Wer hat die Anschlussbelegung der Reku-Box



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JürgenRu

Mitglied
23.05.2006
100
Hallo,

bei dem El meines Freundes funktioniert die Reku-Box nicht mehr (u.a.). Wahrscheinlich ist nur ein Fehler in der Ansteuerung der Schütze. Um mal alles durchzumessen bräuchte ich eine Anschlussbelegung, besser noch die Schaltplanseite der Motorsteuerung mit Reku (ohne hab ich den Plan). Außer dem Zwischenstecker, der in den Steckverbinder im Motorraum eingeschliffen wird, führen noch weitere Leitungen an den Kabelbaum und dann zu den Schützen. Wer hat dazu was? Leider bekomme ich von Fa. Stoll nur sehr wenig brauchbare Info, warum auch immer.

Gruß
Jürgen
 

A-B

Mitglied
13.07.2005
174
Moin,
kann Dir gegen Ende der Woche den Plan einscannen und mailen. Wende Dich sonst auch mal an Ralf, der hat so weit ich weiß die Box damals zusammen mit Hernn Mittnacht entwickelt. Allerdings ohne Gewähr. Auf jeden Fall weiß er wie sie funktioniert.
viele Grüße André
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Kannst auch schon mal einen Blick in die Schweiz zum Felix werfen unter
http://www.alternativmobile.ch
Zum Thrige-Kewet mit Stollreku findest Du dort auch einen Plan. Vor allem auch einen Erfahrungsbericht und einen Eindruck davon, was man sich mit der Reku antut.
Mir ist sie ja zu kompliziert und etwas riskant und ich würde gerne einmal meine Idee zur Einfachstreku mit Hilfsbatterie oder auch Niedrigspannungswandler ausprobieren.
Bei Fehlsteuerung neigt ein Hauptschlussmotor beim Rekuperieren zur ungebremsten Selbsterregung mit unangenehmen Folgen.
Ich fahre jetzt auch einen Hauptschlussmotor mit Vierquadrantensteuerung von SAGEM. Citroen Saxo.
Möge die Box keinen Unsinn anstellen. Etwas spinnt sie schon, vorerst nur beim Laden.
Bernd
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Hallo,

sehe ich das auf der Zeichnung richtig, daß das Feld voll auf Batteriespannung gelegt und der Anker entgegengesetzt durch den Steller betromt wird?

Knallt das nicht im Feldstrom beim Anziehen des ReKu Schützes?

Das Feld nimmt doch im normalbetrieb 50% der Spannung auf und wird hier jetzt alleine mit doppelter Spannung beschaltet.

verwirrter Gruss

Carsten
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
...aus eigener Erfahrung kann ich nur berichten, dass die Stoll-Reku in Verbindung mit dem Thrige (48V) erstklassig abgestimmt ist.
Bis 35km/h wird volles Feld bestromt, darüber hinaus ohne Compound (oder auf Wunsch mit Speed-Widerstand).
So hat man gutes Anfahrmoment (Beschaltung wie bei den alten 4 Einzelschützen, Compound-Feld hat volle Akku-Spannung und wird nicht getaktet) und kann den Motor trotzdem voll ausfahren, ohne v. Hand umzuschalten.
Die Reku-Wirkung setzt etwas verzögert ein (ca. 1 sec.) und bremst nicht zu heftig.
Die Geschwindigkeit wird als Messgröße mit herangezogen (Tachosignal vom Original Hall-Geber).
Trotz meines Leichtgewichts (60kg Akku) habe ich bislang keine Schleuderwirkung in Kurven oder bei Nässe beobachten können.
Man muss natürlich etwas eher mit dem Bremsen beginnen, als früher.
Da die Reku über das Bremslicht ausgelöst wird, ist ein frühes Ansprechen des Microschalters empfehlenswert.
Meiner schaltet durch, bevor die Beläge zu schleifen beginnen. Die Bremse / Bremstrommeln werden dadurch sehr geschont.
Die Anschlussmöglichkeit eines Potis lässt weitere Beeinflussung der Reku-Wirkung zu.
Zum Deaktivieren des System reicht ein Schalter zwischen Bremslicht u. Reku-Box.
Der Reku-Strom beträgt ca. 50A bei 65km/h.
Rückgespeist wird quasi bis zum Stillstand.
Auch bei geringen Geschwindigkeiten ist noch etwas Bremswirkung vorhanden und das Amperemeter wandert verhalten in den Minusbereich.
Die Box ist u.a. mit etlichen Relais bestückt, von entsprechenden Sicherheitsschaltungen ist auszugehen.
Das Geklacker der Schütze und der Motorsound beim Rekuperieren hat zwar etwas von einer Straßenbahn in Gründerzeit-Technik (vor allem bei Ketten-Antrieb), aber es läuft bislang absolut zuverlässig ohne irgend welche Zicken!
In den Bergen sollte man auf die Motor-Temperatur achten, da der jetzt praktisch doppelt belastet wird.
Ebenso der Curtis...
Demnächst rüste ich auf Scheibenläufer um, die Reku wird angepasst.

