SAFT NiCd Laugentausch - Elektroauto Forum

SAFT NiCd Laugentausch

  • 🚨Gehörst du zu den 25% die zu viel für ihre Kfz-Versicherung zahlen?

    Achtung, die Wechselsaison läuft nur bis 30. November – sichere dir jetzt einen besseren Tarif fürs neue Jahr. Überprüfe deine Kfz-Versicherung und spare mit einem Wechsel!

    👉 Hier geht's zum Kfz-Versicherungscheck

Responsive Image

vichtl

Neues Mitglied
21.08.2024
4
Servus an die Spezialisten!

Ich habe vor ein paar Monaten 30 SAFT Sun+275, das sind Blöcke mit 2x1 Zelle, für eine Kiste harte Währung bekommen. Das war der Anlass, ein Victron System anzuschaffen, das als Energie-Speichersystem in Kombination mit einer PV Anlage auch gut funktioniert. Meinen Test- und "Bastel"-Trieb konnte ich in letzter Zeit ausufernd ausleben, nun stehe ich aber an einem Punkt, wo ich auf Erfahrungswerte angewiesen bin.
Dass die Akkus gebraucht und schon älter sind wusste ich, sie haben aber nicht mehr die Kapazität, die für mich notwendig wäre. Sprich: 40-Zeller mit 275 Ah sollte in etwa 13kWh Nennkapazität haben, hinein kriege ich etwa 6 kWh und raus 3-4. Wobei ich beim Laden immer in die Gasung gehe und beim Entladen auf 1V/Zelle.
Hilft hier ein Laugentausch? Wie sind die Erfolgsaussichten nach dieser geplanten Sauerei? An Erfahrungsberichten bin ich brennend interessiert!
Ich habe gefühlt alle NiCd gelesen, Problem war hier im Elektroauto-Forum oft der verschlossene 6er Block, was mich aber nicht betrifft.
Danke fürs Mitlesen!

Grüße aus Oberösterreich,
Franz
 

michael_emobilitaetblog

Emobilitaetblog
27.05.2013
1.123
55
Hamburg
emobilitaetblog.de
Ein Laugentausch könnte tatsächlich was bringen. Die Kristallbildung im Elektrolyten, die bei älteren NiCd-Akkus oft auftritt, kann die Kapazität verringern. Mit einem frischen Elektrolyten könntest du das vielleicht in den Griff bekommen und die Leistung etwas steigern. Allerdings ist das, wie du schon richtig sagst, eine ziemlich schmutzige Angelegenheit, und der Erfolg ist nicht garantiert. Du könntest zwar ein paar kWh mehr rausholen, aber eine komplette Wunderheilung würde ich nicht erwarten.

Wenn du den Laugentausch durchziehst, achte auf absolute Sauberkeit, um die Zellen nicht noch mehr zu belasten. Aber ehrlich gesagt, selbst mit neuer Lauge bleiben die Zellen alt, und irgendwann ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht.

Vielleicht lohnt es sich auch, die Zellen einzeln zu checken und die wirklich schwachen Kandidaten gezielt zu ersetzen. Das könnte dir auch noch etwas mehr Kapazität zurückbringen.

Ich bin echt neugierig, wie es bei dir weitergeht – halt uns auf dem Laufenden :cool:
 

