Falsche Akkuwartung, Lauge wechseln oder auffüllen?



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mani9876

Mitglied
04.02.2010
275
Hallo!

Ist es jemanden von euch schonmal passiert, dass die Werkstätte oder ihr selbst ( eher unwahrscheinlich ;) ) bei der Wartung der Akkus einen fehler gemacht habt, und dann ohne die Akkus vorher komplett zu laden und eine Überladung zu starten die Akkus mit Wasser befüllt habt?

Folglich sinkt ja die Laugenkonzentration und Daten wie Kapazität, Innenwiderstand und dergleichen verschlechtern sich immens, wenn ich richtig informiert bin, oder?

Meint ihr es hilft hier die Konzentration zu messen, und Lauge nachzufüllen bis die Konzentration wieder stimmt, oder sollte man besser den kompletten Elektrolyt tauschen?

Schaden werden die Zellen ja nicht nehmen, nur wegen der "Auswaschung" oder?

Danke,

Lg und schönen Feiertag,
Manuel
 

mani9876

Mitglied
04.02.2010
275
Momentan eher theoretisch. Es ist einer Werkstatt passiert, und nun siehts mit der Reichweite das Autos nicht mehr so rosig ist. Die Frage eben, was noch zu retten ist.

Hast du eine Idee?

Lg Manuel
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Wenns einer Werkstatt passiert ist ist einfach.

Akkus zur Überprüfung an Hersteller und ggf. Lauge tauschen lassen so stehts im Handbuch.

Selbst ist das kaum durchzuführen, da der Deckel ab muß und die Lauge nicht erhältlich ist.

Ist aber eh Sache der Werkstatt die das versemmelt hat.


Gruß

Roman
 

omitreligion

Aktives Mitglied
26.02.2011
371
Hallo,

ist es denn nicht problemlos möglich einfach bei der nächsten Wasserwartung statt reinem Wasser mit entsprechender Lauge aufzufüllen?

Sie müßte noch nicht einmal die Original-Konzentration haben, sondern eine niedrigere tut es auch.

Zwar gibt es in der Lauge Zusatz-Stoffe, aber die hätten dann auch nur einen etwas geringeren Anteil, da ja wohl nur ein Anteil der Lauge verloren gegangen ist....

Ich würde daher bei jeder Wasserwartung mit einem Wasser-Laugengemisch auffüllen und wenn die ursprüngliche Reichweite zurückkehrt ist gut.

Wenn natürlich noch Garantie auf den Akkus ist, darf man das nicht machen. Und auch nur dann, wenn der Weg von der Werkstatt Ersatz und Wiedergutmachung zu bekommen zu mühsam, aussichtslos oder unnötig erscheint, wenn mit ein wenig Lauge auffüllen die Akkus wieder hinzubekommen sind.

Ich selbst habe allerdings keine Erfahrung mit den SAFTS - was ich äußere ist nur ein Vorgehen, welches mir theoretisch einleuchtet!

Gruß, Dragan
 

hk12

Aktives Mitglied
06.01.2009
1.695
Hallo Dragan,

das Problem ist das die 5Zellen in einem Block nie exakt gleich sind. Kommt es nach falsch ausgeführter Wasserwartung zu einem Überlaufen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das dieses nicht gleichmäßig stattfindet. Das heißt das nicht aus allen Zellen gleich viel Lauge austritt und somit unterschiedliche Konzentrationen entstehen. Es kann sogar passieren das die dann im Füllkanal befindliche Lauge in eine andere Zelle hinneinläuft wenn z.B. beim Entladen der Pegel sinkt. Füllst Du jetzt gemäß deiner Überlegungen Lauge auf, läuft diese vorrangig in die Zelle mit dem zur Zeit geringeren Flüssigkeitsstand. Das muß aber nicht zwangsläufig die Zelle mit der geringsten Konzentration sein und somit ist die Gefahr groß, die Situation zu verschlimmbessern indem die Differenz der Konzentrationen noch vergrößert wird.

Bei der Gelegenheit:
Weiß jemand ob die Temperatur und Ladungsabhängige Ausdehnung eher bei geringer Konzentration oder doch eher bei hoher Konzentration größer ist?

Gruß
Horst
 

omitreligion

Aktives Mitglied
26.02.2011
371
Hallo HK12,

ich hatte mal irgendwo über die SAFTS gelesen, dass die Lauge ohnehin für den Fall der falschen Wasserwartung mit einem Laugen-Überschuß (höhere Konzentration an Lauge als nötig) versehen sei.

Da die Lauge beim Ni-CD Akku lediglich die Rolle des Ladungstransports hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Laugenkonzentration die etwas zu hoch ist problematisch ist. Vielmehr, vermute ich, ist wichtig ob sie absolut gesehen zu gering ist, weil dann eben die Kapazität heruntergesetzt wird. Und wenn die Wasserwartung bei einem Vielfahrer öfter stattfindet könnte sich der Effekt der unregelmässigen/unsymmetrischen "nach-laugung" relativieren.

Jetzt müßten eigentlich die LEute ran, die das mal getestet haben, in Ermangelung von Garantie und dem Willen ältere Akkus auf eine (teure) Reise nach Frankreich zu schicken.