Gruß
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Das ist das Problem, das ich mit dieser Schaltung habe. Wenn da etwas falsch läuft, kann es knallen, weil der Serienfeldstrom noch hinzukommt. Je mehr Feld desto mehr Strom durchs Feld, umso mehr Generatorstrom, umso...Die Stromregelung des Curtis ist allerdingsnormalerweise schnell genug, diese "Lawinenkatastrophe" zu verhindern. Rekuperiert wird ja normalerweise nicht ewig und dann kann die Wicklung schon etwas ab...
Ich traue mich an eine solche Schaltung nicht heran, obwohl die in allen Hauptschlussmotoren so gebaut ist und würde eine Fremderregung des Serienfeldes über eine einzige zusätzliche Batteriezelle bevorzugen, die den ca doppelten Rekustrom aushalten müsste. Nur eine Zelle, aber dann ist die Schaltung eigensicher und der von der Zusatzzelle gelieferte Strom fände sich nachher in den Fahrakkus wieder...
Jürgen Mittnacht und auch Ralf haben bei der Entwicklung mächtig experimentieren müssen, es ist schon ein ordentlicher Drahtverhau geworden.
Bernd
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Also ich kenne das nur so, da? auf den Compound ein initialer Impuls gegeben wird.
Feld und Anker bleiben in Serie, aber Anker in Rückwärtsrichtung.
Die initiale Erregung reicht dann aus, den Anker-Feld Strom und somit die Induktion zu erhalten btw zu steigern -je nach Drehzahl.
Bei Widerstandsbremsen habe ich dann einen stellbaren Widerstand über den ich die Last und somit die Bremswirkung reguliere.

Beim Rekupieren würde ich eine Dauererregung über den Compound erwarten und eine Umpolung des Curtis.
Der Curtis wird nun über den Motor versorgt und regelt die Impulse zum Akku (M- und B+ vertauschen)

Das setzt aber vorraus, daß der Thrige deutlich mehr als 36V (43,2V) btw. 48V (57,6V) liefert und unter Last nicht zusammenbricht. Wenn bei 10A nur noch 36V aus dem Steller kommen, bringt das nicht wirklich was.

Oder liege ich jetzt völlig daneben?

Gruss

Carsten
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
Hallo Carsten,

die Reku funktioniert anders.
Die Compoundwicklung liegt über Relais direkt am Akku (bis 35km/h, wahrscheinlich auch bei Reku).
Das Serienfeld (D1 / D2) wird beim Rekuperieren über 3.Schütz abgetrennt und nicht bestromt.
Der Anker erhält über den Curtis die Reku-Anregung und speist über den Rückimpuls in den Akku.
Das Rückwärts-Schütz ist dabei angezogen, das 3.Schütz sorgt über Umschalt-Kontakt für den Ankerstrom gegen Masse.
Alles klar? :eek:

Gruß
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
Moin Carsten,

ich schicke Dir heute abend den Plan per Mail.
Mit Worten kann man das nicht prozesssicher ausdrücken.
Der Curtis wird beim Rekuperieren nicht vom Gaspedal beeinflusst, sondern von der Reku-Box.
Die Mehrfach-Steckverbindung wird komplett über Zwischenstecker durchgeschleift.
Ob die Compoundwicklung beim Bremsen bestromt wird, konnte ich noch nicht messen, reine Vermutung.
Aber nur den Anker zu befeuern, würde wohl kaum einen Effekt bringen...

Weitermachen!
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Reihenschlussgenerator

Also danke, Friedhelm für den Schaltplan. Er beschreibt exact, was Du erklärt hattest.

Allerdings ist das auch die Bestätigung für meine Aussage, daß der Thrige nicht richtig verschaltet wird.

