendjemand Erfahrungen mit anderen Firmen gemacht?
In welcher Form hat den bestelwastel das Teil wieder repariert?
Werd ihn vielleicht direkt mal anrufen..

Servus, Harald.
 

laase

Aktives Mitglied
08.10.2009
1.243
Hallo Harald,

wie schon zu Beginn dieses Thread geschrieben, kann ich Fa. Metallspritztechnik.de empfehlen. Bastelwastel konnte ich bisher nicht probieren, geht aber wahrscheinlich auch.
Schön finde ich, daß die Sitze jetzt härter als zuvor sind ("lichtbogengespritzte Bero-arc steel-carbon 65 Schicht"). Du mußt mit Edding auf der Welle jeweils den Bereich markieren, den Du mit einer bestimmten Passung versehen haben willst. Zumindest haben sie das so gemacht, als ich dorthin kam. Handskizze geht aber wahrscheinlich auch.
Da Du das Teil eh per Post verschicken wirst, ist es eigtl. auch egal, wo es nun genau gemacht wird.
Wenn Du Bilder haben willst, sag Bescheid.

Viele Grüße, Lars
 

ba0547

Aktives Mitglied
23.07.2008
690
Nordbayern
n morgen lars,

ich hab heut mit bastelwastel telefoniert. der macht mir meine welle für nen appel und nen ei wieder in ordnung. deine lösung ist sicher auch ganz gut aber deutlich teuerer als die die ich habe.. danke für das angebot mit den bildern. werde die bastelwastel variante nehmen.

servus, harald.
 

andreas Andreas

Aktives Mitglied
25.10.2005
1.402
Hallo Lars
Da das Problem der ausgeschlagenen Lagersitze immer mal wieder auftritt, muß es sich um ein prinzipielles Problem handeln. Die Ursache ist mangelnde Vorspannkraft der 16-er Mutter. Lies mal http://forum.mysnip.de/read.php?363,244562,244784#msg-244784 :"
Die Nordlock Scheibe soll beim Anziehen ja angeblich immer auf der Mutter rutschen. Und es gibt besonders große Exemplare. Ich habe es noch nicht selbst ausprobiert. Beim Lösen rutscht die Scheibe auf der Felge auch nicht. Beim erneuten Zuschrauben sollte die Scheibe möglichst genau an ihren alten Platz, da finden die Krallen den besten Halt.
Meine Erfahrung beim "Schrauben" ist die, daß es "harte" und "weiche" Schraubfälle gibt. Ein harter Schraubfall ist z.B. eine Reihe von Buchsen, deren Stirnflächen groß und/oder hart sind. Das Drehmoment steigt mit dem Winkel plötzlich sehr stark an, die Federkonstante ist sehr hoch. Bei einer solchen Verschraubung kann ich mich voll auf die Reibung der Flächen verlassen, Schraubenkopf und Gewinde können unter keinen Umständen Relativbewegungen ausführen, die Reibung ist immer höher als die auftretenden Kräfte. In so einem Fall kann das Gewinde geschmiert, geölt oder gefettet werden. Dadurch sinkt die Reibung beim Anziehen der Schraube und ich erhalte bei gleichem Drehmoment eine höhere Klemmkraft. Die höhere Klemmkraft sorgt für eine höhere Reibkraft zwischen den Flächen. Die Schmierung am Gewinde sorgt für weniger Verschleiß.
Zurück zur Radmutter des Cityels: Hier haben wir die Welle mit dem Lagersitz, zwei Lager mit harten, präzisen Oberflächen, die Felge aus Leichtmetall (die Passung ist aus Stahl), eine große Scheibe und die Mutter. Die Felge hat zwar große Wandstärken und ist dadurch sehr steif, die Frage ist aber, ob die Flächenpressung zum Lagerinnenring nicht zu hoch wird. Außen sehe ich kein Problem, da die Scheibe eine große Oberfläche hat. Eher wird die Scheibe selbst zum Problem, weil sie federt.
Nehmen wir mal an, die Flächenpressung ist für 100Nm bei gefettetem Gewinde richtig ausgelegt. Dann bestimmt die Reibung zwischen den (ungefetteten) Flächen die maximale Kraft, die übertragen werden kann. Die Schraube, das Gewinde, die Tribologie im Gewinde spielen überhaupt keine Rolle mehr. Die Teile sind wie verschweisst und haben bei normaler Belastung keine Bewegung zueinander.
Und noch etwas: Ich verwende Kupferpaste, aber auch anderes Fett wie Molykote habe ich schon für KFZ-Radmuttern verwendet. Es handelt sich um Festschmierstoffe gemischt mit Öl oder Fett. Die hohe Flächenpressung im Gewinde verdrängt das Fett oder Öl zuverlässig. Es gibt dort nach dem anziehen keinen Schmierfilm mehr. Lediglich die Feststoffanteile verbleiben. Da Kupfer weicher als Stahl ist, werden die Partikel komplett verformt und liegen als winzig dünne Plättchen zwischen den Stahlflächen. Dadurch wird die Oberfläche vor Verschweissen und Korrosion geschützt. Die Rauhigkeit der Stahlteile wird mit dem Kupfer gefüllt. Feuchtigkeit kann nur schwer eindringen. Wenn man reines Öl verwendet, dann gibt es nach dem Anziehen keinen Schmierfilm mehr, Stahl liegt auf Stahl.

