Metallpreise-Zusammenhang mit Börsencrash ? Ölpreis



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Twiker76

Aktives Mitglied
04.04.2006
1.020
Hallo,

ich habe gestern reines Kupfermetall abgegeben:

9 kg dafür gabs 18 Euro :-(

vorm halben Jahr hätte ich 6 Euro pro Kilo bekommen. Wies bei Kabelschrott Alteisen und Bleiakkus aussieht möchte ich gar nicht mehr wissen....

Die Dame bei der Schrottannahme sagte mir das Sie momentan nicht mal sagen könne wie hoch der Preis von anderen Metallpreisen sei weil dieser gerade schon wieder fällt....
Sie habe es gerade sehr schwierig, Käufer für Altmetalle zu finden, die wollen alle gar nichts !!!

Nur bei Gold ist es anders jetzt wollen alle Gold, aber Metalle "verecken" doch nicht wie Geld oder ?

Ich versteh nun gar nichts mehr.

Auch der Ölpreis: kapier ich nicht.

Diskussion.... los

Grüßle

Marcus
Tw676
 

Lecki

Mitglied
17.08.2008
148
Hallo,

beim Ölpreis kann ich helfen:

Die Ölpreise sind unter ihre Grenzkosten gefallen. Das heißt, dass die Produktion von Rohöl in einigen Förderstätten teurer ist als ihr Preis. Noch muss man sich keine Sorgen um die Profitabilität der Ölindustrie als Ganzes machen. Denn im Durchschnitt erzielen sie bei den aktuellen Preisen Gewinne. Einige kleinere Firmen dürften aber bereits die Gewinnzone verlassen haben. Damit wird die Produktion zwangsläufig sinken. Eine Senkung der Produktion wird in Kürze auch von der OPEC beschlossen werden. Um den Preissturz zu stoppen, müsste sie unerwartet drastisch ausfallen. Unter normalen Umständen hätte der Verfall längst einen Boden gefunden. Aber die Umstände sind nicht normal. So nimmt der Abwärtstrend der Ölpreise seinen Lauf. Weniger deutlich fällt in den letzten Tagen der Aufwärtstrend des Dollars aus. Die reverse Symbiose von Öl und Dollar könnte sich nun auflösen. Sie ist ein Relikt einer von spekulativer Gier geprägten Preisbildung, also der Zeit vor dem Crash. Nun regiert spekulative Angst.

Der Nachfragerückgang fällt deutlich geringer aus als der Preisrückgang. Zwar prognostiziert die IEA (Internationale Energie Agentur) das geringste Nachfragewachstum der letzten zehn Jahre. Mit 0,5 Prozent bleibt aber immerhin ein Wachstum übrig. Für 2009 wird ein Wachstum von 0,9 Prozent angenommen. Die OPEC geht für 2008 ebenfalls noch von einer schwachen Steigerung der Nachfrage aus. Für 2009 prognostiziert sie eine leichte Nachfragesenkung. China meldet für die ersten neun Monate des laufenden Jahres eine Steigerung der Rohölimporte um 16,5 Prozent. Diese Zahl deutet auf ein sehr robustes Wachstum hin. Da im September ein Allzeithoch der Importe erreicht wurde, darf spekuliert werden, dass das Land die mittlerweile günstigen Preise zur Aufstockung der Lager nutzt. Das würde die These vom rasanten Wachstum relativieren. Insgesamt scheinen weltweite Nachfrageentwicklung und Preisentwicklung dennoch in keinem plausiblen Verhältnis zueinander zu stehen.

Für den gestrigen Preisrückgang gibt es mit den US-Bestandsdaten durchaus eine plausible Erklärung. DOE (Department of Energy) und API (American Petroleum Institute) meldeten gestiegene Vorräte gegenüber der Vorwoche. Die Zahlen lauten wie folgt:

Rohöl: +5,6 Mio. Barrel (DOE) bzw. +2,0 Mio. Barrel (API)
Heizöl und Diesel: -0,5 Mio. Barrel (DOE) bzw. +0,9 Mio. Barrel (API)
Benzin: +7,0 Mio. Barrel (DOE) bzw. -0,5 Mio. Barrel (API)

In Summe ergibt sich ein Aufbau von 12,1 (DOE) bzw. 2,4 (API) Mio. Barrel. Die Importe sind geringer als in der Vorwoche und im Vorjahr. Die Raffinerieverfügbarkeit ist geringfügig auf 82 Prozent gestiegen. Der Wert ist schwach. Dennoch erregt er derzeit, wie die Bestandsdaten insgesamt, keine Gemüter. Die Musik spielt auf einer anderen, größeren Bühne.

