Der Presseartikel von Conti ist leider nur Werbegetöse
und steht als Aussenseitermeinung im Widerspruch zu den grossen Autoherstellern, die zusammen mit Elektrokonzernen mehrheitlich auf neu entwickelte PM-Motoren setzen.
Dass fremderregte Synchronmotoren bei hohen Drehzahlen den besseren Wirkungsgrad als permanent magnetisch erregte erreichen, ist zwar eine Tatsache. Doch ist das für EV-Antriebe nicht relevant, weil sie diese hohen Drehzahlen nicht benötigen. Für den gegenwärtig sinnvollen Einsatz im Stadtverkehr genügen maximal 3-4000 Umdrehungen.
Entscheidend ist das Drehmoment beim anfahren, also im unteren Drehzahlbereich 0 - 3000 U/min.
Die geringen erzielbaren Wirkungsgradunterschiede bei Synchronmotoren (wir bewegen uns im Bereich von 90 bis 95%) sind sekundär gegenüber anderen Kriterien, allen voran das Gewicht von E-Maschine, Steuerung und Untersetzungsgetriebe. Die im ersten Abschnitt nicht näher erklärten 77 Kilogramm sind jedenfalls nur eindrücklich gegenüber Verbrennungsmotoren. Als EV-Maschine wäre das "ein schwerer Brocken".
Solange Conti nicht präzise Angaben liefert in bezug auf:
- Gewicht von Motor, Inverter und Achsuntersetzung
- Gewicht/Leistung der E-Maschine
- Drehmomentverlauf
- genutzter Drehzahbereich in den Renaults
- Art der Kühlung und damit die Eckwerte "Maximalleistung" und "Dauerleistung"
bleiben die Presseausführungen zu den E-Maschinen für Renault nichtsagend.
Und fremderregte E-Maschinen mussten im Gegensatz zu PM-Maschinen (für Leistungen >10kW) nicht neu entwickelt werden. Es git sie ja längst als standardisiertes Industrieprodukt.
Gruss Walter
PS Der französische AGV (Nachfolger des TGV) fährt übrigens Hochdrehzahlen mit PM-Synchronmotoren