Balkon PV - Batteriespeicher ?

[Lomax223]

Moin

Ich habe eine Balkonanlage mit 800 W
Mein Eigenverbrauch liegt so daß ich an sonnigen tagen 300-350 Watt überschuß ins Netz Rückspeise.
Kann ich mit dem Überschuß einen Stromspeicher mit ca. 3,5 Kw laden um den Strom dann nachts ins Hausnetz
einzuspeisen ? Am besten wäre Plug und Play zum bestehenden System ! Was ratet Ihr ?

Ob sich das finanziell rechnet ist hier nicht relevant!

Danke für euere Antworten.

Gruß

 

[Berlingo-98]

Ich habe da einige Probleme mit Deinen Angaben hinsichtlich Leistung und Arbeit. Was genaus ist gemeint: Watt (W) oder Watt-Stunden (Wh)? Daher meine Rückfragen und Kommentare:

.... mit 3,5 kW laden? So wie Du es geschrieben hast, geht es natürlich nicht. Wenn Du 300 Watt zur Verfügung hast, kannst Du nur mit 300 Watt oder 350 Watt laden. Was halt reinkommt von der Sonne.
Rein rechnerisch bekommst Du unter idealen Bedingungen einen 3,5 kWh Speicher damit in 10 Stunden voll. Rein rechnerisch....

Frage: wie lange fließen diese 300 bis 350 Watt Überschuß täglich ins Netz?
Oder anders gefragt: Hast Du gemeint, dass täglich rund 350 Wh Überschuss ins Netz gehen. Also Watt-Stunden. Möglicherweise hast Du das am Zähler so abgelesen. Dann jedenfalls ist die Rechnung klar: Brauchst dann 10 Tage, um den Akku von Null auf 100% zu laden.
Auch hier wieder einige grosse ABER aus der Praxis:
Du wirst den Akku wohl nie mit vollem 100% Hub fahren. Bitte nie tiefer als um die 20 % Entladetiefe entladen. Für lange Gebrauchsdauer des Akkus auch möglichst selten auf volle 100% aufladen. 90% reicht. Dann kann die Zeit auf 5 Tage schrumpfen. Oder so ähnlich, je nach Sonnenschein.

.... und dann kommt es noch auf die Art Deines Ladegerätes an. Wie genau bekommst Du von Deiner Balkonanlage die Energie in den Akku? Auch da gibts unvermeidliche Verluste und so. Rechne mal - wenns ein gutes Ladegerät ist - so über den Daumen mit etwa 10 % Verlusten.

Gruss, Roland
... der sich gerade freut, dass mal wieder etwas Energie von der Sonne in den Hausakku tröpfelt. Na ja, über 2 kW kommen rein, und die gehen natürlich erstmal und hauptsächlich in den Hausverbrauch. Aber es gehen immerhin noch rund 0,5 kW in den Akku, der gerade jetzt schon wieder bei 64% ist. Heute ist wieder ein guter Tag..

 

[Lomax223]

Hallo Berlingo,

natürlich meinte ich nicht den Akku mit 3,5 Kw Laden zu können - sondern ab es Sinn macht mit nur
350 W Überschuß einen akku mit 3,5 kWh speicherkapazität zu laden !

Gruß

 

[Norbert]

Einstecken und lächeln gibst glaube noch nicht für Dein Fall, wäre jedoch super. Natürlich ist sinnvoll Überschüsse zu speichern, das brauchen wir im kleinen wie im großen. Wollen wir mal die bei den Einheiten fünf grad sein lassen und nehmen an Du hast 3,5 kWh Speicher also haste wenn Speicher voll, fast 10 Tage " Grundverbrauch" umwandlungs"verluste" sind für mich keine Verluste wen Gerät im Haus / Keller im Winter, hilft heizen. Im Sommer hat genug Sonne, da reut es nicht wenn der " Wandelverlust " rausgelüftet werde. Ich würde es genauso machen jedoch ist mein Vermieter hier (noch) nicht willig.

