Oh Roland B.,
zwei Fragen gleichzeitig, da trenne ich lieber auf in DC-Ladung und AC-Stromversorung, und eine Bemerkung vorweg. Beim Laden mit 150A eines Akkus mit 100Ah Kapazität würde ich unbedingt Temperaturfühler an verschiedenen Stellen einbauen zur Überwachung und gegebenenfalls Abschaltung. Und sind Deine Akkus gekühlt? Bei 150A ist die Erwärmung nicht mehr vernachlässigbar.
Sicherungen gleichstromseitig: Würde ich auf jeden Fall machen, schon wegen der Geräusche. Spass beiseite, ich habe es damals auf der Hanse Solar mal kräftig knallen gehört, und selber habe ich auch schon mal einen langen DC-Lichtbogen gezogen. Es ist also nicht die Frage, ob mal was passiert, sondern wann. Daher halte auch ich eine Absicherung zwischen Ladegerät und Batterie für nötig.
Die Frage ist, ob jedes Ladegerät einzeln mit 50 bis 60 A abgesichert, oder gemeinsam. Und dann müssen die Sicherungen Gleichstrom machen können. Da bleiben nach meiner Einschätzung nur Schmelzsicherungen mit Sandfüllung oder die magnetisch thermischen Abschalter von ETA übrig.
Einfach mal im Internet suchen, hier zur Anregung einige links zu möglichen Sicherungen und Lieferanten:
Schmelzsicherungen:
Neozed Schmelzsicherungen und Halter Kleine DC-Sicherungsautomaten von ETA So einen kleinen DC-Automat von ETA 80V 125A habe ich schon seit Jahren als Hauptschalter im CityEl, als Ersatz für die seinerzeit "geschossene" Hauptsicherung und zum Abschalten bei längerer Nichtbenutzung. Hat sich bestens bewährt, einen habe ich noch hier als Ersatz. War nicht billig damals, etwa über 50 Euro. Meiner Meinung nach gut angelegte Euronen.
Falls Du unbedingt alle gemeinsam absichern willst (was ich nicht machen würde), ist ein ähnlicher ETA Automat mit >150A Auslösung nötig.
Der Link wurde entfernt (404). Keine Ahnung, was die kosten, dürften aber > 100 € oder so sein. Frag doch mal auf der Mobilitec nächste Woche auf der Hannover Messe nach. ETA sollte irgendwo auf der Messe zu finden sein.
Wechsel- bzw. Drehstromanschluss für die drei Ladegeräte: Genau so was hatte ich mir auch überlegt für meinen Berlingo, denn drei Ladegeräte habe ich eigentlich schon (einmal das eingebaute in der SAGEM, dann ein Zivan und ein Mentzer). Ich werde wohl einen CEErot Einbaustecker ins Auto montieren und zwischen diesen und die Ladegeräte drei 16A Automaten setzen, möglicherweise auch einen FI. Schaun wir mal. Evtl. auch ein Kabel fest anschließen, dann spar ich mir die Steckverbindung im Auto. Das ist dann alles sozusagen fest im und am Fahrzeug.
Zuhause an der Wand eine Ladestation mit fest angeschlossenem Kabel und CEErot 16A Kupplung. Ans Auto anstecken und fertig, ähnlich einfach wie bei einer Flüssigsprit-Tanksäule.
Dann die verschiedenen möglichen Ladekabel für unterwegs (und hoffentlich bringst Du die alle gut im El unter). Für 16A würde ich immer 2,5qmm nehmen. 1,5 qmm wird im Dauerbetrieb zu warm. Na ja, Dein Kurzladen mit 150A bei 100 Ah Akkukapazität ist ja nicht wirklich Dauerbetrieb.
1. Normale Verlängerung CEErot 16A, Stecker in die Wand, Kupplung ins Auto stecken. Kabel natürlich mit Null-Leiter verdrahtet. Ich habe dafür ein sehr flexibles 2,5 qmm Silicon-Kabel 5adrig besorgt.
Achtung: Es gibt auf Baustellen und so manchmal Verlängerungskabel, da läßt man den Nullleiter schon mal weg. Maschinen brauchen den nicht zwingend. Hatte ich mal erlebt beim Ladeversuch, und wir haben und fast dumm und dusselig gesucht nach der Ursache. Vor der Verlängerung ging alles, danach nix mehr. Auch wir hatten damals mit Adaptern auf drei Einzel-E-Autos aufgeteilt. Übrigens sind im Ausland, z.B. Italien, die roten Dreihphasendosen nicht immer mit Nullleiter versehen. Die sehen dann ähnlich aus wie unsere in Deutschland, aber die Stecker passen schon mal nicht.
2. Adapter CEErot 16A Kupplung ins Auto, drei CEEblau 16A in drei Steckdosen z.B. auf Campingplätzen oder so. Erscheint mir recht problematisch, könnte aber gehen, denn die Phasenlage spielt bei Deinen drei Einzelladern keine Rolle. Null-Leiter muss natürlich in Deinem Ladekabel mit drin sein.
3. Adapter CEErot 16A Kupplung ins Auto, am anderen Ende CEErot 32A Stecker. Geht natürlich, auch hier gilt: Null-Leiter muss da sein. Am besten vorher prüfen, evtl. einen kleinen Prüfadapter selber bauen. Einfach Spannung zwischen Leiter und Null messen. Wenn der Leitungsquerschnitt auf 32A ausgelegt ist, also mindestens 4qmm, gibt auch keine Absicherungsprobleme selbst bei Fehlern im Kabel. Denn dann müßte ja die Sicherung von der Wandsteckdose, also die 32A Sicherung auslösen. Bei Fehlern im Auto müßte eine der 16A Sicherungen kommen. Das schlimmst was passieren kann, sind Einzelfehler, und nur eine der drei Sicherungen kommt. Na ja, dann hast Du Schieflast. Ist zwar nach VDE nicht erlaubt oder nicht gerne gesehen. Aber BMS und Leaf laden so, also mit 32A einphasig. Mit anderen Worten: die trauen sich das. Keine Ahnung, warum das erlaubt ist. Aber scheint so zu sein, jedenfalls bei Typ2 Steckdosen.
4. Dann ein Adapterkabel CEErot 16A Kupplung ins Auto stecken, am anderen Ende Typ2 Stecker mit Adapterschaltung nach elweb-Hinweisen oder Schaltungskit von Henning Bettermann. Geht schon, scheint mir eine ganz elegante Lösung zu sein.
Alternativ auf die CEErot 16 A Steckverbindung im Auto verzichten und Kabel dort fest anklemmen. Mit CEErot 16 A Stecker am anderen Ende. Dann mit Adaptern an die anderen Möglichkeiten anpassen. Sowas werde ich wohl in meinen Berlingo einbauen, wenn ich mal viel Zeit habe...
Gruss, Roland R.