Ladekreisunterbrecher

[Bluebird]

Hallo zusammen,

bei der Suche nach einem sinnvollem Fahrzeug für den Alltagsgebrauch (Fahrten zur Arbeit, Einkaufen, etc.) bin ich auf den C-Zero und dieses Forum gestoßen. Ich habe mich schon ein paar Stunden durch die Beiträge gelesen, habe aber noch eine Frage für meine spezielle Situation.

Wie ich herausbekommen habe, ist das eigentliche Ladegerät wasserdicht im Fahrzeug untergebracht. Das Kästchen im Ladekabel ist nur ein Ladekreisunterbrecher, der dafür sorgt, dass bei vollgeladener Batterie abgeschaltet wird (2W restliche Leistungsaufnahme).

Da ich nicht über eine Garage verfüge, sondern der Wagen im Freien geladen werden würde, wollte ich fragen ob jemand Unterlagen oder Erkenntnisse hat, inwiefern der Ladekreisunterbrecher wasserdicht ist. Ich habe zwar nicht vor, das Gerät zu fluten, aber einen kräftigen Regenguss sollte es schon überstehen können ohne Schaden zu nehmen.

Vielen Dank schonmal im voraus.

 

[franko3]

Das Kästchen im Ladekabel ist nur ein Ladekreisunterbrecher, der dafür sorgt, dass bei vollgeladener Batterie abgeschaltet wird (2W restliche Leistungsaufnahme).

Hi,

das Kästchen macht nicht nur das. Es ermöglicht das sogenannte Mode2 Laden gemäß IEC 62196 (in Wikipedia Klasse 1, Klasse 2 und Klasse 3 genannt), welches an unbekannten Elektroinstallationen sicherstellt, dass niemand beim Laden einen Stromschlag am Auto bekommen kann. Zum Thema Mode 1- Mode2 - Mode3 gibt es von Mennekes eine nette Der Link wurde entfernt (404).. Mode2 wäre demnach die in-cable-box von Mitsubihi, Nissan oder Opel Ampera, die die Schutzleiter etc. testet und dem Auto somit eine Ladesäule gemäß Mode3 vorgaukelt.

An einer Schukodose besteht keine Kommunikation mit dem Fahrzeug. Dieses ist aber zum Laden darauf angewiesen zu "wissen" ob die Elektroinstallation (sprich: die Ladesäule) OK ist. Die Box testet daher, dass zumindest zwischen Box und Auto alles OK ist (keine Kurzschlüsse bestehen, keine Fehlerströme, Schutzleiter OK, das Auto korrektkommuniziert etc.) - erst dann wird die Ladung freigegeben.

Darum ist das Ding so teuer - wenn auch wirklich zur gleichen Zeit deutlich überteuert...

Ich lege ein Verlängerungskabel von der Ladestation durchs Fenster ins Auto, dann die in-cable-box dort angeschlossen und den Typ1 Ladestecker wieder durchs Fenster in die Ladebuchse am Auto. Vor dem Laden Fenster fast ganz zu - so kann die Box nicht geklaut werden (auch wenn Vandalismus immer noch möglich ist.

Cheers

Frank

 

[Bluebird]

Danke Frank für Deine sicherlich kompetente Antwort. Deine "rein ins Fenster, raus aus dem Fenster"-Lösung ist dem Diebstahlschutz zuträglich, sicherlich aber unbedingt nicht der Regenfestigkeit des Innenraums.

Dein Wikipedia-Link verwirrt den Anfänger leider auch ein wenig, interessiert mich aber auch insofern, als dass die kommerziellen Ladestationen um die Ecke alle "IEC Typ 2" Steckdosen haben. Soweit ich das verstanden habe bringt der C-Zero da kein Ladekabel mit.

Kann mir mal jemand die Zusammenhänge zwischen den diversen Steckern, Spannungen, Stromstärken, Lademodi für Anfänger erklären oder einen Link mit Doku für Dummies geben? Ich habe zwar ein naturwissenschaftlich/mathematisches Studium erfolgreich absolviert, aber es war nicht E-Technik. Momentan schwirren bei mir die Begriffe Schuko-, CEE- und Mennekes (IEC) Typ 2-Stecker und die diversen Lademodi durchs Hirn. Eigentlich wollte ich nur E-Auto fahren.

 

[i-MiEV]

Ich lege ein Verlängerungskabel von der Ladestation durchs Fenster ins Auto, dann die in-cable-box dort angeschlossen und den Typ1 Ladestecker wieder durchs Fenster in die Ladebuchse am Auto. Vor dem Laden Fenster fast ganz zu - so kann die Box nicht geklaut werden (auch wenn Vandalismus immer noch möglich ist.

