Klar, die 53% bis 56% Wirkungsgrad sind heute Standard bei Schiffsdieseln, selbst bei den alten, umgebauten Rheinpötten von vor dem ersten Weltkrieg. Die sind auch gar nicht so schmutzig, denn sie haben eine Druckölschmierung und ganz normale Tellerventile, keine Schlitze.
Meine 65% beziehen sich nur auf die hypothetische Ausnutzung der Abwärme durch eine Dampfmaschine. Bei 80 Grad Verdampfungstemperatur des Motorkühlmittels und einer Gegenstromüberhitzung mit den 350°C heißen Abgasen wären bei einer Kondensationstemperatur von 30 Grad (Kühlwasser ist ja genug vorhanden) schon 25% Wirkungsgrad der Dampfmaschine oder Dampfturbine drin. Es gäbe dann nicht einmal Probleme mit der bei Wasserdampf üblichen Nassdampfkondensation, die den Wirkungsgrad unserer Lokomotiven so schlecht machte.
Das Kühlmittel wäre demnach nicht Wasser, sondern tifer siedendes, z.B. im Motorblock verdampfendes dreiatomiges Gas, wie NO2 ...
Angenommen, Motorwirkungsgrad 55%, dann verbleiben 45% Abwärme. Davon 25%, sind 11,25%, macht zusammen 66%. Dann haben wir aber noch nicht die Abwärme genutzt. Würde so vielleicht für eine Fußbodenheizung genügen, besser aber bei 40 Grad statt 30.
Natürlich hat noch niemand ernsthaft den Aufwand getrieben. Dafür ist die Energie zu billig. Wenn unsere Energie aber so viel kosten würde, wie Photovoltaikstrom, wäre diese Technik schon Standard.
Unser GUD-Kraftwerk in Düsseldorf rentiert sich mit seinen knapp 50% statt versprochenen 56% Wirkungsgrad auch nur, weil wir Bürger die Differenz bezahlen.
Wir müssen schon auf dem Boden bleiben, die Anlagen kosten eben auch einen großen Teil unserer Resourcen. Da ist nicht nur die Energie begrenzt.
Die mittleren Schiffsdiesel haben einen Einzelzylinderinhalt von etwa 12 Litern, 600 Umdrehungen pro Minute Drehzahl, sehr wenig Wärmeverlust im Motor und sehr wenig Reibung. Fast der gesamte Treibstoff verbrennt bei einer Verdichtung von etwa 17 zu 1 auf den ersten zehn Grad nach dem oberen Totpunkt. Stickoxyde gibt es wegen der niedrigen Verdichtung und dem hohen Luftüberschuss wenig (niedrige Verbrennungstemperatur).
Bernd