Vergleich alte E-Franzosen

[Cavaron]

Ich spiele mit dem Gedanken einen alten Franzosen (Clio, 106 oder Saxo electrique) zu erwerben. Ein par Unterschiede lassen sich durch einiges googeln und hier in der Wiki ja heraus bekommen, aber alles habe ich wohl noch nicht erfasst. Vielleicht kann man das ja hier vervollständigen/korrigieren.

Meine Ergebinnse soweit:

Peugeot 106
- 20 NiCd
- Wasserwartung mit Zusatzcomputer relativ einfach
- Motor mit Kohlen, darum auch schwer die Geschwindigkeit zu erhöhen (Abnutzung/Kohlenbrand)

Citroen Saxo
- nahezu identisch mit 106 (Akkus, Motor, Wartung)
- neustes Modell der drei Fahrzeuge

Renault Clio
- nur 19 NiCd
- Wasserwartung benötigt Ansaugvorrichtung (z.B. wasserfester Industriestaubsauger)
- Motor soll angeblich robuster sein (keine Kohlen?)
- ältestes Modell der drei*
- Lenkung muss meist nachstabilisiert werden (ungünstig konstruiert)

* bzw. existieren vom 106 auch ein par alte Varianten und die noch älteren AX-Modelle gibt esauch noch - darüber habe ich aber kaum was gefunden

Hat jemand mehr Informationen bzw. kennt alle drei und kann weitere Unterschiede benennen? Wie sieht es bezüglich der Umrüstung auf Lithium und einer Steigerung der Höchstgeschwindigkeit im Bezug auf die drei aus (120km/h wären toll). Gibt es kompatible Motoren ohne Kohlen?

 

[PowerTower]

Technische Daten zu allen Modellen gibt es auch bei: http://www.evalbum.com/
Dort ist vermerkt, dass der Clio ebenfalls einen Gleichstrommotor hat, also mit Kohlebürsten.

Größte "Schwachstelle" beim Clio ist das Ladegerät. Das Actia Energia ist umschaltbar zwischen 10A und 14A, hat aber die Eigenschaft, sich bei 14A über kurz oder lang selbst zu zerstören. Der Clio sollte immer mit 10A geladen werden. Ist aber nicht weiter schlimm, da die Ladung so oder so nicht sehr schnell geht und die Schukoverbindung nicht ganz so heiß wird.

120 km/h würde mit dem Antrieb vom Berlingo funktionieren, der hat nen sehr geschmeidigen Antritt. Ob man den aber 1:1 in einen Peugeot 106 / Saxo übernehmen kann, weiß ich nicht. Er benötigt auch eine größere Spannung, original wird er mit 27 Saft Akkus betrieben. Mit den originalen Antrieben wird das mit der von dir gewünschten Geschwindigkeit schwierig.

Mal eben so den DC Motor gegen einen AC Motor tauschen ist auch nicht ohne. Denn du musst ja zu dem AC Motor einen passenden Controller wählen und dieser muss in die Fahrzeugelektronik integriert werden. Die Umrüstung auf Lithium ist dagegen bei allen Modellen mit dem entsprechenden BMS umsetzbar und es kann das originale Ladegerät weiterverwendet werden.

 

[wchriss]

Hallo,
wenn ich mich nicht täusche ist der Antrieb elektronisch auf 95 km/h abgeregelt unabhängig von der Akkuspannung. Sollte also auch ohne Spannungserhöhung möglich sein das Fahrzeug schneller zu machen. Ich würde aber davon abraten, da der Motor nur für einen Dauerstrom von ca. 100A ausgelegt ist, und bei 120 liegt man garantiert darüber. Mal ganz davon abzusehen was der TÜV und die Versicherung dazu sagt wenn mal ein Unfall sein sollte ?!

Gruß
Christian

 

[Martin Heinrich]

Hallo,

im AX ist so ziemlich die gleiche Technik drinn, die Kutsche ist halt insgesamt etwas leichter.

Motor ändern wird wohl ein zu großer Aufwand da das Getriebe mit Diff direkt drann hängt und der Abgang für das linke Rad durch die Motorwelle geführt wird!

Höhere Spannung ist in kleinem Bereich möglich wenn man mit anderer Batterietechnologie keinen so hohen Spannungshub hat als bei NiCd.
Schneller wirds davon aus genannten Gründen eher nicht aber die Strombelastung reduziert sich etwas bei gleichem Output.
Bei 90 km/h rotiert die Büchse auch schon mit 6000 U/m...

Gruß Martin

 

[spunty]

Renault Clio
- nur 19 NiCd
- Wasserwartung benötigt Ansaugvorrichtung (z.B. wasserfester Industriestaubsauger)
- Motor soll angeblich robuster sein (keine Kohlen?)
- ältestes Modell der drei*
- Lenkung muss meist nachstabilisiert werden (ungünstig konstruiert)

Einen Sauger würde ich nicht verwenden für die Wasserwartung: Viel zu viel Unterdruck. Ist aber auf die Dauer nicht wichtig, denn meines Erachtens sind die Originalbatterien nur dann praktikabel, wenn man sie genauso sorgfältig überwacht wie etwaige Lithiumzellen.