Dort wird von Sein oder Nichtsein des neoliberalen Wirtschaftssystems gesprochen. Nachdem sich das Schaffen von Werten allein innerhalb eines von allen Fesseln befreiten Finanzsystems als nicht funktionierender Trick entpuppt hat, ist der Nimbus des ewigen Wirtschaftswachstums in Frage gestellt. Der fehlerhafte Trick hat die Finanzwelt in Brand gesteckt. Staaten eilen als Feuerwehr zur Hilfe. Beobachter sind sich nicht sicher, ob sie in der Lage sein werden, den Brand zu löschen oder ob sie ihm selbst zum Opfer fallen werden. Ein erstes, kleines Opfer ist mit Island bereits zu beklagen. Die Tatsache, dass es bisher noch keine Rettungsübungen für derartige Großkatastrophen gab, schürt Zweifel an der Professionalität der handelnden Akteure. Die sind zum Improvisieren verdammt. Vollkommen unvorbereitet werfen sie wesentliche Grundsätze ihrer langjährigen Politik in der Hoffnung über Bord, Rettung bringen zu können. Dass diese Inszenierung die Börsen auf eine Talfahrt schickt, ist leicht zu verstehen. Den Ölpreis reißt es einfach mit. Im Gegensatz zu tiefen Aktienkursen, haben zu tiefe Ölpreise eine Zwangswirkung auf die Realwirtschaft. Weil die nötige Infrastruktur der Ölversorgung nicht weiter entwickelt wird, kommt es mit Verzögerung zu Bremswirkungen im Wirtschaftskreislauf.

In die Sorge um die richtigen Aktionen des Staates mischt sich Enttäuschung über die Halbherzigkeit der bisher geleisteten Politik. Diese Enttäuschung ist weniger die Sache der Börse als des breiten Volkes. Das sorgte sich um zu hohe Energiepreise. Die hätten mit einem beherzten Programm des Staates zur Neuausrichtung des Energieverbrauchs an der Wurzel gepackt werden können. Dabei bestünde die Chance zu einer Aufbruchstimmung und zur Schaffung vieler neuer Arbeitsplätze. Das Volk sorgt sich um die Bildung. Die hätte mit einem beherzten Programm des Staates und zum Wohl des ganzen Volkes wie Phönix aus der Asche gehoben werden können. In beiden beispielhaft genannten Programmen steckt eine gestalterische Chance für die Zukunft. An den Rettungspakten, deren Umfang die Bedarfe anderer Programme weit überschreitet, ist wenig Zukunft zu erkennen, wenn man die Möglichkeit neuer Regelmechanismen der Finanzmärkte mal despektierlich vernachlässigt.

Auch heute Morgen wird beim Öl mehr die skizzierte große Bühne gesehen als der Ölmarkt selbst. Die hatte gestern Abend ein spätes Hoch an den US-Aktienmärkten erlebt. Dadurch wird Öl etwas teurer. Ein Trendwechsel ist aber nicht zu erwarten. Die Tonne Gasöl kostet 696 Dollar. Das Barrel Rohöl kostet in New York 72,32 Dollar.

Gruß

Lecki
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Zusammen,
die Rohstoffpreise sind im Moment im Sturzflug.

Kupfer ist nach der Verdopplung in den letzten zwei Jahren wieder auf dem Stand von 2005.

http://www.finanzen.net/rohstoffe/kupferpreis

Blei ist ebenfalls wieder auf dem Preis von 2006 angekommen
http://www.finanzen.net/rohstoffe/bleipreis

Auch der Stahlpreis hat bis 50% nachgegeben. Das Ganze ist vermutlich eine kurzfristige Entwicklung, d.h. mittelfristig sehen wir die bisherigen Höchststände wieder.