 

[wolfgang dwuzet]

hy lomax,
ich hatte vor jahren mit 8 alten 12v bleiankern als speicher angefangen, mittlerweile nutze ich die alten LiFepo aus meinem chinesen,
ich schau nicht mehr drauf, was die sonne grad so bringt, oder grad nicht,,,
der speicher tendiert im sommer zwar oft bei 90-95% aber er wird jeden tag vom e-roller meiner holden, und am abend von der wohnzimmerbeleuchtung, wieder runtergezogen,
eingespeißt wird gar nixmehr...
klar, das es sich bei mir mit alten akkus, und gebrauchten panelen nahezu sofort rentiert hat,
aber
empfehlen würde ich es dir auf jeden fall
mittlerweile ist sogar meine frau, (die von all sowas gaaar keinen schimmer hatte) soweit, das sie wenn genug im speicher ist, den roller am wechselrichter ansteckt, und wenn wie grad bei dem wetter, der stand unter 40% liegt, den roller eben am öffnetz lädt,,,
bye wolle

 

[Kamikaze]

Genau zu diesem Thema gibt es eine Diskussion im PV-Forum (mitsamt Bastelanleitungen): https://www.photovoltaikforum.com/thread/128108-projekt-forumsspeicher-für-grundlast-2-3-kwh-250-w/?pageNo=1

Von der Stange gibt es solche Systeme wohl (noch?) nicht zu kaufen - das müsstest du also selber basteln.

Kann ich mit dem Überschuß einen Stromspeicher mit ca. 3,5 Kw laden um den Strom dann nachts ins Hausnetz einzuspeisen ?

Kurz: Ja - das geht.
Etwas länger: je nachdem, was du genau willst ist das technisch nicht ganz trivial. (z.B. sind fein regelbare Ladegeräte und fein regelbare und batteriefähige Wechselrichter in diesem Leistungssegment noch selten und ziemlich teuer.)
Plug-and-Play gibt es in dieser Leistungsklasse soweit ich weiß nicht. u.A. deshalb wird im o.g. Forumsstrang viel über die Steuerungslogik und -Programmierung diskutiert.

Das, was dem wohl am nächsten kommen dürfte ist, die Module über einen Victron-MPPT DC-seitig an eine Batterie zu klemmen, und das Ganze dann über einen kleinen Multiplus auf AC zu schalten.
Die Multiplus-Serie kann man soweit ich weiß auf einen festen Leistungswert einstellen, oder alternativ ein Smartmeter am Hausanschluss für die Regelung der WR-Leistung nutzen.
Finanziell wird sich so ein Setup an einer so kleinen PV vermutlich nie rechnen, wobei das ja für dich nicht relevant ist. Allerdings wäre das System dann erweiterbar.

Zum Abschluss noch kurz der Hinweis, dass alle EE-Anlagen, die mittelbar oder unmittelbar mit dem Stromnetz verbunden sind eigentlich von einem konzessionierten (!!!) Elektriker abgenommen und beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen. Das gilt auch für Balkon-Solaranlagen.

 

[Berlingo-98]

Hallo Berlingo,
natürlich meinte ich nicht den Akku mit 3,5 Kw Laden zu können - sondern ab es Sinn macht mit nur 350 W Überschuß einen akku mit 3,5 kWh Speicherkapazität zu laden !
Gruß

Sinn macht es technisch schon. Dauert halt lange. Und erneut die Frage: Mit was für einem (Lade-)Gerät kommt der Strom von den Solarmodulen in den Akku? Irgendwie direkt, oder über das 230V Netz?

Wie Rick alias Kamikaze schon schrieb: Der Teufel liegt im Detail der Regelung. Also Regelung auf Akku laden nur mit Solarstrom-Überschuss. Ich könnte es möglicherweise, bin schließlich vom Fach und habe vor sehr vielen Jahren sowas ja mal hauptberuflich gemacht. Für viele andere wirds wohl schwierig.

Gruss, Roland
Ich habe selbst so eine 3,5 kWh Powerbox hier stehen und lade die entweder vom Netz mit "nur" 20A oder mit einem mobilen Solarpanel von nur 160Wp. Gehen tut sowas freilich. Man muss aber etwas Geduld haben.

