Akku Leer? Oder: Range-Anxiety Geschichten



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cityel.uk

Mitglied
15.05.2021
153
Bristol
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Ich starte hier mal einen Thread für alle Stehengebliebenen. Ich fahre mit meinem CityEl seit September 2022 beinahe täglich von Bristol an meinen Arbeitsort in Wotton-Under-Edge. Das macht täglich ca. 65km.

Das erste Mal

Im September klappte das noch ganz gut hin und zurück mit einer Ladung. Ich reizte es immer etwas mehr aus und dachte, 75km liegen doch wohl auch noch drin... Denkste. So blieb ich an einem Freitagmorgen um 7 Uhr kurz vor (2km) meinem Arbeitsort an einem Hügelchen stehen. Dies, kurz nachdem ich die Bushaltestelle mit duzenden winkenden Schülern passierte... Zu meinem Glück war eine Arbeitskollegin in ihrem Leaf direkt hinter mir und half mir kurzerhand, mein gelbes Wunder von der Strasse zu stossen. Wir parkierten es neben einem Wohnhaus, doch leider blieb mein Klingeln erfolglos. Auf dem restlichen Weg gab's ein paar ermutigende Worte meiner Kollegin, einer erfahrenen Leaf und neuerdings Tesla-Fahrerin.

Glücklicherweise hatte ich an diesem Tag eine Freistunde und konnte mir ein Auto einer anderen Kollegin leihen, um nochmals Kingeln zu gehen. Eine ältere Dame war gerade dabei, ihr Frühstück zuzubereiten. Misstrauisch öffnete sie ihre Tür einen spaltbreit und ich erklärte ihr mein Problem: Ich sei auf dem Weg zur Arneit bei der nahegelegenen Schule mit meinem kleinen Elektrogefährt stehen geblieben und wäre dankbar, bei Ihr ein Bisschen laden zu dürfen. Sie musterte mich etwas und stellte mir ein paar Fragen, war aber dennoch misstrauisch. Schliesslich sagte sie, sie möchte ihrer Schwiegertochter kurz anrufen und um eine Zweitmeinung bitten. Diese machte sich kurzum auf den Weg und nach ein paar staunenden Blicken über mein Gefährt gab's grünes Licht.

Nach Schulschluss fuhr mich wiederum ein anderer Kollege erneut zum Haus der Alten Dame und ich brachte ihr eine Packung Yorkshire Tea (sie kommentierte dies mit 'naughty!'), ein paar Biscuits und £10 und versicherte Ihr, dies sei mehr als genug für den Strom (ich bezog lediglich 4kWh). Sie bedankte sich, erklärte, sie sei 84 Jahre jung und entschuldigte sich für ihr anfängliches Misstrauen. Ich erwiderte, es sei ihr gutes Recht und leider wichtig, ein gesundes Misstrauen zu haben.

Am nächsten Tag konkludierte meine Leaf-Kollegin: Irgendetwas verbindet uns immer und als EV-Fahrer darf man auf die Hilfsbereitschaft anderer zählen.

Die aktuellere Geschichte 2 folgt in Kürze...
 

cityel.uk

Mitglied
15.05.2021
153
Bristol
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Wenn die Range-Anxiety vergessen geht
Vorgestern hat's mich dann zum zweiten Mal erwischt. Am Donnerstag Abend gab ich in einem Nachbarsdorf meiner Schule noch Nachhilfe und in noch einem anderen Dorf zu einem Afternoon Tea. Sie und ihr Mann waren begeistert von meinem CityEl und kamen nicht mehr aus dem Staunen. Im Nachhiein hätte ich dort noch etwas nachladen sollen. Seit meiner ersten Akku-Leer-Erfahrung lade ich nicht mehr nur an der Schule, sondern tagsüber an der Schule und Nachts zu Hause.

Um 8 Uhr machte ich mich auf den Weg. Es war eine ziemlich gerade Strecke mit gutem Belag und ich fuhr beinahe mit Bleifuss - über den Akkustand machte ich mir keine Sorgen - diese 50km werden wohl noch drinliegen. Gemäss BMS verbleiben nach einem Arbeitsweg von 32.5km ca 50-60%.

Um 20.38 und nach nur 44.4km die 'Message of Doom':



Und ja, wir nennen Google 'the Google' und ich teilte meinen Standort für die Koordinierung des Nachtessens.

