Alleine in 2023 wurden mehr Erneuerbare Energien zugebaut, als die Atomenergie in 70 Jahren insgesamt erreicht hat
Letzte Woche war in Abu Dhabi die diesjährige Vollversammlung der International Renewable Energy Agency (IRENA). Über 180 Nationen und damit fast alle der bei den Vereinten Nationen anerkannten Nationen nahmen als Mitglieder der IRENA teil. Die IRENA ist eine Regierungsorganisation, die seit...
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Es geht hier in der Diskussion nur um den Vergleich hinsichtlich CO2 Emissionen. Und da gibt es halt keinen so großer Unterschied ob die zusätzliche Energie von Kohle/Gaskraftwerken kommt, oder man das Öl im Verbrenner verfeuert.
Doch. Alleine durch das Verfeuern des Brennstoffs in Kraftwerken können Fahrzeuge und Heizungen doppelt so lange betrieben werden bzw. die doppelte NUTZENERGIE erbringen. Das wurde dir weiter oben schon vorgerechnet.
Dass der Verzicht auf die fossilen Brennstoff auch noch andere positive Effekte hat ist unter Umständen richtig, aber darum geht es eben beim Klimaschutz nicht.
Natürlich - warum nicht?
Aber auch hier ist der Effekt nicht 100 %, denn ob jetzt Öl für den Verbrenner importiert wird, oder Gas für die Kraftwerke, beides finanziert unter Umständen auch Kriege. Wir müssen nun mal Rohstoffe für die Deckung der Residuallast importieren.
NOCH ist das der Fall.
Wie funktioniert die Umstellung nochmal bei Verbrennerfahrzeugen und -Heizungen?
(Wenn mich meine Erfahrung nicht trügt, dann sind die auf fragwürdige Importe angewiesen, so lange sie funktionieren. Verbesserung in dieser Zeit = 0,00)
Gegen die eigene PV-Erzeugung ist auch überhaupt nichts zu sagen, im Gegenteil. Genau das reduziert ja auch direkt die Residuallast, während das E-Auto oder die WP diese als zusätzliche Verbraucher, erhöhen. Das muss man eben bei einem seriösen Vergleich dagegen rechnen.
Zum seriösen Vergleich gehört aber auch, dass elektrische Verbraucher (egal welche) mit zunehmender EE-Quote im Stromnetz sauberer werden. Verbrenner bleiben immer dreckig.
Selbst wenn man nur den MIx nehmen würde, so ist die Auswirkung auf den gesamten CO2 Ausstoß nicht 100 % positiv.
Stimmt. Da sind es derzeit "nur" ca. 55% (Stand 2023).
Bei Verbrennern dagegen ist der Mix 100% negativ. Immer.
Da muss unser knappes Geld primär hinfließen und nicht in in noch überteuerte E-Autos und WP.
Geld ist hierzulande nicht knapp. (Allenfalls bei ein paar Wenigen - für die gibt es aber Härtefallregelungen.)
Der Großteil der Bürger dieses Landes fliegt jedes Jahr 1-2 mal in Urlaub und fährt überteuerte Straßenpanzer.
Faktisch mangelt es bei den Meisten also nicht am Geld, sondern am Willen.
Wir können das in so kurzer Zeit nicht alles gleichzeitig machen.
Doch - das geht sogar sehr problemlos, weil sich dadurch diverse Synergieffekte nutzen lassen.
Außerdem fehlt uns dank etwa 20 Jahren Trandösigkeit inzwischen die Zeit, um eines nach dem Anderen zu machen, wenn wir nicht massiv Strafen aufgrund verletzter internationaler Verträge bezahlen wollen.
Deshalb sollte meiner Meinung nach die Strategie sein EE, Netz und Speicherausbau so schnell als möglich ausbauen und direkt fördern, die Transformation von fossilen Verbrauchern zu elektrischen Verbrauchern dagegen bis 2045 strecken und dabei den Markt über den steigenden CO2 Preis wirken lassen.
Also so, wie es die Gesetzeslage vorsieht.
Dann wird das verfügbare Kapital zuerst dort ausgegeben wo es am meisten bringt.
...oder eben erst mal in schöne Dinge, wie ein paar Urlaubsflüge oder noch schnell eine neue Gasheizung oder einen Verbrenner-SUV...
Das lag eben daran dass in 2022 noch 3 und in 2021 noch 6 AKWs liefen. Dadurch wurden jedes Jahr rund 60 Mio tCO2 eingespart.
Nur und ausschließlich dann, wenn man alles ausklammert, was außerhalb des Kraftwerksgeländes passiert.
Die Uranförderung und Aufbereitung ist ein extrem dreckiger Prozess. Das wurde dir auch weiter oben bereits sehr deutlich dargelegt.
Das damals mehr Strom exportiert wurde zeigt das D Strom auch günstig produzieren konnte,
Nein - das zeigt allenfalls, dass die Kraftwerksbetreiber günstig produzieren konnten.
Ist bei AKW auch kein Wunder, weil man ja alle nennenswerten kosten auf den Steuerzahler umgelegt hat.