Wer hat Erfahrung?

Gruß, Dragan
 

hk12

Aktives Mitglied
06.01.2009
1.695
Hallo Dragan,

ich hatte mal irgendwo über die SAFTS gelesen, dass die Lauge ohnehin für den Fall der falschen Wasserwartung mit einem Laugen-Überschuß (höhere Konzentration an Lauge als nötig) versehen sei.
Wenn dem so ist, dürfte es kein Problem geben und die Zelle müßte noch problemlos funktionieren.

Da die Lauge beim Ni-CD Akku lediglich die Rolle des Ladungstransports hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Laugenkonzentration die etwas zu hoch ist problematisch ist. Vielmehr, vermute ich, ist wichtig ob sie absolut gesehen zu gering ist, weil dann eben die Kapazität heruntergesetzt wird. Und wenn die Wasserwartung bei einem Vielfahrer öfter stattfindet könnte sich der Effekt der unregelmässigen/unsymmetrischen "nach-laugung" relativieren.
Techn. bedingt schwankt die Laugenkonzentration innerhalb bestimmter Grenzen durch den Wechsel der Füllstände im Normal-Betrieb. Darüber hinnaus wird es noch einen Sicherheitspuffer geben bevor man wirklich über zuviel oder zuwenig spricht. Die Natur zeigt allerdings in allen Bereichen: zuviel und zuwenig sind beide schlecht. Das ist mit Sicherheit auch auf die Laugenkonzentration übertragbar.
Versuchst Du das Problem über mehrere Wartungszyklen (also längerer Zeitraum mit regulärer Nutzung) zu lösen, läufst Du zumindets Gefahr, Zellen die noch nicht im Tolleranzbereich liegen durch den Fahrbetrieb zu schädigen.

Jetzt müßten eigentlich die LEute ran, die das mal getestet haben, in Ermangelung von Garantie und dem Willen ältere Akkus auf eine (teure) Reise nach Frankreich zu schicken.
Die Leute von denen ich weiß das sie sich damit befasst haben, bohren meines Wissens die einzelnen Zellen an.

Gruß
Horst
 

omitreligion

Aktives Mitglied
26.02.2011
371
Hallo,

na ja, ich vermute dass der eingebaute Puffer nur für leichte Fehler ausreicht. Wenn man die Wasserfüllung grob fehlerhaft betreibt und bergeweise Lauge ausläuft, dafür wirds wohl nicht reichen.

Was kostet denn so eine Auffrischung der Lauge? Transport und Service wird wahrscheinlich soviel kosten wie der Kauf guter, gebrauchter Akkus, vermutlich.


Gruß, Dragan
 

hk12

Aktives Mitglied
06.01.2009
1.695
Zu den Überholungskosten kann ich Dir leider nichts sagen, aber ich vermute auch, das man, zumindest zur Zeit, einfacher andere Akkus bekommt.

Aber wie schon oben gesagt, wenn es Fehler der Werkstatt war, ist es klar wo der Ball liegt und wer das wieder in Ordnung bringen muß.

Gruß
Horst
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Kalilauge ist relativ billig und als neutralisiertes Salz gut einzudampfen und zu entsorgen, klar Sondermüll.
Wer ein gutes Werk tun will, lässt überschüssige Lauge einfach an der Luft stehen und befreit damit die Umwelt von Kohlendioxyd. Wird dann zu Kalium- bzw. Lithiumsoda.
Wäre vielleicht keine schlechte Idee, über eine laugenfeste Pumpe aus Plastik und einem größeren luftdichtes Vorratzsgefäß die Lauge längere Zeit im Kreislauf umzupumpen, Proben zu ziehen und gegebenenfalls die Konzentration auf den vorgeschriebnenen Wert zu korrigieren. Wie war das? 3% Lithiumhydroxid bezogen auf das Kaliumhydroxyd?
Wer so etwas gebaut hat, bekommt sicher bald von uns allen Besuch.
 

Stefan B.

Bekanntes Mitglied
30.01.2007
2.034
Hallo Manuel,
Erst einmal ist es wichtig zu wissen, welche Akkus du hast.
Wenn es Einzelzellen sind ist das Laugenfüllen einfacher.
Wenn es die 5 zelligen Saft nach 1995 sind, ist die Sache, wie Horst schon schreibt nur schwer in den Griff zu bekommen.
Laugentausch geht , aber nur jede Zelle einzeln. d.h. jede Zelle anbohren, Kontakte abgreifen, Kapazität jeder einzelnen Zelle unter Last (mind. 50A ) messen, Laugendichte messen, über Spritze nachfüllen, wieder messen usw.
Der Aufwand ist so groß, dass dies bisher nur ganz wenige Bastler gemacht haben. Verschließen kannst du die Löcher wieder mit einem elektr.Lötkolben. Ich selbst habe mir diesen Experimenten auch aufgehört, zu aufwendig. Wenn du es trotzdem machen willst: Anbohrschablone für SAFT 100-5 MRE habe ich im Elwiki hinterlegt (Bei SAFT-Reparatur)

Wenn es die Werkstatt verbockt hat: Vetragswerkstatt?, Hat die Werkstatt eine Ausbildung oder haben sie gesagt, dass sie sich auskennen? Hast du einen Zeugen für diese Aussage? Sonst wird der Nachweis schwer. Meine Renaultwerkstatt hat gleich gesagt, dass sie keine Ahnung haben.