Dass der Motor robuster sei habe ich auch gehört: 8 statt 4 Kohlen.

Das mit der Lenkung tritt auch ab und zu auf, bei mir aber bisher nicht.

Der Vorteil beim Clio ist, dass er 100km/h fährt und alle relevanten und teuren Teile getrennt sind: Controller, Ladegerät, DC/DC-Wandler. Auch sind nur die Batterien wassergekühlt, der Rest nicht, also optimal für Lithiumumrüstungen.

Gruß
Dirk

 

[quax011]

Hallo,

ich hab mal einen AX umgerüstet auf LIthiumpolymer mit Gleichstrommotor, normaler Schaltung und Curtis-Regler. Vorteil: nur 650 kg Gewicht inkl.. Batterien, Nachteil, 1 Jahr Umrüstung

Gruß

Peter

 

[Cavaron]

Danke an Alle.

@ spunty:
Mit was könnte man besser Unterdruck erzeugen? Ist das nur am Anfang nötig bis es läuft (so wie beim Benzin aus dem Tank zapfen), oder während des ganzen Vorgangs? Einen Wartungscomputer benötigt man nicht?

@ quax011:
Etwa den AX in Mon-Cherie-Rot mit den Suppentüten? Das Gewicht ist schon cool - da würde ich noch 350kg LiFePo reinstopfen (-1 Sitzplatz im FZS) und lässig 200km weit düsen. Nur vor den Tüten hätte ich Angst.

 

[spunty]

@ spunty:
Mit was könnte man besser Unterdruck erzeugen? Ist das nur am Anfang nötig bis es läuft (so wie beim Benzin aus dem Tank zapfen), oder während des ganzen Vorgangs? Einen Wartungscomputer benötigt man nicht?

Also vorne weg: Ich habe das noch nie gemacht, nur viel hier im Forum rumgelesen und war selber knapp davor, also alles ohne Garantie.

Es ist ein leichter Unterdruck nötig. Wahrscheinlich reicht auch ein leichter Überdruck: Wasserbehälter höher als das Auto aufhängen. Das Wasser darf auf jeden Fall nur ganz langsam reinsickern, sonst wird die Lauge ausgespült. Und innerhalb der 30min nach dem Ende der letzten Ladung, aber erst, wenn die Battereien nicht mehr kochen. Darüber kursieren hier unterschiedliche Meinungen.
Einen Wartungscomputer braucht man nicht zwingend. Es geht in erster Linie darum, dass die Batterien in einem bestimmten Betriebszustand sein müssen, damit man sie befüllen darf. Ich habe so was gelesen wie Fahren-Laden-Überladen und das ganze zweimal und unmittelbar hintereinander, das dürfte einen ähnlichen Betriebszustand erzeugen wie die Stressladung durch den Wartungscomputer.

Gruß
Dirk

 

[omitreligion]

Hier gibts einen mit 300 bis 400 km Reichweite

http://www.solarmove.de/cgi-bin/baseportal.pl?htx=main&show=2,52

 

[Cavaron]

Ja, auf der Seite war ich auch schon mal. Die verleien auch - aber nur den normalen 106 mit NiCds, wobei es da bei meiner Anfrage Probleme mit der Versicherung gab und der Kontakt war irgendwie... ich sage mal kühl.

Aber ich glaube nicht, dass sie das mit LiFePos geschafft haben, werden auch Suppentüten gewesen sein.

 

[Matthias Rau]

Hallo,

ich hatte mal einen Peugeot 106 electric.
Vor dem Kauf hette ich mich auch in alle Richtungen informiert.
Meine Entscheidung fiel dann auf ein PSA Fahrzeug.
Für diese Fahrzeuge gibt es einen günstigen Diagnosecomputer mit dem ich auch die Wasserwartung anstossen kann. Die Wasserwartung bei den NiCad Akkus sollte penibel nach der Herstellervorschrift durchgeführt werden. Ansonsten hast Du einen Irreparablen Schaden.
Ein weiterer Vorteil der PSA Fahrzeuge ist das es hier im Forum einige Leute gibt die die Fahrzeugelektronik reparieren können.

Gruß Matthias

 

[spunty]

Wenn es darum geht, über kurz oder lang auf Lithium umzusteigen ist wohl ein Clio die bessere Wahl. Was die Wasserwartung der Originalbatterien betrifft sind die PSA-Fahrzeuge "anwenderfreundlicher".

Gruß
Dirk

 

[microcar]

Hallo!

Falls Du Dich tatsächlich für einen Clio entscheiden würdest, so hätte ich gerade einen noch sehr gut erhaltenen rostfreien 4-Sitzer (original 35000km) mit defekter Standheizung u.ohne Batterien für 2000.-abzugeben.

Gruss,
Michael