Richtig ist, das der Reihenschlussmotor nicht das Optimum für eine ReKu ist. Aber die Schaltung nach EAT ist IMHO noch ineffizienter.

Feld und Anker MÜSSEN in Reihe rekupieren.
Der Compound (Doppelschluss) kann -muss aber nicht; mitarbeiten.

Jetzt kommt wieder ein wenig vermuten und überlegen:

Wenn der Curits beim Rekupieren komplett umgesetzt wird, so daß der Thrige als Stromversorgung mit
A2 an B+ Curtis und Akku +
A1 an D1,
D2 an B- Curtis und
Akku - an M-

Sicherheitshalber kann man vor M- noch eine Leistungsdiode (100A/160V) legen, welche den Stromlauf aus dem Akku heraus verhindert.

Jetzt müsste mit dem Stellereingang (Gaspoti) die Last gegen den Akku zu steuern sein und somit die Bremswirkung.

Was ich jetzt nicht weiß:
1. Wie hoch sind die Induktionsspannungen gegen den Curtis -wieviel muss er ab können?
2. Wie verhält die Curtis Regelkurve sich bei einbrechender Spannung -wir bekommen einen positiven Sinus vom Motor geliefert.

Es werden zwei Hauptschütze an B- zu D2 und M- zu Masse benötigt, welche die Wendung der Kontakte schaltet -ähnlich Fahrschützkombination.

Überigens hat der Nebenschlussgenerator zwar die bessere ReKu-Wirkung, der Reihen- und Doppelschlussgenerator dafür das höhere Bremsmoment.

Vieleicht können die Leistungselektroniker und Antriebstechniker (Gero?) mal kurz meine Aussagen ad absurdum stellen oder -vieleicht- bestätigen?

Gruss

Carsten
 

SB

Aktives Mitglied
19.05.2006
1.841
Bitte schreibt doch einen Artikel im Wiki über das Problem.
Undsendet mir ein Foto vom Plan ich stell das dann ein.
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
...naja, so schlecht ist der Reku-Wirkungsgrad nun auch nicht.

Angenommen:

90A Input beim Beschleunigen von 60 auf 65km/h, 80% Wirkungsgrad Thrige macht wirksame 72A, die über das Drehmoment auf der Straße ankommen.
Die Bremswirkung ist etwa so groß, wie die Beschleunigung, eher etwas verhaltener.
50A rekuperiert das EL max. bei 65km/h, das würde einem Reku-Wirkungsgrad von 70% entsprechen, ganz grob...
Beschleunigen u. Bremsen zusammen (ohne Fahrwiderstände) macht 56%.
Genau kann man das wohl nur auf dem Prüfstand ermitteln.
Allgemein wird der Energierückgewinn (bergauf ./. bergab) mit 20% angegeben.
Außer dem Batterie-Wirkungsgrad gehen also noch diverse Fahrwiderstände einher.
Mit diesem Problem müssen sich genauso die Hybrid-Fzg. Hersteller herumschlagen, da gibt es noch viel Potential zum Verbessern...:rolleyes:

Gruß



 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Der Link wurde entfernt (404).

Gugst Du da.

Ist ein aus der Hüfte geschossenes.

Anker-Feld Reihenfolge muss ich nochmal überschlafen *gähn*

Das gefällt mir noch nicht.

Gute n8

Carsten
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Also, einfach ist die Reku wirklich nicht und sicher nicht geeignet zur Eigenkonstruktion. Ich bin vor allem davor zurückgeschreckt, weil die Hochstromrelais bei jedem Rekuperieren geschaltet werden und ein versagendes Relais oder elektronisches Bauteil schwerwiegende Folgen haben kann. Es wird nämlich das Compoundfeld nur zur Anregung des Ankers zur Stromproduktion (=Erhöhung der magnetischen Spannung) verwendet, der erzeugte Strom fließt zunächst auch voll in die Serienfeldspule mit ihrem größeren induktiven Speichervermögen, verstärkt damit wieder die Stromproduktion im Anker usw. Sozusagen ein "Lawineneffekt", der bei einem ungeregelten Motor zum Blockieren führen würde. Hier muss nun der Curtis eingreifen und rechtzeitig, sprich, schneller, als dieses Hochschaukeln zu sehr in die Gänge kommt, den Stromfluss unterbrechen.
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, die zum Versagen einer solchen Schaltung führen können.
Bei einem permanentmagneterregten Motor oder einem Motor mit völlig vom Anker getrennter Feldsteuerung ist das anders. Hier sind Erregungsstrom des Feldes und der induzierte Strom entgegengerichtet und schwächen sich gegenseitig ab, sodass auch bei Versagen eines Bauteils der Strom nicht "über alle Grenzen" steigen kann.
Meine Idee zur "Einfachstreku" für einen Serienschlussmotor ist eben, auf die Erhöhung der magnetischen Spannung durch den umgepolten Curtis zu verzichten und den gesamten Strom für die Serienwicklung von außen "aufzudrücken". Keines der vorhandenen Relais wird dazu umgeschaltet, lediglich auf die Feldspulen, z.B. durch ein Relais oder einen Transistor der zusätzlich erforderliche Strom aufgedrückt. Mit dem Nachteil, dass die Reku nur eine Geschwindigkeitsbegrenzung bergab bewirkt, mit einem weichen Einsatz der Reku, trotz fehlender Regelung.

