Hallo bolkobienert, Friedel und alle anderen,
zum Thema Zuverlässigkeit kann ich mit meinem Bj 02/2007 EL folgendes berichten:
Gekauft habe ich meinen EL bei KTV Börner in Hennef, denen ich an dieser Stelle mal ein Lob aussprechen möchte für ihren sehr professionellen Service und ihre gute Beratung.
Anfänglich mit 4x80 Ah Champion Blei Vlies Batterien bestückt habe ich diese zusammen mit der Batterieheizung, den PowerCheqs und dem HF-Lader nach einem knappen halben Jahr zurück gegeben. Ich wohne in der bergigen Vordereifel und kam nach 2 Monaten schon einige Male am Hausberg 3 km vor meinem zuhause zum Zwangsstopp wegen leerem Akku.
Das Problem waren nach meiner Einschätzung noch nicht mal so sehr die Bleiakkus, die für Fahrstrecken über 20 km meines Erachtens schlicht ungeeignet sind sondern der schwache HF-Lader.
Ich habe dann auf dem CityEL Treffen in Randers, Dänemark eine Menge Erfahrungen mit vielen freundlichen EL Fahrern austauschen können. Dort habe ich mich dann entschlossen meinen EL auf NiCd Akkus umbauen zu lassen. Kann ich jedem Viel-/Bergfahrer nur empfehlen. Und ganz wichtig: Ein Ladegerät, das mindestens 30A besser 50A in die Akkus pumpen kann!
Dann sind die auch in einer wesentlich erträglicheren Zeit voll und außerdem tut es den Akkus gut, wenn sie nicht nur mit kleinem Strom geladen werden wie beim HF Lader.
Nach diesem Umbau und Erhalt des 40A Laders (mittlerweile habe ich sogar noch einen 50A Lader, so daß der 40er nur noch Reserve ist) hatte ich keine Wünsche mehr in puncto Reichweite offen.
Echte Defekte gab es bisher nur ganz wenige. Die Heizstufe 1 ist mir 2mal nacheinander kaputt gegangen und wurde beide Male auf Garantie kostenlos getauscht. In Randers war mal in einem Stecker das Kabel am Kontakt für die Rückwärtsfahrt abgebrochen. Dort hat mir das aber jemand kostenlos provisorisch repariert, so dass ich einen Tag später auch wieder rückwärts fahren konnte. Kurze Zeit später wurde auch das Provisorium beseitigt.
Das Fahrwerk oder genauer gesagt die "Federung" der Hinterachse ist noch aus der Bonanza Zeit; einfach nur katastrophal. Wie man Kunden, die mehr als 10.000 Euro für einen neuen EL hinblättern so etwas zumuten kann wird mir ewig schleierhaft bleiben. Ich habe heute gerade den im elwiki beschriebenen Umbau mittels eines zweiten zusätzlichen und gekürzten Satzes Blattfedern fertig gestellt.
Ich muss sagen: Sehr ordentlich! Jetzt brauche ich endlich nicht mehr Angst vor jedem Kanaldeckel zu haben. JETZT kann man erstmals ansatzweise von Federung und Dämpfung sprechen, obwohl das noch immer nicht annähernd an die Qualität eines 10 Jahre alten "normalen" Autos heranreicht.
Warum Citycom das 2. gekürzte Blattfedernpaar nicht ab Werk einbaut verstehe ich nicht. Das würde ca. 50 Euro mehr kosten und der Komfort wäre dann immerhin annehmbar.
Auch die vielen gebrochenen Federn bei älteren ELs mit Werksbestückung wären dann sicherlich Vergangenheit, weil die Teile dann nicht mehr so stark strapaziert würden.
Alles in allem bin ich mit der Zuverlässigkeit meines EL sehr zufrieden. Es bleibt aber eine Edelversion einer motorisierten Seifenkiste. Man muss schon leidensfähig sein, um sich in das Abenteuer CityEL zu stürzen. Für "normale" BenutzerInnen, die sich in ein Fahrzeug reinsetzen nur um es zu benutzen ist das nichts. Im Winter schon gar nicht, denn wer zieht sich schon gern freiwillig wie ein Eskimo an nur weil das Auto keine Heizung hat? Ok, ich machs aber wer würde das seiner Lebensabschnittsverschönererin antun wollen ?
Auch fährt oft ein bischen Angst mit, ob die Akkuladung fürs angepeilte Ziel denn auch wirklich reicht
Immerhin kann ich mit meinen NiCds fahren bis der EL stehen bleibt ohne Angst um meine Akkus haben zu müssen. Welcher Bleifahrer kann das schon von sich und seinem EL behaupten ?
Nicht bange machen lassen, schließlich ist man als EL Fahrer (immer noch) ein Technikpionier!
In den Stinker einsteigen und einfach ankommen kann ja schließlich jeder ;-)
Gruss
Markus