Stromrichter als Ladegerät



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PowerTower

Mitglied
09.10.2012
214
Hallo,

durch einen Eintrag im elweb Kleinanzeigen Markt bin ich auf das Thema Stromrichter aufmerksam geworden. Für den hier dargestellten Fall sind das Geräte, mit denen man Gleichstrommotoren im Wechsel-/Drehstromnetz betreiben kann. Aber HP Computernetzteile werden ja auch schon zweckentfremdet, warum also nicht einen Stromrichter als leistungsfähiges Ladegerät betreiben?

Wie man an diesem oder diesem Beispiel gut sehen kann, gibt es diese Stromrichter bereits für weniger als 200 Euro. Wenn ich das nun richtig verstehe, erhält man dafür ein Drehstromladegerät mit frei wählbarer Ausgangsspannung und mit Ladeleistungen von etwa 11 kW (bei normalsterblicher Batteriespannung von etwa 144V).

Ist das so einfach wie ich es denke, oder wo ist der Haken? Zugegeben, die bei ebay angebotenen Geräte sind vielleicht 30 Jahre alt und haben mit Sicherheit keinen so guten Wirkungsgrad wie wir ihn heute kennen, aber damit ließe sich bei seltener Verwendung gut leben. Ist die Kühlung so mordsmäßig aufwändig oder werden noch diverse andere Bauteile benötigt, so dass sich der Aufwand nicht lohnt? Im Zusammenhang mit den Stromrichtern ist oft von zusätzlicher Netzdrossel und Leistungsschütz die Rede. Zumindest bei Typ2 Ladestationen befindet sich das Schütz in der Ladesäule/Wallbox und das Schütz am Stromrichter wäre demnach nur bei Anschluss an CEE Steckdosen notwendig. Oder nicht?

Was ich nicht weiß ist, ob diese Würfel über eine galvanische Trennung verfügen. Zumindest auf den Bildern deutet nichts darauf hin, dass ein entsprechender Trafo verbaut ist. Das wäre dann das gleiche Prinzip wie beim Renault ZOE.

Hat schon jemand Erfahrung damit gesammelt oder anders gefragt, was spricht dafür lieber die Finger davon zu lassen?

Danke schonmal.

Gruß
Micha
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Netzdrossel wird meist benötigt weil um die Störungen die das Gerät ins Netz sendet zu unterdrücken.

Nachteil der Geräte ist meistens daß sie eine vorgeschaltete schnelle Sicherung brauchen, bzw. einen leistungsstarken Schütz um im Fehlerfall schnell abzuschalten.

Alles in allem schwere Bauteile und nicht billig.


Gruß

Roman
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Ja, wir sollten uns um neuere, billige Quellen bemühen. Da hat sich eine Menge getan. Vor allem mit den Preisen, zu denen in unseren Kreisen gehandelt wird, bin ich oft nicht zufrieden. Mir werden einfach zu wenige Informationen bei dem Thema ausgetauscht. Auch, was die Überladefehlerhäufigkeit angeht, gibt es meiner Meinung nach viel zu wenige Anstrengungen...

Einst hatte ich das aktive Lademännätschmänt angeregt, für jede Zelle einzeln, was bisher noch nicht zum Zuge kam.
Muss wohl irgendwann selbst tätig werden?

Ich staune gerade über ein kleines, 8füßiges IC, das einen kompletten Spannungswandler für 300 Volt bildet.
Es müsste möglich sein, mit dieser Technik auch Hunderte Zellen in einem einzigen IC untereinander zu vergleichen, so, dass eine Vielzahl von Batterien, wieder wie ein einziger Block behandelt werden kann und nur gelegentlich einen Ausgleichszyklus benötigt wird, dessen Notwendigkeit von dem IC signalisiert wird. Wenige ICs sind meiner Ansicht nach fehleredundanter als ein ganzer Wald von Einzel-BMS-Modulen. Bisher ist aber meiner Ansicht nach auf diesem Gebiet nichts Vernünftiges produziert worden.