Besonders warnen bei irgendwelchen Basteleien möchte ich vor der Peripherie um Curtis, Fahrtrichtungsrelais und Motor herum. Das Cityel ist anders verschaltet als das Kewet, wo der Anker statt die Feldspule beim Fahrtrichtungswechsel umgepolt wird, dazu bei jedem Modell noch etwas verändert. Trotz sorgfältiger Zusammenstellung eines speziellen Bausatzes und ausführlicher Anleitung übersah man bei EAT Stoll eine sehr kleine Besonderheit des Kewet 4, der zum sofortigen Verschmoren einiger Bauteile im Kewet von Felix führte. Das Ganze lief noch glimpflich ab und EAT Stoll beseitigte anstandslos den Schaden. Felix muss ein ordentlicher Schreck in die Glieder gefahren sein, zumal er sehr sorgfältig arbeitet. So, wie ich den Dreiradladen besehe, ist das Cityel in dieser Hinsicht etwas (nur wenig) unproblematischer verschaltet. Beim Kewet muss man einige Relais am Schalten hindern, oder zusätzliche teure Rückschlagdioden einbauen.

Wie schreibt Felix am Ende seines Umbauberichtes?
"Das Projekt wurde nicht weiterverfolgt und die Reku ausgebaut."
www.alternativmobile.ch
Um Euch nicht allen Mut zu nehmen, folgt:
"Im Juli 2007 beschloss ich das Projekt REKU wieder aufzugreifen."
Unter anderem störte ihn das Relaisgeklapper der "elektrischen Bremse".

Jetzt habe ich einen Saxo erworben mit geräuschloser Vierquadrantensteuerung und fremderregtem Motor. Trotzdem, das Einfachrekuprojekt ist nicht aufgegeben und sei insbesondere Minielbesitzern ein noch weiter vereinfachtes anempfohlen.
Ich hoffe, ich habe Euch nicht mit meinem Dazwischengeplärre verschreckt! Bernd

 

SB

Aktives Mitglied
19.05.2006
1.841
Keine Angst Bernd. Ich glaube Du kannst höchtsens Carsten oder ähnliche Spezis verschrecken. Der Rest versteht Bahnhof und würde sich nicht an einen Rekuumbau trauen! :rolleyes:
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
Hallo Bernd,

klar, als Reku den Thrige wie eine Gleichstromlichtmaschine laufen zu lassen, wäre schon elegant.
Ob das Compundfeld zur Erregung ausreicht?
Sicher müsste man gut die doppelte Akkuspannung hier einspeisen.
Vielleicht mit einem Spannungsverdoppler?
Ohne Regelungstechnik kommt man auch bei dieser Methode nicht aus, zumal bei sich verringernder Geschwindigkeit das Feld immer stärker werden muss, um überhaupt noch zu rekuperieren.
Unter 30km/h ist da wohl kein Ertrag mehr zu holen, ohne dampfendes Compound...
Die Schaltung nach EAT liefert Reku-Strom bis hinab zu 15km/h.
Da ein zusätzliches Schütz mit Umschaltkontakt verwendet wird, ist eine gefährliche Fehlfunktion ausgeschlossen.
Das Serienfeld wird beim Bremsen abgetrennt, das Rückwärts-Schütz zieht erst an, wenn das Umschalt-Schütz "Vollzug" meldet.
Bei Ausfall des Geschwindigkeits-Signals oder Bremslicht-Kontaktes bleibt die Reku passiv.
Es ist schon eine muntere Klapperei unter der Haube, aber es funzt!
Übrigens ist mir aufgefallen, dass bei höheren Geschwindigkeiten im Ausrollen (ohne Gas u. Bremse) auch Strom zurückfließt, so um die 2-4A.

