Ich habe längere Zeit nicht mehr über meine Erfahrungen mit den NiZn-Akkus berichtet, da ich zwischen 3000km und 4000Km erhebliche Probleme damit hatte, aber die neue Technologie nicht gleich schlecht reden wollte.
Angefangen hat es mit einer Verringerung der Reichweite, was ich Anfangs der Kälte (Winter) zugerechnet habe. Ein Nachmessen nach einer 45km-Fahrt ergab allerdings, dass ein 6V-Block (1Akku = 2x6V Block) um über 1Volt und ein anderer um ca 0,3Volt von den übrigen (Streuung ca 0,05V) abwich. Trotz Einzelbehandlung dieser Blöcke verschlechterte sich Ihr Verhalten nach jeder Fahrt. Da entschloss ich mich nach Rücksprache mit Bernd Kürten, der mittlerweile ein ähnliches Verhalten bei seinem Satz feststellte, einen Block zu öffnen. Mit einem grossen Schraubendreher kann man die Abdeckung (mit sanfter Gewalt) aufhebeln. Unter dieser befinden sich geschraubte Zellverbinder die die Einzelzellen miteinander verbinden. Dadurch ist ein Messen der Zellenspannung möglich. Dabei stellte sich heraus, dass eine Zelle nur noch wenige 100mV hatte und sich unter Volllast sogar umpolte; die übrigen Zellen waren OK. Ich habe dann die beiden Zellverbinder zu dieser Zelle abmontiert und die daneben liegenden Zellen über ein Kabel verbunden. Dadurch war das Spannungsverhalten dieses Blocks wieder besser (keine umgepolte Zelle) und das Fahrverhalten angenehmer. Mit der defekten Zelle führte ich einige Lade-/Entladezyklen durch, aber ihr Verhalten besserte sich nicht. Nachdem in der Zwischenzeit der zweite schlechte Block auch schon 1V zuwenig Spannung hatte (40km Strecke, Vollast) und ein Dritter Block auch schon fast 0,5V, entschloss ich mich zu versuchen destiliertes Wasser nachzufüllen. Da es sich um Wartungs freie Akkus handelt, ist dies nicht vorgesehen. Die Zellen verfügen nur über eine mit einem Gummistopfen verschlossene Öffnung die als Überdruckventil arbeitet. Nach vorsichtigen Herauspulen des Stopfens (darf nicht beschädigt werden) wird ein ca 2mm grosses Loch sichtbar. Mit einer 2ml-Spritze ohne Nadel (hatte nichts anderes zur Hand) habe ich ca. 50ml Wasser nachgefüllt (sehr Zeit aufwendig!). Und siehe da, nach dem nächsten Lade-/Entladezyklus der Einzelzelle, war ihre Kapazität deutlich höher. Daraufhin besorgte ich mir eine 10ml-Spritze mit Nadel (bei Ni-Systemen schaden Metall-Ionen im Wasser nicht so sehr; bei Pb-Akkus darf das dest. Wasser auf keinen Fall mit Metall in Berührung kommen!) und füllte auch die beiden anderen schlechten Zellen auf. Bereits nach einem Lade-/Entlade-Zyklus hatten diese wieder fast volle Kapazität (mittlerweile sind sie von den anderen Zellen nicht mehr zu unterscheiden; nur die schlechteste Zelle hat die volle Kapazität nicht mehr erreicht und ich musste den Block später austauschen). Darauf hin habe ich auch alle anderen Zellen auf das gleiche Level aufgefüllt. Dabei habe ich solange Wasser 10ml weise aufgefüllt, bis ich mit der Spritze wieder Wasser aus der Zelle ziehen konnte. Dadurch werden die Zellen zwar etwas zu voll, aber dafür gleichmässig gefüllt. Bisher haben wir noch keine bessere Lösung gefunden, möglicherweise gibt es ja noch längere Nadeln. Seit dem konnten wir mit dieser Methode schon viele Blöcke retten. Nach einigen Rücksprachen mit dem Importeur und dem Hersteller haben wir erfahren, dass auf Grund dieses und anderer Fertigungsmängel das Qualitätsmanagement in China von der amerikanischen Entwicklerfirma übernommen wurde und es deshalb bei zukünftigen Lieferungen keine Mängel mehr geben soll.
Seit dieser Aktion habe ich bereits mehrere 1000Km mit diesem Akkusatz zurückgelegt und habe eine Reichweite von über 65km durch die hügelige fränkische Schweiz (für eine Tour über 65km konnte ich mich bisher noch nicht aufraffen).
Nach nun über 8500km Gesamtfahrleistung mit diesen Akkus kann ich sagen, dass (abgesehen von obigen Problem) das Fahren damit sehr viel Spass bereitet. Die Geschwindigkeit in der Ebene ist auf Grund der etwas höheren Spannung etwas grösser. Durch das geringere Gewicht ist die Beschleunigung und vor allem die Geschwindigkeit am Berg deutlich besser. Da ich trotz obigen Problems immer noch über 65km Reichweite habe und auch im Winter hatte, ist die Wintertauglichkeit bewiesen und eine längere Lebensdauer (im Vergleich zu Pb-Akkus) zeichnet sich ab.
Mit sonnen-elektrischen Grüssen, Andreas Eichner
PS: nähere Angaben zu den Akkus siehe meine früheren Beiträge ("Suchen"-Funktion) oder www.ni-zn.com.
