Luftspulenmotoren = hohe magnetische "Spannung"



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Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Manch einer wird sich schon erstaunt gefragt haben, was es mit diesen eisenlosen Motoren auf sich hat.
Gemeint sind Luftspulenmotoren, die ganz ohne Eisenverluste laufen und bei denen keine elektrische Drehzahlgremze nach oben hin existiert. Der erste Motor der in neuerer zeit diese Richtung ging, war der Distler-Motor. Ich hatte ein Exemplar, das schon mit 8mA Stromaufnahme lief.
Unsere Vorväter des 19 Jahrhunderts ersannen schon alle nur denkbaren Formen von Luftspulenmotoren, mit Leistungen, gemessen an den damals verfügbaren schwachen Permanentmagneten, von denen wir heute nur träumen können. Sie waren insbesondere unserer Zeit weit voraus.
Warum sollte man das Gute und Bewährte verlassen, fragt sich heute der ehemalige Sonderschüler, der es zum Betriebsleiter des größten Werks Europas gebracht hat. Warum sollte ich einem jüngeren Kollegen Platz machen, der nicht so viel Weißbier verträgt wie ich?
So bleibt es eben beim eisenbehafteten Motor mit seiner Drehzahlgrenze 50 Hz, im ferneren Ausland auch 60 Hz.
Die 400 Hz Industriefrequenz sind da schon in Vergessenheit geraten.
Dabei steigt die Leistungsfähigkeit eines Elektromotors mit dem Quadrat der Drehzahl.
Begrenzt wird diese Drehzahl, außer bei den größten Motoren und Kernkraftwerkgeneratoren, durch die Eisenverluste, hier insbesondere Nutenverluste.

Mit den chinesischen Neodymmagneten haben wir ein ganz hervorragendes Mittel in die Hand bekommen, auf das Eisen zu verzichten. Statt mittels Eisenjochen die "magnetische Länge" des Feldes zu verkürzen, vergrößert man die Magnete und damit die magnetische Feldstärke H in Ampere pro Meter, um auf die erforderliche Mindestinduktionsdichte B zu kommen. Das ist zwar Aufwand, hat aber den unbestreitbaren Vorteil, das die in Ampere gemessene "magnetische Spannung" immens hoch ist, beispielsweise 20.000 Ampere, sodass lange Luftwege magnetisch überbrückt werden können, ohne auf viel Induktionsdichte verzichten zu müssen. Das Feld wird sehr "hart" und auch Ströme von etlichen tausend Ampere in den Spulen induzieren wenig Spannung in den sonst von Wirbelströmen geplagten Neodymmagneten, die leider den Strom fast so gut wie Eisen leiten. Sprich, trotz immenser Fahrströme und Drehzahlen erhitzen Luftspulen im jochfreien Permanentmagnetfeld nicht, die Erhitzung wird praktisch nur noch durch ohmesche Verluste, gegebenenenfalls durch Stromverdrängungseffekte hervorgerufen, beispielsweise den Skineffekt.
Fazit: es lassen sich mit überaus kleinen Motoren von wenigen Dekagramm Leistungen im kW-Bereich erzeugen, ein 1kg-Elekromotor ist in seiner Leistungsfähigkeit schier unbegrenzt.
Tatsächlich gibt es für uns aber eine Grenze, denn unser Fahrzeug muss bei 1/5 Drehzahl das fünffache des Drehmomentes bei voller Drehzahl erzugen können.
War der erste Renault 5 vor 18 Jahren auf Sylt noch mit einem steinzeitlichen 90kg-Induktionsmotor 50Hz bestückt, reicht bei der Nenndrehzahl 500Hz ein Motor von wenigen hundert Gramm, bei höherer Leistung und höherem Wirkungsgrad. Nur kaufen können wir diese Motoren noch nicht. Der alte Siemens wurde schon öfter in seiner Gruft wegen des Unvermögens seiner Nachfolger herumpoltern gehört.

Angela, schütte Dein Füllhorn nur über denen aus, die es auch verdient haben!
Nicht über denen, die in einem gängigen Fahrzeug üblicher Konstruktion einen 50Hz-Induktionsmotor oder Thrige montieren!
Ein mindestens kleines Horn auch über unsere Chinesen!

Manfred brachte mich auf den Luftmotor, nachdem ich selbst die Idee hatte, die magnetische Weglänge und damit die magnetische Spannung anzuheben, um die Überhitzung schnelllaufender Motoren zu verhindern.
Nein, wir sollten die 50Hz-Technik ganz schnell verlassen. Beim Twike hat man schon durch Entfernung des Jochgehäuses die Drehzahl verdoppeln und das Gewicht somit in doppelter Weise reduzieren können, ohne am Ende der Fahnenstange angekommen zu sein.
Erstaunlich ist aber auch, dass solch ein Luftspulenmotor durchaus noch in der Lage sein kann, ein Fahrzeug als getriebeloser Radnabenmotor mit extrem niedriger Drehzahl, dann aber hohem Gewicht, anzutreiben.
Damit sind uns praktisch keine Grenzen mehr gesetzt.