citicar75

Aktives Mitglied
13.08.2018
477
Die Lauge hat einen sehr geringen Einfluß auf die entnehmbare Kapazität des Akkus.
Ist leider so bei den NiCd‘s. Sie hat Einfluß auf den Innenwiderstand und somit auch auf andere Parameter, wie Alterung, Wirkungsgrad usw. Usf.
Kapazität des Akkus wird über die chemischen Eigenschaften der Elektroden und deren Fläche hauptsächlich bestimmt.
Sollte ein Kapazitätsverlust eingetreten sein, ist bestimmt ein Teil der Elektrodenfläche „inaktiv“ geworden, einfacher gesagt „an die Luft gekommen“. Passiert hauptsächlich durch falsche oder zu späte Wasserwartung, … Luft an die Elektroden …
Sollte ein Laugenwechsel für die Zellen vorgesehen sein, haben diese unten eine Ablaßvorrichtung, damit der ganze „Schmand“ in der Bilge der Akkus nach unten abgelassen werden kann und nicht nach oben beim Drehen und Ablassen der Lauge durch die Elektroden hindurch, diese, sagen wir mal - verunreinigt und „verschlimmbessert“
Es kann was bringen, wenn durch diesen „spülprozeß“ „vielleicht“ etwas von der „verlorenen“ Elektrodenfläche wieder „aktiviert“ werden kann.
Es wurde schon viel damit „experimentiert“, zwischendurchauch die Zellen mit dest.Wasser mehrfach gespült und (na ja) akzeptable Ergebnisse erzielt. Ob der Aufwand den Nutzen rechtfertigt, sei mal dahingestellt.
Neue Lauge gibts im Netz, fertig in der entsprechenden Konzenztation. Vor dem „selbst herstellen“ warne ich hier ausdrücklich und weise hier auch auf entsprechende unbedingt einzuhaltende Arbeitsschutzbestimmungen beim Umgang mit Lauge und deren Salzen hin. Das ist kein Spaß und für Neulinge nicht zu empfehlen.
Für die „saftigen Akkus“ ist überhaupt kein Laugenwechsel vom Hersteller vorgesehen, Laugenwechsel wurden ursprünglich bei „Edison Akkus“ gemacht, das ist aber schon Fast 100 Jahre her.
Auch bei den STM Akkus wurde es schon probiert, der Aufwand ist aber dort noch höher …
 

vichtl

Neues Mitglied
21.08.2024
4
Danke euch beiden für die Antworten.
Ich will nicht probieren, Tote zum Leben zu erwecken. Vielfach hab ich aber gelesen, dass nasse NiCds unkaputtbar sein sollen, und durch einen Laugentausch quasi wie neu werden. Grundvoraussetzung natürlich, dass z.B. durch "Schmodder" kein Zellenschluss entstanden ist oder die Elektrodenflächen nicht geschädigt sind, oder oder... Das glaube ich aber nicht, dass bei meinen Akkus das so war. Der Vorbesitzer hat sie vielmehr "gestreichelt" mit niedrigen gepulsten Strömen.
Den Innenwiderstand hab ich nur mit einem RI-Meter mit 12 A Messstrom ermittelt, also nicht aussagekräftig, (0,4 mOhm, fast alle Zellen). Eine Messung bei vernünftigem Strom und Spannungsabfallermittlung steht noch aus.
Ich habe das Problem, dass innerhalb der Parameter Ladeschluss (1,65 V bulk) und Entladeschluss (1 V) zu wenig Kapazität im Akku Platz hat. Wenn ich beispielsweise eine Ausgleichsladung nach Angaben von SAFT mache (25A-1,85 V / Zelle), gehen Richtung Akku schon 17 kWh, nur sind die Zellen die halbe Ladezeit am köcheln und werden dementsprechend auch warm (45 Grad). Raus bekomm ich dann schon ca. 7 kWh. Wasserverbrauch ist dann halt auch entsprechend hoch. Und ich will ja schließlich einen Akku laden und keine Elektrolysestation betreiben.
Also alles zusammengezählt hört sich das für mich nach RI an, was meint ihr dazu? Gibts noch relevante Daten, die ich nachliefern soll?

Übrigens: Kabelquerschnitte, Zellenverbinder... ist alles vom Feinsten. Mit Schleifflies und Isopropanol gereinigt und nach Verschrauben mit Vaseline eingschmiert.

Franz
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.520
Hallo Franz,
Hab auch noch so ca. 2 Tonnen Sondermüll im Keller. Nife Blocks 2p2s 340 Ah. Waren mal 90 Stück, a 34kg, Nennkapazität knapp 74 kWh. Meist sind solche stationären Akkus für Entnahme in 0,1 C oder kleiner vorgesehen/angegeben da für Notstrom und nicht für Traktion.
Effektiv raus bekommen hab ich aus den Dingern nie mehr als 28kWh - egal wie viel ich da vorher reingeballert habe. U nach oben offen und stundenlang geblubbert. Achtung dabei wegen ausreichend Zu/Abluft!
Schon drei, vier Revisionen durch und schlechte Zellen raus aus dem Verbund.
Wenn du nicht im Nachbarland zu Hause
wärst hätte ich gesagt gib Bescheid wenn du eine Adresse für Entsorgung hast..
 

