Bernd schrieb: Ladechaos mit -zig verschiedenen Steckern, Ladenormen und Exclusivladeclubmitgliedschaften
Ja ja, dies ist wirklich ein Problem. Daher mein Vorschlag zur "Wegnahme" der verschiedenen Lade-Verhinderungstechniken.
Und um nochmal aufs Thema "Änderung der Förderung .... " und so zurückzukommen, würde ich eher eine gesetzgeberische Maßnahme vorschlagen, die den Staat außer etwas Mühe und Arbeit beim Erstellen (und beim Durchsetzen gegen "Interessen") nix kosten würde und meiner Ansicht nach viel bringen könnnte. Also in die Ladesäulenverodnung oder ein eigenes Gesetz ist folgendes aufzunehmen:
§ 1, Abs. 1: Jede Tankstelle, die mindestens Diesel- und Benzin für Mobililtät anbietet, muß auch Strom für Mobilität anbieten.
§ 1, Abs. 2: Die Mindestausstattung muß ein sogenannter Triple-Charger sein, also eine Ladesäule mit Chademo, CCS und AC (Typ2) Anschluss mit 20 kW Leistung. Empfohlen wird eine Ladesäule mit 50 kW Gleichstromanschlüssen jeweils einmal für den Chademo und einmal für den CCS Anschluss und zweimal Typ2 mit je 22 kW Ladeleistung.
§ 2, Abs. 1: Die Abrechnung des Ladestroms muss nach tatsächlich gelieferter Energiemenge erfolgen, also nach kWh. Die Einzel- und Gesamtpreise sowie die Energiemenge müssen zeitnah an der Ladesäule angezeigt werden. Siehe dazu auch die Preisauszeichnungsverordnung.
§ 2, Ab. 2: Der Zugang zur Elektroladestation muß frei und ohne besondere Anmeldung in gleicher Weise wie bei der Flüssigkraftstoff-Tankstelle möglich sein.
§ 2, Abs. 3: Die Bezahlung muß in gleicher Weise wie für den Flüssig-Treibstoff möglich sein, also mindestens mit Bargeld oder über eine der üblichen Bank- oder Kreditkarten.
Diese Wünsche haben viele aus der Szene. Ist also nicht nur meine Idee. Wir sollten dafür kämpfen. Irgendwann kommt es sowieso, aber je eher desto besser. Und Tankstellen sind der richtige Ort dafür, denn die sind meist gut gekennzeichnet und an den Strassen und gut für Autos zugänglich. Und die Infrastruktur ist da, also ein Laden, eine Toilette, oft eine Kaffeebar, manchmal auch mehr. Kurz: der richtige Platz zum Schnellladen. Halbe Stunde oder so: kein Problem mit rumstehen in der Pampa (oder wie man das nennt). Und Zusatznutzen für die Tankstellen: E-Auto Fahrer haben viel mehr Zeit zum Einkaufen..
Ich finde es unerträglich, dass beim Strom tanken bzw. Elektroauto laden bisher so viele Verhinderungs- und Zugangstechniken aufgebaut werden, dass es echt kompliziert bis lästig wird. Viele schreckt das bisher ab. Höre ich jedenfalls immer wieder. Meine Frau z.B., und mich auch. Wir laden daher fast ausschließlich bei den "Einfachen", also entweder zuhause oder beim Globus in Forchheim (Schuko, barriere- und kostenfrei) oder Park&Charge (gut, wenn man einen Schlüssel hat). Und solche Beispiele gibt es noch mehr: Selbsthilfegruppen wie Drehstomkisten und Listen, Supermärkte wie einzelne ALDI, vielleicht auch bald alle IKEA und und und..... Kann man in den üblichen Listen sich raussuchen.
Die anderen kostenpflichtigen und z.T. überteuerten Ladesäulen und vor allem die mit undurchsichtigen Tarifen über Zeit und Stufen und roaming und so werden sich umstellen müssen oder kaum noch benutzt werden. Ich hoffe, dass der Markt es richten wird. Wir Verbraucher müssen das bewirken.
War beim Mobilfunk anfangs ähnlich chaotisch. Wer erinnert sich noch dran?
Gruss, Roland