Vor ein paar Tagen kam der 4kW Austauschmotor und heute hab ich ihn endlich mal einbauen können.
Der Ausbau des alten Hinterrades ging wie erwartet recht zügig, die Anschlusskabel zum Controllersind hinter der Verkleidung versteckt, die man vorher abmontieren muss, aber das hält sich in Grenzen.
Der Einbau des neuen Rades war aber echt schwierig. Nachdem ich 2h erfolglos versucht habe, die Achse einfach in die vorgesehene Fuge (wie auch immer das in der Fachsprache heißen mag) zu führen, holte ich mir eine Feile und erweiterte diese Fuge ein Stück.
Das Problem: Die Achse, die im Rad verbaut ist und logischerweise auf jeder Seite rausguckt, ist so abgeflacht, dass sie genau in diese "Fuge" hineinpasst und nicht mehr wackelt.
Bei meinem Motor waren die herausschauenden Enden aber leicht verdreht zueinander. Etwa 2-3°.
Die Folge war, dass die Achse gar nicht erst in die Fuge hineinrutschen kann, sondern sich vorher verklemmt und bei mir Frustration hervorruft.
Nachdem ich den Rahmen ordentlich angefeilt hatte, passte das Ding zum Glück.
Der Motor unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum vom alten. Auf der einen Seite sind jedoch andere Streifen als vorher eingefräst, weswegen ich davon ausgehe, dass das auch der richtige neue Motor ist.
Der Reifen ist viel gleichmäßiger auf der Felge montiert, daher ist das Eiern auch so gut wie verschwunden. Ich werde zwar beim Fahren immernoch leicht durchgeschüttelt (kommt wohl vom Vorderrad), aber das fällt kaum noch auf und wenn ich an die Vibrationen vom Motorrad denke, ist das schon wieder angenehm.
Der Leerlauf ist ähnlich wie der des alten Hinterrades: Wenn ich ihn kräftig mit der Hand anschubse, kommt er recht flott wieder zum Stillstand. Ich erkläre mir das so, dass der Motor dann einfach als Generator fungiert und ein bisschen Energie erzeugt, die aber wieder von ihm selbst vernichtet bzw in Wärme umgewandelt wird. Vielleicht erklärts mir ja jemand, hier sind bestimmt genug Leute im Forum, die über die Verhaltensweisen von Motoren Bescheid wissen.
An Beschleunigung, Endgeschwindigkeit, etc, habe ich wie erwartet keine Änderung gemerkt. Der Motor klingt beim Anfahren auch fast genau so wie der alte, lediglich der Bereich bei 1-2kHz sticht etwas mehr hervor, was ich jetzt einfach mal auf eine andere Resonanzfrequenz durch Kupferwicklungen/Gehäuseform oder sonstiges schiebe.
Ich gehe davon aus, dass der neue Motor sich nun weniger stark erwärmt und somit Luft für Leistungssteigerungen lässt, beispielsweise ein 24-Zellen-Mod oder eine Erhöhung des Stromes.
Ansonsten würde es wahrscheinlich auch der alte Motor tun.
Ich bekam den neuen, besseren Motor beim Rollerkauf mit in Aussicht gestellt, daher hab ich ihn natürlich gerne angenommen. Prinzipiell wäre ein Austausch aber nicht unbedingt notwendig gewesen.
/EDIT: Ergänzend zu meinem Ursprungspost will ich noch etwas bezüglich der Reichweite schreiben: Die 50km habe ich mit 20 Zellen bei morgens 1°C und mittags etwa 6°C zurückgelegt, daher wohlauch das bessere Verhalten bei der Rückfahrt.
Inzwischen fahre ich mit 19 Zellen herum, da mir das Balancerboard eine totgesaugt hat, und kam damit nun bei etwa 20°C auch etwa 50km weit und es war noch Luft für mehr.
19 Statt 20 Zellen ergeben allein schon 5% weniger kWh und zusätzlich steigt der LVC von 2,5 auf 2,63V pro Zelle und das nimmt auch nochmal einige wenige % der entnehmbaren Kapazität.
Zusätzlich bin ich nicht immer 45 km/h gefahren, sondern auch ab und zu vollgas.
Bei flachem Gelände, angenehmer temperatur, sehr sparsamer Fahrweise und vollständigem Akkupack könnte die Reichweite also schon reale 60-70km sein.