vichtl

Neues Mitglied
21.08.2024
4
NiFe ist doch kein Sondermüll, oder ist da auch was giftiges verbaut??
Ich meine, dass das Traktionsbatterien sind, waren ursprünglich auf einem Schiff als Antriebsakku verbaut.
Meistens bewegt sich der Entladestrom eher bei 10 als bei 20 A (abends, nachts), wenn Netzbezug ausgeglichen wird, sinds auch mal 60 A. Hab denen zum Testen aber auch schon 150 A abgefordert, sie sind dabei auf ca. 46 V eingebrochen und haben die für zwei, drei Minuten Testdauer recht brav gehalten.
Als Ladestrom für die Ausgleichsladung sind im Datenblatt 26 A angegeben, der Entladestrom ist nirgends angeführt. Was kann man denn so einem Akku in etwa zumuten? (Bezeichnung SAFT SUN+275)
 

citicar75

Aktives Mitglied
13.08.2018
477
NiFe sind Nickel-Eisen Akkus, dort ist die Lauge der Knackpunkt, weiter nischt …
Zu Entladestrom, man kann NiCd Zellen verschieden bauen.
Die STM Akkus der PSA‘s haben 100Ah und sind für (dauerhaft) 2C ausgelegt, deswegen die 200A „Bremse“ in der SAGEM Box.
Flugzeugakkus von SAFT sind u.A. für den Start der APU ausgelegt. Dort wird ein 1,9PS Motor die kleine Turbine starten wollen, und das min. 3x, wenn sie mal nicht will, Auch bei -30grdC, Zulassungskriterium.
Dort fließen dann mal locker um die 250A und der Akku hat nur 25Ah bei 24v (A310/A300).
Also, so einfach kann man das nicht sagen, da braucht es die konstruktiven Vorgaben des Herstellers.
Laden ist dann auch mit den gleichen Strom möglich, die kleinen PSA Flitzer sind
Auch schnelladefähig, allerdings war damals CHADEMO und CCS noch nicht erfunden und die „rapide chargeur“ von damals gibt es nicht mehr.
Ladeströme bei den „Fluchzeuschakkus“ von 400A sind normalen dank eines ausgeklügelten Überwachungssystems auch gefahrenlos möglich …
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.520
Sorry, wollte da nicht für Verwirrung sorgen, die Brummer die ich habe sind schon (leider) NiCd.
NIFE ist die Herstellerbezeichnung, der hat auch NiFe Akkus produziert und ist irgendwie im Lauf der Geschichte auch mit SAFT verbandelt gewesen...

 

vichtl

Neues Mitglied
21.08.2024
4
Das sind diejenigen, die ich habe:




Zwei Datenblätter hab ich dazu, ob überhaupt eines davon das richtige ist, weiß ich nicht. SAFT interessiert es natürlich Nüsse, auf meine Frage zu antworten (schon länger her).
Die Kapazitätsangaben sind auf beiden Blättern recht ähnlich: C5...256Ah, C120...275Ah. Der Ladestrom jedoch ist hingegen einmal mit 0,1 C5 (25,6A) und einmal mit 0,2 C5 (50,6A) angegeben.
Sind die Angaben Maximalwerte, oder Richtwerte für z.B. Konfektionsberechnungen? Was darf man denen Ladung/Entladung zumuten?

Franz
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.520
Hallo Franz,

da haben wir ganz ähnliche Kisten stehen, deine scheinen neuer und kompakter, nicht nur wegen der etwas geringeren Nennkapazität. Und da steht ja neben SAFT auch NIFE drauf, also die hängen irgendwie zusammen.

Hilft aber alles nichts, sind die Dinger erst mal taub kann man so gut wie nichts retten, vom Schlamm absaugen usw. ist ja schon gewarnt worden. Denke es kommen da verschiedene Fehler oder Nachlässigkeiten bei der Wartung zusammen. Trocken gehen lassen /zu spät gewässert, kein sauberstes Wasser genommen...

Lade und Entladestrom hat mir nie Sorgen gemacht da ich das Ganze wegen der ällfälligen Schwäche einzelner Zellen in 10s18p ausgeführt habe, also in 12 V und an mein Haus/Beleuchtungsnetz angebunden habe.
Selbst mit 8 kW WR für Notstrom hat es da bei Vollast gerade mal grob 30 A pro Strang ergeben.
 

Anmelden

Neue Themen