Hallo Ihr,
ich bin total gefrustet. Meine Dänemarkfahrt hat schon beim ersten Ladehalt ein Ende gefunden.
Bin heute morgen um 4.45 Uhr bei mir zu Hause losgefahren. Mein erstes Ziel war bei Sinisa.
Das ist gerade mal 26km von mir weg. Bei ihm habe ich nochmal kurz nachgeladen und wollte danach zusammen mit Roman (der schon gestern nach Margetsöchheim angereist war) und Sinica weiterfahren.
Beim Rückwärtsfahren bei ihm an der Steckdose hörte ich ein sehr hässliches Geräusch von hinten.
Nichts entdeckt, dann mit 100A schnell vollgeladen nochmal einen Meter rückwärts - wieder ein Krachen von hinten.
Naja, wer will schon rückwärts nach Dänemark fahren? Also wir alle eingestiegen und los gehts.
Prima, Motor erstaunlich leise, kein lautes Geräusch mehr, nur gefahren bin ich nicht.
Die Antriebskette war heruntergesprungen. Das ist mir bisher noch nie passiert und mit meinem Kettenspanner eigentlich nicht möglich.
Also, zu Dritt haben wir dann alles Gepäck ausgeladen, die 4 NC-Akkus hinter dem Sitz ausgebaut und die Kette wieder aufgelegt. Es war kein besonders großes Kettenspiel feststellbar.
Hände gewaschen, alles wieder eingebaut, verstaut, los gings.
Nach ca. 200m ohne große Belastung ein noch schlimmeres Geräusch und Stillstand.
Wir haben das EL dann auf einem Parkplatz geschoben und ich wollte eigentlich heim (Schnauze voll).
Aber so schnell gibt man nicht auf.
Roman und Sinica sind nach vielen Tipps und gutem Zureden weitergefahren, weil unser nächster Ladehalt nicht zu spät angefahren werden konnte.
Also, ausladen, NC"s ausbauen, neue Kette unter dem Sitz vorgeholt und mit Schrecken festgestellt, daß die alte auch nicht länger war wie die nagelneue Ersatzkette. -Kein Problem Feile raus, ein Glied aus der alten Kette weggefeilt und wieder eingebaut. Mist, zu kurz.
Kein Problem, halbes Kettenglied montiert, Kette passt.
Wieder Mist. Vom vorderem (Motor)-Kettenrad, das eigentlich sehr neu war fehlt ein Zahn.
Kein Problem, was ist schon ein Zahn. Alles eingbaut, verstaut und den anderen hinterher.
Die Kette blieb dort wo sie hingehörte und ich fuhr endlich. Die beiden anderen habe ich bestimmt bald eingeholt.
Nach ca. einem Kilometer ein schabendes Geräusch von hinten. Auf der Bundesstraße angehalten, ausgestiegen und von hinten unter das Fahrzeug geschaut. Nichts zu sehen. Beim Vorwärtschieben allerdings hatte ich bemerkt, dass das hintere Kettenrad eiert.
Logisch, kein Problem ! Hammer raus und versucht vorsichtig das Rad zu bearbeiten (gerade zu klopfen).
Nach wenigen, leichten Schlägen war kein eiern mehr feststellbar. Also einsteigen und los.
Nach einem Kilometer, das schabende Geräusch war nicht weg. Wieder ein Knall und ich steh.
Kein Problem! Freund von mir mit großem Hänger wohnt ganz nah. Nach 30 Minuten, auf Hänger
aufgeladen, ich hatte noch keinen Blick unters Fahrzeug geworfen. Als er aber dann so schön hoch auf dem Hänger stand: -Das Kettenrad, die Kette war noch drauf. Ich also rauf auf dem Hänger, rein ins EL, bin ich denn blöd, ich muß doch fahren können.
Motor an, dreht sich, hinteres Kettenrad dreht sich auch, aber die Achse nicht. Zahnrad war lose.
Schweißnaht war auf beiden Seiten komplett gerissen.
Jetzt war Feierabend.
Nach einigem gutem Zureden von Sinica (telefonisch)
Kein Problem ,das kann man doch schnell schweißen. Also heim zu mir in meine Schrauberbude, Schweißgerät raus, und festgestellt, daß der Motor völlig schief auf der Alukonsole sitzt.
Jetzt endlich war"s klar.
Das rechte Kugellager in der Konsole war weg. Der Motor wurde deshalb nur noch auf der linken Seite gehalten. Je nach Belastung der Kette zog es den kompletten Motor ca. 10mm nach vorne oder nach hinten. Jetzt ist alles zerlegt, vom äußerem Ring des Lagers und den Kugeln nichts mehr zu sehen,neue Kettenräder bei Peter Jürgens bestellt, und Dänemark schau ich mir auf Fotos an. Sorry für den langen Bericht -- hab ich aber gebraucht!
Ich wünsche allen Dänemarkfahrern eine schöne Reise, gute Wetter und keine Pannen. (Schnief)