Ein satirischer aber wahrer Bericht aus dem Leben eines ELlisten
Durch Zufall erfahre ich von einem fast neuen, armen, geplagten Fun, welches tatenlos in der Garage fristet und sich gern wieder nützlich machen will. Sein altes Bleiherz ist tot, diverse Teile fehlen oder andere wiederum überflüssige Ausrüstungsteile wuchern in seinem Inneren. Kurze Bedenkzeit, mehrere Mails und Anrufe bei CC und schon besitze ich einen Silberpfeil.
Sehr müde bewegt sich der Pfeil am nächsten Tag auf meine Rampe zum Unimog. Ich schnalle das traurige Etwas als Anhängsel fest und düse los. Ein hässliches Quietschen ertönt, will es wieder zurück? Nein, langsam dämmert es mir. Zum Glück schon nach 2 Metern Fahrstrecke – die Handbremse! Das erste voll funktionsfähige Teil am El habe ich also entdeckt. Prima! Leider sehe ich im Rückspiegel oder im Blick nach hinten vom EL nichts während der gesamten Fahrt. Zu Hause angekommen finde ich es aber noch vor, es ist tatsächlich lieb und artig gefolgt. Nichts fehlt. Ich schiebe es auf den Hof, wieder ein Vorteil bei so einem Fun, man kann es schieben!
Herr N. von CC hat einen Zustandsbericht gefordert, also lege ich los...... Ich knipse, schreibe, löse, schaue, filme, berichte, staune....... Irgendwann steckt mein Kopf 95° verdreht zum Rumpf zwischen Dom und Lüfter fest, das rechte Ohr schwarz, die Haare verklemmt an irgendwas, die Nase schiefgedrückt und ich komme trotzdem nicht an den genial positionierten Notausschalter. Bauch auf der Kante der Wanne, Knie auf der Erde, da merke ich einen Schlag von hinten – meine Tochter. Sie lacht sich halb kaputt und fährt mir mit ihrem Laufrad in den Allerwertesten. Hat der Mensch Töne! Aber ich habe ein nutzbares Foto vom Schalter geschossen. Erst jetzt überlege ich, wie es die „Fachwerkstatt“ geschafft hat das Ding da anzuschließen. Tolle Leute. Im Elweb hab ich auch gelesen, es wäre besser das Ding nie zu benutzen – Ahaaaaa! Deswegen sitzt er jetzt da. Diese Erkenntnis kommt mir so schlagartig, das ich vergesse wo ich bin und aufspringe. Das Ohr ist noch fast dran, die Haare wachsen nach, die Nase blutet auch nicht mehr, also alles nicht so schlimm.
Nach vielen geknipsten Bildern ist es nun dunkel. Ich kann also erst mal den Bericht schreiben. Er wird lang und länger, nicht zu sagen – erschreckend lang! Am Ende kalkuliere ich mal den Mietpoolpreis gegen die Reparatur und .............????????? Kann nicht sein. Noch mal rechnen. Gleiches Ergebnis : Auf dem Hof habe ich einen mit Plastik und Blei verseuchten Elektronikschrotthaufen stehen. Mist, was mach ich jetzt? Da nervt auch schon das Telefon: Der Vorbesitzer. Er verlangt dieses und jenes, da wäre dann auch noch... und das xy ist auch von mir.....Stopp!! Ein ernsthaftes Wort von mir, etwas grellig rausgerutscht lässt ihn den Hörer aufwerfen. Jetzt übermannt mich das Mitleid, hatte er doch nur wenig mehr als 3 Wochen (solange hat das EL schon kein Kennzeichen mehr) seine wertvollen Besitztümer auszubauen. Allerdings gibt es zu diesem 1,5 Jahre alten EL mit 600Km auf der Uhr nur noch den entwerteten Schein, keine Schlüssel, keine Papiere, alles irgendwie weg. Also Gleichstand im Schlagabtausch.
Am Nikolaustag schaue ich erst mal in meinen „neuen“ Silberpfeil. Enttäuschung auf der ganzen Linie. Nix drin, nicht mal der allerkleinste Schokoweihnachtsmann! Der erste Enthusiasmus ist verflogen. Man, so viel Geld für so wenig Fahrspaß, der auch noch erst mal erarbeitet sein will.