Grüße
Ralf

 

Twiker76

Aktives Mitglied
04.04.2006
1.020
Danke für die Infos.

ich sehe es genauso mit dem erneutem Anstieg der Preise. Damit sich E-mobil Fahren wieder mehr lohnt....

Bis dann

Marcus
 

little mama

Mitglied
11.05.2007
91
Hallo Marcus,
Vor ein paar Wochen war ich bei einer Freundin. Die hat eine Schrotthandlung. Dort bekam ich ein Telefonat mit, bei dem sie gerade die Annahme eines Schrottwagens ablehnte. Auch wurde zu dem Zeitpunkt in ganz KA keine Schrottautos angenommen.
Sie erzählte mir, dass ganze Container Richtung China, auf den Gewässern von Russland zurückgeschickt wurden. Russland hatte zu diesem Zeitpunkt keine Schiffe irgendwie durchgelassen. Das war zu dem Zeitpunkt, als es in Russland Zoff mit Georgien gab.
Also irgendsowas in der Richtung war was. Ob das so stimmt, weiß ich nicht. Aber was stimmte, war, dass China unserer größter Schrotteinkäufer keine Container von uns bekam. Und unsere Schrotthändler im Schrott versanken. Und die Schiffe nicht Richtung China kommen konnten.
Hoffentlich klärt mich jetzt jemand darüber auf, ob das so ähnlich richtig war.
Liebe Grüße Andrea
 

thegray

Bekanntes Mitglied
15.04.2008
8.715
@Ralf W.

Was soll "Kurzfristig" heißen < 6Monate >?

mach den mal nicht soviel Hoffnung!!!!

Also ich mache das jetzt 2 Tage nach diesem, habe also einen Zeitlichen "Wissens-Vorsprung" (oder Nachsprung) ;-)

Also Marcus Maier ich sehe das nicht so - wir befinden uns nun in einen deutlich abschwingenden Konjunkturphase und zwar Welt weit.

Ich denke der Altmetallhandel arbeitet nach den ähnlichen Mechanismen wie z.B. Die Börse.
Den Preis den du jetzt auf der Tafel siehst ist der "WERT" den die Firma in der Zukunft haben wird. Und nicht den diese JETZT in diesem AUGENBLICK hat. (Also extrem Vereinfacht)
Der Metallmarkt geht halt davon aus das viel weniger...... und wie auch da gibt es durch verschiedene Markt-Mechanismen in die eine wie in die andere Richtung kurzfristige Übertreibungen.

Will heißen wird die so genannte Realwirtschaft doch nicht so stark ... das wir nur von einer normalen Rezession sprechen dürfen dann wird auch der Preis steigen aber die Preise von ehedem brauchst du über die nächsten 6-12 Monate in keinen Fall zu erwarten. Ob wohl man auch schon dafür eine Glaskugel in der Hand und evtl. Merlin im Namen braucht.

Aber im Moment gibt es da noch so ein paar Damokles-Dingens die können das ganze entweder sofort - Geldmarkt Krise - oder in ferner Zukunft durch Staatskriesen aller Island noch deftiger kommen lassen. (Momentan munkelt man von Ungarn und einen GUS-Staat die als nächstes....)


 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo thegray,

Du hast recht, wenn wir in eine Rezesssion kommen, werden die Rohstoffe tief bleiben, da der Bedarf massiv zurück geht. Bei den Energiepreisen glaube ich das weniger, hier vermute ich dass die Knappheit dazuführt dass die Preise wieder steigen.

Andrerseits glaube ich nichts mehr... Die Preise werden gesteuert, der tatsächliche Preis ist oft ein anderer.

Sonnige Grüße
Ralf
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Auf jeden Fall wird da irgendwo gedreht, und zwar auf verschiedenen Schauplätzen. Der Mechanismus Börse ist da nur der Multiplikator zur Umverteilung von Macht. Dort werden nur Mücken zu Elefanten gemacht. Gesteuert wird an anderen Stellen.
Andrea, ich war zu lange in Durmersheim (Amateurfunkertreffen), musste dann ganz schnell heim und an der Waldmühle vorbeifahren...
 

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