Hallo Serg,
jeder Akkutyp hat sein Einsatzbereich.
Für Wenig-Fahrer, die nur gelegentlich mal fahren und viel Standzeiten haben, ist sicher ein Blei-Vliess (CTM oder Champion oder so) oder ein Gel-Akku richtig. Allerdings muss auch der entsprechend und richtig behandelt werden, also:
immer schön laden, auch nach kurzen Strecken, aber niemals überladen. Das Ladegerät muss entsprechend gut sein und angepaßt an diesen Akkutyp. Dann sollten bei mäßigen Jahresleistungen, also um 5000 km pro Jahr, Gebrauchsdauern um 5 Jahre oder so zu erzielen sein. Und noch etwas: nicht tiefentladen, das mögen die Akkus gar nicht. Wenn lange Standzeiten zu erwarten sind, ist ein Akku-Pulser empfehlenswert, er kann Sulfatierung verhindern. Sulfatierung wird auch verhindert, wenn man die Akkus immer gut auf Spannung hält, also am Ladegerät läßt. Blei Akkus bekommt man direkt ab Batteriehändler ab rund 300 Euro für den 36 V 100 Ah Satz, plus Transport plus MWST. Einbauen muss man dann selbst. Erledigt das ein Händler oder Service-Stützpunkt, muss er etwas dran verdienen und für die Arbeitszeit auch etwas nehmen. Dann ist mit rund 600 Euro pro Satz und mehr zu rechnen, jetzt aber incl. MWST. Gel Akkus sind teurer, halten bei guter Pflege aber möglicherweise auch länger.
Lange Gebrauchsdauer versprechen auch sogenannte Panzerplatten Batterien. Das sind meist Blei Akkus mit dickeren Blei Platten. Die halten zwar länger, 20 bis 40.000 km sind erreicht, haben aber andere Nachteile: schwerer, teurer, und "weicher". Weicher heißt, dass der Innenwiderstand durch die dickeren Bleiplatten höher ist, und dass daher bei hohen Strömen beim Beschleuniguen oder Bergfahrten die Spannung sinkt. Der Wagen wird dadurch "lahm", d.h. er beschleunigt nicht so gut. Ein Sondermodell der Panzerplatten ist die "legendäre" Messmer Batterie, die aber nur in handwerklicher Kleinserie gefertigt wurde und möglicherweise demnächst von Levo-Schweiz in Stückzahlen angeboten wird. Das ist ein Blei Akku mit erhöhtem Innendruck und einer Art Panzerplatte, der nach allen Erfahrungen lange hält.
Für Vielfahrer, die mehr als 10 bis 15.000 km pro Jahr fahren oder mehr, sind Nickel Cadmium Akkus besser. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer, machen aber bei Vielfahrern weniger Ärger. Hier gilt: immer schön leer fahren und dann erst Aufladen. Auch hier bitte nicht überladen. Mit anderen Worten: auch hier muss das Ladegerät gut an die Akkus angepasst sein. Dann gehts.
Das sind die zwei Typen, die zur Zeit gängig sind. Nickel Zink war vielversprechend, wird zur Zeit aber nicht mehr geliefert.
Lithium Ionen Akkus werden zur Zeit praktisch nur von Thunder-Sky geliefert, CityCom hat die ersten Els damit ausgeliefert. Erfahrungen damit liegen noch nicht vor, das wird sicher noch eine Weile dauern. Betrieberfahrungen aus England in anderen Elektrofahrzeugen liegen vor und sind vielversprechend.
Wer wenig Ahnung hat und auch nicht basteln will, dem empfehle ich unbedingt, zu einem guten Händler oder Service zu gehen. Es zahlt sich in aller Regel aus. Eigene Erfahrungen sind meist viel teurer.
Ich selbst fahre Blei-Säure Akkus im City-El (habe ich halt kostenlos bekommen) und Nickel Cadmium im Citroen AX (rund 11.000 km pro Jahr, jetzt insgesamt 46.000 km drauf - und seit zwei Jahren nur Wasser nachgefüllt, geladen und gefahren).
Gruss, Roland, bsm, www.solarmobil.net