Ein EL ist von Haus aus ja nicht besonders stabil, aber was der Folterknecht mit diesem Vehikel angestellt haben muss..... Beim Anblick entstehen mir Bilder vor Augen, die mit Szenen aus der Rallye Paris-Dakar zu vergleichen sind. Im Vorleben war es wohl mal ein Einmann-U-Boot, auf jeden Fall muss es in dieser Zeit stark geleckt haben.
Allerdings hat die Dreckschicht auch viel verborgen. Ich bin ganz stolz den Bruch in der Haube sofort erkannt zu haben. Der Lader ist auf Granit-Holzbatterien programmiert, jedenfalls kann ich ansonsten kein normales Material finden, das dieser Kennlinie standgehalten hätte. Ich kann mir richtig vorstellen wie 2 grobe Heizerfäuste aus dem Pool eines Active-Centers versucht haben den Taschen-PC zu vergewaltigen um die Ladekurve ins Gerät zu hacken, frei nach dem Motto „auf die Dauer hilft nur Power“.
Auf der HP von CC lese ich: „Kann individuelle Mobilität nicht umweltfreundlich und vor allem günstig sein? Wie viel Auto braucht der Mensch wirklich? Fragen, die der CityEL beantwortet.“
Ein Wort zum nachdenken. Ich brauch ja nicht viel Auto, aber dieses Exemplar ist mir denn doch zu wenig (verkehrstauglich).
„Ihr Erstwagen bleibt in der Garage und wird nur dann benutzt, wenn Sie ihn wirklich brauchen.“
Wieder die Erkenntnisse, die mich umhauen. Es stimmt, das EL ist umweltfreundlich, weil es nie fährt! Wirklich gebrauchen kann ich nur den PKW, nur beim besten Willen nicht in der Garage, weil da jetzt ein EL residiert. Doch, nach längerem Nachdenken reift die Erkenntnis, auch dieses Vehikel aus Bayrischer Produktion kann ich zum Leben erwecken. Vielleicht schaffe ich es, das Fahrzeug zum ersten mal vollständig ausgerüstet und fertiggestellt in den Verkehr zu bringen. Ein Anruf beim EX-Active-Center klärt mich darüber auf, dass noch nie ein Fahrzeug komplett den bayrischen Werkshof verlassen haben soll. Mir wird auch die Liste durchgegeben, von Teilen, die schon bei der Auslieferung fehlten, oder kaputt waren. Erschreckend lang ist sie, deckt sich aber mit der Liste, die ich für mein Erst-EL angefangen habe und dem Bericht, den ich ja gerade an Fa. CC geschickt habe. Die Krönung erlebe ich unter diesen Eindrücken dann abends. Ich „blättere“ im Elweb-Forum und lese von einer beauftragten Studie. Es geht darum das EL neu zu designen, Verbesserungen sollen einfließen. Dazu fällt mir nichts mehr ein, seit 2 Jahren arbeite ich ja erst daran endlich mal ein komplett fertiges EL zu besitzen. Mir fehlt wohl die nötige Erfahrung.
Kurz vor Weihnachten verkünden die heiligen 3 Könige in Aub die frohe Botschaft : „Sie dürfen das EL behalten und reparieren !“ Eine Schleife dranzumachen habe ich mir gespart. Allerdings habe ich die Reparatur bereits fertig und warte nun auf den Brief, damit ich damit auch legal am Straßenverkehr teilnehmen darf. Wie erwartet und kalkuliert habe ich Ende Januar immer noch keinen Brief. Macht nichts, die Endabrechnung folgt ja erst im Mai, bis dahin ist Zeit für viele Mails und Telefongespräche. Ich höre noch vom Vorbesitzer, er habe sich einen Toyota gekauft. Er klang sehr zufrieden, reinsetzen und fahren , fahren, fahren, ....... So einfach kann individuelle Mobilität sein. Übrigens hat das Ding auch nicht viel mehr gekostet als ein EL, aber wer will schon so viel Langweiligkeit ? Es geht nichts über elektrische Mobilität !