Gruß
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Hallo, Friedel!
Nein, beim Thrige reicht das Compoundfeld nicht aus, um bei nicht zu großer Geschwindigkeit einen ausreichenden Ladestrom zu erreichen. Felix hat es an seinem Kewet probiert. Wenn man die Magnetische Spannung nicht wie beim Mehrquadrantentregler, wie es der EAT Stoll darstellt, erhöht, muss man schon das Serienfeld mit erregen, übererregen, weil ja der Strom andersherum fließen soll. Dieser Strom fließt aber auch durch die Serienspule und schwächt deren Feld. Insofern ist dieses Verfahren selbststabilisierend, man kann den Feldstrom so einstellen, dass der Strom eine eingestellte Grenze nicht übersteigt. doppelter Strom heißt also, nicht durch die Feldspule. Die Hilfsspannung, die an die Feldspule angelegt wird, addiert sich zur Rekuspannung, sie geht nicht verloren, sondern kommt der Fahrbatterie zugute.Nein, regeln muss man dabei nichts, lediglich einmal einstellen.
Bernd
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
...diese Erkenntnis zeigt doch, dass der Thrige als fremderregte Maschine durchaus interessant ist.
Alle 4 Feldspulen neu wickeln mit ca. halb so viel Windungen wie beim Compound, entsprechend dickerer Draht.
Getrennte Regelung für Anker und Feld.
Dann hätte man zum Anfahren ein Super-Anfahrmoment (bei voller Feld-Bestromung), welches im Umkehrschluss auch für kleine Geschwindigkeiten Reku-fähig wäre (klassische Gleichstromlichtmaschine, wie früher im Käfer etc.).
Zum schneller Fahren müsste das Feld mehr und mehr abgeschwächt werden.
Eine Regelung bei Reku wäre aber doch erforderlich, weil sonst bei hohen Geschwindigkeiten die Bremswirkung zu stark wird.

Gruß
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Das ist schon richtig, auch könnte man statt den billigen Curtissen die sehr viel komfortableren 4QDs ohne Ventilgeklapper problemlos einsetzen, die zudem noch viel billiger, als die Curtis gehandelt werden. Trotzdem müsste aber auch das Feld extra gesteuert werden, was beim Reihenschlussmotor optimal effektiv und völlig gratis geschieht. Außerdem müssten die Elektroautobauer mit der Zeit gehen, was ihnen offensichtlich sehr schwer fällt. Da mussten schon unsere Rekuboxerbauer in die Bresche springen. Denn jeder in der Industrie ist sich zu schade, um den Thrige herum so etwas zu entwickeln.
Ohne ordentliche Zweitquadrantensteuerung nach dem Magnetzündungsprinzip (Eat Stoll) käme dann auch nichts sehr Vernüftiges heraus, der untere Drehzahlbereich bleibt bei der Rekuperation weiterhin ausgespart. Meine Idee mit der starken Bestromung der Serienwicklung mit weniger als 1 Volt aus einer fremden Stromquelle kann ebenso nur eine Notlösung bleiben, die sich nur im gebirgigen Gelände bewährt.
Der Hauptvorteil, den ich darin sehe, ist der, dass diese Notlösung überaus einfach, sicher, und ohne viel Geklapper und Störanfälligkeit läuft. Es ist nur eine Geschwindigkeitsbegrenzung mit überaus wirksamer Reku auf Gefällestrecken, keine anpassungsfähige Bremse, wie die Rekubox von EAT/Stoll.