Also, sonst spricht nichts gegen die Verwendung solcher älterer Möhren. Dann aber bitte mit einer ordentlichen, getrennten Überladesicherung, die Spannungsbegrenzung, Timer und Temperaturfühler umfassen sollte,
 

PowerTower

Mitglied
09.10.2012
214
Ich hab mir jetzt das oben verlinkte ABB AAD6301A ergattert. Wenn es funktioniert, dann war es die wohl beste Investition der letzten Jahre. Und wenn es nicht funktioniert, dann war es mit 92 Euro ein wenigstens nicht ganz so teurer Fehlkauf.

Im Moment scheitere ich an einer ordentlichen Dokumentation für dieses Gerät. Bei ABB wird es schlicht als "obsolete" eingestuft. Aber ich denk ich hab ein paar Links gefunden, die da vielleicht weiterhelfen könnten. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Gruß
Micha
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Mache es nicht kaputt, sonst stehst Du dumm da! An ICs hat man ja damals nicht gespart.
In der Waldmühle steht auch etwas "Obsoletes". eines Tages werde ich es auseinanderrupfen, weil die Firma Schneider keine Pläne herausrückt. Das Ding ist in Ordnung, aber nicht für unseren Verwendungszweck eingestellt. Reine Softwareeinstellung, damit rücken die nicht heraus. Kam auch nicht zur Vertretung, weil meine Kiste bisher nicht lief.
Unter der Hand lässt sich sonst doch manches machen.
 

Ben-EL

Aktives Mitglied
29.12.2009
606
Hallo Micha,

schreib mir mal eine PN/Mail, wegen der Bedienungsanleitung.
Habe die ganze Baumüller Doku...

Gruß Ben
 

PowerTower

Mitglied
09.10.2012
214
Das Gerät ist soeben eingetroffen. Scheint auch soweit alles in Ordnung zu sein, außer dass die Stützhalterung für die Platine gebrochen ist. Gibt schlimmere Defekte. ;-)

Ansonsten macht das Teil einen soliden Eindruck. Aber so wie schon vermutet, handelt es sich um ein reines Thyristorkraftpaket ohne integrierten Trenntransformator. Ob dadurch netzseitig Probleme verursacht werden (z.B. blind werden des RCD Typ A durch Fehlergleichströme wie beim Renault ZOE), weiß ich nicht. Im Zweifelsfall ist es wohl nicht verkehrt, den Stromrichter nur an Z.E. zertifizierten Ladestationen zu betreiben. Einen Netzfilter zu verwenden geht in diesem Fall eher nicht, da auf den Netzfiltern steht, dass diese mit RCD Schutzeinrichtungen wegen hoher Fehlerströme unverträglich sein können.

Erstaunlich ist, dass das AAD 6301 V4 nicht mit einem Lüfteranschluss versehen ist. Entweder reicht die Eigenkühlung durch den massiven Aluminiumblock, oder diese Stromrichter wurden damals alle kundenspezifisch hergestellt. Ich werde dennoch einen Lüfter installieren, es kann ja nicht schaden. Der Wirkungsgrad liegt nur bei etwa 70%.

Was mir jetzt immer noch fehlt damit es überhaupt losgehen kann, ist die Bedienungsanleitung. Bei ebay sieht man ein paar Stromrichter, die mit diesem Handbuch verkauft werden. Allerdings will ich das Handbuch nur einzeln haben. Anfragen bei den Händlern wurden abgelehnt und meine Anfrage an ABB, ob man die Bedienungsanleitung auch heute noch einzeln erwerben kann, wurde bis jetzt noch nicht beantwortet. :-( Hier hat man bei Baumüller scheinbar deutlich weniger Sorgen. Aber bei 92 Euro kann man eben schwach werden.

Ein vollwertiges Drehstromladegerät wie Zivan oder andere kann man damit definitiv nicht ersetzen. Aber Versuch macht klug und wenn am Ende die versprochenen 75 Ampere beim laden auf der BMS Anzeige stehen, bin ich glücklich. Entsprechend benötigte Zusatzelemente (Schütz mit Ansteuerung vom BMS, Leitungsschutzschalter und evtl. RCD Typ B) werden dann demnächst auch noch gekauft.

Gewicht: 14,2 kg
Maße: 29 x 27 x 26 cm

Und noch ein paar Bilder, die durch anklicken vergrößert werden können.