Wenn die Klemmkraft zu niedrig ausfällt, dann können sich die Flächen gegeneinander bewegen. Bewegung bei der hohen Flächenpressung bedeutet einerseits Verschleiß und Umformung der Lagersitze und andererseits, daß sich die Mutter lösen kann, wie man im Versuch von Nord-Lock sehen kann.
Nach der Tabelle von Nord-Lock erzeugt eine M16-Schraube bei 200Nm 60-75kN Klemmkraft, bei der Hälfte eben 30kN. Bei einer Haftreibungszahl µr von z.B. 0,15 kann über die verspannten Flächen eine Radialkraft von 30kN*0,15=4,5kN übertragen werden. Das entspricht etwa 450kg. Das reicht in Schlaglöchern leider nicht aus und bedeutet, daß die Welle mit ihrem Passsitz zur Radnabe immer beitragen muß. Wenn dieser Sitz Spiel hat, dann muß das Spiel kleiner sein als die elastische Verformung der Stützkörper, also Radnabe, Lagerinnenringe, Scheibe usw. Und gleichzeitig darf diese elastische Verformung nie dazu führen, daß die Mutter auf dem Gewinde eine Bewegung ausführt.
Im Neuzustand sollten diese Annahmen zutreffen. Falls sich aber aus irgendeinem Grund die Mutter schon gelockert hat und die Klemmkraft eben nicht ausreicht um eine reibende Bewegung zu verhindern, dann zermahlt sich das ganze irgendwann.
Der Nylonring kann wegen seiner Elastizität den Setzvorgang nicht verhindern. Er kann nur verhindern, daß sich die Mutter vollständig und plötzlich löst und einfach abfällt. Die Klemmkraft ist dann bereits so niedrig, daß es häufig klappert. Auf Dauer werden die Passungen und Sitze geschädigt. Wenn nun die richtige Klemmkraft nochmals durch Nachziehen erreicht wird reicht sie womöglich trotzdem nicht aus, weil die Oberflächen aufeinander abrollen und walgen. Für solche Fälle würde ich die Nord-Lock Scheiben verwenden. Vielleicht reicht auch Metallkleber im Gewinde.
"
Gruß
andreas
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Daß das Problem an der Vorspannung der Mutter liegt ist klar, Ursachen sind meiner Meinung nach das wiederverwenden einer gebrauchten Mutter bzw. zu geringes Anzugsmoment.

Die Sicherung muß nur die Drehbewegung verhindern, hat also nichts damit zu tun daß sich die Mutter setzen kann.

Da die Verbindung Welle-Nabe formschlüssig ist kann auch kein Moment auf die Mutter des Antriebsrades kommen, das freilaufende Rad kann mit der Reibkupplung ja nur 15% des Moments übertragen fällt also als Ursache aus auch.

Kommt noch Schmutz bei der Montage als Ursache in Frage, z.B. auf den Kontaktflächen der Distanzscheiben. da war bei mir der Fall und die Distanzscheibe hatte sich schon teilweise aufgelöst, endeckt habe ich es bei einer Kontrolle des Anzugsmoments der Muttern bevor was kaputt ging.

Also sauberes Arbeiten korrektes Anzugsmoment und keine Wiederverwendung der Radmuttern sowie regelmäßige Kontrolle sollten sowas verhindern.

