Hallo,
Matthias hat das eigentliche Wasser-Nachfüllen im ersten Beitrag dieses Strings eigentlich supergut und ausführlich beschrieben, sogar mit Hinweisen aus dem SAFT Batteriemanual zur Fliessgeschwindigkeit und so.
Also eigentlich wäre dem nichts hinzuzufügen. Da ich aber gerade per e-mail eine weitere Anfrage bekommen habe und ausführlich geantwortet habe, bringe ich den Text hier nochmal rein. Dabei gehe ich auf die verschiedenen Leuchten und Meldungen und Rücksetzen und so nochmal ein. Wie gesagt: nochmal. Denn alles muss irgendwo ziemlich am Anfang dieses Forums schon mal erklärt worden sein, als ich damals den Ärger mit dem kompletten Stillstand hatte, weil ich trotz Wasser-Warnleuchte einfach weitergefahren bin.
Hier also meine e-mail Erklärung an einen weiteren "Leidensgenossen" (der offenbar das Kühlwasser-Gefäss mit dem Batteriewasser irgendwie verwechselt hat):
Hallo...... ich hoffe, dass Du da nichts verwechselst:
Das Batteriewasser ist über eine spezielle Füllvorrichtung zu füllen. Einen wie auch immer gearteten Vorratsbehälter gibt es für Batteriewasser nicht, allerdings für Batterie-Kühlwasser (später beschrieben). Bei meinem Citroen AX sind die Einfüllstutzen für Batteriewasser links oben im Motorraum zu sehen und mit einer kleinen Kunststoffabdeckung geschützt. Darunter liegen Steckanschlüsse ähnlich den Gardena Wasser-Steckanschlüssen, wie man sie von Gartenschläuchen kennt. Aber Achtung: sieht nur ähnlich aus, passen nicht.
Ich fülle herkömmliches destilliertes Wasser (aus dem Baumarkt) nach und habe mir dafür das spezielle Wassergefäß mit Schlauch gekauft. Meine Citroen Werkstatt hatte mir das problemlos bestellt, hat damals rund 46 euro oder so gekostet (kein Fahrzeug-Ersatzteil, ist "Werkstattbedarf"). Das hat sich also beim ersten eigenen Wassernachfüllen schon bezahlt gemacht.
Die Betriebsmeldung "Wasser Nachfüllen" durch die entsprechende Leuchte hat übrigens mit dem Wasserstand nur indirekt zu tun. Gezählt werden einfach die Überlade-Ah. Wenn hier beim Laden in der Nachladephase irgendwann mal die
1000 Ah erreicht sind, geht die Betriebsleuchte "Wasser nachfüllen" an. Der normale Ablauf ist dann, dass die Werkstatt die Wartungsladung anstößt mit dem ELIT oder ähnlichem Werkstatt-Diagnosegerät. Nach Ende der Ladung und
Nachladephase und rund einer Stunde Wartezeit (minimal 1/2 Stunde) wird dann Wasser eingefüllt. Dann kann die Werkstatt auch parallel dazu schon die entsprechende Betriebsmeldung wieder zurücksetzen. Das ist ein eigener Menüpunkt für "Wassermangel beheben" oder so ähnlich. Ein allgemeines Rücksetzen aller Fehler läßt die Lampe zwar erstmal verlöschen.
Nach dem nächsten Laden ist sie wieder da. Macht ja auch Sinn: es ist eine "Betriebsmeldung", keine "Fehlermeldung".
Wird die Meldung nicht richtig zurückgesetzt, so geht nach einer gewissen Zeit (ungefähr nach 10 mal Laden) die Elektronik auf Störung, das Fahrzeug bleibt stehen und nichts geht mehr.
Ist mir passiert. Dann hilft wirklich nur der Gang zur Werkstatt bzw. das Fehlerrücksetzen per Werkstatt-Diagnosegerät. Zusätzlich zur Löschung der Wasser-Nachfüll-Meldung müssen dann die Fehler zurückgesetzt werden. Dann gehts wieder.
Unabhängig davon mache ich aus anderen Gründen bei meinem Wagen keine Wartungsladung. Dafür fülle ich nach rund 5000 km oder so schon mal Wasser nach - auch ohne jeden Hinweis durch Leuchte oder so. Wasser nachfüllen macht man immer nach der Ladung, und dann nach rund einer halben Stunde
Wartezeit nach Ende der Ladung. Dann hat sich alles soweit beruhigt, was an Gasen entstanden ist, und man kann Wasser nachfüllen. So jedenfalls steht es in der SAFT Ladeanleitung für die Akkus.
(Das mit den innerhalb einer halben Stunde führe ich ganz einfach auf eine schlechte Übersetzung zurück. Es gibt mehrere solche missverständlichen und teilweise gegensätzlichen Aussagen in den Anleitungen. Im Zweifelsfall gilt die französische oder englische Version.)
Wenn die Leuchte dann irgendwann kommt, setze ich sie einfach zurück. Ja, Wasser fülle ich dann auch nochmal auf. Allerdings ist es wirklich besser, wenn man standardmäßig so alle 3000 bis 5000 km Wasser nachfüllt. Mit eigenem Gefäß geht das problemlos. Jedenfalls werden damit die vorgeschriebenen Fließgeschwindigkeiten eingehalten, was wichtig ist bei der Reihenschaltung der Akkus. Dabei fließt das Wasser über besondere Überlaufstrecken nach und nach von einem Akku zum anderen. Ist alles gut in der SAFT Anleitung (habe ich in
englisch) beschrieben.
Frage: > > Bei unserem Peugeot 106 electric leuchtet seit einem Monat die Antriebs-Batteriewasser-Warnleuchte. Der Vorratsbehälter für die hellblaue Antriebs-Batteriewasser-Flüssigkeit ist aber voll.
Antwort: Nanu? Dieser Vorratsbehälter mit hellblauer Flüssigkeit hat nicht mit dem Batteriewasser zu tun. Rechts vorne im Motorraum sitzt in meinem AX so ein Behälter. Das ist das Kühlwasser für die Batterien. Das kann man prinzipiell
mit gutem entkalktem Wasser nachfüllen, ich würde da Regenwasser nehmen.
Allerdings kostet auch destilliertes Wasser nicht so viel, auch das könnte man nehmen. Die blaue Farbe kommt wohl vom Frostschutzmittel. Aber wie gesagt: Ein Vorratsbehälter mit Wasser? Das kann nur Kühlwasser sein.
Frage: > > Das Handbuch empfiehlt, eine autorisierte Werstatt eine Spezialflüssigkeit mit einem Spezialgerät einfüllen zu lassen. Nun haben wir ja hier leider keine solche Werkstatt in Norddeutschland.
Antwort: Das Spezialgerät ist ein 2 l Behälter mit weichem PE Schlauch und dem Spezial-Steckverbinder. Er wird an der offenen Motorhaube in entsprechender Höhe aufgehängt und damit ist die richtige Fließgeschwindigkeit gewährleistet.
Gefüllt wird mit sauberem destilliertem Wasser. Es zahlt sich aus, hier auf peinliche Sauberkeit zu achten. Selbst Staub soll Akkus schaden.
Frage: > > Unser Händler in der Südschweiz empfiehlt, den Behälter mit destilliertem Wasser zu füllen. Vielleicht verstehen wir sein Italienisch auch nur zu schlecht.
Antwort: Da hat er recht. Wie erwähnt: destilliertes Wasser muss es sein für die Akkus.
Gruss, Roland-bsm, www.solarmobil.net