Durch Zufall erfahre ich von einem fast neuen, armen, geplagten Fun, welches tatenlos in der Garage fristet und sich gern wieder nützlich machen will. Sein altes Bleiherz ist tot, diverse Teile fehlen oder andere wiederum überflüssige Ausrüstungsteile wuchern in seinem Inneren. Kurze Bedenkzeit, mehrere Mails und Anrufe bei CC und schon besitze ich einen Silberpfeil.
Sehr müde bewegt sich der Pfeil am nächsten Tag auf meine Rampe zum Unimog. Ich schnalle das traurige Etwas als Anhängsel fest und düse los. Ein hässliches Quietschen ertönt, will es wieder zurück? Nein, langsam dämmert es mir. Zum Glück schon nach 2 Metern Fahrstrecke – die Handbremse! Das erste voll funktionsfähige Teil am El habe ich also entdeckt. Prima! Leider sehe ich im Rückspiegel oder im Blick nach hinten vom EL nichts während der gesamten Fahrt. Zu Hause angekommen finde ich es aber noch vor, es ist tatsächlich lieb und artig gefolgt. Nichts fehlt. Ich schiebe es auf den Hof, wieder ein Vorteil bei so einem Fun, man kann es schieben!
Herr N. von CC hat einen Zustandsbericht gefordert, also lege ich los...... Ich knipse, schreibe, löse, schaue, filme, berichte, staune....... Irgendwann steckt mein Kopf 95° verdreht zum Rumpf zwischen Dom und Lüfter fest, das rechte Ohr schwarz, die Haare verklemmt an irgendwas, die Nase schiefgedrückt und ich komme trotzdem nicht an den genial positionierten Notausschalter. Bauch auf der Kante der Wanne, Knie auf der Erde, da merke ich einen Schlag von hinten – meine Tochter. Sie lacht sich halb kaputt und fährt mir mit ihrem Laufrad in den Allerwertesten. Hat der Mensch Töne! Aber ich habe ein nutzbares Foto vom Schalter geschossen. Erst jetzt überlege ich, wie es die „Fachwerkstatt“ geschafft hat das Ding da anzuschließen. Tolle Leute. Im Elweb hab ich auch gelesen, es wäre besser das Ding nie zu benutzen – Ahaaaaa! Deswegen sitzt er jetzt da. Diese Erkenntnis kommt mir so schlagartig, das ich vergesse wo ich bin und aufspringe. Das Ohr ist noch fast dran, die Haare wachsen nach, die Nase blutet auch nicht mehr, also alles nicht so schlimm.
Nach vielen geknipsten Bildern ist es nun dunkel. Ich kann also erst mal den Bericht schreiben. Er wird lang und länger, nicht zu sagen – erschreckend lang! Am Ende kalkuliere ich mal den Mietpoolpreis gegen die Reparatur und .............????????? Kann nicht sein. Noch mal rechnen. Gleiches Ergebnis : Auf dem Hof habe ich einen mit Plastik und Blei verseuchten Elektronikschrotthaufen stehen. Mist, was mach ich jetzt? Da nervt auch schon das Telefon: Der Vorbesitzer. Er verlangt dieses und jenes, da wäre dann auch noch... und das xy ist auch von mir.....Stopp!! Ein ernsthaftes Wort von mir, etwas grellig rausgerutscht lässt ihn den Hörer aufwerfen. Jetzt übermannt mich das Mitleid, hatte er doch nur wenig mehr als 3 Wochen (solange hat das EL schon kein Kennzeichen mehr) seine wertvollen Besitztümer auszubauen. Allerdings gibt es zu diesem 1,5 Jahre alten EL mit 600Km auf der Uhr nur noch den entwerteten Schein, keine Schlüssel, keine Papiere, alles irgendwie weg. Also Gleichstand im Schlagabtausch.
Am Nikolaustag schaue ich erst mal in meinen „neuen“ Silberpfeil. Enttäuschung auf der ganzen Linie. Nix drin, nicht mal der allerkleinste Schokoweihnachtsmann! Der erste Enthusiasmus ist verflogen. Man, so viel Geld für so wenig Fahrspaß, der auch noch erst mal erarbeitet sein will.
