Ich halte die Strategie von Tesla mit der Wechselstation genial. Denn damit negiert man den Gegnern von Elektroautos das gewichtige Argument mit der Reichweite. Damit wird der Tesla S wirklich zu einer vollen Alternative.
Nur halt zu einem Preis, völlig Abseits jeglicher Realität für Normalverdiener.
Die Idee ist doch ein Luftschloss für Besserverdienende, und einfach nicht Massentauglich.
Wechselakku beim E-Fahrzeug... der ewige Traum vom Tanken.
Zunächst, es hat sich ja eingebürgert, Nachlademöglichkeiten "Stromtankstellen" zu nennen.
Aber eigentlich sind es halt (auch bei "Superchargern") nur Nachlademöglichkeiten, die nur dann wirklich
Sinnvoll funktionieren, wenn man eh vorhat, an dem Nachladeort eine Weile zu verweilen.
Meine momentan einzig "zeiteffektiv" nutzbare Fernreise-Stromtankstelle (DSK...) liegt neben einem Schnellrestaurant. Entsprechend geplant, sind sowohl Magen als auch Fahrzeug ohne Wartezeiten wieder voll.
Das ambitionierte
Elektrofahrer sich auf Langstrecken von Ladehalt zu Ladehalt hangeln, und dabei sicher ein paar gute Bücher durch bekommen, ist zwar Praxis, aber wohl kaum die Zukunft der Elektromobilität.
Im Alltagsleben funktioniert es ja meist ganz gut, das man mit vollem Akku losfährt, und während notwendigen Aufenthalten in der praxis ohne Zeitverlust wieder nachläd.
Dabei ist weder ein Akkuwechsel, ja in den meisten Fällen noch nicht mal ein Supercharger notwendig.
Spannend wird es nur auf den Fernreisen. Aber wir müssen auch mal das Verhältniss sehen. Der Normale Fahrer (nicht der auf der Autobahn "wohnende" Vertretter haben nun mal einen relativ geringen Anteil an Fernfahrten im Jahr. Die Frage ist halt, welchen Aufwand man für gelegentliche Fahrten sinnvoll treiben kann.
Vordergründig ist ein Akkuwechselsystem von der "Tankleistung" konkurenzlos.
Aber der Teufel steck im Detail, und in der Psyche der Menschen.
Kaum jemand, der viel Geld für "seinen" Akku ausgegeben hat, wird diesen gegen "irgendeinen" Fremdakku tauschen. Ein Akkutauschsystem mit Eigenakkus ist absolut unrealistisch.
Es bleibt nur ein Akkutauschsystem bei Leasing-Akkus ala Twizy. Allerdings auch hier muss sichergestellt sein, das die Akkus absolut gleich sind. Denn wer will schon seinen nagelneuen 100% Akku z.B. gegen einen Tauschen, der mit z.B. 80 % schon kurz vor der Ausmusterung steht. Erst wenn man (durch künstliche Kastration der Kapazität am Anfang) sicher stellt, das der Akku in der Praxis bis zum Lebensdauerende die selbe Kapazität hat, dann werden die Fahrer einen Akkuwechsel akzeptieren.
Irgendwelche Systeme ala Tesla, wo man irgendwann sicher seinen eigenen Akku wiederbekommt, werden einfach in der Praxis an der Logistik scheitern, zumindet im Massenmarkt.
An diesem Punkt könnte man die Diskussion über Akkuwechselsysteme (im Massenmarkt...) auch schon beenden. Trotzdem sollte man nur kurz erwähnen, das der Konstruktive Aufwand im Fahrzeug, aber auch für die Wechselstationen prinzipsbedingt sehr hoch sind, und große Kompatibilitätsprobleme zu erwarten sind, so das der notwendige finanzielle Aufwand (abseits des Premiumsegmentes) auf lange Sicht nicht wirtschaftlich sein kann.
Alternativen:
"Ultraschnelles" Laden -> technisch aufwendig bis nicht Möglich, je nach Batterie, es ist sehr unwahrscheinlich, das es in Absehbarer Zeit eine sinnvolle Traktionsbatterie gibt, die das hergibt.
permanenter Rangeextender: für viele Wahrscheinlich unwirtschaftlich. So ein Gerät benötigt nunmal auch ohne Benutzung regelmässige Wartung.
temporärer Rangeextender: Hier liegen Möglichkeiten. Für den ähnlichen Aufwand der Integration einer Wechselbatterie könnte man sicher auch eine leicht auswechselbaren Rangeextender integrieren, und Einbaustationen für Rangeextender aufbauen. Das ist zwar "idiologisch" absolut inkorrekt, würde aber in der Praxis wohl preisgünstiger und praktikabler sein.