Externe Freilaufdioden zusätzlich zu den internen kann man natürlich machen, aber ich halte das für einen großen Aufwand. Immerhin braucht man neben dem von den Dioden isolierten Kühlkörper auch ordentliche Terminalbars, ein >= IP65-dichtes Gehäuse usw.
Ausschließlich externe Dioden würde ich auf gar keinen Fall machen, da auch ich denke, daß es sonst wegen der Leitungsinduktivitäten zu hohen Spannungspeaks an den Mosfets des Curtis kommt.
Also hat man im Reparaturfall eh die Arbeit, die internen Dioden zu wechseln. Wenn ich das gleich "richtig gut" mache, warum soll ich dann noch was Externes bauen ...
Präventiv kann man natürlich darüber nachdenken. Aber in meinem Fall hätte das nicht geholfen, den Curtis zu retten, weil bei mir auch Elkos kaputt waren. Verätzend kaputt! Ich glaube auch nicht, daß das ein Einzelfall ist; nach mehr als zwanzig Jahren sind die einfach mal hinüber!
Von der Theorie der "ungleichmäßigen Bestromung auf Grund unterschiedlichem Widerstand auf dem Terminal bis zur Öse" halte ich auch nichts. Das ist im Mikroohmbereich. Eher schon von sich unterschiedlich entwickelndem Kontaktwiderstand zwischen Terminalbar und Leiterplatte, denn bei mir waren die "hintersten" Dioden kaputt bzw. angeglüht, während die vorderen noch iO waren. Kann aber genausogut auch sein, daß die Dioden nach "Abarbeitung" von ein paar ...lliarden "Ticks" anfangen, ihre Eigenschaften etwas zu ändern. Und dann mehr und mehr und dabei heißer werden. Ist ihr gutes Recht, nach dieser Lebenszeit und Betriebsdauer! Kein Mensch hat die dafür entwickelt, ewig zu leben!
Mein Fazit also: Die, die keine TO220-Dioden auf Iso-Wärmeleitplättchen verbauen können/wollen oder eh keinen Bock haben, 20 Jahre alte Curtisse aufzusägen, sind gut beraten, sich eine neue Motorsteuerung zuzulegen.
Die aber, die gern etwas basteln, eher viel Zeit haben oder meinen, das an zwei Nachmittagen zu erledigen, schaffen auch einen Diodenwechsel im Curtis. Sie sollten dann aber auch mindestens gleich die Mosfets und die Elkos als nächste "Kandidaten" mit tauschen! Und spätestens dann ist es aber auch vorbei mit den zwei Nachmittagen. Bei mir waren es dann wohl eher zehn bis zwanzig; die Abende noch dazu ...
Ich hätte (wenn schon basteln) die viele Zeit besser dafür nutzen sollen, eine neue Motorsteuerung zu bauen. Eine kleine, vergossene und leichte, die direkt auf dem Motor sitzt und wo nur noch die Batterie- und Steuerleitungen hinführen. Eine, die das Wendeschütz erspart und die trotzdem nur maximal 10W an Wärme verbrät. Evtl. wäre trotz 150A gar kein Kühlkörper mehr nötig. Machbar ist sowas; die Technik ist von 4QD und vom Modellbau her bekannt. Vier Mosfets bilden zwei Halbbrücken und ersetzen die "verschwenderischen" Freilaufdioden. Wärme fällt kaum noch an; heutige Mosfets sind um ein Vielfaches besser, als die Technik vor zwanzig Jahren.
Viele Grüße, Lars