War gestern zur Vorführung und Probefahrt in Nürnberg.
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Ganz schönes Auto, aber Liefertermin 2019 ließ mich nicht spontan reservieren oder bestellen. Wer plant in meinem Alter noch so lange im voraus? Und dann wirds wohl auch keine Förderung mehr geben. Aber ich war dabei, wie ein Interessent einen Wagen bestellte. Nicht reserviert mit Anzahlung, sondern gleich volle Bestellung mit vollem Preis. So um die 16.000 Euro, plus Mietakku. Akku kann man für rund 4000 auch kaufen und er soll rund 35 kWh oder so haben. Jedenfalls genug für 200 bis 250 km Reichweite. Der Interessent, der bestellte, war übrigens mit einem Tesla X gekommen (mit WAVE 2017 Aufkleber), und zuhause hat er noch ein Model S.
Ganz schöne? Na ja (mit Fragezeichen also), der Designpreis wird fürs Orginelle geben, nicht direkt für Schönheit. Auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Aber funktional ist er und gross. Vier Türen, 5 Sitze, und hinten eine grosse Heckklappe. Etwas hohe Ladekante, alten und kleine Hunde werden da ohne Hilfe nicht reinspringen können. Aber Einkäufe laden und entladen dafür umso bequemer.
Fahrtechnisch gibts nix zu meckern, jedenfalls was sich auf den zwei Runden um Hauptgebäude des Nürnberger "Ofenwerks" so zeigte. Die Anzeigen konnte ich erst nach Höherstellen des Lenkrades sehen. Gut also, dass es einstellbar ist. Die Solarmodule ringsrum und oben sind schon ein Hit. Für Wenigfahrer mags reichen, die brauchen selten (wenn überhaupt) eine Ladestation zu suchen. Meiner Schätzung nach liegen 10 bis 20 km an guten Tagen immer drin, möglicherweise mehr. Es wird übrigens gemessen und angezeigt, was man solar nachgeladen hat. Also wieviel Zusatz-km dadurch reingekommen sind.
Die zwei gezeigten Wagen hatten eine Anhängerkupplung. Ab Werk soll es die Wagen entweder mit oder ohne geben, also einfache Wahl, die man bei der Bestellung treffen muss. Nachrüsten ist nicht vorgesehen. Die Anhängerkupplung ist nicht abnehmbar.
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Steckdosen: Interessant die drei Steckdosen vorne. Ganz links Typ2 Dose für die Ausgabe bis 11 kW vorgesehen, also 400V 16A Drehstrom. Mittig eine Schukodose für 230V 16A und links die Combo Dose (Typ2/CCS). Typ2 Inlet zum Laden, darunter die DC Anschlüsse zum Schnellladen. Ob echtes V2G möglich ist, also ob die Ausgabe über die Typ2 Dose für Netzparallelbetrieb möglich ist, wußte man noch nicht. Aber Laden eines anderen Fahrzeuges oder Strom sonstwie entnehmen im Inselbetrieb sollte gehen.
Die Klimaanlage ist mit herkömmlichen Kompressor. Von Zeolith hatte man noch nix gehört. Schade eigentlich.
Beim Schalten habe ich nicht auf Holz gebissen, wie von Zimmermann Manfred vorgeschlagen. Kann er ja machen, wenns ihm schmeckt. Ich fand einen herkömmlichen Wahlschalter vor, wie er bei Automatikwagen üblich ist, also N für Neutral, D für Drive (Fahren) und R für Revers (Rückwärts). Eine P, also Parkstellung (wie z.B. in meinem Berlingo) fand ich nicht. Wählen, z.B. von N auf D ging nur nach Treten der Bremse und dann Start Taste drücken. Ja, neben dem Wählhebel gibts eine Start-Stop Taste. Nach Fahrtende drückt man Stop, und der Wählhebel springt automatisch auf N. Alles so, wie heute bei Automatikwagen üblich. Und wie erwähnt: alles ohne Holz-Beißen geschafft. Hatte auch gar kein Beißholz dabei. Esche? Oder was wäre da empfehlenswert?
Was war noch interessant:
Viele fachkundige Besucher, offenbar bestens vorbereitet. Gegenüber parkte ein Hyundai Ionic mit E-Kennzeichen. Ein Zoe mit Anhängerkupplung und montiertem Fahrradträger fuhr gerade weg, als wir über Anhängerkupplungen schwätzten. Tesla S und X standen einige auf den Parkplätzen rum. Zwei gemietete Model X mit Sono Motors Aufklebern standen für die Weiterfahrt bereit, jeweils mit Anhängern und einem SION drauf. Man will ja elektrisch weiterkommen... Der auf dem ersten Bild rechts zu sehende Infopavillon, übrigens mit Dach und Seitenteilen voll mit Photovoltaik, ist zu schwer mit mehr als 2,5 t. Der wird von einem Verbrenner mitgezogen zum nächsten Halt.
Zulassung: Die SION Vorführwagen hatten noch keine Zulassung und auch noch keine eingebauten airbags. Serien-Zulassung dauert noch eine Weile, dafür müssen bis zum 16 Fahrzeuge gecrasht werden. Ist für nächstes Jahr geplant. Daher können Probefahrten derzeit nur auf Privatgelände angeboten werden.
Fertigung: Die Verhandlungen mit einem Auftragfertiger scheinen weit gediehen zu sein. Man spricht von einer möglichen Veröffentlichung der Ergebnisse schon nächste Woche.
Akkus: Zur Zeit sind 18650 Rundzellen verbaut. Man will aber warten, was in zwei Jahren auf dem Markt ist und schätzt, dass dann sicher andere und bessere Akkutypen verbaut werden. Man hat sich noch nicht auf einen Akkulieferanten festgelegt.
Jetzt kaufen: Muss jeder selber wissen, ob er jetzt den vollen Kaufpreis hinlegt, um möglicherweise in 2 oder 3 Jahren einen Wagen zu bekommen. Kann klappen, kann schiefgehen.
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