Ein EL ist von Haus aus ja nicht besonders stabil, aber was der Folterknecht mit diesem Vehikel angestellt haben muss..... Beim Anblick entstehen mir Bilder vor Augen, die mit Szenen aus der Rallye Paris-Dakar zu vergleichen sind. Im Vorleben war es wohl mal ein Einmann-U-Boot, auf jeden Fall muss es in dieser Zeit stark geleckt haben.
Allerdings hat die Dreckschicht auch viel verborgen. Ich bin ganz stolz den Bruch in der Haube sofort erkannt zu haben. Der Lader ist auf Granit-Holzbatterien programmiert, jedenfalls kann ich ansonsten kein normales Material finden, das dieser Kennlinie standgehalten hätte. Ich kann mir richtig vorstellen wie 2 grobe Heizerfäuste aus dem Pool eines Active-Centers versucht haben den Taschen-PC zu vergewaltigen um die Ladekurve ins Gerät zu hacken, frei nach dem Motto „auf die Dauer hilft nur Power“.
Auf der HP von CC lese ich: „Kann individuelle Mobilität nicht umweltfreundlich und vor allem günstig sein? Wie viel Auto braucht der Mensch wirklich? Fragen, die der CityEL beantwortet.“
Ein Wort zum nachdenken. Ich brauch ja nicht viel Auto, aber dieses Exemplar ist mir denn doch zu wenig (verkehrstauglich).
„Ihr Erstwagen bleibt in der Garage und wird nur dann benutzt, wenn Sie ihn wirklich brauchen.“
Wieder die Erkenntnisse, die mich umhauen. Es stimmt, das EL ist umweltfreundlich, weil es nie fährt! Wirklich gebrauchen kann ich nur den PKW, nur beim besten Willen nicht in der Garage, weil da jetzt ein EL residiert. Doch, nach längerem Nachdenken reift die Erkenntnis, auch dieses Vehikel aus Bayrischer Produktion kann ich zum Leben erwecken. Vielleicht schaffe ich es, das Fahrzeug zum ersten mal vollständig ausgerüstet und fertiggestellt in den Verkehr zu bringen. Ein Anruf beim EX-Active-Center klärt mich darüber auf, dass noch nie ein Fahrzeug komplett den bayrischen Werkshof verlassen haben soll. Mir wird auch die Liste durchgegeben, von Teilen, die schon bei der Auslieferung fehlten, oder kaputt waren. Erschreckend lang ist sie, deckt sich aber mit der Liste, die ich für mein Erst-EL angefangen habe und dem Bericht, den ich ja gerade an Fa. CC geschickt habe. Die Krönung erlebe ich unter diesen Eindrücken dann abends. Ich „blättere“ im Elweb-Forum und lese von einer beauftragten Studie. Es geht darum das EL neu zu designen, Verbesserungen sollen einfließen. Dazu fällt mir nichts mehr ein, seit 2 Jahren arbeite ich ja erst daran endlich mal ein komplett fertiges EL zu besitzen. Mir fehlt wohl die nötige Erfahrung.
Kurz vor Weihnachten verkünden die heiligen 3 Könige in Aub die frohe Botschaft : „Sie dürfen das EL behalten und reparieren !“ Eine Schleife dranzumachen habe ich mir gespart. Allerdings habe ich die Reparatur bereits fertig und warte nun auf den Brief, damit ich damit auch legal am Straßenverkehr teilnehmen darf. Wie erwartet und kalkuliert habe ich Ende Januar immer noch keinen Brief. Macht nichts, die Endabrechnung folgt ja erst im Mai, bis dahin ist Zeit für viele Mails und Telefongespräche. Ich höre noch vom Vorbesitzer, er habe sich einen Toyota gekauft. Er klang sehr zufrieden, reinsetzen und fahren , fahren, fahren, ....... So einfach kann individuelle Mobilität sein. Übrigens hat das Ding auch nicht viel mehr gekostet als ein EL, aber wer will schon so viel Langweiligkeit ? Es geht nichts über elektrische Mobilität !