Übrigens werde ich damit auch die "Fahren mit Sonne 2003", der Erlanger Sun&Fun Tour für Solar- und Elektromobile, jetzt vom 11.bis 13.7.2003 mitfahren, siehe www.fen-net.de/solarmobil/fms2003.htm
Angefangen hat es mit einer Verringerung der Reichweite, was ich Anfangs der Kälte (Winter) zugerechnet habe. Ein Nachmessen nach einer 45km-Fahrt ergab allerdings, dass ein 6V-Block (1Akku = 2x6V Block) um über 1Volt und ein anderer um ca 0,3Volt von den übrigen (Streuung ca 0,05V) abwich. Trotz Einzelbehandlung dieser Blöcke verschlechterte sich Ihr Verhalten nach jeder Fahrt. Da entschloss ich mich nach Rücksprache mit Bernd Kürten, der mittlerweile ein ähnliches Verhalten bei seinem Satz feststellte, einen Block zu öffnen. Mit einem grossen Schraubendreher kann man die Abdeckung (mit sanfter Gewalt) aufhebeln. Unter dieser befinden sich geschraubte Zellverbinder die die Einzelzellen miteinander verbinden. Dadurch ist ein Messen der Zellenspannung möglich. Dabei stellte sich heraus, dass eine Zelle nur noch wenige 100mV hatte und sich unter Volllast sogar umpolte; die übrigen Zellen waren OK. Ich habe dann die beiden Zellverbinder zu dieser Zelle abmontiert und die daneben liegenden Zellen über ein Kabel verbunden. Dadurch war das Spannungsverhalten dieses Blocks wieder besser (keine umgepolte Zelle) und das Fahrverhalten angenehmer. Mit der defekten Zelle führte ich einige Lade-/Entladezyklen durch, aber ihr Verhalten besserte sich nicht. Nachdem in der Zwischenzeit der zweite schlechte Block auch schon 1V zuwenig Spannung hatte (40km Strecke, Vollast) und ein Dritter Block auch schon fast 0,5V, entschloss ich mich zu versuchen destiliertes Wasser nachzufüllen. Da es sich um Wartungs freie Akkus handelt, ist dies nicht vorgesehen. Die Zellen verfügen nur über eine mit einem Gummistopfen verschlossene Öffnung die als Überdruckventil arbeitet. Nach vorsichtigen Herauspulen des Stopfens (darf nicht beschädigt werden) wird ein ca 2mm grosses Loch sichtbar. Mit einer 2ml-Spritze ohne Nadel (hatte nichts anderes zur Hand) habe ich ca. 50ml Wasser nachgefüllt (sehr Zeit aufwendig!). Und siehe da, nach dem nächsten Lade-/Entladezyklus der Einzelzelle, war ihre Kapazität deutlich höher. Daraufhin besorgte ich mir eine 10ml-Spritze mit Nadel (bei Ni-Systemen schaden Metall-Ionen im Wasser nicht so sehr; bei Pb-Akkus darf das dest. Wasser auf keinen Fall mit Metall in Berührung kommen!) und füllte auch die beiden anderen schlechten Zellen auf. Bereits nach einem Lade-/Entlade-Zyklus hatten diese wieder fast volle Kapazität (mittlerweile sind sie von den anderen Zellen nicht mehr zu unterscheiden; nur die schlechteste Zelle hat die volle Kapazität nicht mehr erreicht und ich musste den Block später austauschen). Darauf hin habe ich auch alle anderen Zellen auf das gleiche Level aufgefüllt. Dabei habe ich solange Wasser 10ml weise aufgefüllt, bis ich mit der Spritze wieder Wasser aus der Zelle ziehen konnte. Dadurch werden die Zellen zwar etwas zu voll, aber dafür gleichmässig gefüllt. Bisher haben wir noch keine bessere Lösung gefunden, möglicherweise gibt es ja noch längere Nadeln. Seit dem konnten wir mit dieser Methode schon viele Blöcke retten. Nach einigen Rücksprachen mit dem Importeur und dem Hersteller haben wir erfahren, dass auf Grund dieses und anderer Fertigungsmängel das Qualitätsmanagement in China von der amerikanischen Entwicklerfirma übernommen wurde und es deshalb bei zukünftigen Lieferungen keine Mängel mehr geben soll.
Seit dieser Aktion habe ich bereits mehrere 1000Km mit diesem Akkusatz zurückgelegt und habe eine Reichweite von über 65km durch die hügelige fränkische Schweiz (für eine Tour über 65km konnte ich mich bisher noch nicht aufraffen).
Nach nun über 8500km Gesamtfahrleistung mit diesen Akkus kann ich sagen, dass (abgesehen von obigen Problem) das Fahren damit sehr viel Spass bereitet. Die Geschwindigkeit in der Ebene ist auf Grund der etwas höheren Spannung etwas grösser. Durch das geringere Gewicht ist die Beschleunigung und vor allem die Geschwindigkeit am Berg deutlich besser. Da ich trotz obigen Problems immer noch über 65km Reichweite habe und auch im Winter hatte, ist die Wintertauglichkeit bewiesen und eine längere Lebensdauer (im Vergleich zu Pb-Akkus) zeichnet sich ab.
Mit sonnen-elektrischen Grüssen, Andreas Eichner
PS: nähere Angaben zu den Akkus siehe meine früheren Beiträge ("Suchen"-Funktion) oder www.ni-zn.com.
Übrigens werde ich damit auch die "Fahren mit Sonne 2003", der Erlanger Sun&Fun Tour für Solar- und Elektromobile, jetzt vom 11.bis 13.7.2003 mitfahren, siehe www.fen-net.de/solarmobil/fms2003.htm