Die Absicht von IEC 62196 ist offensichtlich, eine Leistungsregelung und Signalisierung über eine einfache Gleichstrommessung und über einen einfachen Widerstand möglich zu machen. Der Widerstand, den wir bevorzugt in unsere Stecker einbauen, stellt dann die eine Hälfte des 12 Volt-Signalspannungsteilers dar, die zweite Hälfte befindet sich im Ladegerät. Die PWM stellt eine Möglichkeit dar, multiplikativ den Spannungsteiler zu verändern, hier entsprechend der zur Verfügung stehenden Ladeleistung, die auch vom Fahrzeug registriert werden könnte. Damit wäre schon ein smart grid aufbaubar, wenn die Fahrzeuge sich der gewünschten und gleichzeitig der möglichen Ladeleistung anpassen würden.Dazu vermisse ich noch das entsprechende IC, das sauber zwischen möglichen und gewünschten Ladeleistungen trennt. Möglich wäre diese Signalisierung schon. Alleine, man hat sich noch nicht auf die dafür sinnvollen Bauteile geeinigt, was aber jederzeit ergänzt werden könnte. Ohnehin ist ja eine digitale Kommunikation angedacht, die noch nicht hinreichend festgelegt ist.
Mich stört außerordentlich, dass man dabei nicht auf das störsichere Trägerfrequenzverfahren abgezielt hat, das auch komplexere Kommunikation möglich macht. Die Gleichspannungssignalisierung könnte dann als reine Sicherheitsmaßnahme bestehen bleiben oder ganz wegfallen. IEC 62196 beteht aus einem ganzen Normengeflecht, das sich keinesfalls schon in der endgültigen Form befindet, schon gar nicht in Wikipedia.
Grundsicherheit bei meiner Vorstellung: Fehlt eine Trägerfrequenz, wird abgeschaltet. Voraussetzung wäre, dass es ein universelles, überaus preiswertes IC gäbe, dass die Signalisierungsnormen sicher einhält. Das gibt es aber noch nicht.
Da die meisten unserer Lader nicht regelbar sind, geschweige denn, Ladewünsche von beiden Seiten aufnehmen und in varaiable Strompreise umsetzen, einschließlich Displayanzeige und Kommunikation mit der Abrechnungsstelle, sehe ich das alles, einschließlich Combostecker, als reines Provisorium an.
Was mich sehr stört, sind hohe Preise der Stecker, denn dieser Wald sollte möglichst schnell der Axt zum Opfer fallen.
Mit der Spannungsteiler/PWM-Combokommunikation müssen wir, wohl und übel, zuerst einmal zurecht kommen.
Da sollte man preislich nicht so hohe Hürden, für eigentlich Wegwerfartikel, aufbauen. Wer braucht in 10 Jahren hier noch Tepkos Stecker? Typ2 hat meiner Ansicht nach zwei Anschlüsse zu viel und ideal wären nur zwei Anschlüsse, das Kellergeschoß des Combo. Die steckt man in das transportable Ladegerät und gibt dort seine Wünsche ein. Herausnehmbar, nicht im Auto fest eingebaut, wie es für eine Wegwerfgesellschaft typisch ist.
Hätten wir eine weltweite Einigung auf Gleichstromladen, enthielte dieses Ladegerät nur einen 230 Volt-Not-Lader mit Schuko plus das Interface für die gesamte Kommunikation zwischen Fahrzeug, Fahrerin, Ladesäule und den Betreibern des dezentralen Ladenetzes und den Abrechnungsstellen. Bis dahin fließt noch viel Wasser durch Pfinz und Wikipedia. Ein Papierkorb für ausrangierte Stecker und Ladenormen...