So ganz nebenbei: Luft wiegt nichts. Die Vergrößerung der Permanentmagneten führt wegen des fehlenden Joches zu Gewichts- und Raumeinsparungen.

Lemco verunzierte den genialen Lynchmotor, indem die Firma Eisenbleche einbaute, um die Drehzahl zu erniedrigen und an damals noch teurem Permanentmagnetmaterial zu sparen.
Der alte Werner von Siemens hätte an einem eisenlosen Lynchmotor seine helle Freude gehabt. Jetzt poltert er nur noch.
huhu! sagte das Gespenst

 

Max E.

Aktives Mitglied
06.04.2007
636
Es liegt schon eine Weile zurück, dass ich gelesen habe, die Chinesische Regierung drosselt den Export von Neodym. Deshalb gibt es jetzt wieder einige Forschungsprojekte, den sehr Eisenhaltigen Switched Reluktanzmotor zum Durchbruch zu verhelfen. Der braucht keine Magnete.
Die Eisenverluste bei einem auf 400Hz betriebenen 50Hz Motor sind auch nicht soo viel schlechter.

Und was willst du mit einem schweren Radnabenmotor?
Gruss
Olaf
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Klar, Eisen kann man schließlich "blättern", Neodym nicht. Eigentlich waren hauchdünne eisenbleche früher nicht viel teurer als das grobe 16 2/3 und 50Hz - Zeugs. heute unbezahlbar. Das hemmt die Entwicklung. reine Preistreiberei und wir treten auf der Stelle.
Sobald wir ein Getriebe verwenden, werden auch die Reluktanzmotoren hinreichend klein.
Zur Information: Schrittmotoren sind häufig Reluktanz-, aber auch oft Synchronmotoren.
Mit oder ohne Vormagnetisierung.
Die Chinesen haben die Neodymmagnete auch schon zu Preisen geliefert, wie bei uns Ferrite kosten.
Welche Motoren verwendet Ihr? Asynchron ?
 

Buggi

Aktives Mitglied
31.08.2007
713
München
Was hast Du nur, Bernd? Dünne Bleche gibts bei manchen Herstellern auch in geringen Stückzahlen vergleichsweise günstig:
Der Link wurde entfernt (404).
Der Link wurde entfernt (404)..
Geht doch wenn man nur will.

Mit den HF-Blechen sinken auch die Verluste und für mehr Drehzahl braucht man halt nen Steller der mal mit 400kHz anstatt der üblichen 16 läuft.

Allerdings finde ich die ganzen Eisenlosen Motore auch sehr spannend und gebe Dir recht dass da sicherlich so einiges übersehen wird. Wer in der erfreulichen Lage ist in der Nähe von München zu wohnen kann sich davon im Deutschen Museum selbst überzeugen und die ganzen alten Konstruktionen aus dem vorletzten Jahrhundert, z.B. die tollen Klauenpolmaschinen, mal ansehen!

Grüße

Buggi
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Ja, Modellbauer müssen wir nur in unseren Reihen haben, dann wäre die Steinzeit bald beendet.
Ich kannt bisher nur die teure Siemens-Vakuumschmelze als teuren Lieferanten. Auf schweden bin ich noch nicht gekommen. Die Preise für höherwertigeres Eisen sind bei der vakuumschmelze weit höher, als die Chinesen Neodym verkaufen. Nur so kann man überhaupt auf die Idee kommen, einen reinen Luftspulenmotor zu bauen, der mehr Neodym benötigt. Also nicht resourcenschonend.
Für die, die zum ersten Mal erstaunt feststellen, dass da ein 250 Watt-motor aus 20 Gramm geplant ist:
Das funktioniert nur mit immens hohen Drehzahlen, also mit Getriebe. Hinzu kommt noch das Problem, dass wir bei 1/5 Drehzahl das fünffache Drehmoment bei voller Drehzahl benötigen. das Problem hat man beim Modellhubschrauber nicht.
Beim Getriebebau liegt es in Deutschland auch im Argen. Viel Ärger, bis man da was Vernünftiges bekommt. Siehe die vielen defekten Windgeneratoren.
Buggis Motor ist ein Drehstrom-Synchron-Außenläufermotor mit elektronischer Kommutierung und Neodym-Magneten. Nicht eisenlos, dafür neodymsparend..
1kilo sollte wohl ein passender Motor für unsere Zwecke "wiegen".
 

Manfred aus ObB

Bekanntes Mitglied
12.12.2006
7.086
[quote Bernd Schlueter]Ja, Modellbauer müssen wir nur in unseren Reihen haben,

...... ( ich kürze hier etwas den Bernd vom Rheine ) ...

Nicht eisenlos, dafür neodymsparend..
1kilo sollte wohl ein passender Motor für unsere Zwecke "wiegen".

[/quote]

Noch ein Bild von einer Modelbauer APU für Eautos Made nahe bei Minga,
etwas ume von Buggi aber fast noch Südlich
eventuell Einer der oft ins Musäum ging

Der Link wurde entfernt (404).

