So der Termin war jetzt mit einer weiteren Verzögerung endlich voolzogen worden. Ich konnte in der Werkstatt das Messgerät mit den gemessenen Werten anschauen.
Und? Was wurde gemessen? Haben sie wirklich den "großen Kapazitätstest" durchlgeführt - oder nur vorhandene Werte ausgelesen?
Einen komplettausdruck so als Übersicht gibt es nicht und Mitsubishi macht da auch keine Aussage dazu wie die Protokollierung zu erfolgen hat, um sie dann dem Kunden zu überreichen.
Das finde ich nun auch ganz, ganz schwach.
Die Meinungen über das Messen ging gleich am Anfang auseinander und konnte auch nicht geklärt werden.
Da darf es aber keine 2 Meinungen geben. Das Verfahren ist im Werkstatthandbuch festgelegt. Es gibt wohl Unterschiede nach Modelljahr, aber das richtige Verfahren für Dein Auto sollte anhand der VIN und mit dem danach passenden Manual festliegen. Kannst Du selber hier mal nachlesen:
i-MiEV Manual online. Oben links das passende MY einstellen, dann in der Spalte unten links "54D-ELECTRIC MOTOR UNIT AND TRACTION BATTERY" auswählen, weiter navigieren über
- "BATTERY MANAGEMENT UNIT (BMU) AND MAIN BATTERY" und
- "ON-VEHICLE SERVICE" zu
- "MAIN BATTERY CAPACITY MEASUREMENT".
Das Verfahren ist ab MY 2012 offenbar vereinfacht worden. Im Menü links ist die Bezeichnung gleich geblieben, im Fenster rechts heißt es aber ab MY 2012 "MAIN BATTERY CAPACITY
AUTOMATIC MEASUREMENT"
Nicht zu verwechseln mit dem nächsten Punkt "CHECK ON MAIN BATTERY CAPACITY" - damit wird nur ein vorhandener Wert ausgelesen (Feld 23). Steht auch extra da, wenn man den Punkt anwählt. Inklusive Link zum eigentlichen Messen.
Das Messgerät hat einen Wert von 39,6 Ah als Ausgangswert angezeigt, der angeblich nicht verändert werden kann.
Mangels genauerer Angaben kann man hier nur
vermuten, dass dies der Wert aus "Feld 23" ist.
Mangels genauerer Kenntnis vermute ich weiter, dass der Wert in "Feld 23" vom Fahrzeug im Betrieb errechnet wird und Faktoren wie den Degradationszustand der Batterie, aber eben auch die Außentemperatur einbezieht und damit die
aktuell nutzbare Kapazität widerspiegelt. Den Wert in diesem Feld nutzt der Bordcomputer dann wohl zur Schätzung der aktuellen Restreichweite. Das erlaubt also nur eingeschränkte Aussagen über den tatsächlichen Akkuzustand. Allerdings müsste die Werkstatt über "normale" Werte verfügen und damit sollte sich eine gewisse Aussage treffen lassen.
Wenn hier jemand bessere Kenntnisse hat bitte ich um Ergänzung / Korrektur ...
Ich bin jedoch der Meinung, das der verbaute Akku 48 Ah besitzt und es auch so im Prospekt angegeben wird. So ist das Ganze nach wie vor im Nebel und eher ernüchternd und nach wie vor nicht zufriedenstellend.
Wenn der Wert von 39,6 Ah aus "Feld 23" stammt und
wenn dieses wie von mir vermutet einen Arbeitswert des Bordcomputers darstellt,
dann dürfte Deine Batterie durchaus eine mehr oder weniger deutlich darüber liegende (Rest-) Kapazität haben.
Falls Du guten Grund zu der Annahme hast, dass Dein Akku einen massiven Kapazitätsverlust (im Sinne eines - eventuell garantierelevanten? - Defekts) aufweist, dann solltest Du einen "großen Kapazitätstest" ausdrücklich in Auftrag geben. Wird nicht billig werden, könnte sich aber lohnen.
Ob der "große Kapazitätstest" in der 1. und 3. Inspektion "drin" ist würde ich nicht beschwören ... kann durchaus sein, dass da nur ein "CHECK ON MAIN BATTERY CAPACITY" "drin" ist ...