Cheers

Frank

Warum durchs Fenster??? Es gibt doch Beschläge am Heckklappenschloss, die die Heckklappe 2cm offen blockieren.

Gruss Walter

 

[Thomas Pernau (Ion)]

Warum durchs Fenster??? Es gibt doch Beschläge am Heckklappenschloss, die die Heckklappe 2cm offen blockieren.

Gruss Walter

Das Spaltmaß der Heckklappe ist leider so eng bemessen dass das Kabel auch noch stark geklemmt wird selbst wenn das Schloss nur in der ersten Rastung=Sicherheitsrastung schließt. Außerdem ist mit dem normalen Verlängerungskabel die 230V Versorgung dann dauerhaft im Auto und damit das Prinzip der Kabelbox ausgehebelt.
Ich bin auf der Suche nach einer kleineren, leichteren und diebstahlsicheren Kabelbox als Alternative zum Original. Die Materialkosten dazu sind mindestens 169€ für Kopp PRCD-S (Funktion Vergleichbar mit Kabelbox, es fehlt nur die Kommunikation mit dem Fahrzeug) plus 79€ für den Yazaki-Stecker plus Kabel je nach Bedarf. Ich hätte gerne 10 mtr. dann muss ich zu meiner Gartensteckdose kein zusätzliches Verlängerungskabel mehr verwenden. Die Opel Ampera Ladebox kommt dem derzeit am nächsten.

 

[franko3]

Außerdem ist mit dem normalen Verlängerungskabel die 230V Versorgung dann dauerhaft im Auto und damit das Prinzip der Kabelbox ausgehebelt.

Prinzipiell: Ja. Aber so ist das dann eben. Zumindest kann ich bei meinen Verlängerungskabeln darauf achten, dass sie in Ordnung sind. Fremde Kabel würde ich nicht so durchs Fenster legen.

Und eine in-cable-box, sowie das Ladekabel selber bauen ist mindestens genauso "gefährlich".

Cheers

Frank

 

[franko3]

Deine "rein ins Fenster, raus aus dem Fenster"-Lösung ist dem Diebstahlschutz zuträglich, sicherlich aber unbedingt nicht der Regenfestigkeit des Innenraums.

Hatte bisher keine Probleme, ist ja nur ein winzige Spalt.

als dass die kommerziellen Ladestationen um die Ecke alle "IEC Typ 2" Steckdosen haben. Soweit ich das verstanden habe bringt der C-Zero da kein Ladekabel mit.

Die meisten haben auch noch Schuko-Steckdosen als sogenannte Fallback bzw. Elektroscooter Lösung. Ein Typ2 auf Typ1 Stecker Kabel gibt es sicher auch bei Mennekes, ich habe meines von den Der Link wurde entfernt (404). - der Link führt zur eMobility-Seite. In der dort verlinkten PDF ist auf Seite 9 die "Ladeleitung Mode 3, glatt
mit Stecker Typ 2 auf Kupplung Typ 1" zu fidnen, du benötigst die einphasig 16 A 230 V Variante, passt dann auch beim Nissan Leaf oder Opel Ampera.

Kann mir mal jemand die Zusammenhänge zwischen den diversen Steckern, Spannungen, Stromstärken, Lademodi für Anfänger erklären oder einen Link mit Doku für Dummies geben? Ich habe zwar ein naturwissenschaftlich/mathematisches Studium erfolgreich absolviert, aber es war nicht E-Technik. Momentan schwirren bei mir die Begriffe Schuko-, CEE- und Mennekes (IEC) Typ 2-Stecker und die diversen Lademodi durchs Hirn. Eigentlich wollte ich nur E-Auto fahren.

Ja, das ist leider so weil die Normungen und Vorschriften die Realität eingeholt haben. Mein Twike fuhr ich jahrelang ohne Zwischenfälle und das hatte nur einen Schuko-Stecker... Allerdings brauchen/sollen die heutigen Autos höhere Ladeströme so benutzen können, dass auch die Dummies nicht elektrisch hingerichtet werden, et voilà - die Verwirrung nimmt zu. Nicht zuletzt auch, weil keiner sagt "diese Ladeleitung passt zu ihrem i-MiEV etc.".

Stelle dir es einfach als Auslandsaufenthalt vor, bei dem du die richtigen Stecker/Adapter finden musst.