Ab und zu eine kleine Wartung können die meißten Defekte verhindern, bei mir ist bis jetzt nach 35000 km noch keine Mechanik kaputtgegangen, aber das El wird auch alle 12000 bis 15000 km genau unter die Lupe genommen.


Gruß

Roman

 

andreas Andreas

Aktives Mitglied
25.10.2005
1.402
Hallo Roman
http://www.nord-lock.com/default.asp?url=51.23.37
Ich kenne das Problem von der Antriebsseite. Habe eine Welle mit exakt dem gleichen Schadensbild wie Lars http://www.elektroauto-forum.de/Kleinanzeigen/index.php?id=268 vorliegen.

Ich meine, daß hier zwei Konstruktionsprobleme in Kombination wirken. Das erste Problem ist die Passung Nabe-Welle. Es ist kein echter Konus vorhanden, sondern eben nur ein Vielzahn. Damit die Nabe überhaupt montierbar ist, braucht man eine Schiebepassung. Eine Schiebepassung bedeutet, daß es zumindest mikrospopische Bewegungen bei Belastung z.B. durch Schlaglöcher, aber vielleicht auch dem Wechsel aus Vorwärts-und Rückwärtsfahrt gibt. Diese Bewegungen werden auf die Mutter übertragen. Immerhin liegen die Anfahrmomente über dem Anzugsmoment der Mutter. Der Nyloneinsatz müßte also Momente beitragen, die in der Größenordnung des Anzugmoments liegen. Das kann er definitiv nicht, höchstens 20Nm sind drin. Ist erst einmal die Klemmkraft abgesunken, dann gibt es kein Halten mehr. Die Schadensbilder zeigen, daß die Radmutter mindestens eine Umdrehung zurückgelegt hat und die Nutzer haben keine besondere Auffälligkeit erlebt. Warum auch? Das Rad bleibt meistens noch dran und es fährt.

Bei den Nordlock-Scheiben führen auch Relativbewegungen von mehreren Grad nicht dazu, daß sich die Mutter löst oder die Spannkraft der Mutter nachlässt.

Schade, daß scheinbar niemand außer mir diese neue geniale Technik ausprobiert hat. Alle behelfen sich mit Ausreden, neuen Stopmuttern und Loctite. Manche bohren Splintlöcher oder sonstwas alles. Ich frage mich an diesem Punkt wirklich, was ich noch schreiben soll, wenn die technisch versiertesten Leser das Problem nicht verstehen und eine wirklich einfache Lösung ignorieren. Probiert es bitte aus. Es kostet sehr wenig.

Gruß
andreas
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Ganz einfach warum soll ich es probieren wenn es bei meinem El mit der Standartausstattung wunderbar funktioniert.

Und Stoppmuttern verwende ich grundsätzlich nicht zwei mal, der 100er Pack mit den M16 * 1,5 hat nur 30¤ gekostet und reicht vermutlich für ein paar Jahrzehnte.

Ich kenne die Nordlockscheiben sehr wohl da wir sie auch in unserem Betrieb einsetzen, sehe beim El aber keinen Vorteil, zumal wir die Verbindungen nicht wieder lösen können da das Bauteil durch die Einprägung der Verzahnung nicht weiter verwendet werden kann, eine Demontage erfordert also ein neues Bauteil das mehrere k¤ kostet deshalb wird das Verfahren nur da angewendet wo sehr hohe dynamische Lasten wirken.

Und was hast du beim El gewonnen, die glatten Übergangsflächen zwischen den Distanzscheiben bleiben ja erhalten du verlagerst ja nur die Drehbewegung an eine andere Stelle.

Ich persönlich bin der Meinung daß die meisten Probleme beim El durch Montagefehler auftreten, sei es bei der Kette, bei den Lagern oder bei der Achse.

Bei mir: Vorderrad nach 35000km getauscht da Bremstrommel abgefahren. Ursache hohe Belastung und Riefen durch falsche Bremsbeläge.

Hinterrad: Reibscheibenseite: Lager bei 30000 getauscht da Beschädigung der Dichtung durch Abrutschen bei der Montage.

Neue Distanzscheibe da alte durch Verschmutzung abgearbeitet war festgestellt bei Kontrolle des Anzugsmoments der Radmutter.

Ansonsten neue Stopmutter bei jeder Montage des Rades.

Lenkungspiel einmal nachgestellt,

Aber das wars auch schon mit der Mechanik.