Quelle http://www.ideas4motion.de/mcelpg.html

daraus noch ein Bild

Der Link wurde entfernt (404).

( Hmm irgedwie zu Groß die Bilder, im Orginal sind die kleiner ? )

und etwas Text

"bisher letzten Entwicklungschritt konnten wir den Wirkungsgrad des Gesamtsystems von
13 Prozent (Propan/Butan -> Elektrisch) auf beachtliche 20,2 Prozent steigern.
Diese Wirkungsgradsteigerung wirkt sich dementsprechend auf die Energiedichte aus. Ein System
aus Motor und einer modifizierten 5 kg Propan/Butan Gasflasche erreicht nun eine Energiedichte von
bis zu 1200 Wh/kg. ( Vergleich: Blei Batterie 30 Wh/kg , Lithium Polymer 130 Wh/kg)."


Das ganze erinnert mich etwas an denn alten Spruch Drehzahl ist nur durch Drehzahl zu ersetzen,
oder spielt mir hier mein Gedächtnisverluast durch den Bienenstich einen Streich :rolleyes:
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Ja, bei solch einem relativ hochtourigen Modellbaumotor ist in Bezug auf geringes Gewicht und hohe Leistung keine Grenze gesetzt. Ideal für den Notfall.
Noch leichter wären die kleinen Modellbauturbinen. Ob man so etwas auch aus einem Abgasturbolader basteln kann?

 

Manfred aus ObB

Bekanntes Mitglied
12.12.2006
7.086
[quote Bernd Schlueter]

Ideal für den Notfall.

[/quote]

Ich muß Dir etwas widersprechen, wenn die tatsächlich 20% aus Cämpinggas bringen
und noch älter als ein paar hundert Stund werden, ist das fast mehr und Effizienter in der
CO² Vermeidung als die vom Karlsruher Solarmobilistenverein unter der Hmmm
Wohlwollender Zusicht, gewollte Duldung, interessierte Mitgestaltung
es ist mir nicht genau bekannt und so wärs nur eine


( Quelle des genialen Glaskugel Smilie http://www.bhkw-forum.de/ )

Aussage, da mir Internas dort unbekannt sind und so werd ich keine Angaben wie manche
Teile des Vorstands http://www.solarmobil-ka.de/?page_id=24 zu der Sache stehn machen

http://www.solarmobil-ka.de/?page_id=40

zu lesen auf der Seiten unter den Datum vom 2009-11-11
( wenn noch um 11 uhr 11 dabeistehen würd ;-) aber eventulle so in die Sach vertieft
das für so Profanes eh keine Zeit )

"Ein Kraftstoffverbrauch von 1 kg/h Ottokraftstoff setzt 41 MJ/h = 11,4 kW frei.
1 l/h (etwa Nennverbrauch des KIPOR IG-2000) = 0,745 kg/h entspricht 8,43 kW.
Gibt der Generator dabei 2,2 kW ab, so beträgt der Wirkungsgrad ca. 26 %."

Gas würd weniger CO[sub]2[/sub] erzeugen :rolleyes:

und in kleinen Fahrzeugen wie Cityel etwas Überdimensoniert





 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Nachdem Johannes anscheinend erfolgreich die fünf Jahre alten Lithium-Mangandonnerhimmel in Betrieb genommen hat, wäre eine solche Kombination sicherlich optimal, der Ladewirkungsgrad der Donnerhimmel ist schließlich ganz hervorragend.
Non stop nach Barcelona wären durchaus möglich. 1500 km in 24 Stunden.
Bekannte basteln auch gerade an einem sehr neuartigen Verbrenneraggregat. Die muss ich noch mal anschieben, weil sie Müdigkeit vortäuschen.
Dieselhafter Kompressorturbo mit einem Expansionsverhältnis bis 50:1. War mal so ein Traum von mir. in der Computeranimation läuft er schonmal, was eigentlich nicht besonders viel heißen soll. Trapst also auf Priusspuren.
 

Josef Fenk

Mitglied
15.04.2005
102
Hallo Bernd,

bei
www.akamodell.vo.tum.de/links/index.htm

habe ich einen Flugmodell Motor gesehen nach dem Prinzip. Alles vom Feinsten. Der Motor ist ein Innenläufer mit Karbon Welle und eingegossenen Magneten. Der ganze Innenläufer Motor kann bis zu 50 000 U/min drehen, deshalb sauber ausgewuchtet. Christian Rösler ist der Hersteller dieses Motors, das er in sein RC-Pylon Flug Modell eingebaut hat. Diese Pylon Modelle fliegen bis zu 300...400 kmh.
Bei der Außenwicklung hat er alles Eisen weggemacht und die Kupferwicklung ebenfalls mit Karbon umwickelt und getränkt, sodaß die Kühlluft voll an die Kupferwicklung kann.
Der Motor wird betrieben an ca. 10V mit weit über 100A. Das Gesamtgewicht des Motors war bei ca. 60 Gramm.
Mit der Kombination aus Motor und Modell ist Christian Weltmeister bei Pylon Modellen geworden.

Viele grüße Josef Fenk



 

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