Hallo Ralf,
das alte Lied: E-Autos sind fast alle super beim Fahren, jedenfalls sagen die meisten Tester, privat oder bei veröffentlichten Testberichten.
Die wirklichen Unterschiede liegen hier:
a) die Akkus gekauft oder gemietet: Kia verkauft die Akkus mit. Gut.
b) die Preise, hier mal zitiert: "Während der Kia Soul EV in der "AC"-Variante, also lediglich mittels Wechselstrom aufladbar, ab 31.990 Euro zu haben ist, gibt es den "AC/DC" mit zusätzlichem Gleichstrom-Ladeanschluss für Schnellladestationen sowie einer Wärmepumpe für effizienteres Heizungs- und Lüftungsmanagement ab 34.390 Euro." Na ja, nicht billig, aber im Rahmen der vergleichbaren Modelle.
c) die Ladetechnik:
- übliches Schukoladen mit 10A möglich über den "Ziegelstein". Ok, aber langsam.
- über eigene Wallbox und Typ2 an 32A Ladesäulen: bis 6,6 kW. Ok für den Anwender, aber eigentlich Blödsinn, 30A oder so einphasig zu ziehen. Machen aber andere auch, so der i3. Was ich mir wirklich wünsche - und ich wiederhole es gerne immer und immer wieder, ist die Möglichkeit, Typ2 32A dreiphasig laden zu können, also 22 kW. Dafür gibt es nun mal die meisten Ladestationen, na ja, 11kW leider auch. Aber immerhin besser als diese 6,6 oder 7 kW einphasig.
- Chademo bis zu 100 kW ist super. Die 100kW Stationen gibt es aber gar nicht bisher bzw. kaum. Gut, wenn sie kommen. 50kW gibt es schon, scheint sich zu Autobahn-Ladesäulen-Standard zu entwickeln. Ist super ok von der Ladezeit her für die 27kWh Akkukapazität.
- Riesennachteil: Chademo Anschluss nur gegen Aufpreis. Sollte Standard sein. Ralf, hast es ja selbst geschrieben über den Ärger eines i3 Fahrers. Freude am Fahren, getrübt durch Frust beim Laden.
- Ladeanschluss: gut gelöst beim Kia, vorne unter einer Klappe. Besserer Schutz gegen Regen und versehentliche Beschädigung durch Personen beim Vorbeigehen und Abbrechen. Besser gelöst als bei VW und BMW, ähnlich gut wie beim Leaf. Vorne ist der beste Platz, hat ja der Tomi in vielen Veröffentlichungen dargelegt. Ich denke, Tomi und seine Veröffentlichungen sind hier bekannt.
- Reichweite: das übliche Desaster, bekannt von Verbrennern und anderen Elektrikern. In der Werbung werden über 200 km versprochen. Einige (von uns alten Hasen) könnten das wohl unter guten Bedingungen mal erreichen. Aber wenn beim Losfahren und vollem Akku schon nur 150km Restreichweite angezeigt werden, wird klar, wo die tatsächlichen Reichweiten liegen. Da macht leider der Kia keine Ausnahme. Aber 27kWh sind schon mal was.
- Batterietechnologie?? Konnte ich nicht rausbekommen. Rundzellen haben prinzielle Nachteile bei der Zyklenzahl bzw. Gebrauchsdauer. Pouchzellen, also glatte Folien aufeinandergeschichtet, versprechen deutlich längere Nutzung. Werden auch in Korea gebaut, könnten drin sein, weiss ich aber nicht. Wenn es so wäre, sollte Kia drauf hinweisen, wäre immerhin ein Wettbewerbsvorteil.
- 7 Jahre Herstellergarantie bzw. max. 150.000 km sind ok. da bieten viele andere weniger.
Vergleich: Ich denke, am ehesten ist der Leaf vergleichbar. Ähnliche Akkugrößen, ähnliche Ladesysteme, Batterie auch kaufbar, ähnliche Leistungen und Preise. Irgendwann entscheiden die Käufer dann auch nach Geschmack, Farbe, Innenraum, Aussehen und so. Den Kia muß man mögen vom kantigen Aussehen her. Sicher ein ganz praktisches Auto. Gilt alles auch für den Leaf.
Gruss, Roland