Motormäßig kommen noch 2 Sätze Kohlen und ein Gummipuffer hinzu, sowie als Verschleißteil 2 Ritzel und 2 Ketten.

Also alles in allem nichts weltbewegendes so daß ich keinen Bedarf an Änderungen habe.


Gruß

Roman
 

ba0547

Aktives Mitglied
23.07.2008
690
Nordbayern
nabend andreas,

klinkt logisch das mit dem nordlock könnte eine durchaus wirksame möglichkeit sein das losrubbeln der muttern beim el zu verhindern.

wenn ich meine neue welle habe probiere ich das aus. kannst du mir sagen wo man die dinger bekommt?

servus, harald.
 

andreas Andreas

Aktives Mitglied
25.10.2005
1.402
Genau Roman, ich verlagere die Bewegung aus dem Gewinde in einfache Flächen. Dadurch entsteht kein Öffnungsmoment für die Mutti mehr.
Gruß
andreas
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Klar entsteht da noch ein Moment und zwar das gleiche als wenn du die Mutter direkt schraubst, die Reibung müste für die richtige Funktion an allen Übergangsstellen erhöht werden oder die Verbindung müßte formschlüssig sein.

Du kannst mit den Scheiben die Verbindung zwischen Mutter Scheiben und Abstandshülse als Starr und formschlüssig betrachten aber nicht die Verbindung Abstandshülse Tellerfeder Abstandshülse und damit´hast du das Problem lediglich an eine andere Stelle verlagert da ja jetzt eine Kaftübertragung zwischen der Hülse, den Scheiben und der Mutter stattfindet.

Die Scheiben sind einer Meinung nach nur dafür geeignet das Lösen von Verbindungen zwischen formschlüssigen Teilen zu unterbinden und das tun sie hervorragend, mit allen Vorteilen aber auch Nachteilen, für die Konstruktion im EL sind sie aber recht nutzlos da du eine formschlüssige und eine reibschlüssige Verbindung sichern willst.

Nachteile bringt der Einsatz nicht mit sich aber wer glaubt damit die Stoppmutter einsparen zu können liegt falsch, Sicherungsdraht oder Sicherungsbleche werden sicher nicht umsonst an allen sicherheitsrelevanten Teilen in der Luftfahrt eingesetzt.

Gruß

Roman
 

Sascha Meyer

Bekanntes Mitglied
18.05.2007
5.265
Hi Andreas,
ich wollte die Nordlock-Scheibchen schon lange mal testen, aber wo kriegt ich die Tierchen her? Hab noch nix gefunden. Kommst du nach Sinsheim und hast du noch nen Satz ueber?

Viele Gruesse aus dem Saarland, Sascha
 

weiss

Administrator
15.01.2004
2.261
hallo andreas :)
also so wie ich deinen text gelesen habe muss ich dir wiedersprechen!

bei einer rotierenden (radiale)bewegung kann die (achsiale)schraube nie "radiale kraft" über tragen.

begründung:
1. die mutter/schraube würde auf der re. fahrzeugseite in kürzester zeit abreißen da sie immer fester angezogen würde. d.h. bei einem normalen KFZ würde die hinterachslager bis zur blockierung angezogen, was ja auch nicht sein darf.
2. dafür ist der vielzahn auf der nabe und der welle um das drehmoment des antriebes zu übernehmen.
und
3. ist der nord lock-versuch an stehenden NICHTrotierenden unter dynamischen schwingenden teilen vorgenommen und somit nicht für rotierende teile übertragbar. mit anderen worten: "der versuch ist ein reines maschinenbautechnisches problem und KEIN fahrzeugtech. probl., mal bei rotierenden bewegungen!

die achsiale befestigung (schrauben, muttern A/I-spannringe usw.) haben immer nur die funktion von "halten der teile an der position wo sie montiert wurden. das ist im getriebe eben so wie bei der achse beim fahrzeug.

wie schnell sich eine befestigung an einer achse löst liegt immer am spiel zwischen nabe und achse. ist die gross genug findet entweder ein anziehen oder ein lösen statt -egal wie fest die befestigung angezogen wurde. da nützen nur die mech. befestigungen (blechzungen, drahtverbindungen usw) was.

auch die nord lock sicherung sezt immer eine saubere montage vorraus!!! d.h. es darf kein schmutz oder sonstige teile mit verbaut werden die da nicht hin gehören.

der verwendung von nord lock ist im aufbau wie rahmen und teilen die in vibrationen oder schwingungen ausgesetzt sind ist sinnvoll und erfüllt auch den dafür vorgesehenen zweck! nur eben nicht ..., da ist es eine krücke für eine nicht saubere montage.
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
...also wieder zurück zur Kronenmutter mit Splint?
Die Japaner bauen teilweise ihre Autos immer noch so...
Es gibt auch federbelastete Dauersplinte, siehe Motorrad.

