Hallo
Ich habe früher ultraleichte Flugzeugtragflächen selbst gebaut. Schnelle leichte Segler mit 150cm Spannweite und 200g Gesamtgewicht mit 2 Servos. Ich würde für leicht gekrümmte Flächen normales Gewebe mit 2 mal 50-163g/qm diagonal legen, 90 Minuten Härter mit L20. Das Harz wird mit einer Rolle einmassiert. Absolut wichtig ist, daß die Glasgewebelagen völlig Spannungsfrei liegen, nachdem das Harz aufgetragen wurde. Ich habe auch schon mit Erfolg Nass in Nass gearbeitet, um Formen herzustellen. Also nach 90-120 Minuten, wenn das Epoxy anzieht, den nächsten Topf anrühren und alle Flächen erneut berollen, nächste Lage drauf und so weiter.
Da von innen laminiert werden soll, würde ich einen Plastiksack benutzen, um das Gewebe gegen die Aussenform zu drücken. Bei so einem großflächigen, nach oben offenen Gebilde muß man allerdings aufpassen, daß man durch das Aufblasen die Aussenform nicht ungewollt verändert. Also echt wenig Druck, mit 0,1 bar beginnen. Freunde von mir haben Liegeradverkleidungen aus GFK gebaut, sie haben Abstandsgewebe für die Flächen und Styropor oder Holzstreifen für Holme benutzt, das Ergebnis war sehr gut.
Tempern kann man dieses Gebilde auch nicht. Und das ist zumindest bei einer Luftfahrtzulassung notwendig. Ich habe immer 10-24 Stunden bei 60-80°C in der Form getempert, manchmal über dem Ölofen, manchmal mit einem Heizlüfter in einem Rohr. Der Abkühlvorgang ist auch wichtig, möglichst langsam, mehrere Stunden. So muß man nicht Tagelang darauf warten, daß die Endfestigkeit erreicht wird.
Verdickungsmittel würde ich nicht verwenden. Das Ergebnis ist eher zufällig, man ist ständig mit Nacharbeiten beschäftigt.
Gruß
andreas