Die magnetische Spannung (also, was dem Erregerstrom entspricht) ist bei den heutigen Permanentmagneten sehr viel höher, als bei elektrisch erregten Spulen. Dort funktioniert die Reku ohne jede weitere Maßnahme und beim Miniel mit seinem permanentmagnetischen Feld funktioniert diese schon durch Hinzufügen von 1,2 Dioden, die dann auf z.B. eine, zwei oder alle drei Batterien wirken. Voraussetzzung: Einzelladung aller Akkus, Entladeüberwachung des Akkus, der nicht rekuperiert wird.
Eine solche Einfachreku war beim Miniel von Georg eingebaut, das überaus effektiv sehr langsam mit 12, 24 oder 36 Volt laufen konnte, um gegen die atomare Aufbereitungsanlage in Gorleben wirkungsvoll stundenlang im Fußgängertempe, ohne Curtis, demonstrieren zu können. Leider hat Georgs Vorgänger diese wichtigen Leitungen mit 1,5mm² ausgeführt, was dazu führte, dass das Fahrzeug schließlich von vorne bis hinten verschmorte. Dabei muss Georg im Laufe der Zeit eine gehörige Portion Sevesogifte (nicht nur "Dioxin"), eingeatmet haben. Ich habe alles herausgeworfen, weil Georg im Flachland ohne allzuviel Verkehr wohnt (Nähe Neuss).
Natürlich waren die Pedale dadurch total ausgetreten und die Hydraulikzylinder undicht, und Georg wartet immer noch auf Ersatz, weil das Miniel den Berg aus seiner Garage nicht schafft. Es soll jetzt einen Curtis bekommen, der ja den Batteriestrom deutlich anhebt.
Hier braucht man dann schon eine relativ niedrig eingestellte Strombegrenzung, damit die Feldmagneten des pazifischen Wissenschaftsmotors bei zu heftigem Fahrtreglers nicht entmagnetisiert werden.
Ich denke einmal, es handelt sich um ca 7 mm dicke Ferritmagneten???

Friedel, ür Dich Flachländer würde meine Einfachrekuidee nicht greifen! Allenfalls, um in Ausnahmefällen per Druckknopf nur einen Teil der kinetischen Energie bei hoher Geschwindigkeit wiederzugewinnen...Da muss schon der Aufwand deines EAT-Stoll getrieben werden.

Bei meiner Einfachstreku wird übrigens die Bremswirkung automatisch, sowohl mit sinkender Geschwindigkeit, wie auch durch steigenden Bremsstrom abgebaut, wirkt also nur in einem relativ engen Bereich, weshalb ich sie eher als Geschwindigkeitsbegrenzung mit dann sehr wirkungsvoller Reku bezeichnen würde. Ausschließlich für Gefällestrecken, aber ausgesprochen simpel. Von jedermann zu stricken, sofern dafür gesorgt ist, dass beim Rekuperieren die Verbindung zwischen Motor und Batterie nicht abreißt. Beim Kewet4 ist das zum Beispiel nicht einfach, selbst Stoll übersah da einen kleinen Fehler, und die Fahrzeuge sind sehr unterschiedlich gebaut. Beim Cityel ist diese Reku sehr viel einfacher.

Mein Spruch: "Es gibt inzwischen neodymmagneterregte Motoren!"
Zusatzbemerkung: leider in vielen Fällen zu kleine, wenn sie erschwinglich bleiben sollen.

Gruß
Bernd
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
Hallo Bernd,

4QD ist schon eine feine Sache, habe aber gehört, dass dieser Steller noch mimosiger auf sehr kleine Induktivitäten reagieren soll, als der Curtis.
Die integrierte Reku ist auch nicht der Weißheit letzter Schluss, da sie offenbar schon beim "Segeln" (=Ausrollen ohne Bremsen) einsetzt.
Also muss der Fuß leicht auf dem Gas bleiben, will man nicht bremsen.
Die brauchbaren und zudem erschwinglichen permanenterregten Motoren sind sehr dünn gesäht.
Unter "brauchbar" verstehe ich: bester Wirkungsgrad, ausreichend Leistung, günstiges Drehzahlniveau, einhergehend hohes Drehmoment, hohe Überlastbarkeit, Baugröße, Gewicht, Spannungsbereich.
Halbwegs brauchbar ist da nur der Perm. Etek ist zu drehmomentschwach (immer bezogen auf das Moment am Rad), Lynch offenbar nicht optimal im Wirkungsgrad.
Was gibt es sonst noch so?
Bleiben da noch die Drehstrom-Synchronantriebe, die es auch bei Perm gibt.
Preise kenne ich nicht, sicherlich zusammen mit dem erforderlichen Steller jenseits von Gut und Böse...
Die technischen Daten sind allerdings verlockend! http://www.perm-motor.de/pm_pdf/PERM_MOTOR_d.pdf .
In meiner Gegend ist es zwar ziemlich flach, aber ich muss oft aus hoher Geschwindigkeit teilweise bis zum Stillstand abbremsen.
Die Reku ist dabei wirklich ein Segen :spos:.

Gruß
 

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