Typ1 und 2 beziehen sich auf Stecker und Buchsen, bisher gab es da nur Schuko, CEE blau (Campingstecker) und CEE rot (Drehstrom), aber ohne die eingebauten Sicherheitsprüfungen. Typ1 und 2 Stecker ermögliuchen durch ihren Aufbau die Kommunikation des Fahrzeugs mit der Ladesäule bzw. der in-cable-box.

Der i-MiEV/C-Zero/Ion hat am Auto zum einen eine Typ1 Dose in die du mit dem Typ1 Stecker reingehst. Lädst an Schuko (oder CEE rot Drehstrom mit Adapter) benötigst du die in-cable-box, weil dein Auto sonst nicht startet zu laden.
Wenn man an RWE, EON u.ä. Stromtankstellen lädt benötigt man hier also eine Typ1 auf Typ2 (Ladesäule) Verbindung. Dann kommuniziert das Auto direkt mit der Ladesäule.

Der andere Anschluss am i-MiEV/C-Zero/Ion ist der CHAdeMO Schnellladeanschluss - das ist Gleichstromladung und die Kabel/Stecker sind an den Ladesäulen fest montiert - wie beim Benzin... Wo solche (und andere) Ladesäulen sind findest du unter www.lemnet.org

Und Mode1, Mode2, Mode3 bezieht sich auf Fähigkeit und Art der Kommunikation zwischen Ladesäule und Auto und in welchem Modus die Norm welche Ladeleistungen erlaubt. Steht aber in der Online Präsentation die ich dir genannt hatte.

Cheers

Frank

 

[Bluebird]

...In der dort verlinkten PDF ist auf Seite 9 die "Ladeleitung Mode 3, glatt
mit Stecker Typ 2 auf Kupplung Typ 1" zu fidnen, du benötigst die einphasig 16 A 230 V Variante, passt dann auch beim Nissan Leaf oder Opel Ampera.
...

Wenn man an RWE, EON u.ä. Stromtankstellen lädt benötigt man hier also eine Typ1 auf Typ2 (Ladesäule) Verbindung. Dann kommuniziert das Auto direkt mit der Ladesäule.

Das heißt also, dass wenn im LEMnet steht: "IEC Typ2, 3x16/32A/400V" durch die Ladeleitung Mode 3, mit 16A 230V, die Ladung durch die Kommunikation auf eben diese 16A 230V begrenzt wird, korrekt?

 

[franko3]

Wenn man an RWE, EON u.ä. Stromtankstellen lädt benötigt man hier also eine Typ1 auf Typ2 (Ladesäule) Verbindung. Dann kommuniziert das Auto direkt mit der Ladesäule.

Das heißt also, dass wenn im LEMnet steht: "IEC Typ2, 3x16/32A/400V" durch die Ladeleitung Mode 3, mit 16A 230V, die Ladung durch die Kommunikation auf eben diese 16A 230V begrenzt wird, korrekt?

Wie meistens ist hier ein "Jein" angebracht:

Die Kommunikation dient nur der Freigabe des Stromflusses. Die maximale Volt und Ampèrezahl ist im Typ2 Stecker kodiert (dieser kann 230 V bis 400 V und dies bis 63 A bei 400 V).

Die Steckverbindung die du kaufen würdest hat einen Typ2 Stecker kodiert mit 230 V / 16 A. Der Typ1 Stecker ist nämlich eigentlich im englischen Gebrauch der "Yakazi"Stecker, der der nordamerikanischen Norm SAE J1772 folgt.

Es bleibt also kompliziert und ich gehe davon aus, dass die zuküftigen Normänderungen es nicht einfacher machen werden.Und ich habe eben noch über die elweb Wiki Seite zum Typ2 Stecker eine ganze Dokumentation zu diesem Wahnsinn gefunden:
http://ebookbrowse.com/spezifikation-mennekes-ladesysteme-rev10-pdf-d85116502

Cheers

Frank

 

[Thomas Pernau (Ion)]

Hallo allerseits,

ich habe heute bei meiner Kabelbox das Zuleitungskabel getauscht. Nun habe ich 1,5 m Zuleitung mit blauem Campingstecker. Tägliches Laden über Schukostecker im Freien ist mir einfach zu riskant.
Der Austausch war nicht übermäßig kompliziert, man braucht nur M4 Ringösen zum Anschluss der Kabel in der Box.

Thomas

 

[Konze]

an alle Vorarlberger: haben die VLOTTE Ladesäulen eigentlich einen FI? Wenn ich es richtig verstanden habe könne ich dann auf ein vereinfachtes Ladekabel ohne Kontrollbox wechseln.