 

[Schwarzwald_El]

Hy Lomax,

was du vorhast ist prinzipiell möglich aber wie schon von einigen geschrieben nicht sehr effektiv
aber auch Kleinvieh macht Mist.
Wenn du aus einem Akku in der Nacht Einspeisen möchtest must du gewährleisten das nicht zu viel in das Netz gespeist wird und frühzeitig vor der Akku leer ist abgeschaltet wird.
Das Netz zieht was das Netz braucht !!

Lösungen dafür gibt es in einigen Solarforen
ich empfehle Die YouTube Videos von Andreas Schmitz und einigen anderen die da Erfahrung haben

Ich selbst habe 6x 200Va verschaltet als 3S2P Gebrauchte Platten auf dem Garagendach und lade damit über einen Victron Solarregler 150/35
4x 100Ah Blei 48V und 80VA Lifepo 48V (Ja das geht)
Im Frühling und Sommer packe ich mein City el mit 170VA 48V Dazu.

über einen Wechselrichter mit max 1200W betreibe ich Kühlschrank Fernseher, Hifi Anlage und die Terrasse Smoker Brunnen und Beleuchtung.

Einspeisung mache ich nicht.

Das funktioniert wie gesagt nur wenn auch die Sonne entsprechend scheint
Im Spätherbst u. Winter ist Flaute da meine Platten Flach auf dem Dach liegen.

Ach Ja bin Elektroinstallateur Meister also vom Fach wie man so schön sagt.
aber jeder muss selbst wissen was er sich zutraut und wie weit er gehen mag.
Beim Anschluss ans Netz sind Vorschriften zu beachten udd wie immer geht die
Sicherheit und Brandschutz vor.

Gruß Andy

 

[saxobernd]

So rein tibbermäßig könnten sowhl herein- wie auch herausfließeder Strom gemessen werden. Meine Cousine in Mülheim/Ruhr hat von der Netzgesellschaft Westnetz einen Zähler eingebaut bekommen, der die Datenverbindung mit Tibber direkt eingebaut hat, also ohne anklemmbaren Adapter. Da ist eine eigene Simkarte direkt eingebaut.Theoretisch könnten so Einspeisung wie Bezug direkt gemäß Börsenpreis verrechnet werden. Dann benötigte man gar keinen eigenen Speicher. Die Nutzung des Energieangebots wäre maximal.
Noch smarter wäre gar nicht möglich und man könnte den Strom zwischen auseinander liegenden Häusern verschieben. So auch die Solarscheune auf dem Land am Wohhaus anschließen. Selbst, wenn man, wie ich, zur Miete wohnt...
Vor längerer Zeit habe ich bei den Lippstädter Stadtwerken angefragt, ob man nicht drei Häuser eines Freundes, die wenige km auseinanderliegen, eines mit großem Solardach, datenmäßig verbinden könne. Der Versorger zeigte sich für den Plan sehr aufgeschlossen. Alleine die messtechnischen Möglichkeiten lagen noch nicht vor.

 

[Stefanseiner]

Von der Stange gibt es solche Systeme wohl (noch?) nicht zu kaufen - das müsstest du also selber basteln.

doch, mittlerweile gibt es einige wenige Komplettsysteme

• das wohl bekannteste (vermutlich auch erste) ist von Zenture
• Bluetti hat dann mit den Eco Flow nachgezogen
• Anker Solix ist noch neu im Geschäft
• Easy Suntower kenne ich nur über Google, ansonsten noch nie etwas davon gehört aber feste Leistungsanpassung per Drehpoti klingt nach "good old German Handwerksknaub" ohne smarte Ansteuerungsmöglichkeit

 

[saxobernd]

Batteriezwischenspeicherung mit 100% Wirkungsgrad - ok.
Mir geht es aber gerade um die Einsparunng der Batterie (außer der im Auto, an die wir nomalerweise nicht kommen).
- dezentrales Netz - unter Einbeziehung der Autoakkus.
Dass Balkonkraftwerke zugelassen wurden, ist jedenfalls ein Riesenfortschritt.
Der Zähler von WESTNETZ eröffnet jedenfalls schon den Zugang zum dezentralen Netz, von dem meine Freunde in Schönau im Schwarzwald immer geträumt haben und immer noch träumen.
Beim Abriss der vielen Kleinwasserkraftwerke war ich möglicht immer dabei, alles andere als erfreut.