Gruß
Micha
 

Ben-EL

Aktives Mitglied
29.12.2009
606
Hallo Micha,

Ich konnte im Archiv eine Anleitung mit Schaltplänen des
BBC (Jetzt ABB) AAD 6101A bis 8001A finden.
Vielleicht ist dieses eine die du verwenden könntest.
Bitte per PN/Mail melden.

Gruß Ben-EL
 

PowerTower

Mitglied
09.10.2012
214
Danke Ben, das war ein Treffer ins Schwarze.
Zwei Anmerkungen hätte ich nun noch.

- Bei der Nachfolgeserie PAD (digitale Stromrichter) wird der maximale Eingangsstrom mit angegeben. Da die Geräte ansonsten nicht viele Unterschiede aufweisen, sollte auch der Wirkungsgrad des AAD nicht stark davon abweichen. Die erfreuliche Nachricht, die PAD Serie bringt es auf 89%. Damit wäre bei 11 kW netzseitig immer noch eine DC Ladeleistung von 9,5 kW realisierbar, anstatt der von mir angenommenen 7,5 kW.

- Es gibt die Möglichkeit die Eingangsspannung mittels einer Brücke zwischen 380 V und 415 V einzustellen. Ist die 415 V Einstellung in unserem heutigen 400 V Netz zu bevorzugen, oder sollte man lieber bei der 380 V Standardeinstellung bleiben?

Danke.

Gruß
Micha
 

wernerc

Neues Mitglied
23.02.2013
6
Irgendwie ist nichts mehr zum Thema gekommen.
Hat der Autor (also Micha) die Sache nicht weiterverfolgt oder gab es irgendwelche positiv oder negativ gearteten Ergebnisse ?
Das man mit einem Stromrichter Batterien laden kann ist zweifelsfrei erwiesen, entsprechende Geraete habe ich schon persoenlich gesehen.
Wollte daher nur mal nach den Erfahrungen bzw. Ergebnissen hoeren.
 

PowerTower

Mitglied
09.10.2012
214
Hallo Werner,

ich habe diesen Stromrichter wieder verkauft, da ich absolut nicht sicher war, ob ich ihn mit der geringen Ausgangsspannung betreiben kann. Zwar war laut Typenschild ein Betrieb von 0-485 VDC vorgesehen, in der Betriebsanleitung stand aber, dass bei Spannungen <385 VDC ein Trenntrafo zu verwenden ist. Da habe ich nach so einem Trafo gesucht und bei Anblick von Preis und Gewicht war das Projekt gestorben.

Völlig aufgegeben habe ich die Idee aber noch nicht. Es gibt bei ebay einphasige Stromrichter von Baumüller mit 150 VDC und 10 A ausgangsseitig für 250 Euro das Stück. Da bald 42 LYP Zellen im Auto drin sind, würde das perfekt passen. An erster Phase den Bordlader und an zweiter und dritter Phase je einen dieser Stromrichter. Wären immerhin 5-6 kW anstatt den aktuell 2 kW.
 

wernerc

Neues Mitglied
23.02.2013
6
Verstehe.
Die Loesungen die ich gesehen habe und die funktionieren, besitzen einen Trenntrafo sowie Drosseln.
Der Trafo ist aber in diesen Designs wohl eben nicht zur galvanischen Trennung vorgesehen gewesen, da die Sekundaerseite wiederum im Stern geerdet war. Die Streuinduktivitaeten des Transfomators sowie die zusaetzlichen Drosseln sorgen in jeden Fall fuer eine Begrenzung.
Einphasig ist aber meines Erachtens keine gute Idee, da der 60 oder 100Hz Ripple am Ausgang fuer Batterien vermutlich zu hoch werden wuerde bzw. schaedlich sein koennte, es sei denn man arbeitet mit Freilaufdiode und Drossel aehnlich einem Step Down Converter.
Vor kurzem haette ich noch an solche grossen Drosseln kommen koennen, aber leider wurden die aus Versehen bevor ich die abholen konnte von einem Schrottfritzen komplett abtransportiert.
Und ich hatte keinen bitte nicht entsorgen Aufkleber darauf angebracht.
Und dann wurde das Lager komplett geraeumt.
Was ein Jammer...
 

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