Nochwas! Ist schon Lauge ausgetreten oder wurde nur gefüllt und noch nicht wieder geladen? Dann kannst du einfach weiterfahren, darfst aber nicht mehr vollladen (Zeitschaltuhr , Ladeendspannung runterdrehen). Dann ist nach 12 Monaten wieder soviel Wasser verdunstet, dass du die Ladeendspannung langsam wieder steigern kannst.

Falls Lauge schon ausgetreten ist, sieht es nicht so rosig aus.

Trotzdem gibt es einige Methoden, wie du selbst weiterkommst. Auto ziemlich leerfahren und dann im Stand einige Verbraucher einschalten (licht). Dann die einzelnen Blöcke messen (Einzelabgriffe sind unumgänglich). Den schlechtesten Block abgreifen und einen anderen weiteren Block (beliebig) .Nach dem Laden beim fahren 2 Multimeter auf dem Beifahrersitz haben und beide Blöcke beim fahren vergleichen. Wenn die Kapaanzeige auf leer geht und der Schlechte Block ist leer (bzw. schon umgepolt) und der andere Block hat noch einigermaßen Nennspannung, musst du den Block tauschen.

Wenn du keine Einzelabgriffe realisieren kannst, dann die beiden (oder bei PSA 3) Akkukästen mit Multimetern überwachen. Wenn ein Kasten plötzlich massiv einbricht (gegenüber den anderen) ist dort ein schlechter Block zu suchen.
Ist aufwändig, aber kaum zu umgehen. Generellen Laugentausch kann ich bei den SAFT mit Siphon nicht empfehlen (siehe Horsts Beitrag) Bei den Einzelzellen kein Problem.

Zuletzt: Falls die Wasserwartung richtig gemacht wurde ist es trotzdem oft so, dass die Akkus einige Zyklen lang sehr weich sind. Dann geht die spannung unter Last in den keller. Das hat aber nichts mit verlorener Kapazität zu tun. Die akkus brauchen nach einer Wasserwartung einige Zyklen, bis sie wieder steifer sind.

Ganz zum Schluss: gehe nie wieder in eine Werkstatt mit deinem Auto. Zumindest wegen der Akkus. wenn die Meldung Akkuwartung erscheint, besorg dir hier übers Forum einen NXR oder XR25 oder Relight und machs selber. Wenn du mit Zeitschaltuhr die Ladung kurz vor Ende unterbrichst, zählt der Bordcomputer nicht hoch und du kannst viel länger ohne Wasserwartung fahren. Schau mal ins Nachbarforum für Franzosen, wenn du so einen fährst.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Gruß aus Schweinfurt
Stefan
 

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,

es gibt offensichtlich eine Möglichkeit, die Lauge auch ohne anbohren zu wechseln. Bei 5 von meinen Akkus ist das vor einiger Zeit gemacht worden. Organisiert hat das damals Gero. Ob die Möglichkeit heute noch besteht, kann ich nicht sagen.

Grüße

Lothar
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Wenn, dann versorgt man alle Zellen mit der gleichen Lauge, sprich, man pumpt sie stundenlang über ein geschlossenes Schlauchsystem (kein Luftzutritt wegen Kohlendioxydresorption) um. Dabei zirkuliert in kleinen Mengen ie Lauge auch in den Zellen. Die neue, und damit in der Regel auch schwerere Lauge dringt dabei auch durch die Schwerkraft bis unten vor.
Anschließend hat man randvoll überfüllte Zellen .
Aber die Laugenkonzentration ist nun gleich bzw annähernd. Nur Annähernd, weil der in den Plattern gebundene Elektolyth noch höher konzentriert sein kann, falls vorher viel verkocht wurde.
Diesen Konzentrationsunterschied braucht man meiner Meinung nach nicht beachten, sondern lädt anschließend, gleich, ob entladene odervolle Zelle, bis alle überflüssige Flüssigekeit abgelaufen ist, natürlich wiederum unter Vermeidung von längerem Luftkontakt.
Das ist eine recht problemlose Sache. Notfalls kann man nach dem Volladen den Vorgang noch einmal wiederholen, was aber meiner Meinung nch unnötig ist. Zugänge zu den Zellen hat man über die Wasserkreisläufe, bei den zitronen- und Peugotf-arbenen Modellen vier von der Sorte. Ausbau und Anbohren überflüssig.
Was der geringfügige Lithiumzusatz tun soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Wüsste ich gern genauer. Ich könnte noch ins Lenkrad beißen, weil ich einmal eine große Menge reine Kalilauge entsorgt habe.
Schnell nachtragen: Mit destilliertem Wasser spülen funktioniert nicht, weil leichter als Lauge. Es sei denn, es gelingt, die Brühe durcheinander zu wirbeln, durch starkes Laden oder gutes Zureden.
 

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