'How is that possible' bin ich mir nicht ganz sicher. Möglicherweise meine ineffiziente Fahrweise oder aber auch ein korrodiertes Relais.

Was ich definitiv machen muss: Eine Sicherheitsschaltung dass die Lichtanlage nicht ausfällt. War schon ziemlich unangenehm und dumm, bei Dunkelheit in einer Kurve liegenzubleiben und sich gar nichts mehr tut/kein Birnchen mehr brennt.

Ich schaffte es gerade noch ein paar Meter weiter den Hügel hoch, bog in eine Wohnstrasse ein und parkierte in der Einfahrt eines Hauses, welches bewohnt schien. Zog an der Türglocke, nahm einen Schritt zurück und wartete. Ein Rentner öffnete die Tür und ich erklärte meine Situation. Er sagte, er habe leider keine Ladestation, aber ein Nachbar. Ich erklärte weiter, dies sei nicht nötig - eine normale Steckdose reiche. Im Hintergrund versuchte seine Frau bereits, den Nachbar zu kontaktieren. Ihr Mann bat mich kurzerhand, hineinzukommen und mich aufs Sofa zu setzen. Ich erklärte mein Problemchen auch noch seiner Frau und sie meinte: Wir haben doch draussen eine Steckdose, nicht? Sie bot Ihren Mann, ein Verlängerungskabel zu holen (ich habe natürlich auch immer eins dabei) und wir steckten es ein. Wie lange es dauern würde, fragte er. Ich sagte, so 1-2 Stunden sollten für den restlichen Weg reichen.

Wir setzten uns wieder ins gemütliche Wohnzimmer und diskutierten über Gott und die Welt. Das Rentnerpärchen Sue & Peter waren gesellig und hatten so einiges zu erzählen und wir verstanden uns bestens. So vergingen eineinhalb Stunden wie im Flug. Ich kontrollierte den Ladestand: 12%. Heimweg: Noch 12 km. Man rechne... 100% brachte mich 44 km weit - das wird also nichts für die restliche Strecke, welche hauptsächlich bergauf führt. Kurzentschlossen boten mir die beiden an, bei ihnen zu übernachten. Ich lehnte dankend ab - für den nächsten Schultag brauche ich ein frisches Hemd. Als ich vorschlug, mir ein Taxi zu bestellen, meinte Peter 'keinesfalls' - er würde mich kurz nach Hause fahren. Ich nahm das Angebot an und war um halb elf endlich zu Hause. Peter gab mir seine Telefonnummer und wir vereinbarten, dass ich mein EL am nächsten Abend abholen werde. Das Motto für die Lektionen am nächsten Tag war somit auch klar: 'Wing it!'.

Am nächsten Tag fuhr ich mit einer Kollegin zur Arbeit. Am Abend nahm ich ein Uber zu Peter und Sue. Ich bedankte mich mit einer guten Flasche Wein und einem Blumenstrauss. Auf den symbolischen monetären Betrag von ca. einem Pfund verzichtete ich diesmal. Sie luden mich erneut auf ein Tee und diesmal auf eine Tour durch ihr Haus, welches im 18. Jh erbaut wurde und von ihnen renoviert wurde. Ich solle doch meine Eltern das nächste mal in ihrem Gästezimmer unterbringen. Nach einer Stunde verabschiedete ich mich und machte mich mit meinem vollgeladenen El auf den Weg. Fast. 'Let me guess. It doesn't have a reverse gear?' fragte Peter. Nein, nur ist leider mein Albright noch nicht geflickt...
 

matzetronics

Aktives Mitglied
08.07.2020
906
Berlin, DE
Nachdem ich neulich im Kewet die Batterien gewechselt hatte und durch einen unbedeutenden Rundungsfehler ein paar Kabel abgeraucht waren, schleppte mich der Freund und Werftbesitzer im Dunkeln nach Hause. Und jetzt kommts - der Kewet hat eine extra 12V Batterie, so das ich im Schlepp Licht und Blinker benutzen konnte. Sprich, ein kleiner extra Akku, der vom DC/DC Wandler mit geladen wird, könnte die Lösung sein.

Wir setzten uns wieder ins gemütliche Wohnzimmer und diskutierten über Gott und die Welt. Das Rentnerpärchen Sue & Peter waren gesellig und hatten so einiges zu erzählen
Wunderbar. Das kann es ja fast nur im schönen Königreich geben. Und dann noch ein Haus aus dem 18. Jhd. :-O
 
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