Gruß
 

jbl

Mitglied
06.12.2008
262
[quote R.M]Daß das Problem an der Vorspannung der Mutter liegt ist klar, Ursachen sind meiner Meinung nach das wiederverwenden einer gebrauchten Mutter bzw. zu geringes Anzugsmoment.

Die Sicherung muß nur die Drehbewegung verhindern, hat also nichts damit zu tun daß sich die Mutter setzen kann.
[/quote]

Meines Erachtens und laut Roloff/Matek (das ist ein Konstruktions-Lehrbuch) kann eine Stop-Mutter dies auf keinen Fall leisten. Eine Stop-Mutter soll und kann nur den Totalverlust der Schraube verhindern, wenn sich die Mutter bereits gelockert hat und die Vorspannung bereits abgebaut ist.

Das gleiche gilt für Sicherungsbleche, Kronenmutter mit Splint und ähnliche Maßnahmen. Alle diese sind laut Roloff/Matek unwirksam für hochbelastete Schraubverbindungen. Die einzigen wirksamen Maßnahmen gegen Lösen der Mutter sind tatsächlich Nord-Lock (wenn alle konstruktiven Voraussetzungen gegeben sind, die ich aber nicht kenne) und Klebstoff im Gewinde (aka Loctite), natürlich muss das Anzugsmoment auch korrekt sein.

Fazit: Ich ziehe meine Radmuttern grundsätzlich mit dem Drehmomentschlüssel an und verwende grundsätzlich Loctite mittelfest. Gegen das Wiederverwenden der Stop-Muttern habe ich keine Bedenken, die Funktion als Verliersicherung wird wohl gegeben sein.

Gruß, Jochen
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Die Gewährleistung der Funktion ist abhängig von der Konstruktion.

Als Beispiel: die Befestigungsschrauben eines Flugzeugpropellers werden mit Sicherungsdraht gesichert, das funktioniert deshalb weil die Schrauben sich denhen können und soweit vorgedehnt werden daß sie selbst wenn sie sich den den maximalen Weg bis zum Greifen der Sicherung losdrehen noch die erforderliche Vorspannkraft haben um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Wenn du mit den Nordlock Scheiben arbeitest wird das Material der Mutter und der Auflagefläche verformt, daher würde ich das System nur für einmalige Montagefälle nehmen oder gleich eine vernünftige Konstruktion machen.

Gruß

Roman
 

weiss

Administrator
15.01.2004
2.261
[quote Friedhelm Hahn]...also wieder zurück zur Kronenmutter mit Splint?
Die Japaner bauen teilweise ihre Autos immer noch so...
Es gibt auch federbelastete Dauersplinte, siehe Motorrad.
[/quote]
hallo friedel :)
nee, so krass seh ich das nicht.
nur soche verbindungen verschraube ich prinzipiell nur "ohne".
d.h. wenn möglich sogar ohne beilagscheibe. da jede scheibe -egal ob nun beilagscheibe oder sprennring usw.- immer probleme aufwerfen, wenn es sich um erschütterungen handelt.
bei vibrationenen werden sprenngringe, sicherungsscheiben tellerfedern usw. verbaut.
erschütterungen sind bei mir radaufhängungen wie beim fahrzeug
virbrationen treten z.b. bei verbrennungsmotoren auf.
warum ich gerne auf beilagscheiben verzichte? ganz einfach weil die auf 2 seiten arbeiten kann. einmal auf der mutterseite und einmal auf der werkstückseite.
aber es gibt viele orte wo man einfach nicht darauf verzichten kann wie, langlöcher, kraftverteiung auf eine grössere fläche (karrosseriebeilagscheiben), zu grosse löcher im verhältniss zur schraube usw.

und bitte nicht überlesen:
das anzugsmoment muss immer stimmen, dann klappts auch mit dem nachbar/in.:rp:
 

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