Blöd nun, dass die EE trotzdem noch um Einiges billiger sind.
heute ist es genau umgekehrt.
Auch das stimmt nur sehr bedingt. Fakt ist, dass einige unserer Nachbarländer so viel EE-Strom haben, dass es einfach billiger ist, den Strom dort zu kaufen, anstatt hier teure Kraftwerke hoch zu fahren.
Auch das wurde dir weiter oben bereits erklärt.
Die nicht mehr produzierten 60 TWh Atomstrom müssen erst wieder durch den EE Ausbau aufgeholt werden.
Ist längst passiert. Schau dir einfach die entsprechenden Statistiken auf Energy-Charts an.
Wobei dies aber schwierig ist da der EE Ausbau, insbesondere bei PV momentan noch oft die nicht nutzbaren Überschüsse vergrößert, und dann ins Leere gehen.
Wo wären diese Überschüsse?
Leider (!!!) sid die tatsächlichen Überschüsse bislang eher den fossilen Dauerläufern geschuldet, die man (aus diversen Gründen) nicht abschalten kann.
Dies wird in Zukunft für alle direkt vermarktende EE Erzeuger sehr schwierig werden ihre Fixkosten zu decken, wenn Anlagen immer häufiger abgeregelt werden müssen und die Kompensationszahlungen aus dem EEG zunehmend wegfallen.
Stimmt. Gut, dass die EE derartig billig sind - da geht das.
Übrigens wurde und wird auch der fossile Kraftwerkspark ständig abgeregelt. Schlimm? Nein. Normal.
Börsenpreise unterhalb der EEG Vergütung werden zunehmend ein Problem für das EEG Konto. Dies ist mittlerweile wieder leer, auch weil es für die Finanzierung anderer Dinge missbraucht wurde. Aber jetzt werden die Zahlungen aus dem Bundeshaushalt zunehmend steigen müssen.
Wie kommst du darauf?
Hast du dazu eine Quelle?
Übrigens, diese Woche haben wir wieder mal eine "Hellflaute".
Man kann sehen wie die fossilen Kraftwerke die Residuallast decken müssen. Wie hier ist dann häufig 2-mal am Tag die Residuallast im Bereich von 50 - 60 GW. Da ist dann auch der Strompreis an der Strombörse besonders hoch.
Stimmt. Deshalb braucht es dynamische Strompreise.
Demandsidemanagement bietet da ungeheures Potential.
Genau diese 50 - 60 GW müssen in Zukunft immer wieder sicher gedeckt werden.
Nein. Es muss lediglich das gedeckt werden, was nicht durch Laststeuerung in den Griff zu bekommen ist, und das ist in diesen Zeiten dann halt teuer. Insbesondere Großverbraucher werden sich dann sehr anstrengen, die billigen Zeiten möglichst gut auszunitzen um in den teuren Zeiten möglichst wenig Strom zu verbrauchen.
Laststeuerung ist das Zauberwort.
Da der Anteil der minimale EE-Anteil hier nur etwa 20 % beträgt wäre für eine rechnerische 100 % Deckung mindestens eine Verfünffachung der Erzeugungskapazität nötig.
Klingt doch nicht verkehrt. Fläche dazu haben wir mehr als ausreichend, und bis 2045 ist ja noch etwas Zeit.
Hände in den Schoß und Abwarten ist aber nicht mehr drin.
Wind hat sogar nur eine Minimaleleistung von etwa 1,5 GW geliefert. Es ist klar dass die vollständige Deckung nicht direkt über die EE erfolgen kann, sondern dass diese weitgehend über gespeicherte EE erfolgen muss.
Wie kommst du auf "weitgehend"?
Zum Einen wird der EE-Ausbau unter normalen Umständen locker >50% direkt decken können, und für die übrigen 50% gibt es Energiespeicherung und den internationalen Stromhandel.
Kürzlich wurde vorgeschlagen dies vorwiegend über Biogas erfolgen soll, in dem sie statt Grundlaststrom nur noch Spitzenlaststrom liefern sollen.
Das Konzept it ansich einleuchtend, aber die Energiemenge aus Biogas reicht nur wenn der EE-Anteil an der Erzeugung schon weit über 90 % liegen würde.
Das wird schon. Gib dem Ganzen noch etwas Zeit.
Dazu kommt noch dass bei den existierenden Anlagen kaum soviel Platz für Biogaspeicher und Rohmateriallager ist, und es auch nicht so schnell gehen wird so viele neue Biogasgeneratoren und Speicher zu installieren, wie es sich der Wissenschaftler vorstellt. Die Umsetzung bemisst sich nicht nicht nach 1-2 Jahren sondern eher nach 10 - 20 Jahren. Man muss ja auch die entsprechenden Wärmenetze aufbauen.
Oder man trennt sich komplett von dezentraler Biogasverstromung und pumpt das Gas stattdessen in die Kavernenspeicher, von wo aus Großkraftwerke bedient werden können, wenn und falls diese gebraucht werden.