Du hast Recht, was den Akku angeht. Der nimmt das, was er kann, bzw. was die Konstrukteure so vorgesehen haben. Aber auch da spielen die 400 oder 800V eine Rolle.
Limitierender Faktor für die Leistung ist der CCS Stecker. Die Kontakte und Kabel können so bis 350A noch einigermaßen aushalten. Und bei der 400 V Technik ist damit die Ladeleistung auf rund 140 kW, vielleicht noch 150 kW begrenzt. Auch da wird schon mit aktiver Flüssigkeitskühlung gearbeitet, damit die Kontakte nicht den Wärmetod sterben.
Geht man auf die 800V Ebene, so verdoppelt sich die maximal übertragbare Leistung auf rund 300 kW. Schaut auf die Praxis, denn tatsächlich können die meisten Ladesäulen nur so um die 150 kW abgeben bei 400V Spannungsebene, und rund das Doppelt bei 800V.
Das ist das, was die Ladesäule und das Ladekabel ermöglichen, also den E-Autos anbieten können. Was dann mit Strom und Spannung im Auto passiert ist ganz eine andere Sache. Da nimmt das Auto natürlich nur so viel, wie das System aus Akku und Kühlung maximal verträgt. Und natürlich wird die Ladeleistung bzw. der Ladestrom bei Kälte runtergeregelt.
Man kann sich das leicht verdeutlichen am Handy-Ladegerät. Die Steckdose gibt zwar 230V 16A her, also maximal 3,6 kW. Trotzdem nimmt das Handyladegerät nur soviel, wie der Handyakku verträgt, also so 10 bis 20 W oder so. Das Handy lädt also nicht schneller, wenn man es an einer 11kW Drehstromdose anschließt. Ist auch beim Auto so. Das nimmt, was es nehmen kann. Das Auto - bzw. der Verbraucher - bestimmt die Maximalleistung.
Und deshalb werden die 800V Ladesäulen gebaut, die dann rund 300 oder auch mal 350 kW liefern könnten. Könnten deshalb, weil die wenigsten Autos das nehmen können. Und die, die das können, dann auch nur unter optimalen Bedingungen hinsichtlich Ladestand und Akkutemperatur.
Gruss, Roland